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literatur & film - Auslandsösterreicher-Weltbund

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Aktuell<br />

europa hat gewählt<br />

497,198.700 Menschen in 27 Ländern mit 23 Amtssprachen auf 4,324.782 km² waren am 7. Juni<br />

aufgerufen, die 785 Mitglieder des Europäischen Parlaments zu wählen.<br />

ielen der BürgerInnen der Europä-<br />

V ischen Union war wahrscheinlich gar<br />

nicht bewusst, welch demokratiepolitischen<br />

Stellenwert das EU-Parlament als einziges<br />

direkt gewähltes Organ der Europäischen<br />

Union hat. Und das ist schade, denn es<br />

leistet – zunehmend – wesentliche Kontrollarbeit<br />

und sichert somit den Einfluss der<br />

Mitgliedsländer auf Entscheidungen, die<br />

mehr oder weniger jeden betreffen.<br />

Nicht nur in Österreich, auch in den meisten<br />

anderen Ländern gab es vor der Wahl<br />

teils heftige innenpolitische Auseinandersetzungen,<br />

und es ist kaum gelungen, im<br />

Wahlkampf Europa-Fragen in den Vordergrund<br />

zu bringen. So gab in Deutschland,<br />

zum Beispiel, die im Herbst bevorstehende<br />

©: SPÖ / Thomas Lehmann<br />

Bundestagswahl die Themen vor, in Österreich<br />

waren es die beiden Landtagswahlen<br />

in Oberösterreich und Vorarlberg (Ende<br />

September 2009) und die in Wien, die voraussichtlich<br />

im Frühjahr 2010 abgehalten<br />

wird. Also wurden EU-Themen zwar debattiert,<br />

allerdings meist im innenpolitischen<br />

Kontext; vor allem die Regierungsparteien<br />

SPÖ und ÖVP waren, das sei<br />

zugestanden, von der damals schon mehr<br />

als aktuellen Bewältigung der Wirtschaftskrise<br />

beansprucht und, so wird aus internationalen<br />

Fachkreisen konzediert, haben<br />

dies auch durchaus gut gehandhabt. Es<br />

sei gezielt, vom finanziellen Umfang ausreichend<br />

und, vor allem, schnell gehandelt<br />

worden. Und so kam es, dass sich der hei-<br />

SPÖ-Bundesparteivorsitzender und Bundeskanzler Werner Faymann, im Bild links mit dem SPÖ-<br />

EU-Spitzenkandidaten Hannes Swoboda, musste herbe Verluste hinnehmen.<br />

Michael Mössmer<br />

mische EU-Wahlkampf nur zu einem geringen<br />

Teil den wirklichen EU-Fragen widmete.<br />

Während die ÖVP auf ihrer Linie<br />

blieb und, wie ihr Gegner vorwerfen, für<br />

ein „Europa ohne Wenn und Aber“ plädierte,<br />

hat sich die SPÖ von ihrem bisherigen<br />

EU-Kurs ein wenig entfernt und sich<br />

in ihrem Wahlkampf für eine sozialere Union<br />

ausgesprochen, für die Sicherung von<br />

Arbeitsplätzen und der Pensionen, für eine<br />

Ausbildungsgarantie für Jugendliche und<br />

die Kontrolle der Märkte.<br />

Die Grünen hatten sich, unter anderem,<br />

für den (EU-)weiten Ausstieg aus der<br />

Atomkraft, für gentechnikfreie Lebensmittel,<br />

für krisensichere, grüne Arbeitsplätze<br />

und für eine Europäische Sozialunion<br />

ausgesprochen.<br />

Die FPÖ sieht Chancen für eine Umkehr<br />

innerhalb der EU, wenn jene Kräfte gestärkt<br />

würden, die die Mitbestimmung der<br />

Bürger möglichst in direkter Demokratie<br />

gewahrt wissen wollen, die gegen weitere<br />

Masseneinwanderung und Islamisierung<br />

auftreten und sich für die Erhaltung der<br />

europäischen Arbeitsplätze einsetzen.<br />

Das BZÖ fordert eine ernsthafte Debatte<br />

über die Zukunft der EU und damit eine<br />

völlige Neuverhandlung eines Vertrags für<br />

die Bürger Europas mit dem Ziel der<br />

Schaffung eines Bundes Europäischer<br />

Staaten. Auch „Einzelkämpfer“ Hans-Peter<br />

Martin war diesmal wieder angetreten.<br />

Er sieht sich sozusagen als Aufdecker von<br />

Fehlentwicklungen in der EU, gegen die es<br />

unbedingt anzukämpfen gelte. Er wurde<br />

durch tägliche Seiten in der „Kronen Zeitung“<br />

unterstützt, ließ aber wissen, dass<br />

diese seine Linie nicht vorgeben würde.<br />

Bis kurz vor dem 6. Juni waren sich die<br />

meisten Meinungsforscher des Landes<br />

einig, dass es zwischen den beiden großen<br />

Parteien SPÖ und ÖVP ein Kopf-an-<br />

Kopf-Rennen geben würde, das Erstere<br />

wohl knapp, aber doch gewinnen könnte.<br />

8 www.weltbund.at ROTWEISSROT

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