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Rio+20 Report - Terre des Hommes

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III. Die Rio + 20-Agenda:<br />

Themen und Positionen<br />

Am 24. Dezember 2009 beschloss die UN-Generalversammlung,<br />

im Jahr 2012 in Brasilien eine Konferenz für nachhaltige<br />

Entwicklung „(…) at the highest possible level, including<br />

Heads of State and Government” durchzuführen. 49 In ihrer<br />

Resolution legte sie drei allgemeine Ziele für die Konferenz<br />

fest. Diese soll<br />

• das politische Engagement für die nachhaltige Entwicklung<br />

erneuern,<br />

• die bislang erzielten Fortschritte und die nach wie vor bestehenden<br />

Defizite bei der Umsetzung der Ergebnisse der<br />

großen Gipfeltreffen zur nachhaltigen Entwicklung bewerten,<br />

• und sich neuen und aufkommenden Herausforderungen<br />

stellen. 50<br />

1. Mit der Green Economy aus der Krise?<br />

Wie umweltverträgliches Wirtschaften im größeren Kontext<br />

von Nachhaltigkeit und Armutsbekämpfung gestaltet werden<br />

kann, ist die zentrale Frage der <strong>Rio+20</strong>-Konferenz. Die im Vorbereitungsprozess<br />

breit diskutierten Ansätze einer Green Economy<br />

setzen dabei auf die Aussöhnung von Ökonomie und<br />

Ökologie. Ökonomisches Gewinnstreben soll mit den Zielen<br />

ökologischer Tragfähigkeit und sozialer Gerechtigkeit in Einklang<br />

gebracht werden. Eine allgemeingültige Definition von<br />

Green Economy gibt es allerdings nicht, auch wenn der Gedanke<br />

alles andere als neu ist. Bereits der Brundtland-Bericht<br />

spricht von einer nachhaltigen Weltwirtschaft (Sustainable<br />

World Economy), Wissenschaftler wie Herman Daly forschen<br />

seit Jahrzehnten über die ökologische Ökonomie (Ecological<br />

Economics), in Österreich gibt es seit 1999 einen Verband<br />

grüner Unternehmer unter dem Namen Grüne Wirtschaft. 51<br />

49 Vgl. UN Dok. A/RES/64/236 vom 24. Dezember 2009.<br />

50 Ebd., Pkt. 20.<br />

51 Vgl. www.gruenewirtschaft.at.<br />

Die Rio + 20-Agenda<br />

Schwerpunktmäßig soll sich die Konferenz mit den Themen<br />

„Green Economy im Kontext nachhaltiger Entwicklung und<br />

Armutsbekämpfung“ sowie dem „institutionellen Rahmen für<br />

nachhaltige Entwicklung“ befassen.<br />

Obwohl sich das Hauptaugenmerk von Regierungen, Wirtschaft<br />

und Zivilgesellschaft im Vorbereitungsprozess auf diese<br />

beiden Kernthemen richtet, sollten die allgemeineren Ziele der<br />

Konferenz nicht vernachlässigt werden. Neben der politischen<br />

Standortbestimmung 20 Jahre nach der ersten Rio-Konferenz<br />

ermöglicht gerade das dritte Ziel, die inhaltliche Agenda der<br />

Konferenz um zusätzliche Themen zu erweitern, die sich nicht<br />

oder nur teilweise unter die beiden Schwerpunkte fassen<br />

lassen. Dazu zählen auch die Diskussionen über alternative<br />

Wohlstands- und Entwicklungsmodelle jenseits der Fixierung<br />

auf wirtschaftliches Wachstum sowie über international verbindliche<br />

Nachhaltigkeitsziele, die sog. Sustainable Development<br />

Goals (SDGs), im Zusammenhang mit der Post-2015-<br />

Entwicklungsagenda.<br />

Aber erst durch die von UNEP ins Leben gerufene Green Economy<br />

Initiative rückte dieser Begriff 2008 ins Zentrum der<br />

politischen Auseinandersetzungen auf UN-Ebene. 52<br />

Das Ergrünen der Weltwirtschaft<br />

Green Economy im Verständnis von UNEP zielt auf ökologische<br />

und ressourcenschonende Wachstumsstrategien, die<br />

durch ein „Ergrünen“ <strong>des</strong> bisherigen Wirtschaftsmodells, vor<br />

allem durch gezielte Investitionen in umweltverträgliche Technologien<br />

und erneuerbare Energien sowie in Maßnahmen zur<br />

Stärkung der Ressourceneffizienz, zur Bewältigung der globalen<br />

Umweltprobleme beitragen. Befürworter <strong>des</strong> Konzepts<br />

sehen in ihm die Möglichkeit, einen wirtschaftspolitischen<br />

Paradigmenwechsel zu initiieren.<br />

52 Vgl. www.unep.org/greeneconomy.<br />

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