Rio+20 Report - Terre des Hommes
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Die Civil Society Reflection Group on Global Development Perspectives<br />
Die Rio + 20-Agenda<br />
Kasten 4<br />
Im November 2010 startete eine Gruppe von Vertretern zivilgesellschaftlicher Organisationen eine Initiative mit dem Ziel,<br />
herkömmliche Wohlstandsmodelle und Entwicklungsziele zu überprüfen und Vorschläge für Alternativen zu erörtern. Damit<br />
will die Gruppe einen Beitrag zu den Debatten über die Zukunft der Entwicklungspolitik jenseits der Millenniumsentwicklungsziele<br />
sowie zur <strong>Rio+20</strong>-Konferenz leisten.<br />
Die Initiative wird getragen vom Third World Network, Social Watch, DAWN, der Friedrich-Ebert-Stiftung, dem Global Policy<br />
Forum, terre <strong>des</strong> hommes und der Dag Hammarskjöld Foundation.<br />
Die Gruppe erarbeitete bei fünf Treffen einen Bericht, der bei der <strong>Rio+20</strong>-Konferenz vorgestellt wird. Er befasst sich unter<br />
anderem mit den normativen Grundlagen künftiger Wohlstands- und Entwicklungsmodelle, ihren Zielen und Indikatoren,<br />
den politischen Rahmenbedingungen, der künftigen Ausgestaltung staatlicher Fiskalpolitik und der notwendigen regulativen<br />
Ansätze sowie den Konsequenzen für die Governance-Strukturen auf nationaler und globaler Ebene.<br />
Der Reflection Group gehören folgende 17 Vertreter aus Zivilgesellschaft und Wissenschaft an:<br />
Barbara Adams (Global Policy Forum, USA), Beryl d’Almeida (Abandoned Babies Committee, Zimbabwe), Alejandro Chanona<br />
Burguete (National Autonomous University of México), Chee Yoke Ling (Third World Network, China), Ernst Ulrich<br />
von Weizsäcker, (International Resource Panel, Deutschland), Filomeno Santa Ana III (Action for Economic Reforms, Philippinen),<br />
George Chira (terre <strong>des</strong> hommes Indien), Gigi Francisco (Development Alternatives with Women for the New Era,<br />
Philippinen), Henning Melber (Dag Hammarskjöld Foundation, Schweden), Jorge Ishizawa (Proyecto Andino de Tecnologias<br />
Campesinas, Peru), Karma Ura (Centre for Bhutan Studies, Bhutan), Roberto Bissio (Third World Institute/Social Watch,<br />
Uruguay), Victoria Tauli-Corpuz (Tebtebba Foundation, Philippinen), Yao Graham (Third World Network-Africa, Ghana),<br />
Jens Martens (Global Policy Forum Europe, Deutschland), Hubert Schillinger (Friedrich-Ebert-Stiftung, Deutschland), Danuta<br />
Sacher (terre <strong>des</strong> hommes, Deutschland).<br />
Weitere Informationen: www.reflectiongroup.org.<br />
Dass die Aufwertung der jetzigen CSD zu einem Nachhaltigkeitsrat<br />
unter der Ägide der UN-Generalversammlung relativ<br />
einfach zu realisieren wäre, zeigt der Präzedenzfall <strong>des</strong> UN-<br />
Menschenrechtsrates, der im Jahr 2006 aus der Menschenrechtskommission<br />
<strong>des</strong> ECOSOC hervorgegangen ist. Dieses<br />
Beispiel zeigt allerdings auch, dass die Änderung <strong>des</strong> institutionellen<br />
Rahmens nicht automatisch die politische Wirksamkeit<br />
eines Gremiums steigert. Ein Council on Sustainable<br />
Development, der nicht mit den erforderlichen Kompetenzen<br />
und Ressourcen ausgestattet würde und weiterhin hauptsächlich<br />
als Treffpunkt von Umweltministern diente, würde<br />
den Erfordernissen politischer Kohärenz, Koordination und<br />
Steuerung im Sinne einer zukunftsgerechten Entwicklung<br />
ebenso wenig gerecht wie die jetzige CSD.<br />
Zukunftsgerechtigkeit auf allen Ebenen<br />
Grundvoraussetzung für die Stärkung der Nachhaltigkeitsinstitutionen<br />
im UN-System sind spiegelbildliche Reformen auf<br />
nationaler Ebene. Denn wie soll der immer wieder beschworene<br />
Grundsatz der Politikkohärenz im Interesse nachhaltiger<br />
Entwicklung auf globaler Ebene befolgt werden, wenn er von<br />
den zuständigen Entscheidungsträgern, den nationalen Regierungen,<br />
im eigenen Land nicht ernst genommen wird? Die<br />
Reflection Group stellt dazu fest:<br />
“A major challenge for more effective governance at the global<br />
level is the lack of coherence at the national level. Effective<br />
international arrangements cannot be determined or<br />
strengthened without commitments and coherence at the<br />
national level, and in all countries. Restructuring ECOSOC or<br />
creating a new Council will be a futile exercise if it is not<br />
“owned” by effective national counterparts and placed in an<br />
influential governance position vis-à-vis other ministries and<br />
interests.“ 125<br />
125 Reflection Group on Global Development Perspectives (2011), Pkt. 40.<br />
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