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Rio+20 Report - Terre des Hommes

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Jens Martens | Rio + 20<br />

32<br />

1. Jede Generation muss die Vielfalt der kulturellen und natürlichen Lebensgrundlagen bewahren, damit zukünftige Generationen<br />

vergleichbare Möglichkeiten haben, um ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihre eigenen Probleme zu<br />

lösen (Bewahrung vergleichbarer Möglichkeiten).<br />

2. Jede Generation muss die natürliche Umwelt zumin<strong>des</strong>t in einem solchen Gesamtzustand übergeben, wie sie sie erhalten<br />

hat (Bewahrung der Umweltqualität).<br />

3. Jede Generation muss allen ihren Mitgliedern gerechten Zugang zu den vorhandenen natürlichen Lebensgrundlagen<br />

garantieren und diesen auch für zukünftige Generationen gewährleisten (Bewahrung <strong>des</strong> gleichen Zugangs). 135<br />

Um die Durchsetzung der Rechte zukünftiger Generationen auch in der politischen Praxis zu garantieren, haben verschiedene<br />

zivilgesellschaftliche Organisationen, darunter terre <strong>des</strong> hommes, den Vorschlag gemacht, Ombudsstellen zum<br />

Schutz zukünftiger Generationen einzurichten. Der Vorschlag erfährt wachsenden Zuspruch und ist inzwischen Gegenstand<br />

der offiziellen Verhandlungen vor der <strong>Rio+20</strong>-Konferenz.<br />

Länder, in denen Ombudsstellen für zukünftige Generationen bereits existieren, haben positive Erfahrungen mit dieser<br />

Institution gemacht. Ombudsstellen können verschiedene Funktionen ausüben: 136<br />

• Sie informieren Bürger über relevante Themen und Probleme, die im Zusammenhang mit den Rechten zukünftiger Generationen<br />

stehen.<br />

• Sie nehmen in ihrer Rolle als sogenannte „citizen defenders“ Sorgen und Beschwerden entgegen, vermitteln oder bringen<br />

strittige Fälle stellvertretend für die zukünftigen Generationen vor Gericht.<br />

• Sie überprüfen politische Vorschläge und Entscheidungen auf verschiedenen Ebenen und in unterschiedlichen Politikfeldern<br />

darauf, dass sie keine schweren und unwiderruflichen Schäden für zukünftige Generationen verursachen, und<br />

sprechen gegebenenfalls politische Empfehlungen aus oder vermitteln zwischen verschiedenen involvierten Entscheidungsträgern.<br />

Ombudsstellen sollten auf internationaler, nationaler und lokaler Ebene eingerichtet werden. Der im „Zero Draft“ enthaltene<br />

Vorschlag sieht die Einrichtung einer Ombudsperson/ eines Hochkommissars für zukünftige Generationen auf der Ebene<br />

der UN vor. Das ist unbedingt notwendig, weil viele Verletzungen der Rechte zukünftigen Generationen ein globales Ausmaß<br />

erreicht haben (z.B. Klimawandel) oder in den Strukturen <strong>des</strong> internationalen politischen oder ökonomischen Systems<br />

begründet liegen (z.B. Ressourcenausbeutung), so dass Lösungen auch nur auf internationaler Ebene gefunden werden<br />

können. Gleichzeitig ist es wichtig, Institutionen zu schaffen, die für Betroffene (z. B. Kinder) dort zugänglich sind, wo sie<br />

leben und kompetent sind: auf lokaler Ebene. Jonas Schubert<br />

135 Definition nach Brown Weiss (1990).<br />

136 Für einen Überblick siehe World Future Council (2010).

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