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Reise nach Zentralfrankreich - Eberhardt TRAVEL

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Auf der Landstraße Nr. 978 bewegten wir uns auf der<br />

Route de fromage, der Käseroute weiter in Richtung<br />

Autobahn. Käseroute, wie zu vermuten ist, weil Käse<br />

von Schaf oder Ziege natürlich ein hier bevorzugt<br />

erzeugtes Landesprodukt ist. Zunächst lag wieder eine<br />

romantische Burg am Weg, Champeix. Der Ort zieht<br />

sich an einem Hang hinauf und oben thront die<br />

verlassene Burgruine.<br />

Dann durchfuhren wir das Dorf Plauzat , und bald<br />

erreichten wir die Autobahn A71, die uns mit ihrem<br />

nüchternen Straßenverkehr aus einer geträumten<br />

heilen Landschaft wieder in die Realität der<br />

umweltzerstörenden Modernität zurückholte.<br />

Das Thermometer im Bus zeigte um 19 Uhr immer noch um die 30°C an, die Sonne wollte noch<br />

nicht untergehen. Der Kalender schrieb zwei Tage <strong>nach</strong> Sonnenwende- die längsten Tage des Jahres.<br />

Von nun an wurde es eine sehr eintönige und einschläfernde Fahrt, einmal weil die Landschaft rechts<br />

und links der Straße kaum Interessantes bot, zum anderen, weil wir vom Gesehenen und Erlebten<br />

erschöpft und gesättigt waren.<br />

Wir fuhren und fuhren und bekamen mächtigen Hunger. Nach so viel Kultur meldete sich der Magen<br />

und forderte sein Recht. Wieder durchmaßen wir mit 100 km/h die Hauptstadt der Auvergne,<br />

Clermont- Ferrand, und sahen nicht viel von ihr. Eine Dunstglocke hing über der Ebene. Die<br />

Autobahn streckte sich. Wir wurden auch müde. Viele hingen in ihren Sitzen und hatten die Augen<br />

schon fest geschlossen. Es gab auf dieser Fahrt noch einen Punkt, an dem einige Aufregung entstand.<br />

Ich bekam es als erster mit. Wir waren zu weit auf der A71 gefahren. Schon meldeten uns Schilder<br />

mit abnehmenden Zahlen die km- Angaben <strong>nach</strong> Paris. Knut hatte in einem u<strong>nach</strong>tsamen Moment<br />

den Abzweig <strong>nach</strong> Vichy verpasst, und wir waren schon viele km zu weit <strong>nach</strong> Norden gefahren.<br />

Ehe wir einen Abzweig zum Umkehren erreichten und dieselbe Strecke zurückgefahren waren,<br />

wurde es dunkel. Müdigkeit und Hunger wuchsen, einige Unzufriedenheit mit Knuts mangelnden<br />

Französischkenntnissen auch, denn er konnte viele Verkehrs- Schilder nicht übersetzen. Peter<br />

Großer musste aushelfen, und der hatte auch einen Moment nicht aufgepasst.<br />

Doch alles wurde gut. Wir bekamen noch unser Essen im Hotel und genügend Bettruhe, obwohl<br />

davor noch das unangenehme Kofferpacken sein musste. Im Zimmer war es heiß diese Nacht.<br />

© R. Bührend, Sommer 2006 Seite 113<br />

Freitag, 24. Juni 2005<br />

XXII. In die Bourgogne – Paray-le-Monial<br />

Ein schöner Morgen graute herauf. Wir starten 8.30 Uhr zum neunten Tag unserer <strong>Reise</strong>. Wir<br />

mussten unsere Koffer einige kleine Straßen weit bis zum Bus transportieren. Dieser parkte vor der<br />

kleinen Anlage, wo wir gestern den großen Auvergne- Ausflug begannen. Bevor alle ihr Gepäck<br />

herbeigeschleppt hatten, nahm ich mir noch etwas Zeit, die Grünanlagen am Ufer des Allier zu<br />

erkunden. Auf einem kleinen Teich zwischen schattigen Bäumen schwammen Entenvögel und sogar<br />

ein Schwan. Ich lief zum Fluss hinunter und genoss den freien Blick auf die Allierbrücke, die in<br />

sechs flachen Stahlbögen das Wasser überspannt und die elegante Betonfahrbahn trägt. Einige<br />

Angler hielten bewegungslos ihre Rute ins Wasser, und auf dem Uferweg liefen einige Jogger, um<br />

sich auf die spätere Behandlung durch den Orthopäden vorzubereiten.<br />

Aus Paris kommen Schreckensmeldungen. Sintflutartige Regenfälle sollen Überschwemmungen<br />

verursacht haben. Heute soll es wieder heiß werden, Temperaturen bis 32°C drohte Metéosat an.<br />

Jetzt sind es schon 29°. Ein Denkmal im winzigen Park fiel mir auf, weil es so neu und wichtig auf<br />

sich aufmerksam machte. Bei Denkmalen bin ich immer neugierig, wie der Leser schon weiß.<br />

Marie de Rabutin-Chantal<br />

Marquise de Sévigné<br />

(1626 – 1696)<br />

Célèbre Curiste<br />

En 1667 et 1677

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