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© amazon.<strong>at</strong><br />
30 – medianet technology <strong>Cover</strong> Freitag, 7. Dezember 2012<br />
Kommentar<br />
Wer braucht<br />
iOS und Android?<br />
Chris haderer<br />
Knapp 40 Millionen Stück<br />
will Microsoft vom neuen<br />
Windows 8-Betriebssystem<br />
bereits abgesetzt haben – und<br />
glaubt man dem US-Szenebl<strong>at</strong>t<br />
TheVerve, dann basteln die<br />
Redmonder schon am „Windows<br />
Blue“ codebenamsten<br />
Nachfolger. Der soll nicht nur<br />
die im 8er enthaltenen Fehler<br />
ausbügeln, sondern auch Versionsnummern<br />
überflüssig machen.<br />
Aus wuchtigen Upd<strong>at</strong>es<br />
und Versionssprüngen mit<br />
gravierenden Änderungen soll<br />
ein fließender Prozess werden,<br />
der Microsoft einen ewig anhaltenden<br />
Geldstrom garantieren<br />
soll. Für Microsoft könnten<br />
Windows 8 & Blue aber noch<br />
viel mehr bedeuten: Die Konkurrenz<br />
heißt nun nicht nur<br />
Apple, sondern auch Google.<br />
Mit Windows 8 versucht<br />
Microsoft die bislang separ<strong>at</strong><br />
existierenden Tablet- und Desktop-Welten<br />
unter einen Hut zu<br />
bringen – und sollte das Vorhaben<br />
gelingen, fehlt es dem<br />
Mitbewerb dann schlagartig<br />
an übergreifenden Lösungen.<br />
Ein funktionierendes Windows<br />
8/Blue, das auch von der Usability<br />
überzeugen kann, würde<br />
die Frage nach dem Sinn von<br />
Android und iOS aufwerfen:<br />
Wenn Tablets von der Leistung<br />
her Notebooks immer ähnlicher<br />
werden, warum dann Android<br />
oder iOS verwenden und nicht<br />
gleich Windows, als übergreifende,<br />
integr<strong>at</strong>ive Pl<strong>at</strong>tform.<br />
Wenn Microsoft alles richtig<br />
macht, könnten die Karten<br />
bald neu gemischt werden.<br />
Amazon Besser als Apple<br />
Gute Lieferkette<br />
Wien. Eine Umfrage von SCM<br />
World (eine Community für<br />
Supply Chain-Manager) unter<br />
mehr als 1.000 Führungskräften<br />
h<strong>at</strong> gezeigt, dass der E-Commerce-Riese<br />
Amazon bei allen<br />
wichtigen Supply-Chain-Merkmalen<br />
beliebter ist als sein kalifornischer<br />
Mitbewerber Apple<br />
– außer im Hinblick auf Innov<strong>at</strong>ion.<br />
Insgesamt gaben 58% der<br />
Befragten an, dass sie Amazon<br />
aufgrund der Art und Weise, wie<br />
das Unternehmen seine Lieferkette<br />
betreibt, insgesamt besser<br />
finden. 37% der Befragten entschieden<br />
sich diesbezüglich für<br />
Apple (5% der Befragten machten<br />
keine Angaben).<br />
www.scmworld.com<br />
Amazon wird von Supply Chain-Managern<br />
besser bewertet als Apple.<br />
T-Systems Das Unternehmen möchte mit einem neuen Smart-Metering-Betreibermodell für Energieversorger punkten<br />
Gute Startposition im<br />
Smart-Metering-Segment<br />
Angeregt durch verschiedene EU-Initi<strong>at</strong>iven, wird der Smart Metering-Markt auch für Telcos interessant.<br />
Chris haderer<br />
Wien. Ein „großer“ Begriff ist am<br />
Horizont aufgetaucht, der für die<br />
Energieversorger und letztlich auch<br />
für die Stromabnehmer langfristig<br />
viele Veränderungen mit sich bringen<br />
wird: „Smart Metering“. Damit<br />
sind im ersten Schritt „intelligente“<br />
Stromzähler gemeint, die den aktuellen<br />
Verbrauch der Abnehmer im<br />
Haushalt erfassen – was letztlich<br />
zu „Smart Grids“ führen soll, intelligenten<br />
Stromnetzen, die eine<br />
sinnvolle Nutzung der Ressourcen<br />
ermöglichen. So sind wenigstens<br />
die Pläne der EU, die den Eins<strong>at</strong>z<br />
von Smart-Metern forcieren will.<br />
„Der Vorteil von solchen intelligenten<br />
Stromnetzen für den Netzbetreiber<br />
liegt auf der Hand“, sagt<br />
Gernot Schauer, Account Executive<br />
bei T-Systems Austria: „Er kann<br />
die Stromnachfrage direkt steuern<br />
und an das jeweilige Stromaufkommen<br />
anpassen.“ Bislang gibt es in<br />
Österreich zu Smart Metering nur<br />
erste Pilotversuche – allerdings bereiten<br />
die Energieversorger bereits<br />
erste Ausschreibungen für den flächendeckenden<br />
Eins<strong>at</strong>z vor, um die<br />
EU-Bestimmungen zu erfüllen. Ein<br />
Markt, in dem sich T-Systems als<br />
Dienstleister etablieren will.<br />
Neuer Wachstumsmarkt<br />
„Durch die ‚Smart-Metering‘-<br />
Initi<strong>at</strong>iven der EU sehen wir einen<br />
Umbruch bei den Energieversorgern“,<br />
erklärt Schauer. „Smart Metering<br />
bedeutet für die Energieversorger<br />
ein enormes D<strong>at</strong>envolumen,<br />
das aus dem Feld geliefert wird<br />
und das sie intelligent verarbeiten<br />
müssen, etwa zur Rechnungs-<br />
legung. Auf der anderen Seite ist es<br />
eine Marketingchance, mehr über<br />
den Energieverbrauch zu wissen.<br />
In diesen Bereichen möchte sich<br />
Apps-Markt Die Top Ten der beliebtesten Apps im deutschen Sprachraum bestehen aus kostenlosen Anwendungen<br />
Social Media-Apps und Alltagslösungen<br />
Wien. Wenn es um die Interpret<strong>at</strong>ion<br />
von Verkaufs- und Download-<br />
St<strong>at</strong>istiken geht, zeigen sich viele<br />
Hersteller und Pl<strong>at</strong>tformbetreiber<br />
oft von ihrer kre<strong>at</strong>ivsten Seite. Würde<br />
man etwa manchen Jubelmeldungen<br />
aus Amerika t<strong>at</strong>sächlich<br />
Glauben schenken, dann gäbe es in<br />
spätestens zwölf Mon<strong>at</strong>en keinen<br />
Planeten im bekannten Universum<br />
mehr, der ohne iOS-Apps durch den<br />
© Chris Haderer<br />
Gernot Schauer, Account Executive bei T-Systems Austria, sieht gute Chancen für das Unternehmen im Smart Metering-Bereich.<br />
T-Systems als Dienstleister für die<br />
Energieversorger etablieren.“ Für<br />
T-Systems würden sich zwei Heimvorteile<br />
ergeben: Einerseits h<strong>at</strong> das<br />
Unternehmen in seinen Rechenzentren<br />
genug Kapazitäten, um Smart-<br />
Metering-D<strong>at</strong>en zu verarbeiten, andererseits<br />
steht über T-Mobile auch<br />
ein Funknetz zur D<strong>at</strong>enübertragung<br />
aus einer Hand zur Verfügung.<br />
Technische Möglichkeiten<br />
Prinzipiell gibt es drei Arten<br />
zur Übertragung von Smart-Metering-D<strong>at</strong>en:<br />
eine fixe D<strong>at</strong>enverbindung<br />
eines Festnetzanbieters,<br />
die „Powerline“-Übertragung über<br />
das Stromkabel oder über eine im<br />
Stromzähler verbaute SIM Karte.<br />
„T-Mobile und T-Systems setzen<br />
in Österreich auf Stromzähler mit<br />
SIM Karten – die M2M-Technologie<br />
ist ausgereift, in der Produktion,<br />
bei der Install<strong>at</strong>ion als auch beim<br />
Kosmos schlittert.<br />
Etwas aussagekräftiger<br />
als Download-St<strong>at</strong>istiken<br />
sind Nutzerumfragen,<br />
wie sie beispielsweise von St<strong>at</strong>ista<br />
und dem Karriere-Netzwerk Xing<br />
kürzlich durchgeführt wurden.<br />
Demnach liegen Social Media-Apps<br />
in der Gunst von Android- und iOS-<br />
Anwendern ganz oben: Die ersten<br />
beiden Plätze im Nutzerranking<br />
belegen die Facebook-App sowie<br />
die Ch<strong>at</strong>anwendung Wh<strong>at</strong>sApp<br />
Messenger.<br />
Keine Business-Software<br />
Auffällig ist, das unter den Top<br />
Ten-Apps keine Business-Apps<br />
(wie etwa Polaris Office oder ähnliche<br />
Anwendungen) zu finden<br />
sind. Auch Virenschutzprogramme<br />
gehören offenbar nicht zu den<br />
Favoriten der Smartphone- und<br />
© panthermedia.net/Detlef Krieger<br />
Betrieb sehr sicher“, sagt Schauer.<br />
„Wenn sich der G3-PLC Standard<br />
durchsetzt, könnte auch Powerline<br />
interessant werden.“ Von der<br />
IT-Seite her sei das ein Markt, in<br />
dem T-Systems mit der „Backend-<br />
Integr<strong>at</strong>ion auf jeden Fall punkten<br />
kann. Als Outsourcer können wir<br />
uns auch vorstellen, eine solche<br />
Smart-Metering-Umgebung für<br />
Kunden zu betreiben.“<br />
Neues Betreibermodell<br />
In Österreich gibt es zwischen<br />
fünf und sechs Mio. Stromzähler,<br />
bei etwa 140 Netzbetreibern. Während<br />
die Großen, wie etwa Wien<br />
Energie, „wahrscheinlich ein Investitionsmodell<br />
fahren und sich<br />
ihre Smart-Meter selbst betreiben<br />
und auswerten werden“, herrsche<br />
bei den kleineren Versorgern<br />
am Land eher Bedarf an Gesamt-<br />
lösungen. Dort möchte T-Systems<br />
Tablet-Klientel; in diesem Bereich<br />
scheint die Awareness unter den<br />
Usern noch gering zu sein, dass es<br />
sich bei Smartphones um kleine<br />
Computer handelt, die aufgrund<br />
ihrer Internetverbindung von Malware<br />
ebenso betroffen sein können<br />
wie ihre großen Kollegen.<br />
Kostenlose Apps<br />
Interessant ist auch, dass es die<br />
Skype-App auf mehr als 17% Anteil<br />
unter den Usern bringt, das von<br />
ebenfalls präsent sein. Laut Gernot<br />
Schauer machen sie etwa ein Fünftel<br />
des österreichischen Markts<br />
aus. „Richtig losgehen wird es<br />
laut unserer Einschätzung erst<br />
2013/14“, sagt Schauer.<br />
Mit Smart-Metering geht der<br />
Trendbegriff „Big D<strong>at</strong>a“ einher,<br />
weil durch die Geräte immense<br />
D<strong>at</strong>enberge anfallen. „Die intelligente<br />
Auswertung von Nutzungsd<strong>at</strong>en<br />
war schon immer eine Königsdisziplin<br />
des Mobilfunks“,<br />
sagt Schauer – weshalb T-Systems<br />
den Energieversorgern einerseits<br />
langjähriges Know-how in diesem<br />
Sektor als auch die notwendigen<br />
Rechenressourcen bieten könne.<br />
„Im Moment ist der Markt noch in<br />
einer Findungsphase“, sagt Schauer<br />
und sieht T-Systems in einer guten<br />
Startposition – sowohl als Integr<strong>at</strong>or<br />
wie auch als Anbieter eines<br />
Betreibermodells.<br />
www.t-systems.<strong>at</strong><br />
Apple gehypte (und daher im Gegens<strong>at</strong>z<br />
zu Skype auch nur für iOS-Systeme<br />
verfügbare „FaceTime) aber<br />
gar nicht aufscheint. Insgesamt<br />
lässt die St<strong>at</strong>ista-Studie auf einen<br />
recht bescheidenen Eins<strong>at</strong>z von<br />
Smartphone- und Tablet-Apps mit<br />
Office-Charakter schließen. Auffällig<br />
ist weiters, dass es sich bei den<br />
Top Ten durchgehend um kostenlos<br />
angebotene Miniprogramme<br />
handelt, was im Officebereich nicht<br />
üblich ist. de.st<strong>at</strong>ista.com<br />
www.xing.<strong>at</strong><br />
Office-Lösungen gehören nicht zu den beliebtesten Smartphone- und Tablet-Apps.