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44 – financenet finance:cover Freitag, 7. Dezember 2012<br />
kolumne<br />
Der Franzi wird’s<br />
scho richt’n …<br />
reinhard krémer<br />
Als vor 80 Jahren der<br />
Strohsack-Franzi, der<br />
Welt besser bekannt als<br />
Ex-Magna-Boss Frank Stronach,<br />
im steirischen Kleinsemmering<br />
bei Weiz das Licht der<br />
Welt erblickte, ahnte noch niemand,<br />
dass der präsumptive<br />
Retter Österreichs geboren war.<br />
Denn Frank engagiert sich jetzt<br />
kräftig in der Politik und wirbelt<br />
ordentlich Staub auf.<br />
Probleme mit der geplanten<br />
Weltkugel in Ebreichsdorf, wo<br />
ein Vergnügungspark disneyanischer<br />
Ausmaße entstehen<br />
sollte, sind längst vergessen.<br />
Und ob es Frank in Wirklichkeit<br />
nur um die Umwidmung des<br />
Geländes für sein „Magna Racino“<br />
(ein „ökonomisches Desas-<br />
ter“, wie das WirtschaftsBl<strong>at</strong>t<br />
meint) ging, auch. Interessiert<br />
keinen mehr. Auch nicht, dass<br />
Stronach in seiner Magna abgehalfterte<br />
oder „zwischengeparkte“<br />
Politiker sammelte wie<br />
andere Bierdeckel – von KHG<br />
über Westi bis zu Ex-SPÖ-Bundesgeschäftsführer<br />
Andreas<br />
Rudas (ja, das ist seine Nichte,<br />
die jetzt den Job h<strong>at</strong>). Sogar<br />
Vranz war dabei.<br />
Jetzt will Stronach Wirtschaftstreibende<br />
locken – mit<br />
wohlklingenden Schlagworten<br />
wie: keine Schulden mehr,<br />
einfacheres Steuersystem,<br />
weniger Verwaltung, Wirtschaftswachstum<br />
und gerechte<br />
Wohlstandsverteilung – na,<br />
wenn das nicht runtergeht wie<br />
Honigseim. Ja, und der Euro<br />
soll auch weg – das wird noch<br />
spannend...<br />
einmalerlag FinanceLife<br />
Mindestens<br />
150 Prozent<br />
Wien. Uniqa FinanceLife legt eine<br />
neue limitierte Tranche der<br />
Indexgebundenen Lebensversicherung<br />
mit eingebautem Infl<strong>at</strong>ionsschutz<br />
auf. Damit bleibt die<br />
Kaufkraft des Nettobeitrags zum<br />
Ende der Laufzeit erhalten – egal<br />
wie hoch die Infl<strong>at</strong>ionsr<strong>at</strong>e ist.<br />
Nach einer Laufzeit von 15 Jahren<br />
und drei Mon<strong>at</strong>en werden<br />
mindestens 150% des Nettobeitrages<br />
(Beitrag ohne Berücksichtigung<br />
der Versicherungssteuer<br />
von vier Prozent) ausbezahlt.<br />
Das entspricht einer Mindestrendite<br />
von 2,69 Prozent p.a.,<br />
bezogen auf den Nettobeitrag<br />
und damit einer KESt-pflichtigen<br />
Veranlagung mit mindestens<br />
3,24 Prozent p.a., bezogen<br />
auf den einbezahlten Beitrag.<br />
Bei einer hohen Infl<strong>at</strong>ion steigt<br />
der Auszahlungsbetrag entsprechend<br />
an. Die Mindestauszahlung<br />
wird durch Veranlagung in<br />
einer Senior-Anleihe der Raiffeisen<br />
Bank Intern<strong>at</strong>ional dargestellt.<br />
Der Abschluss ist bereits<br />
ab einer Einzahlung von 2.000 €<br />
möglich. (red)<br />
© APA/Robert Jäger<br />
Prognosen Analysten sehen 2013 gute Chancen für Anleger – Aktien europäischer Unternehmen im Fokus<br />
ertragreiches neues Jahr!<br />
Der Trend geht weiter in Richtung festere Aktienmärkte; gemischtes Bild bei Rohstoffen.<br />
reinhard krémer<br />
Wien. Das heurige Jahr war, allen<br />
griechischen und sonstigen Querschüssen<br />
zum Trotz, ein gutes<br />
Jahr für Anleger in Aktien und<br />
Rohstoffe. So stieg der deutsche<br />
Aktienindex DAX um mehr als 21%<br />
und der heimische ATX folgte dicht<br />
dahinter mit fast 19% Zuwachs.<br />
Und 2013 wird, wenn die Auguren<br />
recht behalten, nicht viel<br />
schlechter werden: „Durch die<br />
Maßnahmen der Herren Draghi<br />
und Bernanke haben sich die Aussichten<br />
der Aktienmärkte deutlich<br />
verbessert”, sagt Didier Saint-<br />
Georges vom Investmenthaus Carmignac<br />
Gestion. „Unsere Positionen<br />
in chinesischen Banken haben wir<br />
zugunsten einer Auswahl europäischer<br />
Banken abgestoßen.”<br />
Saint-Georges setzt außerdem<br />
auf einen steigenden Euro und<br />
verringerte das Dollar-Exposure.<br />
Er kaufte auch verstärkt Sta<strong>at</strong>sanleihen<br />
von Industrieländern. Sein<br />
Portfolio verfügt jetzt über einen<br />
maximalen Aktienanteil; Wachstumstitel<br />
überwiegen dabei.<br />
Aktienmärkte fester …<br />
Auch Helge Rechberger von<br />
Raiffeisen Research ist für 2013<br />
positiv gestimmt: „Ganz grundsätzlich<br />
sehen wir den Trend weiter<br />
in Richtung festere Aktienmärkte<br />
gehen.“ Gründe dafür sind auch<br />
die Bodenbildung der Konjunktur-<br />
Vorlaufindik<strong>at</strong>oren rund um den<br />
Globus – und nun sogar vielleicht<br />
auch in der Eurozone –, die zunehmendes<br />
Wachstum insbesondere<br />
im zweiten Halbjahr 2013 nach sich<br />
ziehen sollten, meint Rechberger,<br />
und schlicht und einfach der akute<br />
Mangel an mehr versprechenden<br />
Veranlagungsaltern<strong>at</strong>iven.<br />
Auch die Euro-Sta<strong>at</strong>sschuldenkrise<br />
sollte graduelle, aber stetige<br />
Fortschritte machen: „Die Unternehmen<br />
sind vergleichsweise gut<br />
aufgestellt und allen voran in Europa<br />
bzw. in der Eurozone unverän-<br />
Wien. Fix is nix, doch das Gerangel<br />
um die künftige EU-Bankenaufsicht<br />
geht in die heiße Phase<br />
– und in die Verlängerung: Während<br />
N<strong>at</strong>ionalbank-Gouverneur<br />
Ewald Nowotny verkündet, dass<br />
es künftig ein „kleineres, aber solideres<br />
Bankensystem“ in Europa<br />
geben solle, wendet sich Finanzministerin<br />
Maria Fekter vehement<br />
gegen eine Größenbeschränkung:<br />
Qualität gehe vor Schnelligkeit bei<br />
© Carmignac Gestion/P<strong>at</strong>rick Sagnes<br />
financenet@medianet.<strong>at</strong><br />
Didier Saint-Georges von Carmignac Gestion setzt auf europäische Bank-Aktien.<br />
dert günstig bewertet.“<br />
Mark Burgess von der britischen<br />
Fondsgesellschaft Threadneedle<br />
erwartet, dass die konjunkturellen<br />
Aussichten auch 2013 eine Herausforderung<br />
darstellen werden:<br />
„Investoren sollten sich auf bessere<br />
Chancen am Aktienmarkt einstellen.<br />
Wir sehen ein gemischtes<br />
Bild bei Rohstoffen, mit guten Aussichten<br />
für Gold und schwierigen<br />
für Industriemetallen.“<br />
Europäische Unternehmen zählen<br />
nach Auffassung der Analysten<br />
von Franklin Templeton Investments<br />
zu den weltweit kräftigsten,<br />
der Bankenaufsicht. Hintergrund<br />
der Deb<strong>at</strong>te ist, dass sich die EU-<br />
Finanzminister bei der offiziell<br />
letzten Sitzung des heurigen Jahres<br />
noch nicht auf eine Lösung für<br />
eine gemeinsame europäische Bankenaufsicht<br />
einigen konnten.<br />
Ausnahme für Kleinbanken?<br />
Der Kampf ist heftig: Deutschland<br />
will Sparkassen und Volks-<br />
mit den stärksten Bilanzen, mit<br />
rückläufigen Schulden sowie einem<br />
breiten Exportgeschäft.<br />
… Europa bevorzugt<br />
„Europa schwächelt, aber nicht<br />
die europäischen Unternehmen.<br />
Wir glauben, dass die europäischen<br />
Unternehmen die Werkzeuge und<br />
das Potenzial haben, um sich auf<br />
der weltweiten Bühne weiterzuentwickeln<br />
und zu wachsen, ganz<br />
gleich, wie lange es dauern wird,<br />
um die Sta<strong>at</strong>sschuldenkrise der<br />
Region zu beheben“, meint man bei<br />
Banken-aufsicht Einigung blieb aus – Fekter will mehr Flexibilität für kleine Banken<br />
Der heiße Kampf um die Größe<br />
Österreichs Kassenhüterin Maria Fekter lässt sich nicht breitschlagen.<br />
banken unter n<strong>at</strong>ionaler Kontrolle<br />
belassen, Frankreich lehnt dies ab.<br />
EU-Binnenmarktkommissar Barnier<br />
unterstützt Ausnahmen für<br />
kleinere Institute.<br />
Maria Fekter will mehr Flexibilität<br />
bei der Festsetzung der<br />
Schwellen für Kleinbanken in der<br />
zukünftigen europäischen Bankenaufsicht,<br />
die bei der Europäischen<br />
Zentralbank (EZB) angesiedelt werden<br />
soll.<br />
Im Euro-Raum gibt es rund 6.000<br />
Geldhäuser; mit der zentralen Aufsicht<br />
soll verhindert werden, dass<br />
n<strong>at</strong>ionale Aufseher ein Auge zudrücken,<br />
wenn es um die eigenen<br />
Banken geht.<br />
Eine Lösung konnte noch nicht<br />
gefunden werden, daher meinte<br />
der zypriotische Finanzminister<br />
Vassos Shiarly mit einer blumigen<br />
Formulierung: „Ich schlage vor,<br />
dass wir uns am 12. Tag des 12.<br />
Mon<strong>at</strong>s des 12. Jahres des Jahrhunderts<br />
erneut zusammenkommen.“<br />
Die Gesetzestexte sollen zum<br />
1. Jänner kommenden Jahres unter<br />
Dach und Fach gebracht werden<br />
– den Euro-Finanzministern läuft<br />
die Zeit davon. (rk)<br />
© Erste Bank<br />
Franklin Templeton.<br />
Friedrich Mostböck von der Erste<br />
Group Bank meint: „Infolge der<br />
niedrigen Zinsen bleiben Anlagealtern<strong>at</strong>iven<br />
überschaubar, weshalb<br />
sich weiterhin ein Investment in<br />
vor allem guten Blue Chip-Werten<br />
geradezu aufdrängt. Wir sollten<br />
also in den kommenden Mon<strong>at</strong>en<br />
intern<strong>at</strong>ional ein moder<strong>at</strong> positives<br />
Umfeld für Aktienmärkte sehen.“<br />
Intern<strong>at</strong>ional weniger <strong>at</strong>traktive<br />
Sektoren sind für Mostböck Rohstoffe<br />
und Telekoms.<br />
Rudolf Apenbrink vom HSBC<br />
Global Asset Management sieht<br />
Sonderchancen in China: „Für Investoren<br />
sind die geplanten Strukturreformen<br />
ein positives Signal.”<br />
Seiner Einschätzung nach dürften<br />
davon mittel- und langfristig die<br />
Branchen Automobile, Bildung,<br />
Energie, Gesundheitswesen, Infrastruktur,<br />
Technologie, Versicherung,<br />
Wealth Management und<br />
Wasseraufbereitung profitieren.<br />
Goldene Dolden<br />
Bei den Rohstoffen scheint Mais<br />
ertragreich: Die „Goldenen Dolden“<br />
sind für Morgan Stanley derzeit<br />
der Top-Pick und „bullischste<br />
Rohstoff“ überhaupt: Die Analysten<br />
glauben, dass der Kurs in den<br />
nächsten Mon<strong>at</strong>en stärker als alle<br />
anderen Rohstoffe zulegen könnte,<br />
man sieht ein Kurspotenzial von<br />
mehr als 30%.<br />
Volksbank-Invest-Experte Uli<br />
Baumann rechnet bei Kupfer weiter<br />
mit einer Seitwärtsbewegung,<br />
Industriemetalle sind für ihn uninteressant<br />
und beim Öl ist er pessi-<br />
mistisch: „Der Ölpreisrückgang<br />
wurde nur durch den Hurrikan<br />
‚Sandy‘ gestoppt.“<br />
Fenja-Hedgefonds-Trader Hans<br />
Neumayer sieht aktuell schwarz<br />
fürs Öl: „Derzeit bleibt unsere<br />
Einschätzung für den Ölpreis ‚bearish‘.<br />
Saisonal sollte mit Ende<br />
Jänner/Anfang Februar ein unterer<br />
Wendepunkt erreicht werden“,<br />
meint Neumayer.<br />
erste Bank Mit Caritas<br />
Aktion „Spenden<br />
mit Sparen“<br />
Wien. Ab sofort spendet die Erste<br />
Bank 1 € pro neu eröffnetem<br />
Sparbuch. Die Aktion geht bis<br />
31.12.2012 und gilt für alle neuen<br />
Sparbücher und Sparkarten. Die<br />
gesammelten Spenden gehen an<br />
die Inlandshilfe der Caritas, die<br />
sich um Menschen kümmert, die<br />
ihr zu Hause nicht mehr angemessen<br />
heizen können. Es ist die vierte<br />
Spendenkooper<strong>at</strong>ion. (red)<br />
Thomas Uher, Erste Bank: Unterstützen<br />
vor der Bedrohung durch den Winter.