EG-Verordnung Ökologischer Landbau - Ministerium für ...
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Ökologische Tierhaltung<br />
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BEISPIELE ZUR UMSTELLUNG<br />
Beispiel 1:<br />
Milchviehbetrieb mit „gleichzeitiger“ Umstellung<br />
Der Milchviehbetrieb Meyer hat am 30. Juni 2005 auf<br />
den Futterflächen zum letzten Mal eine konventionelle<br />
Maßnahme in Form einer Düngung mit mineralischem<br />
Stickstoff oder einer Pflanzenschutzspritzung durchgeführt.<br />
Ab diesem Zeitpunkt hält er die Vorgaben der<br />
<strong>Verordnung</strong> ein. Die vorhandenen konventionellen Futtervorräte<br />
werden anschließend aufgebraucht.<br />
Die Stallgebäude werden im Verlauf der Umstellungszeit<br />
den neuen Anforderungen angepasst; es müssen aber<br />
die Anpassungen vor Beginn der Umstellungszeiten in<br />
Tabelle 4 erfolgt und abgeschlossen sein. Ab 1. Juli 2007,<br />
also 24 Monate nach Umstellungsbeginn, kann er seine<br />
Milch wie auch das Rindfleisch als Ökoerzeugnis vermarkten,<br />
sofern es sich um Tiere handelt, die zu Beginn<br />
der Umstellung bereits auf dem Betrieb vorhanden waren<br />
oder auf dem Betrieb danach geboren wurden. Tiere, die<br />
nach Umstellungsbeginn von konventionellen Betrieben<br />
zugekauft wurden (z. B. Zuchtrinder), müssen vor einer<br />
Vermarktung ihrer Produkte als Ökoerzeugnisse mindestens<br />
die in Tabelle 4 angegebenen Umstellungszeiten<br />
durchlaufen haben.<br />
Beispiel 2:<br />
Veredelungsbetrieb mit „nicht-gleichzeitiger“<br />
Umstellung<br />
Der Betrieb Müller verdient vor allem mit Schweinemast<br />
und Legehennenhaltung sein Geld. Im Juni 2005<br />
hat er auf den Futtergetreideflächen zum letzten Mal eine<br />
konventionelle Maßnahme in Form einer Fungizidspritzung<br />
durchgeführt. Damit stehen ihm ab der Ernte 200 ,<br />
also ab August, zum ersten Mal betriebseigene Umstellungsfuttermittel<br />
in Form von Futtergetreide zur Verfügung.<br />
Voraussetzung ist, dass die letzte konventionelle<br />
Maßnahme mindestens 12 Monate vor dem Erntetermin<br />
zurückliegt. Diese Umstellungsfuttermittel dürfen in der<br />
Ration bis zu einem Anteil von 80 % eingesetzt werden<br />
(vgl. Abschnitt Fütterung Seite 49).<br />
Durch Zukauf „anerkannter Ökofutterware“ von anderen<br />
Betrieben, auf deren Flächen die Regeln des<br />
Ökoanbaus bereits mehr als 24 Monate vor der Aussaat<br />
eingehalten wurden, ergänzt der Betrieb im August das<br />
eigenerzeugte Futter.<br />
Unter Einbeziehung der zugelassenen Eiweißergänzungsfuttermittel<br />
(siehe Abschnitt Fütterung Seite 49)<br />
hat er somit ab Anfang September 2006 <strong>für</strong> Geflügel wie<br />
auch <strong>für</strong> Schweine eine Futterration zur Verfügung, die<br />
den Anforderungen der <strong>Verordnung</strong> entspricht. Auch die<br />
Haltungsvorschriften werden eingehalten. Die Erzeugnisse<br />
der auf dem Betrieb vorhandenen Tiere können dann<br />
nach Ablauf der in der Tabelle 4 aufgeführten Umstellungsfristen<br />
als Ökoerzeugnis vermarktet werden; die Eier<br />
der vorhandenen Legehennen also ab Mitte Oktober 200<br />
(nach Wochen). In der Schweinemast stallt Herr Müller<br />
am 1. September 200 neue Ferkel auf. Diese müssen aus<br />
ökologischen Betrieben stammen und können dann bei<br />
Mastende als Ökoschweine vermarktet werden.<br />
Tabelle 4 - Umstellungszeiten bei verschiedenen Tierarten und Nutzungsrichtungen<br />
Tierart und Nutzungsrichtung Umstellungszeit<br />
Rinder zur Fleischerzeugung 12 Monate (Tiere, die zum Schlachtzeitpunkt älter sind als 16<br />
Monate), mindestens jedoch 3 / 4 der Lebenszeit (Tiere, die zum<br />
Schlachtzeitpunkt jünger sind als 16 Monate)<br />
Schweine sowie Kleinwiederkäuer<br />
(Schafe, Ziegen) zur Fleischerzeugung<br />
Milch erzeugende Tiere<br />
(z. B. Milchkühe, Milchschafe, Milchziegen)<br />
Geflügel zur Fleischerzeugung<br />
(z. B. Masthähnchen, Puten, Gänse, Enten)<br />
Geflügel zur Eiererzeugung<br />
(Legehennen)<br />
6 Monate<br />
6 Monate<br />
10 Wochen (unter der Voraussetzung, dass es spätestens im Alter<br />
von drei Tagen im Ökobetrieb eingestellt wurde)<br />
6 Wochen