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EG-Verordnung Ökologischer Landbau - Ministerium für ...

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kneifen, Stutzen der Schnäbel bei Geflügel dürfen im ökologischen<br />

<strong>Landbau</strong> nicht systematisch angewendet werden<br />

(im begründeten Einzelfall sind sie jedoch mit Zustimmung<br />

der Kontrollstelle erlaubt). Aus Sicherheitsgründen oder<br />

auch zur Verbesserung von Gesundheit, Tierschutz oder<br />

Hygiene der Tiere können bestimmte Maßnahmen durch<br />

die Kontrollstelle gestattet werden. Hierunter fällt z. B.<br />

das Enthornen junger Kälber. Solche Maßnahmen sind<br />

von qualifiziertem Personal im geeigneten Alter der Tiere<br />

so durchzuführen, so dass das Leiden der Tiere dabei auf<br />

ein Minimum reduziert wird. Auch die Kastration (z. B.<br />

von Schweinen und männlichen Rindern) ist unter diesen<br />

Bedingungen möglich.<br />

Enthornung<br />

Idealerweise erfolgt die Rinderhaltung in Stallsystemen, die<br />

<strong>für</strong> behornte Tiere geeignet sind. Dies sind zum Beispiel großzügig<br />

bemessene Laufställe, in denen die Tiere bei Auseinandersetzungen<br />

untereinander ungehindert ausweichen können.<br />

In vielen Betrieben sind derart großzügige Ställe jedoch<br />

nicht vorhanden. Hier kann es zu Engpasssituationen ohne<br />

Ausweichmöglichkeit kommen, so dass das Verletzungsrisiko<br />

<strong>für</strong> die Tiere bei Auseinandersetzungen hoch ist. Das<br />

Halten von nicht behornten Tieren ist daher in vielen Fällen<br />

auch im Ökobetrieb ein notwendiger Kompromiss. Auch<br />

die Verletzungsgefahr <strong>für</strong> den Menschen darf bei behornten<br />

Tieren nicht unterschätzt werden.<br />

Anbindehaltung<br />

Tiere dürfen - abgesehen von Einzeltieren aus Sicherheits-<br />

oder Tierschutzgründen mit zeitlicher Befristung - nicht<br />

in Anbindung gehalten werden. Ausnahmen sind möglich<br />

<strong>für</strong>:<br />

• Rinder in bestehenden Anbindeställen, die vor dem 24.<br />

August 2000 gebaut wurden; Voraussetzung ist eine gute<br />

individuelle Tierbetreuung, eine weiche eingestreute<br />

Liegefläche sowie die regelmäßige Gewährung von<br />

Auslauf oder Weidegang (z. B. Weidegang während<br />

der Vegetationszeit). Diese Ausnahme gilt bis zum<br />

31. Dezember 2010 und muss von der Kontrollstelle<br />

genehmigt werden.<br />

• Rinder in kleinen Beständen (in der Regel weniger als<br />

20 Milchkühe) auch ohne zeitliche Befristung, sofern die<br />

Betriebe dem vor dem 24. August 2000 in Deutschland<br />

anerkannten privaten Standard <strong>für</strong> den ökologischen<br />

<strong>Landbau</strong> entsprechen. Voraussetzung ist, dass den<br />

Tieren mindestens zweimal pro Woche Auslauf oder<br />

Weidegang gewährt und im Stall reichlich eingestreut<br />

wird. Diese Ausnahme ist von der Kontrollstelle zu<br />

genehmigen.<br />

Geflügelmindestschlachtalter<br />

■<br />

Tabelle 9 – Mindestschlachtalter bei Geflügel<br />

(wenn keine langsam wachsenden Rassen eingesetzt<br />

werden)<br />

Bei Geflügel gelten die folgenden Mindestschlachtalter:<br />

Erzeuger, die bei den verschiedenen Geflügelarten das<br />

Mindestschlachtalter nicht einhalten, müssen auf langsam<br />

wachsende Rassen zurückgreifen. Diese sind den Rasse-/<br />

Herkunftsbeschreibungen der Zuchtfirmen und Rassegeflügelzüchter<br />

zu entnehmen.<br />

Tiertransporte<br />

Ökologische Tierhaltung<br />

Tierart Mindestschlachtalter<br />

in Tagen<br />

Hühner, Masthühner 81<br />

Kapaune (kastrierte Masthühner) 150<br />

Peking-Enten 49<br />

Weibliche Barbarie-Enten 70<br />

Männliche Barbarie-Enten 84<br />

Mulard-Enten 92<br />

Perlhühner 94<br />

Truthühner, Bratgänse 140<br />

Tiertransporte müssen möglichst schonend und unter Beachtung<br />

der geltenden einschlägigen einzelstaatlichen oder<br />

Gemeinschaftsvorschriften erfolgen. Beim Be- und Entladen<br />

dürfen keine elektrischen Treibhilfen eingesetzt werden.<br />

Der Gebrauch von allopathischen Beruhigungsmitteln vor<br />

und während der Fahrt ist verboten. Vor und während der<br />

Schlachtung ist der Stress <strong>für</strong> die Tiere zu minimieren.<br />

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