09.01.2013 Aufrufe

EG-Verordnung Ökologischer Landbau - Ministerium für ...

EG-Verordnung Ökologischer Landbau - Ministerium für ...

EG-Verordnung Ökologischer Landbau - Ministerium für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Einfuhren aus Drittländern<br />

78<br />

■ BEISPIEL 1:<br />

■ BEISPIEL 2:<br />

ERZEUGUNGSVoRScHRIFTEN<br />

KoNTRoLLMASSNAHMEN<br />

Während in den EU-Ländern eine Umstellung auf<br />

den ökologischen <strong>Landbau</strong> durch den Verzicht auf einen<br />

Einsatz chemisch-synthetischer Mineraldünger und<br />

Pflanzenschutzmittel oft Ertragseinbußen nach sich zieht,<br />

wenden Kleinbauern in Entwicklungsländern in vielen<br />

Fällen solche unzulässigen Mittel kaum oder überhaupt<br />

nicht an. Dies ist trotzdem meist kein ökologischer<br />

<strong>Landbau</strong>, da zum Beispiel auf den Anbauflächen gravierende<br />

Erosionsprobleme auftreten oder keine geregelte<br />

Fruchtfolge eingeführt wurde. Die Bodenfruchtbarkeit<br />

ist oft sehr schlecht. Um ein standortgerechtes und<br />

nachhaltiges Produktionssystem etablieren zu können,<br />

wie es den Grundprinzipien des ökologischen <strong>Landbau</strong>s<br />

entspricht, muss als erste Priorität der Boden erhalten<br />

und die Bodenfruchtbarkeit verbessert werden. Dies kann<br />

zum Beispiel durch die Einführung von Erosionsschutzmaßnahmen<br />

in steilen Hanglagen erfolgen. Wenn nun die<br />

Erzeugungsvorschriften <strong>für</strong> den ökologischen <strong>Landbau</strong><br />

in Drittländern die Notwendigkeit der Bodenfruchtbarkeits-Verbesserung<br />

sehr stark hervorheben, obwohl<br />

dieser in Anhang I der <strong>EG</strong>-Öko-<strong>Verordnung</strong> eher knapp<br />

angesprochen wird, ist dies den Produktionsregeln der<br />

<strong>Verordnung</strong> gleichwertig.<br />

Ein anderes Beispiel sind Abweichungen bei den im<br />

ökologischen <strong>Landbau</strong> zulässigen Dünge-, Pflanzenschutz-<br />

und Futtermitteln zwischen EU und Drittland. So<br />

werden in manchen lateinamerikanischen Ländern häufig<br />

Pflanzenextrakte verwendet, um die Öko-Kulturen vor<br />

Krankheitserregern und Schädlingen zu schützen. Auch<br />

dies ist der <strong>Verordnung</strong> gleichwertig.<br />

PRÜFUNG AUF „GLEIcHWERTIGKEIT“ (SEITE 76)<br />

Bei den Kontrollmaßnahmen ist es in vielen Fällen<br />

schwierig, von kleinbäuerlichen Betrieben in Entwicklungsländern<br />

eine so detaillierte Buchführung zu fordern,<br />

wie es die <strong>EG</strong>-Öko-<strong>Verordnung</strong> verlangt. Wenn die<br />

Kontrollstelle im Drittland dies durch eine verstärkte<br />

Durchführung von unangekündigten Kontrollbesuchen<br />

kompensiert, kann dies ebenfalls gleichwertig sein.<br />

Die Entscheidung, ob Produktionsvorschriften oder<br />

Kontrollmaßnahmen im Drittland den Rechtsvorschriften<br />

der <strong>EG</strong>-Öko-<strong>Verordnung</strong> gleichwertig sind, ist in der Regel<br />

eine Einzelfallentscheidung. Entscheidungshilfe hier<strong>für</strong><br />

ist der Codex Alimentarius. Die Vorgaben des Codex<br />

Alimentarius <strong>für</strong> den ökologischen <strong>Landbau</strong> beschreiben<br />

das internationale Verständnis über die Kernelemente des<br />

ökologischen <strong>Landbau</strong>s auf der Regierungsebene.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!