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Amtsblatt für Brandenburg, 2012, Nummer 49, Seiten 1829

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Nachfolgend werden die bedeutsamsten Abfallkategorien näher<br />

beschrieben. Die Abfallkategorien 18, 32, 34, 40 und 46 umfassen<br />

zusammen allein 90 Prozent der Abfälle, die den örE überlassen<br />

werden. Für die weiteren Betrachtungen innerhalb des<br />

AWP spielen die Abfälle der anderen Kategorien daher nur noch<br />

eine untergeordnete Rolle.<br />

- Hausmüll und ähnliche Abfälle (Kategorie 34)<br />

Die Abfälle dieser Kategorie müssen grundsätzlich einer<br />

Restabfallbehandlung zugeführt werden. Diese Kategorie<br />

wird zu 85 Prozent von Hausmüll und hausmüllähnlichen<br />

Gewerbeabfällen (das sind zum Beispiel Abfälle aus Büros,<br />

Handelseinrichtungen und Produktionsbetrieben) dominiert.<br />

Aufgrund des erreichten Standes bei der getrennten Wertstofferfassung<br />

liegt bei der Abfallart Hausmüll das größte<br />

Potenzial <strong>für</strong> weitere Maßnahmen zur Getrennthaltung bei<br />

den biogenen Abfällen. Die verbleibenden Möglichkeiten zur<br />

Abtrennung verwertbarer Anteile im Rahmen der Restabfallbehandlung<br />

richten sich bei allen Abfällen der Kategorie 34<br />

vor allem auf heizwertreiche Bestandteile sowie Metalle.<br />

Sperrmüll macht 13 Prozent der Kategorie 34 aus. Im Rahmen<br />

der Restabfallbehandlung wird Sperrmüll fast vollständig<br />

zu verschiedenen verwertbaren Fraktionen aufbereitet<br />

(Metall, Holz zur stofflichen Verwertung, Ersatzbrennstoff).<br />

Die mittels Biotonne gesammelten organischen Haushaltsabfälle<br />

gehören zur Abfallart 200301 „gemischte Siedlungsabfälle“.<br />

Obwohl sie generell außerhalb der Restabfallbehandlung<br />

verwertet werden, sind sie damit der Kategorie 34<br />

zugeordnet.<br />

- Papier- und Pappeabfälle (Kategorie 18)<br />

Es handelt sich dabei ausschließlich um Papier- und Pappeabfälle,<br />

die gemeinsam mit gebrauchten Papier-/Pappeverpackungen<br />

der Dualen Systeme erfasst wurden. Diese Abfälle<br />

werden vollständig einer Verwertung zugeführt.<br />

- Pflanzliche Abfälle (Kategorie 32)<br />

Es handelt sich dabei ausschließlich um getrennt gesammelte<br />

Grünabfälle. Diese Abfälle werden vollständig einer Verwertung<br />

zugeführt.<br />

<strong>Amtsblatt</strong> <strong>für</strong> <strong>Brandenburg</strong> – Nr. <strong>49</strong> vom 12. Dezember <strong>2012</strong><br />

- Mineralische Abfälle (Kategorie 40 und 46)<br />

1843<br />

Die beiden zu den Mineralischen Abfällen zusammengefassten<br />

Kategorien beinhalten zu 86 Prozent Abfälle aus Beton,<br />

Ziegel, Fliesen, Keramik und Bodenaushub beziehungsweise<br />

Gemische aus diesen Abfällen. Soweit eine Verwertung,<br />

zum Beispiel im Rahmen der Sicherung und Sanierung<br />

von Deponien, nicht möglich ist, können diese Abfälle direkt<br />

deponiert werden.<br />

Nur noch 11 Prozent der von den örE innerhalb dieser Kategorien<br />

entsorgten Materialien sind gemischte Bau- und<br />

Abbruchabfälle. Diese enthalten in der Regel einen höheren<br />

Anteil nicht mineralischer Bestandteile und bedürfen daher<br />

in jedem Fall einer Aufbereitung in einer da<strong>für</strong> geeigneten<br />

Anlage. Sie werden durch die örE deshalb Behandlungsanlagen<br />

zugeführt.<br />

- Sortierrückstände (Kategorie 37)<br />

Bei den in den letzten Jahren im Rahmen der Entsorgung der<br />

örE besonders relevanten mineralischen Sortierrückständen<br />

war 2009 ein extremer Rückgang festzustellen. Bis dahin<br />

wurden große Mengen dieser Abfälle zur Herstellung der<br />

Endkubatur von Siedlungsabfalldeponien eingesetzt, die befristet<br />

bis zum 15. Juli 2009 und nur noch zur Ablagerung<br />

mineralischer Abfälle genutzt werden durften. Nach der<br />

Schließung dieser Deponien werden durch die örE kaum<br />

noch mineralische Sortierrückstände entsorgt. Gleiches gilt<br />

<strong>für</strong> nichtmineralische Sortierrückstände. Auch diese werden<br />

weit überwiegend außerhalb der öffentlichen Abfallentsorgung<br />

entsorgt, meist energetisch verwertet. 2010 betrug der<br />

Anteil der Sortierreste nur noch 0,6 Prozent an den insgesamt<br />

durch die örE entsorgten Abfällen.<br />

In Tabelle 6 werden die den örE überlassenen Abfälle einzelnen<br />

Entsorgungswegen zugeordnet. Dabei wird ein Großteil der<br />

überlassenen Abfälle der Restabfallbehandlung zugeordnet, die<br />

wiederum als Vorbereitungsschritt zur nachfolgenden energetischen<br />

Verwertung und Deponierung ausgewiesen ist. Deshalb<br />

sind einigen Entsorgungswegen einerseits Mengen aus der Restabfallbehandlung<br />

zugeordnet und andererseits Mengen, die diesen<br />

Entsorgungsmöglichkeiten direkt zugeführt werden. Die Zuordnung<br />

zu den Entsorgungswegen erfolgte anhand der Kategorien<br />

der Europäischen Abfallstatistikverordnung [7].<br />

Tabelle 6: Entsorgungswege der örE<br />

Stand: 2010<br />

Entsorgungsweg Menge<br />

davon<br />

direkt entsorgt nach Restabfallbehandlung<br />

[Mg]<br />

[Mg]<br />

[Mg]<br />

Restabfallbehandlung 542.000 542.000 -<br />

Energetische Verwertung 285.000 36.000 2<strong>49</strong>.000<br />

Kompostierung 108.000 108.000 -<br />

Deponiebau 26.000 26.000 -<br />

Sonstige Verwertung 180.000 180.000 -<br />

Deponierung 190.000 48.000 142.000<br />

Sonstige Beseitigung 15.000 15.000 -<br />

Thermische Behandlung 11.000 9.000 2.000<br />

weitere externe Behandlung 64.000 - 64.000<br />

Zwischenlagerung 2.000 2.000 -<br />

Gesamt 1.423.000 965.000 458.000

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