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Amtsblatt für Brandenburg, 2012, Nummer 49, Seiten 1829

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Die kostengünstige energetische Verwertung ist die Ursache da<strong>für</strong>,<br />

dass mit durchschnittlich jährlich 27 Prozent die Menge des<br />

durch die örE entsorgten Sperrmülls aus dem Gewerbe noch<br />

stärker als die Menge der Hausmüllähnlichen Gewerbeabfälle<br />

zurückgegangen ist. Es wird erwartet, dass es im Planungszeitraum<br />

des AWP zu einer Angleichung der Mengenentwicklung<br />

erfassten gewerblichen Sperrmülls und der hausmüllähnlichen<br />

Gewerbeabfälle kommen wird.<br />

4.4.1.1.2 Mineralische Bau- und Abbruchabfälle (Kategorie<br />

40)<br />

Diese Gruppe wird zu 51 Prozent von Gemischen aus Beton,<br />

Ziegel, Fliesen und Keramik, zu 25 Prozent von Ziegelabfällen<br />

und zu 20 Prozent von Gemischten Bau- und Abbruchabfällen<br />

dominiert.<br />

Gemische aus Beton, Ziegel, Fliesen und Keramik<br />

Von 2005 bis 2009 waren im Land <strong>Brandenburg</strong> sechs Deponien<br />

zu schließen. Ihr Betrieb war aufgrund von Ausnahmeregelungen<br />

nach § 6 AbfAblV [15] nur noch bis zum 15. Juli 2009 möglich.<br />

Die Deponiebetreiber waren bestrebt, diesen Deponieraum<br />

bis Mitte 2009 weitgehend zu verfüllen. Der daraus resultierende<br />

hohe Bedarf an mineralischen Abfällen schlug sich vor allem<br />

seit 2008 in einer gestiegenen Entsorgungsmenge an geeigneten<br />

zu deponierenden Abfällen nieder. Das betraf besonders Beton,<br />

Ziegel, Fliesen und Keramik sowie Gemische daraus. Von 2005<br />

bis 2009 wuchs die Menge der von den örE beseitigten Abfälle<br />

jährlich um durchschnittlich 17 Prozent.<br />

Nach der Schließung der aufgrund geringerer Umweltstandards<br />

vergleichsweise kostengünstigen Deponien war davon auszugehen,<br />

dass diese Gemische künftig in geringerem Umfang anfallen,<br />

da nunmehr die verstärkte Trennung der Bauabfälle bereits<br />

auf den Baustellen wirtschaftlicher wird. Für die trotzdem als<br />

Gemisch entsorgten Abfälle ist zu erwarten, dass sie anstelle einer<br />

Deponierung zunehmend einer Bauabfallsortierung zugeführt<br />

werden. Die dabei gewonnenen Fraktionen werden vorrangig<br />

außerhalb der öffentlichen Abfallentsorgung verwertet. Im<br />

Verlauf des Jahres 2010 wurde diese Vermutung bestätigt. Die<br />

deponierte Menge ging im Vergleich zu 2008 um annähernd 90<br />

Prozent zurück.<br />

Für die Prognose wird angenommen, dass künftig nur noch geringe<br />

Mengen der Gemische aus Beton, Ziegel, Fliesen und Keramik<br />

deponiert werden.<br />

Ziegelabfälle<br />

Auch die Menge der deponierten Ziegelabfälle verringerte sich<br />

2010 im Vergleich zu 2008 um 90 Prozent. Aufgrund ihrer stofflichen<br />

Eigenschaften ist das Recycling von Ziegelabfällen nur<br />

begrenzt möglich. Deshalb wird <strong>für</strong> die verbleibenden, zu besei­<br />

<strong>Amtsblatt</strong> <strong>für</strong> <strong>Brandenburg</strong> – Nr. <strong>49</strong> vom 12. Dezember <strong>2012</strong><br />

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tigenden Ziegelabfälle davon ausgegangen, dass die inzwischen<br />

geringe Menge künftig nur noch geringfügig zurückgehen wird.<br />

Gemischte Bau- und Abbruchabfälle<br />

Ähnlich wie Hausmüll durften die Gemischten Bau- und Abbruchabfälle<br />

ab Juni 2005 nicht mehr unbehandelt deponiert<br />

werden. Deshalb wurden sie von den Abfallerzeugern zunehmend<br />

außerhalb der Entsorgungspflicht der örE direkt Bauabfallsortieranlagen<br />

zur Verwertung übergeben. Dieser Umbruch<br />

der Entsorgungswege vollzog sich bis etwa 2008. In diesem Zeitraum<br />

verringerte sich die Menge der durch die örE entsorgten<br />

Gemischten Bau- und Abbruchabfälle um 85 Prozent. Seither<br />

haben sich die neuen Entsorgungsstrukturen stabilisiert. So sank<br />

das verbleibende, relativ geringe Aufkommen von 2008 bis 2010<br />

nur noch um insgesamt 2 Prozent.<br />

Für den Prognosezeitraum wird von einem geringen jährlichen<br />

Rückgang von durchschnittlich 0,5 Prozent ausgegangen.<br />

4.4.1.1.3 Böden (Kategorie 46)<br />

Für diese Abfälle war von 2005 bis 2008 ein leichter Anstieg von<br />

jährlich etwa 0,5 Prozent zu verzeichnen. Sie wurden vor allem<br />

auf den nur noch bis Mitte 2009 nutzbaren Deponien abgelagert.<br />

Ähnlich wie die Gemische aus Beton, Ziegel, Fliesen und Keramik<br />

gingen diese Abfälle 2010 um 92 Prozent im Vergleich zu<br />

2008 zurück. Das ist auf die relativ höheren Annahmegebühren<br />

der ab Mitte 2009 verbleibenden DK I-Deponien zurückzuführen.<br />

In der Prognose wird deshalb davon ausgegangen, dass<br />

künftig nur geringe Mengen an Böden deponiert werden.<br />

4.4.1.1.4 Fazit<br />

Im Ergebnis der vorangestellten Annahmen wurde das künftige<br />

Aufkommen abgeschätzt und dem Aufkommen 2010 gegenübergestellt<br />

(Tabelle 11). Dabei wurden die Abfälle zur Verwertung<br />

ausgenommen. Deren weitere Betrachtung erfolgt im Kapitel 4.5.<br />

Der Vergleich des aktuellen und des prognostizierten Gesamtaufkommens<br />

zeigt eine differenzierte Entwicklung. Für die mengenrelevanteste<br />

Hauptkategorie 34 „Hausmüll und ähnliche Abfälle“<br />

ist <strong>für</strong> alle aus Privathaushaltungen stammenden Abfälle<br />

von einem leichten und <strong>für</strong> die gewerblichen Abfälle von einem<br />

weiterhin starken, aber im Vergleich zu den letzten Jahren gedämpften<br />

Rückgang auszugehen. Die Hauptkategorien 40 und<br />

46 werden als mineralische Abfälle langfristig voraussichtlich<br />

nur noch in geringem Umfang von den örE entsorgt werden. Da<br />

die angekündigten Änderungen europa- und bundesrechtlicher<br />

Regelungen aber keine verlässlichen Aussagen zur künftigen<br />

Verwertbarkeit mineralischer Abfälle zulassen, kann mittelfristig<br />

eine gegenläufige Entwicklung nicht vollständig ausgeschlossen<br />

werden.

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