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Amtsblatt für Brandenburg, 2012, Nummer 49, Seiten 1829

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1848 <strong>Amtsblatt</strong> <strong>für</strong> <strong>Brandenburg</strong> – Nr. <strong>49</strong> vom 12. Dezember <strong>2012</strong><br />

Abbildung 4: Etablierte Getrenntsammlung von Abfällen durch Privathaushaltungen<br />

Abbildung 4 zeigt als Beispiel die bereits vorhandenen umfangreichen<br />

Getrenntsammlungsmaßnahmen <strong>für</strong> verschiedene Abfälle<br />

aus Haushaltungen. Es gilt nunmehr weitere Potenziale zu<br />

erschließen beziehungsweise die bestehenden Getrennthaltungs-<br />

und Erfassungsmaßnahmen zu optimieren. Das betrifft<br />

vor allem:<br />

- die getrennte Erfassung von Bioabfällen. Der Hausmüll ist<br />

noch mit erheblichen Mengen an Küchen- und Grünabfällen<br />

(rund 40 kg/E/a) befrachtet. Gelingt es, einen möglichst großen<br />

Anteil davon zusätzlich getrennt zu erfassen, können<br />

weitere energetische und stoffliche Potenziale nutzbar gemacht<br />

werden. Hierzu wird auf die ausführlichen Erläuterungen<br />

im Kapitel 4.5.3.2 verwiesen.<br />

- die verstärkte Erfassung von Elektroaltgeräten, insbesondere<br />

von Kleingeräten. Elektroaltgeräte besitzen nicht nur ein<br />

Schadstoffpotenzial, welches vom Hausmüll fern gehalten<br />

werden soll, sondern auch erhebliche wertvolle Anteile, die<br />

stofflich verwertet werden können, wie zum Beispiel Metalle<br />

und Kunststoffe. Seit Inkrafttreten des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes<br />

[17] ist deshalb verbindlich geregelt, diese<br />

Altgeräte vom unsortierten Hausmüll getrennt zu erfassen.<br />

Die örE bieten den Bürgern im Bring- und Holsystem<br />

verschiedene Möglichkeiten an, die Elektroaltgeräte abzugeben.<br />

Erfahrungsgemäß geht die von einigen örE praktizierte<br />

Eigenverwertung der Elektroaltgeräte mit einer relativ<br />

hohen Sammelquote beim Bürger einher. Weitere Mengenpotenziale<br />

lassen sich vor allem durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit<br />

und bürgernahe Erfassungssysteme erschließen.<br />

Die verstärkte Einsammlung der Elektrokleingeräte<br />

kann dazu beitragen, den Hausmüll zu entlasten und wertvolle<br />

Materialien zurückzugewinnen. Aktuelle Hausmüllanalysen<br />

der örE weisen auf ein noch zu erschließendes<br />

Potenzial von 1 - 2 kg/E/a hin.<br />

- die Erschließung weiterer Wertstoffe aus dem Restmüll<br />

durch geeignete Sammelsysteme. Der Vorteil einer getrennten<br />

Erfassung liegt insbesondere im geringen Verschmut­<br />

zungsgrad der Wertstoffe, der den Weg <strong>für</strong> eine hochwertige<br />

stoffliche Verwertung eröffnet. Vor allem stoffgleiche Nichtverpackungen<br />

wie Kunststoffe, Metalle oder Glas befinden<br />

sich noch in relevanter Menge im Hausmüll (bundesweit ca.<br />

7 kg/E/a). Gelingt es, dieses Potenzial umfassend zu erschließen,<br />

kann ein weiterer Beitrag zur Ressourcenschonung<br />

geleistet werden.<br />

Das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) [4] legt fest, dass<br />

spätestens ab dem 1. Januar 2015 diese Fraktionen getrennt<br />

zu sammeln sind. Außerdem enthält es zur Konkretisierung<br />

dieser Forderung Verordnungsermächtigungen. Diese Verordnungen<br />

stehen noch aus. Es ist aber davon auszugehen,<br />

dass die Bundesregierung vor dem oben genannten Termin<br />

von den Verordnungsermächtigungen Gebrauch machen<br />

wird.<br />

Die Entscheidung darüber, ob dazu ein neues, haushaltsnahes<br />

Erfassungssystem eingeführt wird und wie die Sammlung,<br />

der Transport und die sich anschließende Verwertung<br />

der betreffenden Fraktionen zu gestalten sind, soll nach Auffassung<br />

des Landes <strong>Brandenburg</strong> der kommunalen Entsorgungsverantwortung<br />

unterliegen.<br />

Die örE haben die Entsorgungssicherheit unabhängig von<br />

der allgemeinen wirtschaftlichen Situation insgesamt zu garantieren.<br />

Sie sind verpflichtet, Abfallvermeidung und ökologisch<br />

vorteilhaftes Recycling zu fördern. Um das zu garantieren,<br />

erfolgt seitens der örE eine umfassende, übergreifende<br />

Abfallwirtschaftsplanung. Die Erlöse, die durch die<br />

Wertstoffe erzielt werden können, kommen dabei den Bürgern<br />

direkt zugute und tragen damit zur Dämpfung der Gebührenentwicklung<br />

bei.<br />

Die örE entwickeln die Wertstoffsammlung ständig weiter,<br />

um <strong>für</strong> die Bürger optimale Rahmenbedingungen zur getrennten<br />

Erfassung zu schaffen. Während beispielsweise in<br />

den 90er Jahren neben den „Wertstoffinseln“ das Holsystem<br />

dominierte und die Wertstoff-/Recyclinghöfe als eine Form

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