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Amtsblatt für Brandenburg, 2012, Nummer 49, Seiten 1829

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1882 <strong>Amtsblatt</strong> <strong>für</strong> <strong>Brandenburg</strong> – Nr. <strong>49</strong> vom 12. Dezember <strong>2012</strong><br />

Andere abfallrechtliche oder wirtschaftliche Belange können<br />

im Einzelfall einen davon abweichenden Entsorgungsweg<br />

begründen. Das Näheprinzip schließt unter Berücksichtigung<br />

der Besonderheiten Berlins die Entsorgung der in<br />

Berlin angefallenen gefährlichen Abfälle zur Beseitigung in<br />

<strong>Brandenburg</strong> ein.<br />

- Die Abfälle zur Beseitigung sind gemäß § 2 des Abfallverbringungsgesetzes<br />

(AbfVerbrG) [50] vorrangig im Inland zu entsorgen.<br />

Sofern dennoch im begründeten Einzelfall eine Beseitigung<br />

von Abfällen im Ausland erforderlich ist, hat gemäß<br />

§ 3 AbfVerbrG die Beseitigung in einem Mitgliedstaat<br />

der Europäischen Gemeinschaft den Vorrang vor der Beseitigung<br />

in einem anderen Staat. Die Anlagen müssen in räumlicher<br />

Nähe am geeignetsten sein und ein hohes Niveau des<br />

Gesundheits- und Umweltschutzes gewährleisten. Bei einer<br />

Notifizierung der grenzüberschreitenden Verbringung von<br />

Abfällen hat die SBB, unter Berücksichtigung der im Land<br />

<strong>Brandenburg</strong> geltenden Entsorgungsstandards, auch zu prüfen,<br />

ob die Verbringung im Einklang mit diesem Abfallwirtschaftsplan<br />

steht. Ansonsten ist gegebenenfalls ein Einwand<br />

gegen die Verbringung zu erheben (Artikel 11 Absatz 1<br />

Buchstabe g Ziffer iii der EG-Abfallverbringungsverordnung<br />

(EG-AbfVerbrVO)) [27].<br />

5.3.4 Organisation der Entsorgung gefährlicher Abfälle<br />

Die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger im Land <strong>Brandenburg</strong><br />

haben in der Regel, bis auf Kleinmengen, die Entsorgung<br />

von gefährlichen Abfällen zur Beseitigung gemäß § 20 KrWG<br />

[4] aus ihrer Entsorgungspflicht ausgeschlossen. Demzufolge<br />

besteht <strong>für</strong> die Besitzer von gefährlichen Abfällen zur Beseitigung<br />

keine Pflicht zur Überlassung an den öffentlich-rechtlichen<br />

Entsorgungsträger. Wie bei den gefährlichen Abfällen zur<br />

Verwertung liegt die Entsorgungspflicht <strong>für</strong> die gefährlichen Abfällen<br />

zur Beseitigung beim Abfallbesitzer.<br />

Im Rahmen dieses Abfallwirtschaftsplanes werden nach § 30<br />

Absatz 1 KrWG [4] keine Entsorgungsträger bestimmt und es<br />

werden keine verbindlichen Pflichten <strong>für</strong> Abfallerzeuger beziehungsweise<br />

-besitzer aufgenommen, sich bestimmter Abfallbeseitigungsanlagen<br />

zu bedienen.<br />

Mit der SAbfEV [29] hat das <strong>für</strong> Abfallwirtschaft zuständige<br />

Mitglied der Landesregierung im Einvernehmen mit den <strong>für</strong> Inneres<br />

und <strong>für</strong> Finanzen zuständigen Mitgliedern der Landesregierung<br />

gemäß § 14 Absatz 1 BbgAbfBodG [11] die Sonderabfallgesellschaft<br />

<strong>Brandenburg</strong>/Berlin mbH (SBB) zur zentralen Einrichtung<br />

<strong>für</strong> die Organisation der Entsorgung der gefährlichen<br />

Abfälle bestimmt. Die SBB mbH hat mit ihren Entscheidungen<br />

zur Umsetzung der Ziele einer nachhaltigen Abfallwirtschaftspolitik<br />

des Landes <strong>Brandenburg</strong> beizutragen. Dabei sind insbesondere<br />

die in Kapitel 5.3.3 aufgestellten Leitlinien zu beachten.<br />

6 Geltung und Inkrafttreten<br />

Die vorliegende Fortschreibung des Abfallwirtschaftsplanes mit<br />

seinen Teilplänen „Siedlungsabfälle“ und „Gefährliche Abfälle“<br />

ist von den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern sowie von<br />

Planungsträgern und den zuständigen Behörden bei ihren Entscheidungen<br />

zu beachten.<br />

Die Rechtswirkung des Planes besteht hinsichtlich der gefähr­<br />

lichen Abfälle darin, dass er nach § 5 Absatz 3 der Sonderabfallentsorgungsverordnung<br />

[29] die Grundlage <strong>für</strong> die Zuweisungsentscheidungen<br />

der Sonderabfallgesellschaft <strong>Brandenburg</strong>/Berlin<br />

darstellt.<br />

Die Aktualität des Abfallwirtschaftsplanes wird insbesondere<br />

anhand der jährlich erstellten Landesabfallbilanzen der öffentlich-rechtlichen<br />

Entsorgungsträger beziehungsweise der gefährlichen<br />

Abfälle überprüft. Gemäß § 31 Absatz 5 KrWG [4] ist er<br />

spätestens nach sechs Jahren auszuwerten und bei Bedarf fortzuschreiben.<br />

Der Abfallwirtschaftsplan tritt am Tag seiner Bekanntmachung<br />

in Kraft.<br />

7 Verzeichnisse<br />

7.1 Quellen- und Literaturverzeichnis<br />

[1] Richtlinie 2008/98/EG des Europäischen Parlaments und<br />

des Rates über Abfälle und zur Aufhebung bestimmter<br />

Richtlinien (Abfallrahmenrichtlinie - AbfRRL) vom<br />

19. November 2008 (ABl. L 312 S. 3)<br />

[2] Richtlinie 2003/4/EG des Europäischen Parlaments und<br />

des Rates vom 28. Januar 2003 über den Zugang der Öffentlichkeit<br />

zu Umweltinformationen und zur Aufhebung<br />

der Richtlinie 90/313/EWG des Rates<br />

[3] Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung<br />

der umweltverträglichen Beseitigung von Abfällen<br />

(Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz - KrW-/AbfG)<br />

vom 27. September 1994 (BGBl. I S. 2705), zuletzt geändert<br />

durch Artikel 8 des Gesetzes vom 11. August 2010<br />

(BGBl. I S. 1163), aufgehoben durch Artikel 6 Absatz 1<br />

des Gesetzes vom 24. Februar <strong>2012</strong> (BGBl. I S. 212)<br />

[4] Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung<br />

der umweltverträglichen Bewirtschaftung von Abfällen<br />

(Kreislaufwirtschaftsgesetz - KrWG) vom 24. Februar<br />

<strong>2012</strong> (BGBl. I S. 212)<br />

[5] Richtlinie 94/62/EG des Europäischen Parlaments<br />

und des Rates über Verpackungen und Verpackungsabfälle<br />

(EG-Verpack - AbfRL) vom 20. Dezember 1994 (ABl.<br />

L 365 S. 10), zuletzt geändert durch Richtlinie 2005/20/EG<br />

vom 9. März 2005 (ABl. L 70 S. 17) und durch Entscheidung<br />

2004/12/EG vom 11. Februar 2004 (ABl. L 47 S. 26)<br />

[6] Verordnung über das Europäische Abfallverzeichnis (Abfallverzeichnisverordnung<br />

- AVV) vom 10. Dezember 2001<br />

(BGBl. I S. 3379), zuletzt geändert durch Artikel 7 des<br />

Gesetzes vom 15. Juli 2006 (BGBl. I S. 1619)<br />

[7] Verordnung (EG) Nr. 2150 des Europäischen Parlaments<br />

und des Rates vom 25. November 2002 zur Abfallstatistik<br />

(ABl. L 332 S. 1), zuletzt geändert durch Verordnung<br />

8<strong>49</strong>/2010/EU der Kommission vom 27. September 2010<br />

(ABl. L 253 S. 2)<br />

[8] Umweltstatistikgesetz (UStatG) vom 16. August 2005<br />

(BGBl. I S. 2446), zuletzt geändert durch Artikel 7 des<br />

Gesetzes vom 11. August 2009 (BGBl. I S. 2723)<br />

[9] Verordnung über die Vermeidung und Verwertung von<br />

Verpackungsabfällen (Verpackungsverordnung - VerpackV)<br />

vom 21. August 1998 (BGBl. I S. 2379), zuletzt geändert<br />

durch Artikel 14 der Verordnung vom 9. November 2010<br />

(BGBl. I S. 1504)<br />

[10] Verordnung über die Entsorgung von gewerblichen Siedlungsabfällen<br />

und von bestimmten Bau- und Abbruchab­

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