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Amtsblatt für Brandenburg, 2012, Nummer 49, Seiten 1829

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erseits werden sie in der Regel nicht auf Deponien der Klassen<br />

I und II abgelagert, so dass sie keinen Einfluss auf die Entsorgungssicherheit<br />

<strong>für</strong> die dem sachlichen Geltungsbereich dieses<br />

Planes unterliegenden Abfälle haben. Sofern sich <strong>für</strong> solche Abfälle<br />

ein nennenswerter Bedarf an Deponiekapazitäten abzeichnen<br />

sollte, ist dieser in den dann erforderlichen Genehmigungsverfahren<br />

durch die Antragsteller im Einzelfall nachzuweisen.<br />

4.5 Getrennt erfasste Abfälle<br />

4.5.1 Verpackungsabfälle<br />

Die aus Haushaltungen und vergleichbaren Anfallstellen stammenden<br />

Verpackungsabfälle werden gemäß der VerpackV [9]<br />

als Verkaufsverpackungen bezeichnet. Die innerhalb der Distributionskette<br />

früher anfallenden Transport- und Umverpackungen<br />

werden im Weiteren nicht betrachtet. Im Land <strong>Brandenburg</strong><br />

werden die Verpackungsfraktionen Papier und Pappe, Glas und<br />

Leichtfraktion haushaltsnah getrennt eingesammelt.<br />

In den letzten fünf Jahren blieb die gesammelte Menge an Verkaufsverpackungen<br />

relativ konstant. Es wird davon ausgegangen,<br />

dass sich die Menge dieser Abfälle im Planungszeitraum<br />

nicht wesentlich ändern wird. Damit bestand und besteht kein<br />

grundlegendes Anpassungserfordernis bezüglich der vorhandenen<br />

Aufbereitungs- und Verwertungskapazitäten.<br />

Dem damit im Planungszeitraum zu erwartenden jährlichen Anfall<br />

von ca. 90.000 Mg Leichtverpackungen und ca. 63.000 Mg<br />

an Glasverpackungen stehen im Land <strong>Brandenburg</strong> bereits jetzt<br />

insgesamt Sortier- und Aufbereitungskapazitäten von 350.000<br />

beziehungsweise 330.000 Mg/a gegenüber. Da vom Gesetzgeber<br />

<strong>für</strong> verwertbare Abfälle generell keine staatliche Einflussnahme<br />

auf die konkreten Entsorgungswege vorgesehen ist, entscheidet<br />

die jeweilige Situation auf dem Entsorgungsmarkt über<br />

die Auslastung dieser Kapazitäten. Dieser führt auch zu einer<br />

überregionalen Entsorgung dieser Abfälle. Eine detaillierte Einschätzung<br />

der Entwicklung der Entsorgungskapazitäten ist daher<br />

nicht leistbar. Soweit bekannt, ist eine hinreichende Auslastung<br />

der Anlagen weitgehend gegeben. Es wird eingeschätzt,<br />

dass die Entsorgung dieser Abfälle auch künftig problemlos gewährleistet<br />

werden kann.<br />

4.5.2 Papier und Pappe<br />

Die Fraktion Papier und Pappe besteht im Wesentlichen aus grafischen<br />

Papieren wie Zeitungen und Zeitschriften sowie Werbematerialien.<br />

Aus logistischen Gründen werden die im Auftrag<br />

der örE zu entsorgenden grafischen Papiere aus Haushaltungen<br />

gemeinsam mit den der Verpackungsverordnung unterliegenden<br />

Verpackungen aus Papier und Pappe erfasst. Der Verpackungsanteil<br />

an diesen Abfällen beträgt im Land <strong>Brandenburg</strong> knapp<br />

20 Prozent.<br />

Aufgrund absehbar stabiler Rahmenbedingungen wird davon<br />

ausgegangen, dass sich in den nächsten Jahren weder die Menge<br />

an solchen Materialien, die in die Haushaltungen gelangen, noch<br />

die inzwischen gefestigte Gewohnheit, Papier und Pappe getrennt<br />

zu sammeln, wesentlich ändern werden.<br />

<strong>Amtsblatt</strong> <strong>für</strong> <strong>Brandenburg</strong> – Nr. <strong>49</strong> vom 12. Dezember <strong>2012</strong><br />

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ge sind die Verpackungsabfälle enthalten, wobei davon ausgegangen<br />

wird, dass ihr Anteil auch künftig ca. 20 Prozent betragen<br />

wird.<br />

Den im Planungszeitraum zu erwartenden ca. 175.000 Mg getrennt<br />

erfassten Abfällen aus Papier und Pappe stehen gegenwärtig<br />

insgesamt Sortier- und Aufbereitungskapazitäten von ca.<br />

935.000 Mg gegenüber. Analog zu den im vorangegangenen Abschnitt<br />

dargestellten Randbedingungen <strong>für</strong> die Entsorgung von<br />

Verpackungen wird auch hier davon ausgegangen, dass die Anlagen<br />

einerseits ausreichend ausgelastet sind, andererseits aber<br />

dauerhaft keine Entsorgungsprobleme zu erwarten sind. Das<br />

Land <strong>Brandenburg</strong> hat sich in den zurückliegenden Jahren zu einem<br />

der in Europa führenden Standorte <strong>für</strong> die Aufbereitung und<br />

Verwertung von Altpapier entwickelt. Ausschlaggebend da<strong>für</strong><br />

sind die Papierfabriken an den Standorten Schwedt, Eisenhüttenstadt<br />

und Spremberg mit einer jährlichen Verarbeitungskapazität<br />

von insgesamt ca. 2,2 Mio. Mg.<br />

4.5.3 Bioabfälle<br />

Entsprechend dem Geltungsbereich des vorliegenden AWP beschränkt<br />

sich die Betrachtung der Bioabfälle auf Küchen- und<br />

Gartenabfälle aus Haushaltungen. Die Bioabfälle aus dem gewerblichen<br />

Bereich unterliegen als typische Abfälle zur Verwertung<br />

nicht der Überlassungspflicht an die öffentlich-rechtlichen<br />

Entsorgungsträger und gehen in der Regel auch andere Entsorgungswege.<br />

Im Weiteren werden die Gartenabfälle, die nicht<br />

über die Biotonne oder die Eigenkompostierung entsorgt werden,<br />

unter dem Begriff Grünabfälle zusammengefasst.<br />

Ziel der Bioabfallentsorgung im Land <strong>Brandenburg</strong> ist die weitgehende<br />

stoffliche oder energetische Verwertung der Bioabfälle.<br />

Im Folgenden werden ausgehend vom aktuellen Stand der Bioabfallentsorgung<br />

Ansätze zur weiteren Umsetzung dieser Zielstellung<br />

dargestellt.<br />

4.5.3.1 Stand der Bioabfallentsorgung<br />

4.5.3.1.1 Relevante Daten zur Bioabfallentsorgung<br />

Aktuell wird die Entsorgung der Bioabfälle im Land <strong>Brandenburg</strong><br />

durch die folgenden Eckdaten gekennzeichnet:<br />

- Bioabfälle aus der Biotonne 5.730 Mg (2,3 kg/E)<br />

- Grünabfälle aus Haushaltungen 94.172 Mg (38 kg/E)<br />

- sonstige Grünabfälle aus dem<br />

Siedlungsabfallbereich ca. 70.000 Mg (28 kg/E)<br />

- Hausmüll 350.288 Mg (140 kg/E)<br />

- Bioabfälle im Hausmüll3 123.000 … 175.000 Mg (<strong>49</strong> … 70 kg/E)<br />

- Kompostierungsanlagen 89<br />

- Biogasanlagen mit externer<br />

Abfallverwertung 5<br />

- Restabfallbehandlungsanlagen 9<br />

Eine Prognose der Weiterentwicklung dieser Daten ist nicht möglich.<br />

Sie hängen grundlegend von den im Weiteren unter Kapitel<br />

„4.5.3.2 Weiterentwicklung der Bioabfallentsorgung“ dargestellten,<br />

aber noch ausstehenden Entscheidungen der örE ab.<br />

Im Ergebnis der Prognose wird erwartet, dass die örE im Jahr<br />

2020 ca. 175.000 Mg Altpapier erfassen werden. In dieser Men- 3 Schätzung: 35 ... 50 Prozent des Hausmülls

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