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Prudens Bewohner - Siebenbuerger.de

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Abzug von Truppen in Richtung Nor<strong>de</strong>n, wo man Unterstützung brauchte. Unter<br />

heftigen Angriffen, die am 22. August begannen, löste sich die Front auf. Verstärkt<br />

durch die Landungen an <strong>de</strong>r Küste, drangen die Russen vor, so das 16 Divisionen<br />

verloren waren. Am 23. August kam die dramatische Wen<strong>de</strong> König Michael und seine<br />

engen Berater machten einen Staatsstreich und ergriffen wie<strong>de</strong>r die Macht. Innerhalb<br />

von drei Tagen seit <strong>de</strong>r Ankunft <strong>de</strong>r Roten Armee waren die Deutschen entwaffnet<br />

wor<strong>de</strong>n, o<strong>de</strong>r sie hatten sich aus <strong>de</strong>m Land zurückgezogen. Die Rumänische Armee<br />

löste sich auf, die alte Regierung kapitulierte und die Russen marschierten ins Land<br />

ein. König Micheal bil<strong>de</strong>te eine Allparteienregierung; sie überlebte jedoch nur sechs<br />

Monate.<br />

Meinen Namenstag, <strong>de</strong>n 29. September, feierte ich mit Franz und einigen Kamera<strong>de</strong>n<br />

in einer Bierschenke in einer Vorstadt von Sarajevo. Er hatte eine Vorahnung, dass wir<br />

uns nie mehr sehen wür<strong>de</strong>n. "Misch" sagte er," ich ahne es, dass wir einan<strong>de</strong>r nie mehr<br />

sehen wer<strong>de</strong>n. Ich fühle, dass ich bald fallen wer<strong>de</strong>. Falls du überleben und nach Hause<br />

kommen solltest, kümmere dich um meine Kin<strong>de</strong>r." Natürlich versuchte ich ihm das<br />

auszure<strong>de</strong>n, aber er hatte Recht. Ich sah Franz nie mehr. Er fiel 14 Tage später am 15.<br />

0ktober. Er hinterließ zwei Jungen, zwei Mädchen und seine Frau in Pru<strong>de</strong>n.<br />

Familie Philipp Menning und Lisi Tatter - oben rechts - 1943<br />

Diese Nachricht hatte mich erst später erreicht. Mein Herz hatte mir wie<strong>de</strong>r Sorgen<br />

bereitet und ich mel<strong>de</strong>te es. Der Bataillonsarzt untersuchte mich. Er gab mir eine<br />

Empfehlung für das Divisionshauptquartier in Belgrad. So machte ich mich mit<br />

einigen an<strong>de</strong>ren, die auch behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n mussten, auf <strong>de</strong>n Weg in das zerbombte<br />

Belgrad. Wir ent<strong>de</strong>ckten, das unser Hauptquartier angesichts <strong>de</strong>s russischen<br />

Vormarsches dabei war, nach Italien umzuziehen. Nach <strong>de</strong>m Aufenthalt von nur<br />

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