Salz und Licht Neue Aufbrüche in der Kirche? Das gibts! - Kirchenblatt

chenführung, an der Ausstellung eines
lokalen Künstlers im Pfarreiheim oder im
Literaturkreis, in dem über religiöse Themen
gesprochen wird.
- Wie herrlich kann es sein, mit einem Vogelkundler
die Stimmen der Vögel zu
entdecken und über biblische Verse zu
meditieren;
- wie anregend ist es, im Dialog mit Vertreter/-innen
anderer Religionen gemeinsame
gesellschaftliche Anliegen zu
besprechen und Gemeinsamkeiten und
Unterschiede im Glauben auszutauschen;
- wie beglückend, gemeinsam der Gottesfrage
nachzugehen und Geheimnisse
des Lebens zu entdecken.
• Getauften und Gefirmten Gelegenheit geben,
Lebens- und Glaubenserfahrung so
miteinander zu verbinden, dass sie zu einem
reifen, tragfähigen Glauben führen:
- Erwachsene ihre Lebenserfahrungen
und Begabungen einbringen lassen und
dazu anregen, immer wieder neu die
Spuren Gottes im Leben zu entdecken;
- an Glaubenskursen für Erwachsene
oder an Abenden über Kindererziehung
über gemeinsame – auch religiöse Fragen
– sich austauschen;
- im geistlichen Gespräch, auf Versöhnungswegen
und dem Sakrament der
Odo Camponovo
Pastoralverantwortlicher seit 2002. Pastoralassistent in
Grenchen, ab 1985 Religionslehrer und Mitarbeiter auf dem
Regionaldekanat
Mein Anliegen in der Bistumsleitung:
Dass wir in der Kirche wegkommen vom Jammern und vom
Kreisen um uns selber. Die Kirche ist und hat eine Mission.
Im Leitsatz 3 des PEP ist sie so umschrieben: «Uns in die
Sorge Gottes für die Welt hineinnehmen lassen.»
Was mir Freude macht:
Unter anderem die Enkelin. Und dass uns die Bibel vielfältige
Impulse gibt für das Leben in einer widersprüchlichen Welt.
Beichte zu sich selber finden lassen;
- in geistlichen Wochenenden, auf Wallfahrten
oder Wanderexerzitien neue Lebensenergie
tanken und aus biblischen
Quellen schöpfen;
- Erwachsenen, die nach der Taufe fragen,
die Begleitung auf dem Glaubensweg
anbieten.
■ Dritter Schwerpunkt:
Taufe, Erstkommunion und Firmung für
viele offen halten und – auch mit den
Eltern und anderen Bezugspersonen – als
Glaubenswege gestalten
Dies ist nicht nur eine Aufgabe der Katechetinnen,
sondern ein Anliegen der
ganzen Pfarrei.
- Kinder, ihre Familien, Jugendliche und
junge Erwachsene sollen in ihrer Lebenssituation
angesprochen, im Leben
gestärkt, im Glauben gebildet und begleitet
und zu einer Beziehung mit Jesus
Christus geführt werden.
- Die Sakramentenfeiern sollen als Begegnung
mit Gott erfahren werden können.
- Alle Getauften, besonders natürlich
auch Eltern, Grosseltern und Paten sind
berufen, den Kindern und Jugendlichen
auf ihre Weise zu erzählen, was der
Glaube für sie bedeutet.
- Die Vorbereitung der Sakramente soll
Impulse vermitteln für eine sinnvolle Lebensgestaltung
mit Gebet, religiösen
Feiern in den Familien, Abendritualen
mit den Kindern, Feiern im Kirchenjahr.
- Alle Eltern können lernen, mit ihren Kindern
auf einfache Weise über Glaubensfragen
ins Gespräch zu kommen
und mit ihren Kindern zu beten. Dadurch
wachsen Vertrauensbeziehungen,
die auch das Pubertätsalter überstehen.
■ Vierter Schwerpunkt:
Gemeinschaften des Glaubens entwickeln,
bilden und vernetzen
- Immer häufiger suchen Menschen in
der heutigen Zeit der Individualisierung
wieder nach erlebbarer Gemeinschaft,
nach Heimat, sei es in Quartieren oder
in Interessengruppen. Ihnen soll Gastfreundschaft
auf Zeit angeboten wer-
den, einen Ort, wo sie sich einbringen
und zuhause fühlen können.
- Vielfältige Pfarreianlässe bieten Möglichkeiten
zur Gemeinschaftserfahrung.
- Menschen brauchen Orte, wo sie «Kirche
im Kleinen» erleben können: wo
man füreinander da ist, miteinander
über Gott und die Welt reden, das
Leben aus dem Glauben deuten und
feiern kann. Kirchliche Gruppen und Vereine
sind seit jeher solche Orte.
- In der heutigen Zeit gilt es, neue Formen
von Gemeinschaften des Glaubens zu
bilden, die besondere Aufgaben in Gesellschaft
und Kirche übernehmen und
die aufmerksam und offen sind für suchende
Menschen.
- Ein Verein bildet überschaubare Gruppen
nach Interessen und Begabungen,
die «Zeugnis des Lebens» geben.
Oder …
- Es bildet sich ein «Kreis junger Familien»,
die sich über gemeinsame Fragen
und Anliegen austauschen und im Laufe
des Kirchenjahres mit Kindern Bräuche
und Rituale pflegen.
Oder …
- Eine Gruppe von konfessionsverbindenden
Ehepaaren macht sich zur Aufgabe,
Anlässe in ökumenischer Partnerschaft
durchzuführen.
Oder ...
Den Ideen sind keine Grenzen gesetzt.
Aufbrüche beginnen unscheinbar, wenn
neues Leben entsteht. Dann kann man
erfahren, wie Gottes Geist wirkt und uns
mit Freude erfüllt
Und die Zeit dafür? Ja, die braucht es,
doch wer sie so einsetzt, wird reich beschenkt,
man weiss nicht wie. Und wer
einmal drin ist und die Nähe Gottes im
Miteinander erlebt hat, kann es kaum
mehr lassen.
Christine Rammensee
Pastoralverantwortliche seit 2004, Studium in Tübingen und
Luzern, ab 1981 Pastoralassistentin in Kreuzlingen
Mein Anliegen in der Bistumsleitung:
Meine Welt als Frau, seit 27 Jahren eine konfessionsverbindende
Ehe mitgestaltend und Mutter von zwei Söhnen, geht mit mir
ins Ordinariat. Dass Glaube als Deutung des Lebens so ins Spiel
gebracht wird, dass er ankommen kann, vor allem auch bei
Kindern, Jugendlichen und Frauen, ist mir ein Anliegen.
Was mir Freude macht:
Ausser Kanufahren, das offene Suchen und Ringen in der
Bistumsleitung und mit den Räten und Kommissionen um
Schritte in eine Kirche von heute und morgen.
KIRCHENBLATT 3•4 09 5
Thema