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konstruktion - FUSSBODENBAU

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Eine Auswertung der im Jahre 2003 durchgeführten Trittschallmessungen<br />

im Hinblick auf diesen Soll-/-Ist-Vergleich ergab<br />

folgendes Ergebnis:<br />

- Trittschallmessungen insgesamt: 69<br />

- Sollwert bei der Messung erreicht oder<br />

- überschritten: 38<br />

- Sollwert bei der Messung nicht erreicht: 31<br />

Etwa 45 % aller Messungen ergaben beim Soll-/Ist-Vergleich<br />

unzureichende Werte. Die Abweichungen lagen dabei zwischen<br />

1 dB bis 12 dB, im Mittel bei etwa 4 dB. Betroffen waren sowohl<br />

Estriche mit Mineralfaser-Trittschalldämmplatten als auch<br />

mit Polystyrol-Trittschalldämmplatten in etwa gleichem Maße.<br />

In 75 % aller Fälle handelte es sich um Estriche mit einer 2-lagigen<br />

Dämmung. Bei den Estrichen mit 1-lagiger Dämmung fi el<br />

der Soll-/Ist-Vergleich aber insgesamt etwas schlechter aus, da<br />

hier etwa 55 % aller Messungen unzureichende Werte ergaben.<br />

Bei den Estrichen mit 2-lagiger Dämmung ergaben etwa 45 %<br />

unzureichende Werte.<br />

Bei einer Messung, z.B. in einem Reklamationsfall wären<br />

diese Decken vermutlich wegen der festgestellten Unterschreitung<br />

des Sollwertes als mangelhaft eingestuft worden, mit den<br />

sich daraus abgeleiteten Konsequenzen.<br />

Die Ursachen für die festgestellten Unterschreitungen können<br />

anhand der Messungen in aller Regel nicht festgestellt werden.<br />

Hierzu wären weitaus umfangreichere Untersuchungen notwendig.<br />

Ein vom IBF gestellter Forschungsantrag, der zum Inhalt<br />

hatte, die genauen Ursachen zu ermitteln, wurde leider abgelehnt.<br />

Wegen der Bedeutung der geschilderten Problematik möchte<br />

ich der Vollständigkeit halber noch einmal auf die möglichen<br />

Ursachen für eine nicht ausreichende Trittschalldämmung hinweisen:<br />

a) Rohre, Heizungsrohre, Kabelschutzrohre u. dgl. auf der<br />

Rohdecke, bei denen kein normgerechter Ausgleich eingebaut<br />

werden kann<br />

b) Unebenheiten der Rohdecke<br />

c) nicht fachgerechte Ausbildung der Randfugen z.B. bei<br />

Fließestrichen Fehlen einer vollständig dichten Wanne<br />

d) fehlende Ummantelung der Anschlüsse z.B. Heizkörperständer,<br />

Türzargen usw.<br />

e) Fehler nachfolgender Gewerke z.B. Randfugen durch<br />

Spachtelarbeiten oder Fliesenarbeiten geschlossen usw.<br />

In Krankenhäusern, Hotels und Schulen werden in der Norm<br />

auch Anforderungen an den Trittschallschutz zwischen den Fluren<br />

und den angrenzenden Aufenthaltsräumen (z.B. Krankenzimmer)<br />

in horizontaler Richtung gestellt. Um dies zu erreichen,<br />

sind entsprechende durchgehende Fugen zur Schallentkopplung<br />

im Bereich der Türdurchgänge erforderlich. Auch hier ist nach<br />

unseren Erfahrungen Vorsicht geboten, da das nachträgliche Anlegen<br />

dieser Fugen nur mit erheblichem Aufwand möglich ist.<br />

Auch wenn von Seiten der Bauwerksplanung und/oder des Bauherrn<br />

auf diese Fuge verzichtet wird, sollte man Bedenken anmelden<br />

und sich von der Haftung befreien lassen.<br />

Zusammengefasst kann festgehalten werden, dass die Qualität<br />

der überprüften Estriche auch im letzten Jahr wieder das gewohnt<br />

hohe Niveau erreichte, trotz der genannten von Fall zu<br />

Fall zu beanstandenden Punkte. |<br />

Durch die Normung im Estrichbereich<br />

werden an die<br />

bauausführenden Unternehmen<br />

weitere Anforderungen<br />

hinsichtlich ihrer qualitativen<br />

Bauausführung gestellt. Neu<br />

ist u.a., dass für alle Estrichmörtel<br />

- auch für an der Baustelle<br />

gemischte Estrichmörtel<br />

- ein Konformitätsnachweis<br />

in Form einer Eigenüberwachung<br />

(werkseigene Produktionskontrolle)<br />

zu erbringen<br />

und zwingend erforderlich<br />

ist. Diese werkseigene Produktionskontrolle<br />

ist in einem<br />

Qualitätshandbuch zu dokumentieren.<br />

Die werkseigene<br />

Produktionskontrolle beinhaltet<br />

unter anderem regelmäßige<br />

Überprüfungen der klassifi<br />

zierten Festigkeitswerte der<br />

Estrichmörtel. Bei Estrichen,<br />

die an der Baustelle gemischt<br />

werden, können diese Kontollprüfungen<br />

zumindest teilweise<br />

durch die praktischen<br />

Erfahrungen eines Meisterbetriebs<br />

erbracht werden.<br />

Im Zuge der neuen europäischen<br />

und deutschen Normung<br />

wird dem Güteschutz<br />

Estrich RAL-RG 818 daher<br />

in Zukunft eine zentrale Bedeutung<br />

zukommen. Der Güteschutz<br />

Estrich RAL-RG 818<br />

stellt ein einfach zu handha-<br />

Organisation | Verband █<br />

Güteschutz Estrich RAL- RG 818<br />

bendes Instrument dar, den<br />

erforderlichen Konformitätsnachweis<br />

zu erbringen. Mit<br />

Ausnahme des Qualitätshandbuchs<br />

beinhaltet er praktisch<br />

alle erforderlichen Elemente<br />

für den Konformitätsnachweis.<br />

Die nach der europäischen<br />

und deutschen Normung erforderlichen<br />

regelmäßigen<br />

Festigkeitsprüfungen können<br />

im Zuge der auch beim Güteschutz<br />

Estrich RAL-RG 818<br />

notwendige Festigkeitsprüfung<br />

nachgewiesen werden.<br />

Die Prismenprüfung kann<br />

also sowohl für den Konformitätsnachweis<br />

als auch für<br />

den Güteschutz herangezogen<br />

werden. In Ergänzung wird<br />

die Gütegemeinschaft Estrich<br />

und Belag in Zukunft, in Zusammenarbeit<br />

mit den beauftragten<br />

Fremdüberwachern,<br />

Hilfe bei der Erstellung des<br />

Qualitätshandbuches leisten.<br />

| EDGAR LEONHARDT |<br />

ESTRICH RAL RG 818<br />

Weitere Info-Möglichkeiten<br />

bieten die neuen Internetseiten<br />

www.gueteschutz-estrich.de<br />

oder Sie rufen bei der Gütegemeinschaft<br />

Estrich und Belag<br />

an, Telefon: 02241 39739-60<br />

ESTRICHTECHNIK<br />

<strong>FUSSBODENBAU</strong><br />

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