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konstruktion - FUSSBODENBAU

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█ Fachwissen | Anwendung DIN 18195 Bauwerksabdichtungen<br />

8<br />

121 12<br />

ESTRICHTECHNIK<br />

<strong>FUSSBODENBAU</strong><br />

Sofern Abdichtungen von<br />

Bodenplatten mit kunststoffmodifiziertenBitumendickbeschichtungen<br />

erstellt werden,<br />

muss deren Trockenschichtdicke<br />

mindestens 3 mm betragen.<br />

4.5. DIN 18195, Teil 5<br />

Teil 5 behandelt Abdichtungen<br />

gegen nicht drückendes<br />

Wasser auf Deckenflächen<br />

und in Nassräumen, deren Bemessung<br />

und Ausführung. Er<br />

gilt für die Abdichtung horizontaler<br />

und geneigter Flächen<br />

im Freien und im Erdreich, sowie<br />

der Wand- und Bodenfl ächen<br />

in Nassräumen mit den<br />

beschriebenen Abdichtungsstoffen.<br />

Für die Bereiche des Fußbodenbaues<br />

ist die Defi nition<br />

„Nassraum“ nach DIN 18195<br />

Teil 1 von besonderer Bedeutung.<br />

Von der Abdichtung<br />

wird erwartet, dass sie Risse in<br />

dem abzudichtenden Bauwerk,<br />

z.B. auch Schwindrisse, überbrücken<br />

kann. Falls erforderlich,<br />

sind unter Dämmschichten<br />

Dampfsperren einzubauen.<br />

Das auf die Abdichtung einwirkende<br />

Wasser muss dauernd<br />

wirksam abgeführt werden,<br />

dass es keinen bzw. nur<br />

geringfügigen Druck ausüben<br />

kann. Wenn sich geringfügig,<br />

aber länger einwirkendes Wasser<br />

(z.B. Pfützen) schädigend<br />

auf Schutz- und Belagsschichten<br />

auswirken kann, so ist durch<br />

planmäßige Gefällegebung<br />

oder andere Maßnahmen für<br />

vollständige Wasserableitung<br />

zu sorgen. Wenn der Wasserabfl<br />

uss durch Belagsschichten<br />

so verzögert wird, dass daraus<br />

Schäden zu erwarten sind, sind<br />

auf der Abdichtung zusätzliche<br />

Dränschichten erforderlich.<br />

Abläufe zur Entwässerung von<br />

Belagoberflächen, die eine<br />

Abdichtung durchdringen,<br />

müssen sowohl die Nutzfl äche<br />

als auch die Abdichtungsebene<br />

dauerhaft entwässern.<br />

Die Voraussetzungen für<br />

eine fachgerechte Anordnung<br />

und Ausführung der Abdichtung<br />

sind bereits bei der Planung<br />

der abzudichtenden Bauwerke<br />

oder Bauteile zu<br />

schaffen.<br />

Die Norm unterscheidet mit<br />

„mäßig“ bzw. „hochbeansprucht“<br />

zwei Arten der Beanspruchung:<br />

Mäßig beanspruchte Flächen<br />

sind z.B.<br />

• Balkone und ähnliche Flächen<br />

im Wohnungsbau oder<br />

• unmittelbar spritzwasserbelastete<br />

Fußboden- und Wandfl<br />

ächen in Nassräumen des<br />

Wohnungsbaus.<br />

Mit der Formulierung „soweit<br />

sie nicht durch andere<br />

Maßnahmen, deren Eignung<br />

nachzuweisen ist, hinreichend<br />

gegen eindringende Feuchtigkeit<br />

geschützt sind“ öffnet die<br />

Norm hier die Möglichkeit<br />

auch andere Dichtungsmaßnahmen,<br />

wie z.B. nach dem<br />

ZDB-Merkblatt „Hinweise für<br />

die Ausführung von Abdichtungen<br />

im Verbund...“ oder<br />

den BEB-Arbeitsrichtlinien<br />

“Abdichtungen nach DIN<br />

18195” vorzusehen.<br />

Eine Einschränkung erhält<br />

an dieser Stelle die in Teil 1<br />

festgelegte Definition für<br />

Nassräume in der folgenden<br />

Form:<br />

„Bei häuslichen Bädern<br />

ohne Bodenablauf mit feuchtigkeitsempfi<br />

ndlichen Umfassungsbauteilen<br />

(z.B. Holzbau,<br />

Trockenbau, Stahlbau) muss<br />

der Schutz gegen Feuchtigkeit<br />

bei der Planung besonders beachtet<br />

werden.<br />

• Unter „feuchtigkeitsempfindlicheUmfassungsbauteile“<br />

fallen für den Bereich<br />

des Fußbodenbaus auch alle<br />

Calciumsulfatestriche.<br />

Zu den „hochbeanspruchten<br />

Flächen“ zählen z.B.:<br />

• Dachterrassen<br />

• intensiv begrünte Flächen<br />

• Hofkellerdecken oder durch<br />

Brauch- oder Reinigungswasser<br />

stark beanspruchte<br />

Fußboden- und Wandfl ächen<br />

in Nassräumen wie Umgänge<br />

in Schwimmbädern,<br />

öffentliche Duschen, gewerbliche<br />

Küchen und andere gewerbliche<br />

Nutzungen.<br />

Für die Einordnung der Beanspruchung<br />

kann wiederum<br />

die in DIN 18195, Teil 1 enthaltene<br />

Tabelle 1 herangezogen<br />

werden.<br />

In Abschnitt „Ausführung“<br />

wird u.a. festgelegt, dass die<br />

Abdichtung von waagerechten<br />

oder schwach geneigten Flächen<br />

an aufgehenden Bauteilen<br />

mindestens 150 mm z.B.<br />

über die Oberfl äche des Belages<br />

hoch zu führen ist. Sofern<br />

das an Balkon- oder Terrassentüren<br />

nicht möglich ist,<br />

sind besondere Maßnahmen<br />

wie z.B. Vordächer oder Rinnen<br />

einzuplanen.<br />

Schutzschichten sind möglichst<br />

unverzüglich nach Fertigstellung<br />

der Abdichtung<br />

einzubauen.<br />

Für Abdichtungen mit hohen<br />

Beanspruchungen sind<br />

kunststoffmodifizierte Bitumendickbeschichtungen<br />

nicht<br />

zugelassen. Bitumen-Schweißbahnen<br />

sind diesbezüglich<br />

mindestens 2-lagig (außer in<br />

Verbindung mit Gussasphalt)<br />

herzustellen. PVC-Dichtungsbahnen<br />

müssen mindestens<br />

1,5 mm dick sein.<br />

4.6. DIN 18195, Teil 6<br />

Teil 6 behandelt Abdichtungen<br />

gegen von außen drückendes<br />

Wasser und aufstauendes<br />

Sickerwasser, deren Bemessung<br />

und Ausführung. Für die<br />

Belange des Fußbodenbaues<br />

ist dieser Teil eher untergeordnet,<br />

da diese Abdichtungen in<br />

der Regel von Spezialunter-<br />

E S T R I C H<br />

W E I L<br />

W I R<br />

A L L E<br />

D A R A U F<br />

S T E H N<br />

©

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