konstruktion - FUSSBODENBAU
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█ Fachwissen | Anwendung DIN 18195 Bauwerksabdichtungen<br />
oder Abdichtungen mit Flüssigkunststoffen<br />
derzeit noch<br />
nicht enthalten.<br />
Der Abschnitt „Definitionen“<br />
beschreibt neue Begriffe wie<br />
Bauteiltemperatur, Einbautemperatur,<br />
sowie Kurzbeschreibungen<br />
von Stoffen wie<br />
z.B. Elastomer-Dichtungsbahn,<br />
kalt selbstklebende Bitumen-Dichtungsbahn<br />
(KSK)<br />
und kunststoffmodifi zierte Bitumendickbeschichtung<br />
(KMB).<br />
Der Begriff „Nassraum“ wird<br />
wie folgt eindeutig defi niert:<br />
„Innenraum, in dem nutzungsbedingt<br />
Wasser in solcher<br />
Menge anfällt, dass zu<br />
seiner Ableitung eine Fußbodenentwässerung<br />
erforderlich<br />
ist. Bäder im Wohnungsbau<br />
ohne Bodenauflauf zählen<br />
nicht zu den Nassräumen.“<br />
Diesbezüglich ist jedoch eine<br />
Einschränkung gemäß Teil 5,<br />
Abschnitt 7.2 zu beachten, die<br />
dort näher beschrieben wird.<br />
6<br />
121 12<br />
ESTRICHTECHNIK<br />
<strong>FUSSBODENBAU</strong><br />
In Abschnitt 4 „Grundsätze“<br />
wird daraufhingewiesen, dass<br />
Wirkung und Bestand einer<br />
Bauwerksabdichtung nicht nur<br />
von ihrer fachgerechten Planung<br />
und Ausführung abhängen,<br />
sondern auch von der abdichtungstechnisch<br />
zweck mäßigen<br />
Planung, Dimensionierung<br />
und Ausführung des Bauwerks<br />
und seiner Teile, auf die eine<br />
Abdichtung aufgebracht werden<br />
soll. Die Norm wendet<br />
sich also auch deutlich an den<br />
Gesamtplaner des Bauwerks.<br />
Die Abschnitte 4.4 – 4.7 befassen<br />
sich mit der Zuordnung<br />
der Abdichtungsart und deren<br />
Ausführung nach den einzelnen<br />
Teilen der Norm.<br />
• Da Feuchte im Boden immer<br />
vorhanden ist, muss mit Bodenfeuchte<br />
immer gerechnet<br />
werden.<br />
Zuordnung und Auswahl<br />
der Abdichtungsarten zu Wasserbeanspruchung<br />
und Bauteilart,<br />
sowie der Nutzung des<br />
Bauteils, sind in Tabelle 1<br />
festgelegt und werden danach<br />
ausgewählt.<br />
4.2. DIN 18195, Teil 2<br />
Teil 2 regelt die Abdichtungsstoffe<br />
und Hilfsstoffe, die<br />
zur Herstellung von Bauwerksabdichtungen<br />
nach dieser<br />
Norm verwendet werden<br />
dürfen. Geändert bzw. ergänzt<br />
wurden die Listen der zu verwendenden<br />
Bitumenbahnen<br />
und Kunststoffbahnen um Polymerbitumenbahnen<br />
und<br />
Elastomer-Dichtungsbahnen.<br />
Mehrere Kunststoff-, Elastomer-<br />
und selbstklebende<br />
Kunststoffbahnen wurden neu<br />
aufgenommen. Für den Bereich<br />
des Fußbodenbaues<br />
wichtig, sind nunmehr kunststoffmodifizierteBitumendickbeschichtungen<br />
auch in<br />
diesem Teil der Norm enthalten.<br />
Derzeit noch nicht enthalten<br />
sind dagegen mineralische<br />
Dichtungsschlämmen und Abdichtungen<br />
mit Flüssigkunststoffen,<br />
die sogenannten alternativen<br />
Abdichtungen. Ebenso<br />
sind am Markt eine Vielzahl<br />
von Abdichtungsbahnen erhältlich,<br />
die sich nicht in die<br />
DIN 18195-2 einordnen lassen.<br />
Hier sind die Produktdatenblätter<br />
der jeweiligen Hersteller<br />
genauestens zu beachten<br />
und gegebenenfalls gesondert<br />
zu vereinbaren.<br />
Bei erforderlichen Abdichtungen<br />
gegen nicht drückendes<br />
Wasser nach Teil 5, kann<br />
Gussasphalt im Zusammenhang<br />
mit Bitumenschweißbahnen<br />
verwendet werden. Die in<br />
der Tabelle 4 nicht detailliert<br />
enthaltenen Bitumenschweißbahnen<br />
mit Aluminiumeinlage<br />
sind einerseits zwar in die Anforderungsnorm<br />
DIN 52131<br />
einzureihen, andererseits müs-<br />
sen bei diesem Sonderprodukt<br />
jedoch die Technischen Datenblätter<br />
der jeweiligen Hersteller<br />
mit beachtet werden. Die<br />
Anforderungen für kunststoffmodifi<br />
zierte Bitumendickbeschichtungen<br />
(KMB) sind in<br />
Tabelle 9 festgelegt, die jedoch<br />
hier keine Aussagen über<br />
zu verwendende Schichtdicken<br />
macht. Diesbezüglich<br />
werden am Bau vorhandene<br />
Abdichtungen dieser Art kritisch<br />
betrachtet werden müssen.<br />
Es sollte nicht ohne Hinweis<br />
auf ordnungsgemäße<br />
Vorleistung darauf weitergearbeitet<br />
werden. Erforderliche<br />
Trockenschichtdicken werden<br />
erst in den Teilen 4 und 5 angegeben.<br />
Sofern Trennlagen aus Polyethylen-<br />
(PE) Folien notwendig<br />
werden, müssen diese mindestens<br />
0,2 mm dick sein.<br />
4.3. DIN 18195, Teil 3<br />
In Teil 3 sind die Anforderungen<br />
an den Untergrund für<br />
alle Teile der Normenreihe<br />
DIN 18195 zusammengefasst<br />
aufgenommen, sie gelten jetzt<br />
für alle Teile einheitlich. Diesbezüglich<br />
wird von Bauwerksflächen<br />
für aufzubringende<br />
Abdichtungen gefordert, dass<br />
diese frostfrei, fest, eben, frei<br />
von Nestern und klaffenden<br />
Rissen, Graten und frei von<br />
schädlichen Verunreinigungen<br />
und bei aufgeklebten Abdichtungen<br />
oberflächentrocken<br />
sein müssen. Kanten müssen<br />
gefast und Kehlen sollten gerundet<br />
sein.<br />
Gleichzeitig behandelt Teil 3<br />
die Verarbeitung der in Teil 2<br />
beschriebenen Stoffe. Bitumen-Voranstriche<br />
sind so aufzutragen,<br />
dass eine Menge von<br />
200 – 300 g/m² gleichmäßig<br />
verteilt wird. Bei den Vorgaben<br />
für die Verarbeitung werden<br />
die kunststoffmodifi zierten Bitumendickbeschichtungenausführlich<br />
beschrieben.<br />
E S T R I C H<br />
W E I L<br />
W I R<br />
A L L E<br />
D A R A U F<br />
S T E H N<br />
©