Praktischer Teil - CNLPA
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Mario Giesel (2008). Der Umgang mit Klagen: Inhaltliches Reframing. Ein Seminarkonzept<br />
(c) Fokussierung auf zeitliche Ressourcen und die Verteilung von Inhalten (Zeitrahmen):<br />
Der Rahmen kann zeitlich gesteckt werden und hat somit Auswirkungen darauf, was wir<br />
von einer Aktion erwarten bzw. wie wir die Aktion angehen. Bsp.: Ein Vortrag, der 10<br />
Minuten dauern soll, impliziert andere Erwartungen und Fokussierungen als ein Vortrag,<br />
der einen 90-minütigen Zeitrahmen eingeräumt bekommt.<br />
(d) Fokussierung auf die Unmöglichkeit, bestimmte Wunschergebnisse zu realisieren und<br />
die Gründe, weshalb diese unmöglich sind (Unmöglichkeitsrahmen): Der Rahmen umspannt<br />
ein Gedankenfeld, das von Überlegungen der Unfähigkeit und den Gründen dafür<br />
besetzt ist. Bsp.: Jemand, der über längere Zeit unzufrieden in finanzieller oder persönlicher<br />
Abhängigkeit lebt, kommt nicht "in die Pötte", weil er sich auf die Unmöglichkeit<br />
fokussiert, etwas an seiner Situation zu ändern.<br />
(e) Fokussierung auf Fehler, Versagen (Misserfolgs-Rahmen): Der Rahmen grenzt Mängeldiagnosen<br />
und die Entsetzlichkeit von Fehlern als geistiges Betätigungsfeld ein. Bsp.:<br />
Perfektionistische Menschen neigen dazu, trotz überdurchschnittlicher Performance betrübt<br />
oder verunsichert zu sein, weil sie bevorzugt einen Misserfolgsrahmen setzen.<br />
(f) Fokussierung auf Verbesserungen, Korrekturen, Optimierungsmöglichkeiten (Feedback-Rahmen):<br />
Der Rahmen definiert ein Feld, bei dem Gedanken eine Rolle spielen wie:<br />
"Was kann ich verbessern?", "Wie gehen Erfolgreiche vor?", "Was sagen Erfolgreiche über<br />
meine Art zu handeln?" etc.. Bsp.: Wer ein Spiel wie Schach oder Poker erlernen und gut<br />
beherrschen will, nimmt gewöhnlich einen Fokus ein, der Lernerfahrungen begierig aufnimmt<br />
und für optimiertes künftiges Handeln nutzt.<br />
Fokussierung auf die Bedingungen und das Erleben, die mit dem Besitz einer Fähigkeit,<br />
Fertigkeit oder Autorität unmittelbar verknüpft sind (Als-ob-Rahmen): Der Rahmen kann<br />
dadurch gesteckt sein, dass wir uns in einen Zustand assoziieren, der in der Gegenwart<br />
lediglich eine Möglichkeit darstellt. Er kann demnach durch das Ausprobieren einer künftigen<br />
Wirklichkeit im Hier und jetzt vorgegeben werden. Bsp.: Jemand der sich zur Wahl<br />
stellt, neigt dazu, sich bereits die Zeit davor so einzustimmen und zu präsentieren, als habe<br />
er die Wahl bereits gewonnen. Kinder nehmen im Spiel gerne Rollen Erwachsener rein und<br />
verhalten sich dann wie ihre "Modelle".<br />
1.3.2 Strategie beim Reframing<br />
Dilts (ebd.) legt sich in der Folge fest und gibt klare Strategietipps, die inhaltliches Reframing<br />
(im Bandler & Grinder-Sinne) erleichtern sollen:<br />
Das grundlegende Ziel … besteht darin, Menschen zu helfen, ihre Perspektive zu<br />
verändern, indem sie 1) von einem Problem- zu einem Ergebnisrahmen, 2) von einem<br />
Versagens- zu einem Feedbackrahmen und 3) von einem Unmöglichkeits- zu<br />
einem Als-ob-Rahmen wechseln.<br />
Zitat 25: Dilts, 2001, S. 32<br />
Dabei ist die Grundmotivation die, den Coachee in eine Denkrichtung zu bewegen, die das<br />
Potenzial hat, nützlich im Hinblick auf eine Weiterentwicklung aus der Klageposition heraus<br />
zu sein.<br />
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