Praktischer Teil - CNLPA
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Mario Giesel (2008). Der Umgang mit Klagen: Inhaltliches Reframing. Ein Seminarkonzept<br />
Die Positionierung von Rahmen hat die Anwendungen von Taktiken zur Folge (Dilts,<br />
2001, S.31). Dilts erläutert dies am Beispiel des Ergebnisrahmens. Der Zweck einer Aktivität<br />
gebe augenblicklich auch eine Richtung vor.<br />
Insofern gibt ein bestimmtes Ergebnis schon von sich aus einen bestimmten Rahmen<br />
vor, der darüber entscheidet, was als relevant, erfolgreich und 'innerhalb des<br />
Rahmens' bzw. als irrelevant, unnütz und 'außerhalb des Rahmens' wahrgenommen<br />
wird.<br />
Zitat 26: Dilts, 2001, S. 32<br />
Dies unterstützt unsere These, dass die Rahmensetzung bereits das Werturteil bezüglich<br />
Relevanz und Willensimpuls integriert.<br />
Während Dilts den Rahmenbegriff in das Feld der Interaktion verlegt (vgl. Zitat 23),<br />
scheint nichts dagegen zu sprechen, Rahmenverwendungen ebenso für Intra-Aktionen bzw.<br />
für Aktionen generell zu unterstellen. So sind interne Monologe ein verbreitetes Mittel,<br />
sich selbst in wahlweise ressourcevolle oder ressourcearme Zustände zu managen.<br />
1.3.3 Die Definition von Reframing bei Dilts<br />
Dilts weist auf die besondere Wichtigkeit der Bedeutungs- bzw. Sinnveränderung beim<br />
Reframing hin. Es werden alternative "Lesevarianten" geschaffen, die das Blickfeld erweitern<br />
und aus einem Problemrahmen herausführen:<br />
Reframing beinhaltet, Menschen zu helfen, ihre Probleme umzudeuten, und Lösungen<br />
zu finden, indem man den Rahmen, in dem die Probleme wahrgenommen werden,<br />
verändert. … Psychologisch beinhaltet Reframing, dass man den Sinn von etwas<br />
verwandelt, indem man es in einen Rahmen oder Kontext befördert, der sich<br />
von demjenigen unterscheidet, mit dem das betreffende Objekt vorher in Verbindung<br />
gebracht wurde.<br />
Zitat 27: Dilts, 2001, S. 35f<br />
Ergänzend heißt es an späterer Stelle (S. 38):<br />
Reframing bedeutet …, dass der Inhalt einer Erfahrung oder einer Situation mit einem<br />
neuen geistigen Rahmen versehen und dadurch unsere Wahrnehmung der Situation<br />
erweitert wird, so dass wir mit ihr klüger und flexibler umgehen können.<br />
Zitat 28: Dilts, 2001, S. 36<br />
1.3.4 Kontext-Reframing bei Dilts<br />
Grundannahme beim Kontext-Reframing ist, dass alle Verhaltensweisen in bestimmten<br />
Kontexten nützlich sind. Beim Kontext-Reframing kommt es darauf an, dem Betreffenden<br />
die Nützlichkeit dieses Verhaltens deutlich zu machen und ihn damit in eine Meta-Position<br />
zu bewegen, die eine hilfreichere Kommunikation über z.B. ein Verhalten und dessen Kontext<br />
ermöglicht. Wie aber kann der Nutzen verdeutlicht werden? Einen ersten Hinweis gibt<br />
Dilts mit seiner Definition von Kontext-Reframing:<br />
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