Zielgruppe - Lavie gGmbH, Regionaler Rehabilitationsdienst ...
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2. Zielsetzung<br />
Ziel der Berufsvorbereitung ist die Integration der Absolventen in Ausbildung oder<br />
Arbeit. Dazu werden die Teilnehmer zunächst in Einzelschritten an die soziale und<br />
fachliche Ausbildungsreife herangeführt. Neben der Förderung berufsübergreifender<br />
Grundqualifikationen beinhaltet die BvB Teile einer Berufsausbildung und bereitet<br />
damit gezielt auf eine Berufsausbildung vor. Darüber hinaus werden betriebliche<br />
Qualifizierungsangebote eröffnet und aktiviert sowie das Angebot an Ausbildungs-<br />
und Arbeitsstellen erhöht oder erschlossen. Es findet eine enge Zusammenarbeit<br />
mit der regionalen Wirtschaft statt.<br />
Um junge Menschen mit autistischen Syndromen auf die wachsenden Anforderungen<br />
in der Arbeitswelt, wie z.B. im Bereich der eigenen Handlungsfähigkeit und der<br />
generellen Flexibilität vorzubereiten, bedarf es der Entwicklung und Förderung von<br />
Schlüsselkompetenzen als berufsübergreifende Kompetenz. Gerade in diesem Bereich<br />
liegen bei unseren Teilnehmern behinderungsbedingte Defizite vor, die es ihm<br />
Rahmen der Maßnahme je nach individuellem Entwicklungspotenzial zu kompensieren<br />
gilt. Hinzu kommt die Schwierigkeit, dass junge Menschen mit autistischen Syndromen<br />
die allgemeinen „ungeschriebenen“ sozialen Regeln im Alltag und am Arbeitsplatz<br />
häufig nicht automatisch erkennen und verstehen, sondern sie erst erlernen<br />
müssen.<br />
Die Teilnehmer haben meist noch keine konkrete Berufswahl getroffenen, verfügen<br />
aber meist über sogenannte Leistungsinseln und Sonderinteressen. In der Berufsvorbereitung<br />
gilt es diese zu Erfassen, mit Berufsprofilen abzugleichen und dahingehend<br />
zu überprüfen, ob sie für eine berufliche Integration nutzbar sind. In diesem<br />
Zusammenhang werden die vorhandenen Defizite, die für die Aufnahme einer Ausbildung<br />
oder Arbeit noch bearbeitet werden müssen, erfasst und bezüglich der Erreichbarkeit<br />
für den einzelnen Teilnehmer überprüft. Soweit es möglich ist, wird<br />
versucht die Teilnehmer in die Lage zu versetzten, ihre eigenen Stärken und Schwächen<br />
selbst einzuschätzen. Ziel ist hier nicht nur die fachliche Selbsteinschätzung<br />
sondern die Förderung der Äußerung von Befindlichkeiten, um davon Interessenschwerpunkte<br />
abzuleiten. Daneben soll die BvB den Teilnehmern Raum dazu bieten,<br />
sich mit ihren behinderungsbedingten Einschränkungen bezüglich ihrer Berufswahl<br />
auseinander zu setzen und einen konkreten Zukunftsplan zu erarbeiten.<br />
Die Suche nach einem geeigneten Ausbildung- oder Arbeitsplatz wird bei Jugendlichen<br />
mit autistischen Syndromen auch durch die behinderungsbedingten Umstellschwierigkeiten<br />
und Überempfindlichkeiten erschwert. Im Rahmen der BvB werden<br />
diese durch die Arbeit in unterschiedlichen Bereichen und Umgebungen erfasst, so<br />
dass am Ende ein entsprechendes Profil jedes Teilnehmers steht, welches zusammen<br />
mit den durch uns beurteilten Stärken und Schwächen an den zukünftigen Arbeitgeber<br />
weitergegeben werden kann.<br />
Der Akquisition und Schaffung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen kommt im<br />
Rahmen unserer Arbeit mit autistischen Jugendlichen eine besondere Rolle zu. Neben<br />
der Aufklärung über die Behinderung und die dadurch bedingten Einschränkungen<br />
versuchen wir den Betrieben deutlich zu machen, welche Bereicherung die<br />
Beschäftigung eines unserer Teilnehmer für sie bedeuten kann, da sie meist in den