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A11 Die Zeit 1974 – 1997 - Mardorf

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<strong>A11</strong> <strong>Die</strong> <strong>Zeit</strong> <strong>1974</strong> <strong>–</strong> <strong>1997</strong><br />

1. März <strong>1974</strong> Kreis-, Verwaltungs- und Gebietsreform in Niedersachsen auch „Hannover-Gesetz“, weil die<br />

Reform in unserem Gebiet letztlich für die finanzielle „Gesundung“ der Landeshauptstadt<br />

durchgeführt wird. <strong>Mardorf</strong> verliert seine Selbständigkeit und wird gegen den Willen der<br />

Bevölkerung und seiner gewählten Vertreter zu einem von 34 Teilen der neuen „Kunststadt“<br />

Neustadt. Das gleiche Schicksal ereilt auch Steinhude, das aus Schaumburg herausgelöst und der<br />

Stadt Wunstorf zugeschlagen wird. Dort ist der örtliche Widerstand so groß, dass ein<br />

„Staatskommissar“ die Belange regeln muss.<br />

Der „Vorläufer“ des späteren Naturparks Steinhuder Meer wird gegründet (1983 erhält er die<br />

heutige Form).<br />

Im Stadtrat Neustadt a. Rbge. ist noch Bürgermeister Gubba und Stadtdirektor Hergt. Nach der<br />

Wahl am 9.6.<strong>1974</strong> wird Fritz Temps Bürgermeister und Felix Rohde Stadtdirektor.<br />

Das Autokennzeichen ändert sich: Der Landkreis Hannover hat „ H <strong>–</strong> XX 1111 “.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Mardorf</strong>er Gemeindefeuerwehr wird Ortsfeuerwehr mit den Aufgaben eines Stützpunktes. Der<br />

Gemeindebrandmeister Wilhelm Ideker (Nr.91 *1923 / bis 1984) wird zum Ortsbrandmeister.<br />

Der Kindergarten <strong>Mardorf</strong> wird zu einem Spielkreis mit 2 Gruppen. Neu als Betreuerinnen sind:<br />

Gerlinde Benske (Nr.72) und Marina Mantei (bei Nr.77).<br />

Im Stadtrat Neustadt ist E.Freese (Nr.226 *1920 <strong>–</strong> SPD). Im Ortsrat sind zusätzlich: O.Bruns<br />

(Nr.78 *1933 <strong>–</strong> CDU), Dr.G.Motzheim (Nr.656 *1927 <strong>–</strong> CDU), G.Kuschbert (Nr.237 *1912 <strong>–</strong> CDU),<br />

D.Meyer (Nr.49 *1951 <strong>–</strong> CDU), H.Heidorn (Nr.60 *1938 <strong>–</strong> SPD), G.Zocher (Nr.245 *~1920 <strong>–</strong> SPD),<br />

W.Meier (Nr.312 *1940 <strong>–</strong> SPD), K.Kasemir (Nr.68 *1938 <strong>–</strong> SPD), W.Rabe (Nr.4 *1916 <strong>–</strong> UWG).<br />

Nach der Kommunalwahl am 9.6.<strong>1974</strong> hat die CDU sogar 6 Sitze (F.Brase = auch Stadtrat,<br />

W.Struckmann Nr.96, O.Bruns, Dr.Motzheim, G.Kuschbert, D.Meyer), die UWG mit W.Rabe, die<br />

SPD 4 Sitze (W.Nortmeier = auch Stadtrat, E.Freese, G.Zocher, H.Kowalewski).<br />

Im neuen Interims-Ortsrat <strong>Mardorf</strong> sitzen 11 Mitglieder. Erster Ortsbürgermeister ist der<br />

bisherige Gemeindebürgermeister F.Brase (Nr.59 *1923 <strong>–</strong> CDU), der jetzt auch im Stadtrat<br />

Neustadt a. Rbge. sitzt. Stellvertreter und Stadtrat ist W.Nortmeier (Nr.90 *1939 <strong>–</strong> SPD).<br />

11.-13.5.<strong>1974</strong> (Pfingsten) Das erste Schützenfest nach Verlust der Selbständigkeit in <strong>Mardorf</strong>! Schützenkönig ist<br />

<strong>Die</strong>ter Mußmann Nr.190 und Kinderkönig Werner Förthmann (*1964 Nr.32).<br />

Sommer <strong>1974</strong> <strong>Die</strong> Hauptschule <strong>Mardorf</strong> kann den Unterricht in der bisherigen Form vorläufig weiterführen bis<br />

zum 31.7.1977.<br />

Abriss des inzwischen baufällig gewordenen Badehotels (Nr.110) am Weißen Berg. Pächter nach<br />

R.Fischer war nach 1960 Max Georg Rinne (*1938). Nach 1970 erwirbt der Großraum Hannover<br />

das gesamte Grundstück um den Weißen Berg. Es entsteht dort 1975 das Restaurant „Weiße<br />

Düne“.<br />

Von allen Übernachtungen in <strong>Mardorf</strong> und am Nordufer sind 34% Camper (22% Wohnwagen und<br />

12% Zelt), 26% Wochenendhausbenutzer und 27% in Pensionen.<br />

Um 1975 Im Erholungsgebiet <strong>Mardorf</strong> befinden sich 550 Wochenendhäuser und die Campingplätze sind<br />

mit 1150 Zelten belegt (Wohnwagen spielen noch keine Rolle). <strong>Die</strong> Bettenkapazität in <strong>Mardorf</strong> liegt<br />

bei 520. So wird von einer Belegung von max. fast 6.000 Personen am gesamten Nordufer<br />

ausgegangen. Dazu kommen noch ca.17.000 Tagesbesucher.<br />

An der Meerstraße (Ecke Dreieckstr. <strong>–</strong> auf dem Grundstück von Nr.459) wird ein kleiner Kiosk als<br />

„Imbiss“ eröffnet. Er heißt u. a.: Anke’s / Conny’s / Imbiss zum Meer.<br />

In <strong>Mardorf</strong> gibt es noch 31 Haupt- und 11 Nebenerwerbsbetriebe in der Landwirtschaft.<br />

1975 Eröffnung der Badeinsel. (<strong>Die</strong> Energieversorgung der Insel erfolgt ab 2008 ausschließlich durch<br />

Sonnenergie und Biomasse).<br />

1975 Bau des therapeutischen Hallenbads (Foto rechts) im DRK-Heim (am Möwengrund).<br />

200


<strong>Mardorf</strong> hat 1.263 Einwohner: Davon sind 8 Ausländer und am Nordufer werden offiziell 150<br />

Zweitwohnungen gezählt.<br />

Einweihung des größten<br />

Campingplatzes in <strong>Mardorf</strong> „Nordufer<br />

Camping“ (Pferdeweg 3-5). Gebaut vom<br />

Großraum Hannover auf privaten<br />

<strong>Mardorf</strong>er Grundstücken (u. a. Brase<br />

Nr.3) für 330 Dauercamper, 127<br />

Durchgangscamper, einige<br />

Wohnmobilstellplätze. Erster<br />

langjähriger Pächter ist Familie Meyer-<br />

Weidemann. Ab 2000 übernimmt<br />

Familie Brase (Nr.3) mit dem Ehepaar Hopp (Nr.43) den Platz und erreicht im Jahre 2010 die hohe<br />

Auszeichnung von 4 Sternen.<br />

Einweihung des neuen Panorama-Cafes und Restaurants Weiße Düne (Nr.110). Der<br />

mehrgeschossige Betonneubau mit großen Fensterfronten und einem Aussichtsturm (55 m üNN)<br />

wird später zu einer „Dauerreparaturstelle“. Gebaut vom neuen Eigentümer fast aller Flächen am<br />

Weißen Berg <strong>–</strong> dem Großraumverband Hannover. Erste Pächter werden Familie Hageböck und<br />

Christian Herr (*1946 / oo Elisabeth*1950). Herr bleibt bis 2005 erfolgreicher Pächter. 2006-2009<br />

sind Britta Steen und Birgitt Klemenz Pächterinnen. Der neue Kiosk am Strand wird u. a. von<br />

Joachim Gossler und später Doris Schulz betrieben. Polizeiposten und DLRG-Rettungsstation.<br />

Der Badestrand an der Weißen Düne um 1970 (<strong>Mardorf</strong> Nr.110 Badehotel) und um 2000 (Panorama-Restaurant)<br />

14.2.1975 Den Vorsitz der <strong>Mardorf</strong>er CDU (55 später 47 Mitglieder) übernimmt Fritz Brase (Nr.59 *1923).<br />

21.2.1975 1.Vors. im TSV <strong>Mardorf</strong> wird Walter Grehl (*27.7.1930 Nr.58) und bleibt es bis 1986.<br />

11.4.1975 Der bisherige Fremdenverkehrsverein heißt jetzt: Verkehrsverein <strong>Mardorf</strong> e.V. und der neue<br />

Slogan heißt: „<strong>Mardorf</strong> Perle am Steinhuder Meer“.<br />

17.-19.5.1975 (Pfingsten) ist Schützenkönig Wilhelm Förthmann (*1934 Nr.32), Kinderkönig zum 2x in Folge sein<br />

Sohn Werner (Fotos unten).<br />

Mai 1975 Hannover 96 steigt unter Trainer H. Kronsbein (Sohn Peter wohnt in <strong>Mardorf</strong>) erneut in die<br />

1.Bundesliga auf. Das Trainingslager für die Vorbereitung ist auch einige Male in <strong>Mardorf</strong> (Hotel<br />

zur Reuse Nr.241) auf dem Fußballplatz des TSV.<br />

201


Sommer 1975 <strong>Die</strong> lang anhaltende Trockenheit und Wärme führt zu zahlreichen größeren Wald- und<br />

Moorbränden.<br />

U.Hermann (<strong>Mardorf</strong> Nr.195) wird Leiter der privat organisierten Wasserrettung Steinhuder Meer.<br />

8.-18.8.1975 In der Lüneburger Heide kommt es zur Brandkatastrophe. Auch die Feuerwehr <strong>Mardorf</strong> ist mit<br />

Leuten und Gerät bei Gifhorn im Einsatz. 2 „Wasserbomber“ (Wasserflugzeug Canadair CL 125)<br />

des französischen Zivilschutzes helfen aus und nehmen im Niedrigflug neues Löschwasser aus<br />

dem Steinhuder Meer auf.<br />

(„Wasserbomber“: Gemälde Opppermann Hamburg / Foto H-U.Opppermann Wölpinghausen)<br />

1.10.1975 Einführung einer neuen Postleitzahl für <strong>Mardorf</strong>: „ 3057 “ (Rehburg behält 3056). <strong>Die</strong> Poststelle<br />

bleibt auf dem Buchenberg 3 (Nr.112).<br />

Ende 1975 Der Verkehrsverein <strong>Mardorf</strong> gibt ein neues Prospekt mit einem kleinen Gastgeberverzeichnis<br />

heraus: „Perle am Steinhuder Meer“ und „Sonnenstrand des Steinhuder Meeres“.<br />

202


30.11.1975 Friedrich Meyer stirbt nach schwerer Krankheit mit 65 Jahren.<br />

„Stoffers Fritz“ wird am 10.2.1910 in <strong>Mardorf</strong> am Steinhuder Meer geboren. Aufgewachsen auf dem<br />

elterlichen Bauernhof Nr.23. Besuch der Volksschule in <strong>Mardorf</strong> von 1916 bis 1924. 1929-1930 Ausbildung<br />

in der Landwirtschaftlichen Fachschule. Heiratet am 3.5.1930 in der <strong>Mardorf</strong>er Kapelle die Bauerntochter Ida<br />

Nortmeier (*1912 Nr.19) vom „Wieschenhof“. Sie haben zwei Töchter Ilse und Marlies. Aug.1939 beginnt<br />

der den <strong>Die</strong>nst als Soldat der Wehrmacht (Luftwaffe u. a.<br />

Oldenburg). Er gerät in russische Kriegsgefangenschaft und wird<br />

nach Sibirien verschleppt und kann erst 1946 völlig<br />

„ausgemergelt“ wieder heimkehren. Er widmet sich jetzt den<br />

Rest seines Lebens dem Aufbau des neuen demokratischen<br />

Staates. Er ist an vielen Stellen und in vielen Ämtern <strong>–</strong><br />

öffentlichen und privaten <strong>–</strong> zum Wohle der Allgemeinheit tätig.<br />

1952 bis 1961 Wiedergründer und 1.Vorsitzender des<br />

Schützenvereins <strong>Mardorf</strong>, später dessen Ehrenvorsitzender.<br />

1952 bis 1956 Mitglied des Kreiswohnungsausschusses zur<br />

Unterbringung der vielen Vertriebenen und Flüchtlinge im<br />

Landkreis Neustadt a.Rbge.<br />

Niedersäscher Landvolkvorsitzender Kreisverband Neustadt:<br />

stv. ~1952-1957 und Vors. 1.6.1959-1966 (Ehrenmitgl.1975).<br />

1959 bis 1967 Kreislandwirt für Neustadt a.Rbge.<br />

27.11.1956 bis 15.11.1972 Landrat des Landkreises Neustadt<br />

a.Rbge. (für die DP bis 1961, dann WG/FDP und ab 1964 SPD)<br />

<strong>–</strong> im Kreistag noch bis <strong>1974</strong> (Gebietsreform). Hier setzt er sich<br />

besonders für den Wirtschaftswegebau, die Wasserwirtschaft,<br />

die Einrichtung von Spielkreisen und bis zuletzt für die<br />

Selbständigkeit <strong>Mardorf</strong>s oder zumindest als eigenständige Gemeinde in einer Samtgemeinde ein. Als dies<br />

wegen der Interessen Hannovers am Steinhuder Meer nicht mehr möglich scheint, versucht er <strong>Mardorf</strong> noch<br />

in die neue Stadt Rehburg-Loccum zu integrieren. <strong>Die</strong> Folgen einer schweren Erkrankung verhindern indes<br />

weitere Anstrengungen.<br />

1965/66 gründet er den eigenständigen SPD-Ortsverein <strong>Mardorf</strong> und bleibt dessen Vorsitzender bis Anfang<br />

1972.<br />

1957 Mitbegründer und Vorsteher (-1960) des Meerbach-Verbandes (im Oberverband Leese) bis zur<br />

Gründung des Unterhaltungsverbandes Meerbach-Führse. Mitbegründer des Wunstorfer Aueverbandes Nr.53<br />

und 54 und dessen langjähriger Vorsitzender. Initiator der Wasser- und Bodenverbände (WuBv Unteres<br />

Leinetal und im Vorstand des WuBv Steinhuder-Meerbruch). Beteiligt an wesentlichen Aufgaben der<br />

Wasserwirtschaft im Regierungsbezirk Hannover.<br />

Beisitzer der Spruchstelle für Flurbereinigung beim Landeskulturamt Hannover.<br />

1960 Mitbegründer und 1.Vorsitzender (1965 bis <strong>1974</strong>) des (Fremden-) Verkehrsvereins <strong>Mardorf</strong>. Als<br />

Mitglied des Großraumverbandes Hannover hat er sich schon früh für den Tourismus am Steinhuder Meer<br />

eingesetzt und versucht hartnäckig die Betroffenen vor Ort vom Nutzen zu überzeugen.<br />

Oberlandwirtschaftsrichter beim Oberlandesgericht <strong>–</strong> Senat für Landwirtschaftssachen <strong>–</strong> Celle. Beisitzer<br />

am Verwaltungsgericht Hannover.<br />

4.6.1967 bis 10.5.<strong>1974</strong> Mitglied des Niedersächsischen Landtages. Er ist für die SPD im Wahlkreis 9<br />

(Neustadt a. Rbge.) für 2 Wahlperioden Abgeordneter in Hannover. Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Forsten.<br />

Durch den Bundespräsidenten Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Mardorf</strong>er haben am 19.2.1986 das „Dorfgemeinschaftshaus Landrat Friedrich Meyer“ nach ihm<br />

benannt.<br />

5.12.1975 <strong>Die</strong> Wettfahrvereinigung Steinhuder Meer (WVStM) wählt Ulrich Hermann aus <strong>Mardorf</strong> Nr.195<br />

(Vorsitzender der Notgemeinschaft Steinhuder Meer) zum Obmann für die Rettungs- und<br />

Bergungsboote auf dem Meer. <strong>Die</strong> damals eingeführten <strong>Die</strong>nste werden bis heute fortgeführt<br />

3.1.1976 Orkan „Capella“ mit Wind bis 145 km/h führt zu einer Jahrhundertflut an der Nordsee-Küste!<br />

Jan.1976 Im Monat fällt über 150 mm Niederschlag (normal 60).<br />

Frühjahr 1976 Der Rundweg um das Steinhuder Meer ist auf der <strong>Mardorf</strong>er Seite komplett. Für 160.000 DM ist<br />

der Holzsteg zwischen den beiden Moorhütten errichtet worden. <strong>Die</strong> neue 1,5 m breite Trasse<br />

parallel zum alten „Polendamm“ verbindet den südlichen Mummrian mit dem Heudamm.<br />

Konstruktionsmängel lassen den teuren (1/2 Mio.?) Weg aber schon in den nächsten 2 Jahren<br />

wieder im Moorrast versinken. So bleibt noch für viele Jahre der alte Damm eine beliebte<br />

Wanderstrecke in Großen Dreckmoorwiesen.<br />

1976 Einstellung der Milchlieferung zur Molkerei in Rehburg durch <strong>Mardorf</strong>er Gespanne: Wilh.Nülle<br />

(Nr.53 ?) und Heinr.Stadtländer (Nr.61 / ab 1941 noch mit Pferden, erst 1956 mit dem Trecker).<br />

203


16.5.1976 <strong>Die</strong> „Boots-Ringlinie“ auf dem Steinhuder Meer nimmt den Betrieb auf.<br />

5.-7.6.1976 (Pfingsten) Schützenkönig ist zum 4x <strong>Die</strong>ter Denker (*1946 Nr.73) <strong>–</strong> er wird damit „König der<br />

Könige“! Kinderkönig ist zum 3x in Folge Werner Förthmann (*1964 Nr.32).<br />

Sommer 1976 Erste Windsurfer versuchen sich am Nordufer des Steinhuder Meeres. Daraufhin wird vor dem<br />

Weißen Berg eine Surfzone ausgewiesen und markiert. Im Jahr 2000 sind bereits fast 1.000 Surfer<br />

regelmäßig in <strong>Mardorf</strong>.<br />

5.11.1976 Gründung „Gemischter Chor Germania“ <strong>Mardorf</strong>! <strong>Die</strong>ser Gesangverein steht jetzt Frauen und<br />

Männern offen und so sind gleich am Anfang 25 weibliche und nur noch 12 männliche Mitglieder<br />

dabei. Vors. bleibt H.Langhorst (Nr.2). Dirigent wird Holger Göring (Nr.70) und bleibt es bis 2009.<br />

Dez.1976 Weiße Weihnachten mit Schnee.<br />

<strong>Mardorf</strong> Ufer 1977 (Lütjen <strong>Mardorf</strong> bis Erlenweg /„Bahlsengelände“/ Nordufer-Camping / Badestrand)<br />

1977 <strong>Die</strong> SNM („Schmalspurbahn Neustadt-<strong>Mardorf</strong>“) GmbH stellt nach mehreren Jahren vergeblicher<br />

Bemühungen beim Großraumverband und Landkreis Hannover die weiteren Planungen für eine<br />

Genehmigung einer kleinen Bahnverbindung über das Tote Moor ein.<br />

Aus den alten Landkreisen Grafschaft Schaumburg (RI) und Schaumburg-Lippe (STH) wird der<br />

neue Kreis Schaumburg (Kennzeichen: SHG).<br />

28.-30.5.1977 (Pfingsten) Zum 50-jährigen Bestehen des Schützenvereins wird Helmut Dankenbring (*1950<br />

Nr.23) König. Kinderkönig ist erstmals mit Birgit Syrup (*1964 Nr.15) ein Mädchen. <strong>Die</strong><br />

Feuerwehrkapelle erhält bei ihrer 20-Jahr-Feier eine „Fahne“ in Form einer rot-blauen Standarte.<br />

1.8.1977 Aufgrund weiter sinkender Schülerzahlen wird die Grundschule <strong>Mardorf</strong> / Schneeren mit dem<br />

Leiter Helmut Dannenberg (Nr.232 - Nr.22) eröffnet.<br />

3./4.9.1977 Erntefest mit 50-Jahr-Feier des Schützenvereins <strong>Mardorf</strong>.<br />

4.10.1977 Mit Urkunde des Regierungspräsidenten in Hannover wird <strong>Mardorf</strong> „Staatlich anerkannter<br />

Erholungsort“. <strong>Mardorf</strong> ist viele Jahre bei der ITB in Berlin vertreten. <strong>Die</strong> Bedeutung des<br />

Fremdenverkehrs für <strong>Mardorf</strong> nimmt weiter zu.<br />

204


<strong>Mardorf</strong> nach Südosten 1977 (Dorfstraße / Meerstraße / Poggenecke)<br />

Um 1978 Kräheninsel vor <strong>Mardorf</strong>. Auf der Luftaufnahme um 1978 kann man noch gut den halbrunden<br />

Insel-Charakter erkennen, die im Übrigen<br />

zu Steinhude gehört und nur bei<br />

Niedrigwasser trockenen Fußes erreicht<br />

werden kann.<br />

(Rechts am Bildrand die beiden Privathäuser in<br />

der Nähe der Roten-Kreuz-Str. und links unten<br />

das Schilfhaus)<br />

1.1.1978 Der Spielkreis <strong>Mardorf</strong> kann wegen der<br />

sinkenden Schülerzahlen erstmals eigene<br />

Räume im südlichen Anbau der Schule<br />

beziehen. <strong>Die</strong> Betreuungszeit ist jetzt von<br />

7:45-11:45 Uhr Vormittags.<br />

1978 Der Kapellenvorstand mit der Vors. Anneliese Münchow lässt die alte <strong>Mardorf</strong>er Kapelle (von<br />

1722) „völlig modernisieren“. <strong>Die</strong> gesamte alte Inneneinrichtung (Altar, Kanzel, Sakristei, Orgel,<br />

Empore, Balkon, Bänke) wird herausgenommen. Es bleibt eine schlichte „moderne“ Kirche mit<br />

Stühlen und Fußbodenheizung zurück. der<br />

markante Schornstein ist überflüssig. Im Laufe der<br />

kommenden Jahre wird dann aber die Einrichtung<br />

wieder Stück für Stück im alten Stil vervollständigt.<br />

So kommt 1978 ein Wandkruzifix, 1982 Taufengel,<br />

1989 Altardecke und Eichenbohlen zur Erinnerung<br />

an alle bisherigen Pastoren und schließlich 2003<br />

wieder Sitzbänke.<br />

Bei der Feuerwehr <strong>Mardorf</strong> gibt es die Ersatz-<br />

Neubeschaffung (das TLF8/S war ungeeignet für<br />

den Einsatz nördlich des Meeres) eines TLF 8 / W<br />

(Tanklöschfahrzeug MB-Unimog 1300L mit<br />

eingebautem FP 8/8 am Heck, Allradantrieb, Besatzung 1/2). Das Fahrzeug sollte eigentlich bei<br />

guter Pflege 25 Jahre <strong>Die</strong>nst tun, ist aber noch 2010 im Einsatz.<br />

205


1978 Heinrich Rusche (*9.11.1923 Nr.53 / „Blanken-Rusche“ / Anbauer und Landwirt / oo seit 20.5.1948 mit<br />

Adelheid Schlombs aus Schlesien / 2 Kinder: Heinrich, Sabine). An vielen Stellen des öffentlichen<br />

Lebens in <strong>Mardorf</strong> und<br />

darüber hinaus tätig:<br />

Seit 1953 Mitbegründer<br />

und Ausschussmitglied und<br />

von 1978 bis 1998<br />

Vorstandsmitglied (Foto <strong>–</strong><br />

5.v.r. / F.Meyer fehlt) des<br />

Wasser- und<br />

Bodenverbandes<br />

Steinhuder Meer-Bruch<br />

(Vorsteher August Lustfeld<br />

sen. Rehburg). 1956 bis<br />

1961 Gemeinderatsmitglied<br />

<strong>Mardorf</strong>. 1975 bis<br />

1995 Vorsitzender der<br />

Kühlhausgemeinschaft<br />

<strong>Mardorf</strong>. 1979 bis 1985<br />

Versammlungsmitglied in der Landwirtschaftskammer Hannover.<br />

Frühjahr 1978 Verbindliche Einführung von Sanitärstationen an den Stegen.<br />

Gründung der Spielgemeinschaft <strong>Mardorf</strong> / Schneeren für<br />

Fußball. Der TSV <strong>Mardorf</strong> unter der Führung von Walter Grehl und<br />

der TSV Schneeren lassen dafür ihre Sparten ruhen. Es gibt jetzt 4<br />

Herrenmannschaften, 1 Alte Herren und für fast jeden Jahrgang<br />

eine Jugendmannschaft. Einige bekannte langjährige (zum Teil<br />

noch nach 2010 aktiv) Spieler der <strong>Zeit</strong> sind: Helmut Mantei (*1951<br />

Nr.248), Friedel Dankenbring (*1952 Nr.23), Wilfried Breuer (*1954<br />

Nr.224/65 <strong>–</strong> gleichzeitig der wohl erfolgreichste <strong>Mardorf</strong>er Fußballer<br />

überhaupt <strong>–</strong> Foto rechts), Siegfried Meier (*1956 Nr.94).<br />

1.3.1978 Gründung der Yachtschule <strong>Mardorf</strong> (Segelschule im DSV) durch<br />

Joachim Gossler (<strong>Mardorf</strong>er Vehrenheide, Heideweg 2).<br />

13.-15.5.1978 (Pfingsten) Schützenkönig ist W.Kahle (*1933 Nr.82), Kinderkönig<br />

zum 4x Werner Förthmann Nr.32.<br />

Sommer 1978 Auf dem Steinhuder Meer sind 5920 Sport- und Freizeitboote<br />

zugelassen (max. Länge: 7,60 m / Breite: 2,50 m / Tiefgang: 0,70 m) bei 25 Rettungs- und<br />

Bergungsbooten. Gesamt gibt es 35 Segelvereine und es finden 20 Regatten (darunter auch<br />

Deutsche und Internationale Meisterschaften) statt.<br />

2./3.9.1978 Erntefest mit Rundmarsch am Sa.18 Uhr (Treffen der Kompanien bei Asche und Dreieck) und<br />

So.13 Uhr Umzug mit den Erntewagen.<br />

14.12.1978 Vereinbarung über die Wasserrettung auf dem Steinhuder Meer zwischen allen Beteiligten. An 16<br />

Standorten (Nordufer 5) sind 20 Boote (2011=22) stationiert. Jährlich werden 24.000 ehrenamtl.<br />

Wachstunden und 100 Einsätze geleistet. <strong>Die</strong> Kosten von ca. 200.000 DM werden privat getragen.<br />

24.12.1978 Weiße Weihnacht mit viel Schnee.<br />

29.12.1978 Schneekatastrophe mit Sturm und 87 Stunden Schneefall. Sylvester fällt die Temperatur plötzlich<br />

bis -20° C. Es gibt einen schweren Wintereinbruch bis März 1979 mit vielen Verwehungen und<br />

Sperrungen.<br />

Bis 1979 Katholischer Pfarrer in Rehburg (auch für <strong>Mardorf</strong>) ist Willem Rovers.<br />

Anfang 1979 Bis März ist es sehr schneereich und kalt!<br />

1979 Vakanz der evang. Pastorenstelle in Schneeren.<br />

<strong>Mardorf</strong> hat 1.347 Einwohner, davon 10 Ausländer.<br />

Der Verkehrsverein feiert das 25-jährige Bestehen mit einem großen Jubiläumsfest (bei 85<br />

Mitgliedern).<br />

206


1979 Erstmalige Beschaffung eines MTW (gebrauchter VW-Bus T3 als Mannschaftstransportwagen 1/7)<br />

für die Feuerwehr <strong>Mardorf</strong>.<br />

1.5.1979 Lehrerin in <strong>Mardorf</strong> Heidemarie Brinkmeyer (bei Nr.142).<br />

2.-4.6.1979 (Pfingsten) „Schützen- und Volksfest unter den Eichen“. Am Samstagabend muß bei über weit<br />

über 500 „Tanzwilligen“ das Festzelt zeitweise geschlossen werden. Am Sonntag beim<br />

Katerfrühstück kommen über 5.000 DM an Spenden zusammen. Beim Schützenkönig Heinz<br />

Thürnau (*1946 Nr.77) wird durch Egon Franke (traditioneller „Annagler“) eine weitere inoffizielle<br />

Scheibe („Froschmotiv“ wegen Poggenecke) zum<br />

Nachbarn H.Thürnau (Nr.13) angebracht., weil er noch<br />

nie eine errungen hat. Kinderkönigin ist am Montag<br />

Kirsten Fussy (*1966 Nr.179). Zum Festumzug nehmen<br />

noch viele Kinder mit bunten geschmückten Stöckern<br />

(Jungen) und Bögen (Mädchen) teil. Sie werden an der<br />

Grundschule abgeholt.<br />

8./9.9.1979 „Erntedankfest unter den Eichen“. Sa. Rundmarsch und<br />

S. Umzug der Erntewagen.<br />

3.11.1979 Auf der Generalversammlung des Schützenvereins wird<br />

Heinrich Rusche (*19.3.1922 Nr.191) nach 27 Jahren<br />

Vorstandsarbeit (davon 11 Jahre als 1.Vorsitzender)<br />

verabschiedet und zu Pfingsten 1980 zum<br />

Ehrenvorsitzenden ernannt. Sein Nachfolger wird<br />

Walter Langhorst (Nr.73 *4.3.1944 oo 2.3.1967 Edith<br />

Dalhoff <strong>–</strong> 2 Kinder: Karola und Torsten).<br />

(Walter Langhorst 1981 beim Schützenkönig<br />

F.Dankenbring mit einer „Balkonrede“)<br />

Er ist schon seit 1961 im Verein und seit 1970 im engeren<br />

Vorstand. Unter ihm wächst der Verein auf über 300<br />

Mitglieder an. Der Verein wird zu einem wesentlichen Faktor<br />

der Dorfgemeinschaft. Seine aufopfernde Arbeit für ganz <strong>Mardorf</strong> verlangt neben seiner Tätigkeit bei der Fa.<br />

Kammeier in Seelenfeld viel. Er ist wesentlich für das Entstehen des neuen Schützenhauses und der<br />

Friedhofskapelle 1983 verantwortlich. Am 30.4.1983 Einweihung des neuen großen Schützenhauses.<br />

Er ist der „Motor“ für diese große ehrenamtliche und fast nur mit Spenden finanzierten Aufgaben. Deshalb<br />

wird ihm zu Ehren auch das Schützenhausgelände 1983 als<br />

„Walter-Langhorst-Platz“<br />

mit dem Zusatz: Erbauer des neuen Schützenhauses 1983 benannt. Nach seiner Amtsübergabe am 7.11.1987<br />

an Friedrich Dankenbring (Nr.23) wird er beim Schützenfest 1988 zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Seine<br />

Krankheit lässt ihn gerade mal 50 Jahre alt werden (+27.8.1994).<br />

Neuer Tambourmajor des Spielmannzuges wird Torsten Lohrer (*1959 Nr.34).<br />

24.12.1979 Ein halber Meter Schnee zu Weihnachten!<br />

Um 1980 Neubau der Gaststätte Dükerstuben (Nr.118) durch den Eigentümer Achilles. 1994 wird es zum<br />

Ital. Restaurant „Al Lago“. Um 1995 wird Ulrich Hermann Eigentümer. Erste Pläne für ein<br />

Altenwohnzentrum (Dr. Hein) entstehen.<br />

Anfang 1980 Der Verkauf der beiden Lehrerwohnungen Nr.232 (neben der Grundschule / Eichendorffstraße 3<br />

und 3a) und die geplante Veräußerung bzw.<br />

Abriss der „Neuen Alten Schule“ (Nr.97 <strong>–</strong> obere<br />

Etage Mietwohnung / im großen Raum unten ab<br />

1963 Strumpffabrik und Gummiwerk) als eines<br />

der wenigen Wahrzeichen <strong>Mardorf</strong>s setzt eine<br />

„Erneuerungsbewegung“ in Gang. <strong>Die</strong><br />

Dorferneuerung hat das Ziel der Rettung alter<br />

dörflicher Strukturen und die Gestaltung des<br />

Ortes für die Zukunft. Es mündet schließlich 1983<br />

in der Gründung des Vereins Dorfgemeinschaft<br />

<strong>Mardorf</strong>. Initiatoren sind Josef Boslar und<br />

Wilhelm Brase (Ortsrat). Viele Projekte werden in<br />

den Folgejahren in Eigenleistung umgesetzt.<br />

207


Anfang 1980 Erstes gemeinsames Schießen um den Meeres-Cup. Initiator ist Georg Depken vom SV Rehburg.<br />

<strong>Die</strong> Orte westlich des Steinhuder Meeres (die einen Meerblick haben) sollen daran teilnehmen.<br />

Zunächst sind dies Rehburg, <strong>Mardorf</strong> und Winzlar. Doch auch Münchehagen und später Loccum<br />

(aber nur bis 2003) kommen hinzu. <strong>Die</strong> Tradition wird über 31 Jahre beibehalten.<br />

Der Zuchtbetrieb für Topfblumen und Baumschule Margit und Peter Fiedler (Nr.465) nimmt den<br />

Betrieb an der Meerstraße 7 auf. 1987 wird um ein großes Verkaufs- und Gewächshaus erweitert.<br />

Nach zweimaligem schwerem Brandschaden geben sie den Betrieb bis um 2000 auf.<br />

3.2.1980 Neuer ev.-luth. Pastor für <strong>Mardorf</strong> und Schneeren ist Ernst Friedrich Heider (1982 Hannover).<br />

Vorsteherin der Kapellengemeinde <strong>Mardorf</strong> ist Anneliese Münchow.<br />

18.5.1980 Der Mt. St.Helens Vulkanausbruch in WA, USA verwüstet weite Teile der dortigen Bergregion und<br />

hat weltweite negative klimatische Auswirkungen.<br />

24.-26.5.1980 (Pfingsten) Am So. ist Festgottesdienst auf dem Zelt. Schützenkönig ist Hartmut Wolter (*1961<br />

Nr.29), Kinderkönigin Karola Langhorst (*1967 Nr.73).<br />

23./24.8.1980 Erntefest mit „Luftballonwettbewerb“ (SZ-Jubiläum). Der weiteste Flug geht bis nach<br />

Angermünde (Oder) in der damaligen DDR. <strong>Die</strong> Feuerwehr-Kapelle wird mit 15 „Jungs und<br />

Mädels“ kräftig verjüngt.<br />

22.9.1980 „1.Golfkrieg“ (Irak-Iran).<br />

26.9.1980 Blutiges Bombenattentat beim Oktoberfest München (13 tot und 211 verletzt).<br />

5.10.1980 Bei der Bundestagswahl werden in den beiden<br />

<strong>Mardorf</strong>er Wahlbereichen insgesamt 1392<br />

Stimmen abgegeben: CDU 716, SPD 530, FDP<br />

127, DKP 1, Grüne 17, NPD 1.<br />

22.10.1980 Den Vorsitz der <strong>Mardorf</strong>er CDU (48 später über<br />

50 Mitglieder) übernimmt Wilfried Struckmann<br />

(Nr.96 *1940).<br />

3.12.1980 Amtliche Viehzählung in <strong>Mardorf</strong>: 48<br />

Landwirtschaftliche Betriebe mit 1.522 Stück<br />

Rindvieh, 822 Stück Schweine und 35 Stück<br />

Schafe.<br />

15.12.1980 <strong>Die</strong> Feuerwehr <strong>Mardorf</strong> bekommt einen<br />

Einsatzleitwagen (MTW 1/7, gebrauchter VW-Bus T3).<br />

Ende 1980 Der Bebauungsplan 212 (Infrastrukturbereich) sorgt für Wirbel in <strong>Mardorf</strong>. Alle <strong>Mardorf</strong>er Vereine<br />

sollen in den östlich der Roten-Kreuz-Straße gelegenen Bereich umziehen. Dort sollen<br />

Sportplätze, Mehrzweckhalle und Freizeiteinrichtungen für über 26 Mio. DM entstehen. <strong>Die</strong><br />

betroffenen Bürger und Vereine investieren aber lieber in ihre vorhandenen Bereiche. Wie die<br />

weitere Entwicklung bis zum Jahr 2000 (u. a. Wellness-Hotel) zeigt, liegen sie damit richtig, denn<br />

aus den ganzen Planungen wird letztlich nichts.<br />

Bis 1981 Komplette Sanierung des Abwasserkanalnetzes in <strong>Mardorf</strong> für 1,4 Mio. DM. 7 Pumpwerke sind<br />

allein am Nordufer (fehlendes Gefälle) zu unterhalten.<br />

1981 Wallaufschüttung im Bereich süd-/ östlich des Meerbachs <strong>–</strong> im Ruckfeld bis zu den südlicher<br />

gelegenen Steinhuder Wiesen. Das Füllmaterial wird von einem Berg bei den Kielstücken (Forst B)<br />

entnommen. Über Wochen fahren Lastwagen hinter die „Beeke“. <strong>Die</strong> erforderlichen<br />

Grundstückskäufe wurden schon ab 1979 vom Großraumverband Hannover und Land<br />

Niedersachsen getätigt (erstmals in der Geschichte <strong>Mardorf</strong>s wird landwirtschaftl. genutztes Land<br />

verkauft <strong>–</strong> bis dahin war es eher üblich zuzukaufen).<br />

Sanierung des <strong>Mardorf</strong>er Klärwerks für 1,4 Mio. DM.<br />

<strong>Mardorf</strong> hat 1.414 Einwohner, wovon 15 Ausländer sind. Es gibt etwa 200 Zweitwohnungen.<br />

6.-8.6.1981 (Pfingsten) Zum Schützenfest mit 10jährigem Bestehen der Damenabteilung wird erstmalig eine<br />

Damenscheibe ausgeschossen. Am Samstagnachmittag soll mit einer Abordnung und der<br />

Feuerwehrkapelle die Scheibe bei Helga Kasemir (*1944 Nr.68) angebracht werden.<br />

Schützenkönig Friedrich Dankenbring (*1952 Nr.23/Heerhof) hat die Ehre sie anzunageln. Aber<br />

schon beim ersten zaghaften Schlag spaltet die eigentlich als Zimmerscheibe gedachte Holzplatte.<br />

Spaß haben alle umso mehr.<br />

208


Den langen Rückweg überrascht ein Sommergewitter mit Wolkenbruch. <strong>Die</strong> Kapelle muss ihre<br />

Blasinstrumente alle paar Meter ausleeren und die guten „wollenen“ Bunge-Uniformen werden<br />

nach der anschließenden Sonnentrocknung manchem nicht mehr passen. Am Samstag geht es<br />

zum Kinderkönig Martin Nülle (*1967 Nr.54). <strong>Die</strong> Scheibe beim König mit Widmung nagelt am<br />

Sonntag der Bundesminister Egon Franke an. <strong>Die</strong> Freiwillige Feuerwehr aus Eudenbach<br />

(Königswinter) beginnt eine bis heute andauernde Freundschaft mit der <strong>Mardorf</strong>er Ortswehr.<br />

11.7.1981 Abbau des Meyer-Speichers (Nr.227 - Kleiner Brink / Foto unten) als erste<br />

Dorferneuerungsmaßnahme. Mit Hilfe vieler Jugendlicher soll daraus ein Jugendhaus entstehen.<br />

DKV-Heim (Nr.133) in 1981<br />

17.-19.7.1981 Strandfest mit einem Riesenzelt für 700 Gäste wird ein finanzieller „Reinfall“, da nicht einmal die<br />

Hälfte tatsächlich kommt (Eintritt 8 Mark).<br />

29./30.8.1981 Erntefest mit Jubiläumsfest der Damenabteilung.<br />

27.9.1981 Kommunalwahl: Wilhelm Brase (CDU) kommt in den Stadtrat Neustadt. Im Ortsrat <strong>Mardorf</strong> hat<br />

die CDU-Fraktion die absolute Mehrheit mit 7 Sitzen und Ortsbürgermeister wird ebenfalls<br />

W.Brase (*1921 Nr.3); stv. OB wird W.Rabe (*1916 UWG). <strong>Die</strong> SPD hat 3 Sitze und der<br />

unabhängige Kandidat Friedrich Brase (ehem. CDU) verzichtet auf sein Mandat. So hat der neue<br />

Ortsrat nur 10 Mitglieder.<br />

1.11.1981 Friedrich „Fritz“ Brase tritt nach der Kommunalwahl sein gewonnenes Mandat nicht mehr an und<br />

zieht sich aus der Orts- und Stadtpolitik zurück <strong>–</strong> eine Ära geht zu Ende!<br />

Fritz Brase (*2.2.1923 in <strong>Mardorf</strong> Nr.59 - Zum Fuhrenkamp 1 oo Wilma<br />

Stadtländer*1924 Nr.61 <strong>–</strong> Sohn Friedrich *1949) übernimmt um 1950 den<br />

elterlichen Hof und wird Landwirt. Nebenbei betreibt er ein kleines<br />

Allianz-Versicherungsbüro.<br />

Schon früh ist er in vielen <strong>Mardorf</strong>er Vereinen auch im Vorstand (z. B.<br />

Schützenverein) tätig. So ist er 1960 unter den Wiedergründungs-<br />

Mitgliedern des Fremdenverkehrsvereins <strong>Mardorf</strong> und ist zeitweise auch<br />

1.Vorsitzender. Auch bei der weiteren Touristischen Entwicklung ist er<br />

maßgeblich beteiligt (u. a. 1977 „staatlich anerkannter Erholungsort“ und<br />

erste Teilnahme an der ITB in Berlin). Am 19.3.1961 wird er<br />

Gemeindedirektor in <strong>Mardorf</strong>. Am 29.9.1968 kommt dann auch noch die<br />

Position des Bürgermeisters hinzu. Im gleichen Jahr übernimmt er auch<br />

den Vorsitz der Realgemeinde <strong>Mardorf</strong>. Alle diese Ämter hat er als SPD-<br />

Ortsvereins Gründungsmitglied um 1964/65 bis zum Ende der<br />

Selbständigkeit <strong>Mardorf</strong>s <strong>1974</strong> inne. 1970 ist er unter den „Vätern“ des<br />

<strong>Mardorf</strong>er Spielmannszuges im Schützenverein.<br />

1972 ist er einer der Gründer des CDU-Ortsverbandes <strong>Mardorf</strong> (1.Vorsitzender 14.2.1975 <strong>–</strong> 22.10.1980).<br />

1973 gründet er mit anderen örtlichen „Honoratioren“ (u. a. Aloys Bunge, Egon Franke, Deutscher Wilhelm)<br />

den legendären „<strong>Mardorf</strong>er Frühschoppen“. Mit der Gebietsreform ab 1.3 <strong>1974</strong> wird er <strong>Mardorf</strong>er<br />

Ortsbürgermeister (bis 1981 ist der 1. der drei „Brase-Cousins“). Gleichzeitig ist er auch im Stadtrat<br />

Neustadt vertreten. In seine Amtszeit fallen wichtige Entscheidungen: 1967 Bau des Klärwerks und<br />

Kanalisation in <strong>Mardorf</strong>, Baubeginn der Moorstraße und 1972 Bau des Feuerwehrgerätehauses sowie 1977<br />

Einrichtung der Grundschule <strong>Mardorf</strong>/Schneeren. Nach kurzer, schwerer Krankheit stirbt er am 30.4.1995.<br />

24.12.1981 Weiße Weihnachten mit über 15 cm Schneehöhe.<br />

209


(Foto unten im Nov.1981 v. l.: Friedrich Dankenbring, Wilfried Struckmann, Wilhelm Kahle, Wilhelm Brase, Wolfgang<br />

Dinter, Wilhelm Rabe, Peter Büscher -CDU, Ursula Feldmann, Walter Heidorn, Wilhelm Nortmeier -SPD).<br />

1982 Baubeginn der neuen Friedhofskapelle.<br />

Bei Rodungsarbeiten an den <strong>Die</strong>pholzbergen wird am Acker von K.Koop (Nr.9) der zweitgrößte<br />

Findling in <strong>Mardorf</strong> entdeckt <strong>–</strong> später „Paul-Woldstedt-Stein“ genannt. Er wird mit einem<br />

Bergepanzer an den Hochmoorweg geschleppt.<br />

17.3.1982 Gründung der Jugendfeuerwehr <strong>Mardorf</strong> durch die amtierenden Brandmeister Wilhelm Ideker<br />

und stv. Heinfried Röhr mit den ersten Mitgliedern:<br />

Markus Meier, Sven Meier, Mike-Mario Peters, Markus Stadtländer, Martin Nülle, Andreas Backhaus, Kurt<br />

Hemmecke, Michael Göhring, Frank Banach.<br />

Erste Jugendwarte sind Manfred Silbe (Nr.242) und Bernd Karsten (Nr.39). Ihnen stehen zur<br />

Seite oder folgen im Amt:<br />

Günther Nülle, Rainer Rusche, Martin Nülle, Olaf Maus, Mark Krüger, Simon Rodenbeck, Uwe Rodenbeck,<br />

Markus Nülle, Stefan Poschag, Sebastian Röhr, Manuel Heidorn, Sara Rodenbeck, Christoph Braunert, Anja<br />

Röhr, Bianka Nülle, Danny Meier.<br />

29.-31.5.1982 (Pfingsten) Margret Struckmann (Nr.20) erhält schon am Freitag die Damenscheibe, die mit einer<br />

„Poolparty“ gefeiert wird. Tochter Beate Struckmann (*1967 Nr.20) ist Kinderkönigin.<br />

Schützenkönig ist zum 2x Heinz Thürnau (*1946 Nr.77).<br />

Sommer 1982 Auf dem Steinhuder Meer werden erstmals über 1.000 Surfbretter gezählt (1978 nur ca. 250).<br />

Ende Aug.1982 Erntefest.<br />

Seit 1982 wird vom Verkehrsverein <strong>Mardorf</strong> die Vereinheitlichung der Beschilderung am Nordufer<br />

vorangetrieben.<br />

Anfang 1983 Neue Ev.-luth. Pastorin für <strong>Mardorf</strong> und Schneeren ist Bernhardine „Dine“ Barta (1985 in<br />

Hannover).<br />

<strong>Die</strong> Jugendherberge (Nr.119) wechselt die „Eltern“: Familie Wittig geht und Familie Hans-Jürgen<br />

oo Martina Slany (bis 1989) übernimmt.<br />

Zu Fuß verüben zwei Rehburger Männer einen Banküberfall auf die Sparkasse in <strong>Mardorf</strong>. Sie<br />

werden schon nach 25 Minuten am Ortsrand verhaftet.<br />

5.1.1983 „Entschlammungsausschuß“ Steinhuder Meer eingesetzt vom Landwirtschaftsminister Glup.<br />

30.1.1983 Einweihung der Friedhofskapelle an der Jägerstraße. Mit vielen und großzügigen Spenden sowie<br />

großer Eigenleistung unter der baulichen Regie von Walter Langhorst (Nr.73) und der<br />

organisatorischen Führung von Kapellenvorsteherin Anneliese Münchow entsteht ein großer<br />

Andachtsraum, eine Kühlkammer und ein Vorbereitungsraum.<br />

<strong>Die</strong> alte kleine Leichenhalle (vor 1960 gebaut) hat ausgedient. Nunmehr können die Beerdigungen<br />

direkt vom Friedhof aus stattfinden.<br />

210


11.3.1983 Inbetriebnahme der Flutlichtanlage am Sportplatz des TSV <strong>Mardorf</strong>. Unter der Leitung von<br />

Walter Grehl (Nr.58) sind in großer Eigenleistung und nur mit Spenden 6 Lichtmasten errichtet<br />

worden. Der Platz ist nun auch in „dunklen <strong>Zeit</strong>en“ nutzbar und entspricht Wettbewerbsregeln.<br />

Dazu findet ein Freundschaftsspiel mit Arminia Hannover statt.<br />

30.4.1983 Einweihung des neuen großen Schützenhauses im neu entstandenen Eichenpark unter den<br />

Eichen auf dem Gelände der Realgemeinde mit über 250 Gästen. Es wird das vorhandene<br />

Gebäude in das Neue integriert. Endlich hat <strong>Mardorf</strong> wieder einen großen Festraum! Es gibt jetzt 6<br />

moderne Luftgewehrbahnen (die bei Bedarf schnell abgebaut werden können). Der „Motor“ für<br />

diese große ehrenamtliche und fast nur mit Spenden finanzierte Aufgabe ist Walter Langhorst<br />

(Nr.73). Deshalb wird ihm zu Ehren auch das Schützenhausgelände als „Walter-Langhorst-<br />

Platz“ benannt. Der ehemalige Notteich wird von der Realgemeinde vergrößert und vertieft.<br />

1.5.1983 Bei der alljährlichen traditionellen Jagdversammlung (mit anschließender<br />

Gemeindeversammlung) wird Heinrich Thürnau (Nr.18) zum Vorsitzenden gewählt.<br />

21.-23.5.1983 (Pfingsten) Schützenkönig ist Wolfgang Kasemir (Nr.68), Kinderkönigin zum 2x Karola Langhorst<br />

(Nr.73). <strong>Die</strong> Damenscheibe bekommt am Freitag Hannelore Rusche (Nr.26). Der Abend wird mit<br />

„Torfmoor-Bahnfahren“ in den Kaarbuschwiesen verschönert.<br />

Richtung (W.Rabe,W.Struckmann,F.Dankenbring,K.-H.Schlupp) Buswartehaus an der Kapelle (1983) und Einweihung<br />

Sommer 1983 Richtung der Fachwerk-Bushaltestelle als 1.„neues“ Fachwerk-Gebäude in <strong>Mardorf</strong>. Der<br />

Spruch über dem offenen Tor lautet: „Ich stehe hier <strong>Mardorf</strong> zur Zier <strong>–</strong> Anno 1983“. Am 3.7. wird das<br />

Buswartehäuschen neben der Kapelle eingeweiht.<br />

Wiederaufbau des „Meyer-Speichers“. Aloys Bunge übernimmt sämtliche Kosten und möchte das<br />

Gebäude als Jugendhaus genutzt wissen. Deshalb sind bei den Bauarbeiten auch viele <strong>Mardorf</strong>er<br />

Jugendliche mit im Einsatz. Auch die Inschriften an den Außenbalken sind entsprechend<br />

formuliert: „Ein alter Speicher neu erbaut ist <strong>Mardorf</strong>s Jugend anvertraut (Wappen Mdf.) Gestiftet Aloys<br />

Bunge / Anno 1983“. Spätestens seit dieser <strong>Zeit</strong> hat sich auch der Name des Platzes verfestigt:<br />

Aloys-Bunge-Platz.<br />

<strong>Mardorf</strong> wird „Schönstes Dorf“ im „Neustädter Land“ (Begriff vom Verkehrsverein entwickelt). <strong>Die</strong><br />

Veranstaltung kommt im NDR-Fernsehen. <strong>Die</strong> Siegertafel hängt am Dorfgemeinschaftshaus.<br />

Drittes katastrophales Fischsterben in Folge im Meerbach.<br />

Gründung einer Jugend-Volkstanzgruppe <strong>Mardorf</strong> (16 Jugendliche) unter Leitung von J.Boslar.<br />

22.-24.7.1983 Strandfest mit Wahl einer Strandkönigin nördlich des DRK-Heimes.<br />

20./21.8.1983 Erntefest.<br />

26./27.11.1983 Das 1.Adventssingen findet auf dem noch kleinen Bungeplatz statt. Genau zum Trompetensolo<br />

vom Dachfenster der Alten Schule setzt leichter Schneefall ein. Es entwickelt sich der heute so<br />

erfolgreiche Weihnachtsmarkt.<br />

Dez.1983 <strong>Die</strong> Sprechstelle der Stadt Neustadt (Eva Kahle Nr.82) zieht in das neue Dorfgemeinschaftshaus.<br />

6.12.1983 Gründung des Vereins Dorfgemeinschaft <strong>Mardorf</strong> e.V. im Gasthaus Asche-Bruns (Nr.78).<br />

211


Grillplatz (am Dorfgemeinschaftshaus um 1984)<br />

1984 Einweihung des Dorfgemeinschaftshauses in<br />

der ehemaligen Schule (Nr.97) mit Grillplatz.<br />

Im Keller ist jetzt das Vereinsheim des<br />

Angelsportvereins ASV „Hai“. Im Erdgeschoß<br />

ist Sitzungsraum des Ortsrates und oben die<br />

Sprechstelle der Stadt und Tourist-Info<br />

untergebracht.<br />

„Widmungsgleicher Vorgang“ durch<br />

Allgemeinverfügung der Stadt Neustadt a.<br />

Rbge. für den Uferweg in voller Länge (vom<br />

Kurhotel bis Neue Moorhütte) wird von der<br />

Stadt nicht durchgeführt.<br />

Das Strandhotel (Nr.326) wird von Familie<br />

Böllert an Familie Täger abgegeben. Ihnen<br />

folgt 1998 Familie Grunwald, 2000 Familie Herbrechtsmeier und 2002 Frank Wittmershaus.<br />

Gründung der Baufirma Wilhelm Höfer (B.d.L.Birken 11 / *26.2.1936 oo Rose Marie / 2 Kinder)<br />

Höchstes Jahresmittel: Wasserstand im Steinhuder Meer mit 38,033 m üNN.<br />

1.2.1984 Mit dem Ruhestand von Helmut Dannenberg geht die „Ära Dannenberg“ in <strong>Mardorf</strong> zu Ende.<br />

Schon sein Großvater (Nebel) und Vater Heinrich Dannenberg waren vor ihm Lehrer bzw.<br />

Schulleiter in <strong>Mardorf</strong>. Generationen von Kindern kannten immer einen Lehrer Dannenberg.<br />

Helmut Dannenberg (*6.9.1923 <strong>Mardorf</strong> Nr.22 / Lehrerfamilie <strong>–</strong> seine 4 Geschwister werden alle Lehrer /<br />

oo 6.10.1951 Jutta Schütze*1928 Jauernig,<br />

Schlesien / ebenfalls eine Lehrerfamilie <strong>–</strong> 2<br />

Söhne). 1942 macht er Abitur und wird<br />

danach gleich an die Kriegsfront auf dem<br />

Balkan geschickt. Er kann die russische<br />

Kriegsgefangenschaft erst 1947 verlassen.<br />

Aber schon 1948 beginnt er das zweijährige<br />

Studium auf Lehramt in Hannover. 1950<br />

bekommt er eine Anstellung in Hannover-<br />

Hainholz. Am 1.10.1954 übernimmt eine<br />

Lehrerstelle an der „alten“ <strong>Mardorf</strong>er<br />

Volkschule (Aloys-Bunge-Platz) und zieht<br />

auch mit der Familie nach <strong>Mardorf</strong> in die<br />

„neue alte“ Schule (Nr.97) nebenan. Nach<br />

dem Umzug in die neue Volksschule am<br />

Schulweg (Eichendorffstraße) am 4.9.1959<br />

übernimmt er die Leitung und wird am<br />

1.1.1960 Hauptlehrer. Mit der<br />

Gebietsreform am 1.4.<strong>1974</strong> wird aus der<br />

eigenständigen Hauptschule in <strong>Mardorf</strong> eine<br />

Grundschule mit nur noch 4 Klassen. Am 1.8.1977 wird er schließlich Leiter der wegen des weiteren<br />

Schülerrückgangs notwendig gewordenen gemeinsamen Grundschule <strong>Mardorf</strong>/Schneeren. Bei seiner<br />

Verabschiedung wird er als eine der <strong>Mardorf</strong>er Persönlichkeiten geehrt, der seinen Beruf mit „Herz und<br />

Verstand“ ausgeübt hat.<br />

Neue Grundschulleiterin <strong>Mardorf</strong>/Schneeren ist Margrit Segatz aus Neustadt a. Rbge. (bis 1989).<br />

Frühjahr 1984 Der Fremdenverkehrsverein <strong>Mardorf</strong> (1.Vors. Michael Baldauf) hat 73 Mitglieder. Das Info-Büro<br />

besetzt seit <strong>1974</strong> (zuerst noch in ihrer Wohnung am Vogelherd) bis 1986 Eva-Maria Kahle (Nr.82).<br />

Am neuen Schützenhaus ist unter den Eichen (Realgemeinde) ein kleiner Park entstanden. Um<br />

die Jahrhunderte alte Weide ist der „Notteich“ zu einem ansehnlichen Dorfteich erweitert worden<br />

und über den kleinen Bach spannt sich eine Holzbrücke. Sie entwickelt sich zu einem beliebten<br />

Fotomotiv für Brautpaare.<br />

Mai 1984 Im Monat fällt über 150 mm Niederschlag (normal 60).<br />

4.6.1984 Eröffnung der „<strong>Mardorf</strong>er Bier- und Cafestube“ in der ehem. Hofstelle Nr.38 (Auf dem Mummrian<br />

10) durch Horst Puttnins (*11.6.1933 oo) Dorlis Hörlücke (*16.10.1934) <strong>–</strong> später in <strong>Die</strong>pholz.<br />

212


9.-11.6.1984 (Pfingsten) Schützenkönig ist Helmut Mantei (*1951 bei Nr.77), Kinderkönig Torsten Ideker (Nr.91).<br />

Heinrich Nülle (*1956 Nr.54) ist Kreisschützenkönig. Eva Kahle (Nr.82) erhält die <strong>Mardorf</strong>er<br />

Damenscheibe am Freitagabend.<br />

20.-22.7.1984 Strandfest (Fremdenverkehrsverein) mit der Wahl der Strandköniginnen nördlich des DRK-<br />

Heimes.<br />

1.8.1984 Lehrerin in <strong>Mardorf</strong> wird Bärbel Biniok.<br />

24.-26.8.1984 Am Freitagabend ist „Kommers“ zum Jubiläum „50 Jahre Freiwillige Feuerwehr <strong>Mardorf</strong>“. Am<br />

Sa. findet das Erntefest mit Erntewagenumzug statt und So. ist ein großer Umzug von<br />

Feuerwehren.<br />

<strong>Die</strong> Volkstanzgruppe <strong>Mardorf</strong> (von 1972) beendet ihre aktive Tätigkeit mit 34 Mitgliedern.<br />

(Brase-Speicher von ca. 1660 um 1996)<br />

213<br />

(Kreisschützenkönig 1984 mit Scheibe H.Nülle Nr.54)<br />

29.8.1984 Richtfest des wieder aufgebauten „Brase-Speichers“ (ehemaliger Schweinestall auf der Hofstelle<br />

Nr.3 / im Dez.1983 abgebaut) auf dem Bungeplatz. Hier wird im Laufe der Jahre die Tourist-Info,<br />

um 1998 ein Blumenspeicher (Andrea Kirk), um 2000 das kleine Lokal „Hexenstübchen“ (Ingrid<br />

Gerberding, Nr.85 / Bärbel Bülter bis 2003) und ein Versicherungsbüro (ab 2009) untergebracht.<br />

<strong>Die</strong> eichene Gedenktafel an der Nordseite hat folgende Inschrift: „<strong>Mardorf</strong>er Speicher aus dem Jahre<br />

1660, gestiftet vom Bürgermeister Willi Brase. Wiedererrichtet im Jahre 1984 durch die Dorfgemeinschaft<br />

<strong>Mardorf</strong>“.<br />

9.9.1984 Um 9:09 Uhr beginnt die<br />

Veranstaltung „Ein Dorf stellt<br />

sich vor“. Trotz Dauerregen ist<br />

es ein Riesenerfolg. U. a. wird<br />

zu dem Anlass die<br />

Landesstrasse ganztägig<br />

gesperrt. Veranstaltungen<br />

finden im ganzen Ort statt. Es<br />

gibt Hubschrauberrundpflüge<br />

mit einem sehr alten Gerät, das<br />

eine Woche später abstürzt.<br />

<strong>Die</strong> jahrelangen Begleiter der<br />

Dorferneuerung <strong>Mardorf</strong><br />

Dr.E.W.Peters (Landkreis<br />

Hannover) und C.H.Schlupp<br />

(Stadt Neustadt) erarbeiten mit<br />

einigen <strong>Mardorf</strong>ern (u. a. J.Boslar, W.Nortmeier, F.Dankenbring) eine Bilderchronik: „<strong>Mardorf</strong> in<br />

alten Photographien“. <strong>Mardorf</strong> erringt beim nächsten Kreiswettbewerb „Unser Dorf soll schöner<br />

werden“ den 5.Platz und der „Naturpark Steinhuder Meer“ bekommt beim Bundeswettbewerb die<br />

Goldmedaille.<br />

27.11.1984 Den Vorsitz der <strong>Mardorf</strong>er CDU (60 später 68 Mitglieder und damit stärkster Verband neben<br />

Neustadt) übernimmt nach dem überraschenden Parteiaustritt von Wilfried Struckmann (Nr.96) der<br />

bisherige Stellvertreter Friedrich Dankenbring (Nr.23 / Heerhof 3*1952).<br />

1.12.1984 Zweiter kleiner Kriminal-Film „Eifersucht“ der MAFIA (<strong>Mardorf</strong>er Filmamateure) hat Premiere.


Mehlschwalben finden wegen des Rückgangs an landwirtschaftlichen Gebäuden immer weniger<br />

„Unterkünfte“.<br />

1985 Michail S. Gorbatschow wird Generalsekretär des ZK der KPdSU<br />

(1990/91 Präsident). Mit ihm beginnt das Ende des<br />

Afghanistankrieges und der Sowjetdiktatur und ab 1989 auch das<br />

Ende des „Warschauer Paktes“ mit den kommunistischen Diktaturen<br />

in Osteuropa.<br />

<strong>Die</strong> neue öffentliche Kran- und Slipanlage (Holunderweg 27) wird<br />

von der Stadt Neustadt, dem Großraum Hannover und Ulrich Herrmann (<strong>Mardorf</strong> Nr.195) erbaut.<br />

Den Kranverkehr regelt bis nach 2011 <strong>Die</strong>ther Breuer. Der Kiosk (Foto unten) wird an Rosemarie<br />

Höppner (Lehmkuhle) und Michael Spengler verpachtet. Der kommunale Steg (N41) wird vom<br />

Verkehrsverein <strong>Mardorf</strong> übernommen. Später wird im südlichen Abschnitt des Holunderweges eine<br />

separate Trailor-Wartespur ausgebaut.<br />

<strong>Mardorf</strong> hat 1.539 Einwohner (davon 20 Ausländer).<br />

Ein kleiner Fachwerk-Geräteschuppen wird am<br />

Bungeplatz (Parkplatz) errichtet.<br />

Bis 5.1.1985 ist katholischer Pfarrer in Rehburg (auch für <strong>Mardorf</strong>)<br />

Johann Reese. Danach ist kurze Vakanz.<br />

Anfang 1985 wird auf der Jahresdienstversammlung Manfred Silbe<br />

(Nr.242 *1960 / bis 1991) neuer Ortsbrandmeister in <strong>Mardorf</strong> und Wilhelm Ideker<br />

Ehrenbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr <strong>Mardorf</strong>:<br />

Wilhelm Ideker (*1.1.1923+19.4.1994 / <strong>Mardorf</strong> Nr.91 / Sohn Wilfried ist langjähriger Leiter der<br />

Feuerwehrkapelle / Ehefrau Marie *1927 ist von 1954-2003 stellv.<br />

Vorsitzende des <strong>Mardorf</strong>er DRK). Er ist seit 1945 in der Freiwilligen<br />

Feuerwehr und von 1957 bis <strong>1974</strong> Gemeindebrandmeister. 1957<br />

gründet er auch mit anderen Musikern (Wilhelm Asche Nr.88) die<br />

Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr. Zu den unvergessenen Auftritten<br />

gehören sicher die bei Aloys Bunge in Hannover und beim<br />

Bundesminister Franke in Bonn. Sohn Wilfried Ideker (*19.11.1952) ist<br />

seit Mitte 1980 Leiter der weit über <strong>Mardorf</strong> bekannten Musikkapelle.<br />

<strong>Die</strong> Feuerwehr erlebte während seiner Amtszeit einen großen<br />

Aufschwung: 1964 wird das Löschfahrzeug LF8/TS und 1971 das<br />

Tanklöschfahrzeug TLF8/S angeschafft. 1972 erfolgt dann die ersehnte<br />

Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses mit Aufenthalts- und<br />

Übungsraum an der Eichendorffstraße. Ebenso beginnt eine noch heute<br />

enge Freundschaft zur Feuerwehr in Eudenbach/Königswinter. Ab <strong>1974</strong><br />

bis 1984 ist er dann Ortsbrandmeister in <strong>Mardorf</strong>, zuletzt im Rang eines<br />

Oberbrandmeisters. <strong>Die</strong> <strong>Mardorf</strong>er Wehr wird innerhalb der Stadt Neustadt a. Rbge. zur<br />

Stützpunktfeuerwehr. 1977 erfolgt die Verleihung des Deutschen Feuerwehrehrenabzeichens in Silber.<br />

1978 wird ein TLF8/W als Ersatz für das alte beschafft. 1979 sorgt er für den 1.MTW (VW-Bus). 1982<br />

Gründung der Jugendfeuerwehr. Er ist nebenbei über viele Jahre Mitglied im Gemeinderat und<br />

verantwortlich tätig in vielen anderen Gremien, Vereinen und der Dorfgemeinschaft in <strong>Mardorf</strong>.<br />

Frühjahr 1985 Das Sportabzeichen wird erstmals in <strong>Mardorf</strong> abgenommen (Walter Grehl mit Familie).<br />

23.3.1985 Das NDR-Radio Niedersachsen mit Dr. Christian Wolf sendet von 15:30-17 Uhr live aus dem<br />

Schützenhaus <strong>Mardorf</strong> und berichtet über alle dörflichen Aktivitäten.<br />

10.-13.4.1985 <strong>Die</strong> „Paris-Fahrt“ des Schützenvereins ist damals noch etwas Besonderes für die <strong>Mardorf</strong>er.<br />

23.4.1985 1.Vorsitzender des Fremdenverkehrsvereins <strong>Mardorf</strong> wird Christian Herr (Nr.110-Weiße Düne <strong>–</strong><br />

seit 1977 im Verein) bei 79 Mitgliedern. Am 30.4.1985 wird der neue Name Verkehrsverein<br />

<strong>Mardorf</strong> am Steinhuder Meer e.V. offiziell und der Mitgliederstand wächst. An der Kran- und<br />

Slipanlage (Holunderweg 27) wird der erste kommunale Steg (N41) am Meer errichtet und vom<br />

Verein betrieben. Der Slogan für das Nordufer lautet jetzt: „<strong>Mardorf</strong> die Sonnenseite am<br />

Steinhuder Meer“.<br />

16.5.1985 Besetzung der Ev.-luth. Pastorenstelle in Schneeren mit dem Ehepaar Klaus (*8.5.1938 Lübeck)<br />

und Elisabeth Gülich (*Höner 16.1.1950 in Schötmar).<br />

214


25.-27.5.1985 (Pfingsten) Angelika <strong>Die</strong>rs (Nr.231) erhält am Samstag die Damenscheibe. Sonntag:<br />

Schützenkönig Werner Förthmann (Nr.32). Montag: Kinderkönig Oliver Struckmann (Nr.30). Eva-<br />

Maria Kahle (Nr.82) schießt bei den Deutschen Meisterschaften.<br />

28.6.1985 Einweihung „Brase-Speicher“ als Geschäftsstelle (Info) des Verkehrsvereins <strong>Mardorf</strong>.<br />

14.7.1985 Katholischer Pfarrer in Rehburg (auch für <strong>Mardorf</strong>) ist Pfarrer Ladislaus Klara (Polen).<br />

19.-21.7.1985 Strandfest mit Wahl der Strandkönigin auf dem Festplatz am DRK-Heim.<br />

29.7.1985 Um 14:30 Uhr hinterlässt eine „Windhose“ (kleiner Tornado) eine 200x40 Meter breite Schneise<br />

der Zerstörung am Weidenbruchsweg-Campingplatz.<br />

Auf dem Steinhuder Meer werden 8.038 Boote (hauptsächlich mit Segel) gezählt <strong>–</strong> das ist<br />

Höchststand!<br />

1.8.1985 Lehrerin in <strong>Mardorf</strong> wird Irmgard Ditt (Eichendorffstr.).<br />

31.8./1.9.1985 Erntefest mit SZ-Jubiläum.<br />

Nov.1985 <strong>Die</strong> Singegruppe der evang.-luth. Kirchengemeinde wird unter Leitung von Elisabeth Gülich<br />

(Schneeren) gegründet.<br />

Ende 1985 Der Verkehrsverein <strong>Mardorf</strong> erstellt nach fast 10 Jahren ein neues Prospekt mit<br />

Gastgeberverzeichnis. Jetzt wirbt man mit dem neuen Badestrand und dem Restaurant „Weiße<br />

Düne“. Vom langen Steg gehen regelmäßig Ausflugsboote nach Steinhude und zum Wilhelmstein.<br />

Der Verein ist zu dieser <strong>Zeit</strong> auch Mitglied im „Fremdenverkehrsverband Weserbergland-<br />

Mittelweser“.<br />

Ende 1985 beginnt die langersehnte Entschlammung des Steinhuder Meeres.<br />

24.12.1985 Weihnachten mit sehr viel Schnee!<br />

215


Nach 1985 Entwicklung der Landwirtschaftlichen Betriebe in <strong>Mardorf</strong>: (Karte oben in grün):<br />

<strong>Die</strong> Wohnbauflächen (rot) und die touristisch genutzten Einrichtungen nehmen drastisch zu und die Zahl der<br />

landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetriebe geht Jahr für Jahr zurück. Es werden noch 31<br />

Haupterwerbsbetriebe gezählt! Davon sind 8 Vollerwerbsbetriebe mit Entwicklungsfähigkeit, 6<br />

Haupterwerbsbetriebe mit Vorbehalt entwicklungsfähig. 16 Betriebe mit längerfristig unsicherer Entwicklung<br />

und 1Haupterwerbsbetrieb mit rückläufiger Entwicklung. Daneben bestehen 13 Nebenerwerbsbetriebe. Der<br />

Bestand an Pferden (Freizeitnutzung) erhöht sich erheblich.<br />

Anfang 1986 Das Jahr fängt sehr kalt an!<br />

1986 Der Wildschweinbestand nimmt wieder zu: Maisanbau als gutes<br />

Futter und der Naturschutz bietet neue Rückzugsräume.<br />

(Überall um <strong>Mardorf</strong> verbreitet: Wildschwein mit Frischlingen)<br />

Der Halley’sche Komet erscheint (wie alle 76 Jahre) diesmal<br />

besonders hell.<br />

Der Akademische Seglerverein zu Hannover übernimmt die Neue Moorhütte (Nr.188).<br />

<strong>Die</strong> Feuerwehr bekommt Funkalarmempfänger für die „stille“ Alarmierung (möglich durch viele<br />

Spenden!). Bis dahin mussten jedes Mal die Sirenen im Ort ausgelöst werden. Später sind die<br />

Fahrzeuge oft schon unterwegs, wenn dann doch noch die Sirene geht.<br />

Eigenbetriebene Postfiliale in <strong>Mardorf</strong> mit Leiterin Ursel Thürnau (*5.9.1949+<br />

„Moorhof/Poggenecke 8“ bis 1993).<br />

Vorsteher der evang. Kapellengemeinde ist Wilhelm Heidorn (Nr.36). Es wird ein Taufengel und<br />

Jerusalemkreuz angeschafft.<br />

<strong>Die</strong>ter Wittenberg übernimmt die Leitung des DRK-Therapiezentrums <strong>Mardorf</strong>. 1993 erfolgen<br />

umfassende Modernisierungs- und Erweiterungsarbeiten der Gebäude. 1995 wird im<br />

gegenüberliegenden Fuhrenkamp ein eigener großer Parkplatz angelegt.<br />

216


1986 Versuch einer Musikschule in der Grundschule <strong>Mardorf</strong> scheitert.<br />

Der Findling „Davidstein“ an der Weißen Düne (wegen des Größenunterschieds zum eigentlichen<br />

Goliathstein am Müsseweg irrtümlich oft Goliathstein genannt) wird für kurze <strong>Zeit</strong> völlig freigelegt<br />

und als zweitgrößter Findling in Niedersachsen eingestuft. Aus Denkmalschutzgründen schließt<br />

man die Grabungsstelle aber wieder.<br />

Der Maler- und Lackierermeister in Hannover Rolf-<strong>Die</strong>ter Hengstmann (*1951 oo Brigitte<br />

Funke*1952) ziehen nach <strong>Mardorf</strong>. Sie bauen 2 Klinkerhäuser im typisch neueren Baustil für<br />

<strong>Mardorf</strong> (bedingt wohl auch durch die Gestaltungssatzung): „Was uns bewog nach <strong>Mardorf</strong> zu ziehen!<br />

Durch meine Selbständigkeit als Maler und Lackierer hatte ich den Auftrag eines Kunden sein Holz-<br />

Wochenendhaus zu streichen. Ich lernte dabei das Dorf und die Umgebung näher kennen. Fasziniert von der<br />

ländlichen Schönheit und der Ruhe des Ortes erzählte ich meiner Frau davon. Nach gemeinsamen Besuchen<br />

fanden wir ein Grundstück mit Blick auf Pferdekoppeln und Wald. 1986 haben wir dann im Heerhof gebaut<br />

und sind mit unseren Eltern und den Haustieren von Hannover nach <strong>Mardorf</strong> gezogen. Wir alle haben diese<br />

Entscheidung bis heute nicht bereut.“<br />

19.2.1986 Benennung des Dorfgemeinschaftshauses in der ehemaligen neuen alten Schule (Nr.97) nach<br />

„Landrat-Friedrich-Meyer“ (F.Meyer,Nr.23 *1910 Landrat des Kreises<br />

Neustadt a. Rbge. +1975).<br />

7.3.1986 Einweihung der 1.Aalräucherei am Nordufer des Steinhuder Meeres in<br />

der „Alten Schmiede“ <strong>Mardorf</strong> (Nr.58 von 1867) durch Familie Lemme.<br />

Ostern 1986 1.Treffen mit <strong>Mardorf</strong> bei Homberg/Efze in Hessen am<br />

Dorfgemeinschaftshaus und anschließend im Schützenhaus <strong>Mardorf</strong><br />

(Steinhuder Meer).<br />

26.4.1986 Unglück im Kernkraftwerk Tschernobyl (Sowjetunion-Ukraine). <strong>Die</strong><br />

radioaktive Verseuchung reicht bis Westeuropa. Der Raum Hannover<br />

(mit <strong>Mardorf</strong>) wird zum Glück nur wenig betroffen.<br />

17.-19.5.1986 (Pfingsten) Der Schützenverein <strong>Mardorf</strong> erhält von August oo Gertrud<br />

Schulze (Nr.480) eine wertvolle Damenkönigskette,<br />

Schützenkönigskette (Foto aus 1991) sowie eine Kinderkönigskette gespendet.<br />

Schützenkönig ist Wilhelm Gieseke (Nr.213). Kinderkönig ist Christian Poschag (Nr.55) und gegen<br />

Abend wird ein Luftballonwettbewerb veranstaltet. Der weiteste Flug geht bis nach Sachsen-<br />

Anhalt. Das letzte Mal organisiert der Vorstand noch den gesamten Ablauf der beiden großen<br />

Feste im Ort selbst. Danach erfolgt eine komplette Ausrichtung durch die Festwirtin Margret Meyer<br />

aus Rehburg. <strong>Die</strong> Realgemeinde hat zum Schützenhausbau insgesamt 35.000 DM gespendet.<br />

Heinrich Nülle (*1956 Nr.54) wird zum 2x Kreisschützenkönig. 4 weitere Kreis-Königstitel gehen<br />

nach <strong>Mardorf</strong>. Eva-Maria Heine (früher Nr.82) erringt mit dem Luftgewehr die Nds.<br />

Landesgoldmedaille. Marina Mantei (bei Nr.77) erhält die Damenscheibe. <strong>Die</strong>ses Fest wird das<br />

letzte Mal über Pfingsten stattfinden, weil chaotische Zustände am Nordufer auch immer wieder<br />

negative Auswirkungen auf das traditionelle Schützenfest im Dorf haben. Der Schützenverein<br />

entschließt sich zukünftig eine Woche vor Pfingsten zu feiern.<br />

Pfingsten 1986 Norddeutschland- und Westfalenweit beworbene sogenannte „Rockertreffen“ finden alljährlich<br />

auf einer Wiese am Pferdeweg/Bockelriede statt. Extra für diesen „Behelfs-Campingplatz“ (im<br />

Landschaftsschutzgebiet) vom Landkreis Hannover genehmigt, drängen sich dort bis zu 5.000<br />

alkoholisierte und oft gewaltbereite jüngere Menschen bei manchmal nur 5 Behelfstoiletten. Viele<br />

reisen mit „schweren“ Maschinen in Gruppen bis zu 60 Mann an und der Platz ist schnell überfüllt.<br />

Einige weichen in die nahen Wälder aus, die dann auch noch als Brennholzlieferanten herhalten<br />

müssen. Der Pferdeweg ist im Bereich Bockelriede außerdem komplett mit Autos zugeparkt. <strong>Die</strong><br />

Polizei trotz Verstärkung durch Bereitschaftspolizei, Reiter und Hundeführer in der Unterzahl kann<br />

sich nur auf allgemeine Verkehrskontrollen beschränken.<br />

Am späten Abend und in der Nacht ziehen dann randalierende<br />

Gruppen zu Fuß am Ufer entlang und andere tauchen auf dem<br />

Dorffest auf. Manchmal gelingt es friedlich miteinander zu<br />

feiern, oft genug eskaliert aber alles in blinde Gewalt.<br />

Mai 1986 Birgit Heidorn (*1.5.<strong>1974</strong> <strong>Mardorf</strong> Nr.60 / Foto: Pass 1985)<br />

muss nach vielen erfolgreichen Jahren in der gemischten<br />

Fußball-Jugend <strong>Mardorf</strong> verlassen. Mit der D-Jugend endet<br />

hier die weitere Spiel-Möglichkeit. In Hannover spielt sie in der höchsten Klasse. Schon ihr Vater<br />

Walter (*1949), Onkel Heinrich Heidorn (*1938) und Cousin Uwe (*1963) spielten lange im TSV.<br />

28.5.1986 Eröffnung des „Muschelmuseums“ im Seestern (Nr.115) durch Familie Stemke.<br />

217


Juni 1986 60-Jahrfeier des TSV <strong>Mardorf</strong> mit Sportwerbewoche (11.-16.), Kommers im Schützenhaus (28.)<br />

mit einer kleinen Chronik (Foto rechts).<br />

Sommer 1986 Landtagswahl in Niedersachsen<br />

(SPD siegt im Bereich Neustadt).<br />

Beim Strandfest wird mit Sylvia Syrup<br />

(Nr.15) erstmals eine <strong>Mardorf</strong>erin<br />

„Strandkönigin“.<br />

30./31.8.1986 Erntefest (noch auf dem Festplatz).<br />

5.10.1986 Kommunalwahl: Ortsbürgermeister<br />

bleibt O.Brase (Nr.105) und stv.<br />

W.Rabe (Nr.4) bei 8 Sitzen für die<br />

CDU und 3 der SPD.<br />

13.11.1986 Gründungsversammlung des<br />

Fördervereins der Grundschule<br />

<strong>Mardorf</strong>/Schneeren. 38 Mitglieder mit dem 1.Vors. Lothar Bodenburg (B.d.L.Birken 3).<br />

25.12.1986 Weiße Weihnachten mit viel Schnee. Im Monat Dez. fällt über 160 mm Niederschlag (normal 60).<br />

Ende 1986 In <strong>Mardorf</strong> haben in 1986 insgesamt ca. 25.000 Touristen übernachtet.<br />

Im strengen Winter schiebt der enorme Eisdruck des lange zugefrorenen Meeres aus Südosten<br />

große Teile des Nordufers landeinwärts. <strong>Die</strong> Eisdecke kann lange befahren werden.<br />

Jan.-März 1987 Es ist durchgehend sehr kalt. Am Nordufer türmen sich Anfang Februar vom zugefrorenen<br />

Steinhuder Meer her meterhohe Eisschollen auf und schieben Boden- und Schlickberge bis vor<br />

den Uferweg.<br />

Anfang 1987 Auf der Jahreshauptversammlung des TSV <strong>Mardorf</strong> wird Helmut Mantei (*1951 Nr.248) neuer<br />

1.Vorsitzender und Walter Grehl Ehrenvorsitzender:<br />

(*27.7.1930 in (Eckersdorf, Kreis Glatz-Neurode, Niederschlesien). Verwaltungslehre beim Landratsamt<br />

Glatz; durch II.WK aber abgebrochen. Nach 1945 Schlosserlehre bei Fa. Harry Schulz in Neustadt. Gelernter<br />

Schmied und Hufbeschlag bei Schmiedemeister Heinrich Meyer in <strong>Mardorf</strong> Nr.58 (<strong>Mardorf</strong>er Str.19). Später<br />

Schlossermeister bei Metallbau Eichbaum Hannover. Verheiratet 1.x mit Lina Meyer<br />

(Nr.58*4.1.1931+19.10.1965 / 2 Töchter Marianne und Rita / 2.x mit Heide *2.5.1942 / Tochter Claudia). In<br />

<strong>Mardorf</strong> ist er von Anfang an ein nicht wegzudenkender Bestandteil des gemeinschaftlichen Lebens. So hat<br />

er hier auch viele Aufgaben übernommen und Ämter bekleidet.<br />

Wiedergründer TSV <strong>Mardorf</strong> am 10.4.1947 zusammen mit Willi Denker (als Vorsitzenden) und 21<br />

weiteren <strong>Mardorf</strong>ern. Zunächst nur Turnsparte auf dem Saal Asche <strong>Mardorf</strong>. Später weitere Sparten: Tanz,<br />

Fußball, Gymnastik, Theater, Tischtennis, Feldhandball und Leichtathletik. <strong>Die</strong> Gründungsfeier findet mit<br />

schon 125 Mitgliedern statt. Er ist aktiver Turner; setzt sich aber schon früh für einen Sportplatz ein. <strong>Die</strong>ser<br />

ist zuerst direkt an der Rehburger Straße. Ab 1954 wird dann mit dem Bau des heutigen Platzes auf einem<br />

Grundstück von Nr.19 begonnen; unter wesentlicher Beteiligung von britischen Soldaten und deren<br />

schwerem Gerät. Zunächst ist es nur ein damals üblicher roter<br />

Schlackeplatz. Dort wird oft mit den gleichen Leuten Feldhandball und<br />

anschließend Fußball gespielt. Walter Grehl hat in all den Jahren<br />

verschiedene Vorstandsposten (auch als 2.Vors. und als Kassierer 1965-<br />

1975) inne. In dieser <strong>Zeit</strong> (1973) wird der Traum von einem eigenen<br />

Clubraum verwirklicht. Schließlich wird er am 21.2.1975 1.Vorsitzender<br />

des TSV <strong>Mardorf</strong>. Danach steigt die 1.Herren mit kräftiger Verstärkung<br />

aus Hannover in die 1.Kreisklasse auf. In seine Amtszeit fällt 1978 der<br />

wichtige Zusammenschluss der Fußballsparten des TSV <strong>Mardorf</strong> und<br />

TSV Schneeren zur Spielgemeinschaft <strong>Mardorf</strong> / Schneeren. Ohne die<br />

der Spielbetrieb in beiden Orten zum Erliegen gekommen wäre. Es<br />

spielen seitdem bis zu 4 Herrenmannschaften und eine Alte Herren<br />

sowie fast alle Jahrgänge der Jugend. 1983 kommt die Flutlichtanlage<br />

dazu. <strong>Die</strong>se wurde unter seiner Koordination selbst gebaut. Es folgen<br />

weitere wichtige Investitionen wie z.B. die erste Zaunanlage am südl.<br />

und westl. Sportplatz 1983, 1986 eigene Außentür für die<br />

Umkleidekabine und westl. Ballfangzaun. In der <strong>Zeit</strong> vom 11.-15.6.1986 wird aus Anlass des 60-jährigen<br />

Bestehens erstmals eine Sportwerbewoche mit Kommersabend im Schützenhaus durchgeführt. Das Amt als<br />

Vorsitzender führt er bis zum Winter 1986. Er wird bei der Hauptversammlung 1987 auch zum<br />

Ehrenmitglied ernannt. Das hindert ihn nicht im Folgejahr 1988 noch einmal den Vorsitz für ein Jahr zu<br />

übernehmen, um den Verein in einer schwierigen <strong>Zeit</strong> zu führen. Der 1.Herrenmannschaft gelingt 1988<br />

schließlich der Aufstieg in die Kreisliga (bis 1992).<br />

218


(W.Grehl) Bis zum Sommer 1988 Instandsetzung (14 Monate) des Platzes und nördl. Zaun mit Parkplatz. Walter Grehl<br />

gründet 1985 in Zusammenarbeit mit dem Landessportbund und der Barmer Ersatzkasse die Vereinssparte<br />

Sportabzeichen. Zunächst mit nur 12 Teilnehmern (später bis zu 100). Seitdem ist der TSV <strong>Mardorf</strong> schon<br />

fast 20 mal bei den Vereinen bis 500 (bzw. 300) Mitgliedern in Niedersachsen der Verein mit den meisten<br />

abgelegten jährlichen Sportabzeichen geworden. Bei den Vorbereitungen für die 31.Fußballstadtmeisterschaft<br />

2007 hat sich Walter noch mal richtig „reingehängt“. Schon 6 Monate vorher repariert er Zäune und deren<br />

Tore. Vieles nimmt er zur Feinbehandlung sogar mit nach Hause. So kommen viele Arbeitsstunden an den<br />

Samstagen und auch in der Woche zusammen. Das Sportplatzgelände mit Parkplatz (Eichendorffstraße /<br />

Hegebusch) erhält 1991 den folgenden Namen: Walter-Grehl-Platz. Offiziell eingeweiht am<br />

18.7.2009 mit dem Zusatzschild:<br />

Walter Grehl (*27.07.1930 in Eckersdorf-Schlesien, <strong>Mardorf</strong> Nr.58) Turner, Leichtathlet, Hand- und<br />

Fußballer, wesentlich beteiligt: 1947 Wiedergründung TSV <strong>Mardorf</strong>, 1954 Sportplatzbau, 1973<br />

Vereinsheimbau, 1978 Gründung Spielgemeinschaft <strong>Mardorf</strong>/Schneeren, 1975 <strong>–</strong> 1986 Vorsitzender TSV<br />

<strong>Mardorf</strong>, 1983 Flutlichtbau, 1985 Initiator des erfolgreichen Sportabzeichens.<br />

(Lebensdaten zusammengetragen vom Freund und Wegbegleiter Friedel Dankenbring)<br />

Anfang 1987 Das im äußersten Nordwesten (kurz vor Husum) gelegene <strong>Mardorf</strong>er „Bieförthmoor“ wird<br />

Naturschutzgebiet (3.12.1986 NSG-H<strong>A11</strong>4). Der letzte Handtorfstich liegt gerade mal 10-15 Jahre<br />

zurück.<br />

Der landeinwärts gewehte Sand am Badestrand wird mit frischem Sand aus Schneeren aufgefüllt.<br />

Der Fremdenverkehr am Steinhuder Meer gehört noch zum „Gebietsausschuß Steinhuder Meer-<br />

Mittelweser“.<br />

Der Verein „Ski und Wandern Rehburg“ (SWR) gründet sich mit großer Beteiligung von etlichen<br />

<strong>Mardorf</strong>ern. So gehört die Gruppe heute bei örtlichen Veranstaltungen auch in <strong>Mardorf</strong> dazu.<br />

Kreisschützenkönig ist Holger Flächsig (Nr.232) und Kreiskinderkönig Christian Poschag<br />

(Nr.55).2.3.1987<br />

Massiver Eisregen in unserer Gegend!<br />

29.-31.5.1987 2.Kreisschützenfest in <strong>Mardorf</strong> aus Anlass von 135 Jahren Schützenfeste , 60 Jahre Gründung<br />

des Schützenvereins (Foto rechts: <strong>Die</strong> Festschrift) und 35 Jahre nach Neugründung.<br />

Es ist auch das 1.Fest nach 1950, dass „Eine<br />

Woche vor Pfingsten“ stattfindet. Maria Dunsing<br />

(Nr.52) erhält die Damenscheibe schon am<br />

Samstag. 1.weibliche Schützenkönigin in<br />

<strong>Mardorf</strong> wird Elfriede Röhr (Nr.37 *1932),<br />

Kinderkönigin Ilka Denker (Nr.73). Annageln der<br />

beiden Scheiben am Samstag.<br />

Festplatz für das Großereignis ist der noch freie<br />

Platz an der Alten Lindenstraße (damals Bolzplatz,<br />

heute Kindergarten). Mehrere Tausend Menschen<br />

kommen und am Ausmarsch am Sonntag<br />

(Antreten auf dem Sportplatz) nehmen über 55<br />

Vereine teil. Er führt unter 10 Ehrenpforten<br />

hindurch.<br />

219


Pfingsten 1987 Einmal mehr gibt es an der Bockelriede ein behördlich genehmigtes „Chaoten“-Treffen“.<br />

1.8.1987 Lehrer in <strong>Mardorf</strong> ist Matthias Stier (*21.4.1952 <strong>Mardorf</strong>, Zum Fuhrenkamp/ oo Esther Leger <strong>–</strong> 3<br />

Kinder).<br />

Sommer 1987 <strong>Mardorf</strong> besucht<br />

erstmals <strong>Mardorf</strong> bei<br />

Homberg/Efze in<br />

Hessen (3 Busse mit<br />

begeisterten Leuten,<br />

dem SZ und der<br />

Feuerwehr-Kapelle<br />

sowie einer<br />

Fußballmannschaft<br />

fahren gen Süden).<br />

Der Ortsbürgermeister<br />

W.Brase (Nr.3)<br />

mauert mit<br />

„Katzenköpfen“ (blaue<br />

Straßen-Steine) ein<br />

Blumenrondeel an<br />

der Einmündung zum<br />

Mummrian (Foto<br />

rechts).<br />

28.-30.8.1987 Erntefest mit<br />

30jährigem Bestehen<br />

der<br />

Feuerwehrkapelle<br />

<strong>Mardorf</strong>: Am<br />

Freitagabend ist<br />

Kommers, Sa.<br />

Erntefest mit Umzug<br />

der Erntewagen und<br />

So. großes Treffen<br />

vieler Musikzüge mit<br />

Umzug. Eine Kassette<br />

mit der Musik der<br />

Blaskapelle (u. a.<br />

<strong>Mardorf</strong>er Lied <strong>–</strong> Foto<br />

unten) ist erstmals zu<br />

kaufen. Davor gab es<br />

schon eine<br />

Singleschallplatte und<br />

Jahre später erscheint die 2.MC.<br />

220


30.10.1987 Ida Meier<br />

(*30.10.1922 Kleine Nr.106 oo Otto<br />

Meier, Müller in <strong>Mardorf</strong> Nr.75/Nr.94)<br />

geht in den Ruhestand und gibt die<br />

Leitung des Kindergartens <strong>Mardorf</strong> ab<br />

an Karin Langhorst (*2.1.1949 Nr.174).<br />

Das Gelände am Parkplatz vor dem<br />

Kindergarten (Alte Lindenstraße / Bei<br />

den Langen Birken) erhält am 5.11.2009<br />

offiziell den Namen:<br />

Tante-Ida-Platz<br />

(Foto rechts: Tante Ida mit Kindergarten-<br />

Kindern, damals noch in der Grundschule)<br />

Auf dem Erläuterungsschild steht:<br />

Ida Meier (* 30.10.1922, geb. Kleine, 3 eigene Kinder, <strong>Mardorf</strong> Nr.94 „Mühle“).<br />

1941 <strong>–</strong> 1945 Erste Betreuerin im Ernte-Kindergarten bei Hof Nr.1 (seitdem bekannt als „Tante Ida“). 1970 <strong>–</strong><br />

1987 Leiterin des Spielkreises und Kindergartens <strong>Mardorf</strong>.<br />

Herbst 1987 Bei der Bundestagswahl gewinnt die CDU im Bereich Neustadt).<br />

30.10.1987 Am Abend spricht bei einer Wahlkampfveranstaltung der stv. Nds. Ministerpräsident Wilfried<br />

Hasselmann im Schützenhaus <strong>Mardorf</strong>.<br />

7.11.1987 <strong>Die</strong> Generalversammlung des Schützenvereins mit über<br />

70 Teilnehmern nimmt mit Bedauern den Rücktritt von<br />

Walter Langhorst (Nr.73 +27.8.1994) zur Kenntnis. Er wird<br />

auf der Hauptversammlung am 10.11.1990 zum<br />

Ehrenvorsitzenden ernannt. Da nach eingehender Debatte<br />

kein Nachfolger bereit ist, wird gem. Satzung Friedrich<br />

„Friedel“ Dankenbring (Nr.23 / Heerhof *1952 / schon seit<br />

1977 im engeren Vorstand) mit der Wahrnehmung der<br />

Geschäfte des 1.Vorsitzenden beauftragt. <strong>Die</strong> einstimmige<br />

Wahl zum 1.Vors. erfolgt dann auf der folgenden<br />

Hauptversammlung am 12.11.1988 (bis 1995 im Amt). Es<br />

sind weiterhin fast 300 Mitglieder im Verein und er ist damit<br />

über Jahre der viertgrößte im Kreisverband. Das große<br />

Bauvorhaben ein „neuer überdachter Kleinkaliberstand“<br />

wird geplant.<br />

Nov.1987 <strong>Die</strong> seit Jahren verschwundene (Welfen-)Vereinsfahne des Gesangvereins <strong>Mardorf</strong> taucht nach<br />

langer Odyssee (bis Canada) wieder auf.<br />

4.12.1987 Den Vorsitz der <strong>Mardorf</strong>er CDU (um 50 Mitglieder) übernimmt Wilhelm Kahle (Nr.82 *1933). Er<br />

führt die Partei bis zum12.4.2002.<br />

Dez.1987 Der Monat ist sehr kalt.<br />

1988 Der „Entwicklungsplan Steinhuder Meer“ durch den Landkreis Hannover sieht für <strong>Mardorf</strong> mit<br />

seinem Nordufer eine gute Zukunftsperspektive.<br />

Im Hegering VII gibt der langjährige Vorsitzende W.Brase (*1921 Nr.3) sein Amt an Wilhelm<br />

Vogeler (*1955 Nr.126) ab.<br />

Gaststätte (Nr.38) „<strong>Mardorf</strong>er Pottkieker“ durch Jörg Linne oo Birgit Syrup (Nr.15). Bis 1995<br />

verpachtet an Susanne oo Gerald Bonacker. Ab 1995 verschiedene Betreiber.<br />

Anfang 1988 Walter Grehl (*1930 Nr.58) wird nochmal für ein Jahr 1.Vors. im TSV <strong>Mardorf</strong>.<br />

2.2.1988 <strong>Die</strong> Leitung des Spielmannszuges übernimmt nach dem überraschenden Rücktritt des verdienten<br />

langjährigen „Tambourmajors“ und Leiters Torsten Lohrer (*1959 Nr.34) nun Rita Grehl (*1955<br />

Nr.58), „Tambourmajorin“ wird Sylvia Syrup (Nr.15).<br />

März 1988 Der Monat ist sehr kalt.<br />

221


Frühsommer 1988 Der Großraum Hannover versucht am Badestrand mit 3 gepflasterten Feuerstellen (mit<br />

kostenlosem Brennholzvorrat) dem zunehmenden Vandalismus und wilden Lagerfeuern Einhalt<br />

zu gebieten. Der Versuch wird 1995 erfolglos eingestellt.<br />

13.-15.5.1988 Edith Langhorst (Nr.73) erhält am Freitag die Damenscheibe. Kinderkönig ist Christian Hüttel<br />

(Nr.66). Heinrich Nülle (*1956 Nr.54) wird zum 3x Kreisschützenkönig. Beim Schützenfest-<br />

Katerfrühstück sorgt der Nds. Innenminister Wilfried Hasselmann mit seinem Jaghorn für<br />

Stimmung. Zumal er von Schützenkönig Raphael Heine am Schlagzeug und Annette Langhorst<br />

(Nr.2) auf der Querflöte begleitet wird.<br />

Außerdem wird der ehemalige Vorsitzende Walter Langhorst zum Ehrenvorsitzenden ernannt und<br />

der frühere Kreisschützenverbandsvorsitzende Günter Mollenhauer erhält einen Ehrenbrief.<br />

Sommer 1988 Sehr warm!<br />

Kapellenvorsteher in <strong>Mardorf</strong> wird Heinrich Ohlhagen (*1934 Nr.89).<br />

<strong>Die</strong> 1.Fußballherren der SG <strong>Mardorf</strong>/Schneeren wird mit Trainer <strong>Die</strong>ter „Oskar“ Schölling Meister<br />

1987/88 der 1.Kreisklasse und steigt auf in die Kreisliga Hannover-Land und verbleibt dort bis<br />

Mitte 1992.<br />

6.6.1988 Unwetter über <strong>Mardorf</strong>!<br />

1.8.1988 <strong>Mardorf</strong> hat wieder eine eigenständige Grundschule mit 4 Klassen und einem eigenem<br />

Grundschulbezirk! Dazu kommt es zur Gründung der Fördergemeinschaft für die Grundschule<br />

<strong>Mardorf</strong>. Bis 1989 ist der durch sie und in Eigen- bzw. Elterninitiative möglich gewordene<br />

Schulhofspielplatz fertig:<br />

Hängebrücke mit Kletterturm- und netz, Reck, wetterfeste Tischtennisplatte, Sitzecken! 1990<br />

Sommerfest und Flohmarkt. 1991 große Schaukel. 1. Vorsitzende ist Annette Amm (Nr.52).<br />

13.8.1988 Neben Margrets Gemüsescheune (Dankenbring Nr.23) findet die schon fast traditionelle <strong>Mardorf</strong>er<br />

„Scheunenfete“ statt.<br />

27./28.8.1988 Das Erntefest beginnt am Samstag mit dem Treffen der „Kompanien“ bei den Gaststätten Asche<br />

und Rauchfang. Am Sonntag ist Umzug mit vielen Erntewagen (u. a. Spielkreis, Grundschule mit 3<br />

Klassen!).<br />

7.10.1988 Der Bannsee mit den beiden Gaststätten und Campingplatz bekommt Frischwasser- und<br />

Stromanschluss. Kanalisation erfolgt erst mit der Anschlussleitung 1990 (Schneeren-<strong>Mardorf</strong>).<br />

10.11.1988 Gründung des <strong>Mardorf</strong> Tennis Clubs (MTC). 1.Vors. wird Walburga Müller<br />

(V.d.Höhe 3). Ihr Nachfolger wird 1990 Friedrichwilhelm Schmädeke<br />

(H.d.Lindenberg 5).<br />

30.11.1988 Katastrophaler Eisregen in dem ohnehin schon sehr kalten Monat für unsere<br />

Gegend!<br />

Dez.1988 Der Monat ist sehr kalt.<br />

1988/1989 Der strenge lange Winter schiebt durch den enormen Eisdruck des zugefrorenen Meeres aus<br />

Südosten wieder Teile der Uferböschung landeinwärts.<br />

1989 <strong>Mardorf</strong> hat 1.639 Einwohner (davon 29 Ausländer).<br />

Beginn Torfabbau im „<strong>Mardorf</strong>er Feld“ durch ASB(Hochmoor mit 80 ha) bis Ende 1998.<br />

Baubeginn der Abwasserleitung von<br />

Schneeren nach <strong>Mardorf</strong> an der L360<br />

mit Anbindung Bannsee. Fertigstellung<br />

ist schon 1990.<br />

Für die Fachwerkkapelle stiftet J.Boslar<br />

(Nr.109) Eichenbohlen mit den Namen<br />

aller Pastoren. Elfriede Röhr (Nr.37)<br />

spendet eine Altardecke.<br />

Ersatzbeschaffung eines neuen LF 8<br />

(Löschgruppenfahrzeug, MB / Ziegler<br />

mit eingebauter Front FP 8/8, Besatzung<br />

1/8) für die <strong>Mardorf</strong>er Feuerwehr.<br />

222


1989 Hans-Jürgen oo Martina Slany (seit 1983) geben die Jugendherberge (Nr.119) ab an Ulrich<br />

Sebastian (1989/1990).<br />

Anfang 1989 Neuer 1.Vorsitzender im TSV <strong>Mardorf</strong> wird Wilfried Breuer (*1954 Nr.65 / bis Ende 1991).<br />

15.2.1989 Abzug der Sowjet. Truppen aus Afghanistan. Das Ende der Sowjetunion wird eingeleitet.<br />

23.2.1989 Der letzte ziehende Schäfer in <strong>Mardorf</strong> stirbt. Heinrich Nortmeier (*18.2.1905/ Großkötner Nr.14<br />

/ oo 1928 Adelheid Achilles / Sohn Heinrich / Enkeltochter Liane).<br />

Von 1927 bis 1989 zieht er fast täglich durch die Gemarkung. Selbst ein Knochenbruch hindert ihn<br />

nicht, weiterhin mit seinen Schafen nach Futterplätzen zu suchen. Dabei hat ihm vielleicht auch<br />

der gute „Schluck“ geholfen, den er bei seinen Wanderungen von wohlwollenden Anwohnern vor<br />

allem in der kalten Jahreszeit hin und wieder gereicht bekommt. <strong>Die</strong> Herden werden in der guten<br />

Jahreszeit in transportablen „Hürden“ (Pferche, Einzäunung) gehalten. <strong>Die</strong>se werden bei Bedarf<br />

schnell an einen neuen Weideplatz umgesetzt. In der Regel ist nach einer Woche die Vegetation<br />

„abgeerntet“. Ganz nebenbei wird der oft karge und magere Boden gut gedüngt.<br />

Noch nach 1945 sind in <strong>Mardorf</strong> 4 Schäfer unterwegs. Der Straßenname<br />

Heerhof z. B. bedeutet nichts anderes als „Hirtenhof“ (Hyrhof). Es ist auch<br />

eines von H. Nortmeiers „Lieblingsrevieren“, weil er hier viele Leute trifft, mit<br />

denen er sich lang und meistens humorvoll unterhalten kann.<br />

<strong>Mardorf</strong>er Schäfer H.Nortmeier Nr.14 im Winter 1965 (Vor der Höhe)<br />

Heinrich Nortmeier mit knapp 80 Jahren in seinem<br />

„Arbeitsmantel“ (um 1985)<br />

<strong>Die</strong> Jahrhunderte alte Tradition des Schäfers wird<br />

erst wieder nach 2000 in <strong>Mardorf</strong> von Hermann<br />

Kollhorst (*29.1.1942 Nr.170 / oo Emely *auf den<br />

Philipinen / 3 Söhne) fortgeführt. Er züchtet<br />

verschiedene Rassen <strong>–</strong> aber in festen Pferchen.<br />

26.2.1989 Niedrigster jemals gemessener Luftdruck mit 948,6 hPA am Steinhuder Meer.<br />

März 1989 Gründung des Vereins „Alte Säcke“. Um zu „klönen“ und die örtlichen Feste zu bereichern<br />

schließt sich eine Gruppe älterer Herren (mindestens über 60 Jahre) zusammen. Ihre Fahne ist ein<br />

ausgedienter Jute-Kartoffelsack. <strong>Die</strong> Uniform seit 2002 ist für <strong>Mardorf</strong> neu: Schwarzer Anzug, rote<br />

Fliege und Zylinder (möglichst Chapeau Claque). „Vereinstreffen“ ist nur 2x im Jahr. <strong>Die</strong> Ehre der<br />

Mitgliedschaft muss man sich mit Einsatz für das Gemeinwohl verdient haben (nur einstimmiges<br />

Votum). Gründer:<br />

223


Wolfgang Rübenhaus<br />

(Nr.139+2005), Arno Banach<br />

(V.d.Höhe), Wilhelm Höfer<br />

(B.d.L.Birken). Ab 1990: Josef<br />

Boslar (Nr.109), Helmut<br />

Dankenbring (Nr.47), Wilhelm<br />

Heidorn (Nr.36+2003), Heinrich<br />

Langhorst (Nr.2), Heinrich<br />

Niemeyer (Nr.24), Helmut Nülle<br />

(Nr.67), Heinz Rössig<br />

(Nr.58+2009),. Nach 1996:,<br />

Otto Brase (Nr.105+2010),<br />

Wolfgang Dörpmund (neben<br />

Nr.89), Ernst Stolte (bei Nr.8),<br />

<strong>Die</strong>ter Rieke (Nr.218).<br />

224<br />

(Alte Säcke beim Antreten zum Erntefest)<br />

5.-7.5.1989 Lore Meier (Nr.247) erhält die Damenscheibe am Freitag. 1. Kreisschützenkönigin aus <strong>Mardorf</strong><br />

wird Ingrid Poschag (*1950 Nr.55). Kreisjugendkönig und Kinderkönig in <strong>Mardorf</strong> Christian Hüttel<br />

(Nr.66), 2. Marcel Dankenbring (*1976 Heerhof 3), 3. Nadine Wilkening. Nach dem Katerfrühstück<br />

am Sonntag geht es zum Schützenkönig Uwe Rodenbeck (Nr.113).<br />

Sommer 1989 Nach fast 2 Jahren Bauzeit und vielen Verkehrsproblemen ist Einweihung der neuen<br />

Hauptstraße in <strong>Mardorf</strong> (L 360 / <strong>Mardorf</strong>er Straße) mit beidseitigem Fuß- und Radweg.<br />

<strong>Mardorf</strong> bekommt den 2.Besuch von <strong>Mardorf</strong> bei Homberg/Efze (Hessen).<br />

Auf dem Steinhuder Meer wird der Höchststand von über 8.000 registrierten Booten unterschritten<br />

und mit der deutschen Wiedervereinigung geht der Bestand jetzt weiter stetig zurück.<br />

Besucheransturm an einem schönen Sonntag mit ca. 50.000 Menschen am Nordufer.<br />

Letzte große Bauernhochzeit: Günther Nülle*1961 Landwirt <strong>Mardorf</strong> Nr.54 heiratet mit über 200<br />

Gästen die Bauerntochter Kerstin Thürnau*1962 vom Hof Nr.13.<br />

Pfingsten 1989 Erneut „Chaostage“ am Nordufer (Foto unten). Wieder reisen Tausende mit Autos und vor<br />

allem Motorrädern ans Nordufer um dort ein Wochenende „ohne Regeln“ zu verleben. Auf der<br />

behelfsmäßig<br />

hergerichteten Wiese am<br />

Pferdeweg (an der<br />

Bockelriede im<br />

Landschaftsschutzgebiet<br />

mit Genehmigung des<br />

Landkreises Hannover)<br />

kann die zahlenmäßig weit<br />

unterlegene Polizei ein<br />

weiteres Mal nur das<br />

schlimmste verhüten. Der<br />

Imageschaden für <strong>Mardorf</strong><br />

als Touristikort ist indes<br />

enorm. Erst die Versagung<br />

der Genehmigung für den<br />

selbst nie anwesenden<br />

Veranstalter, die<br />

großräumige Sperrung der<br />

Bockelriede und ein neues<br />

Verkehrskonzept führen zur allgemeinen Beruhigung im <strong>Mardorf</strong>er Uferbereich im folgenden Jahr.<br />

Juni 1989 Mit dem Sowjetchef Michail Gorbatschow beginnt das endgültige Ende der DDR. In der Folge gibt<br />

es mehrere Fluchtwellen über Ungarn und die CSSR. Generalsekretär Erich Honecker wird in<br />

einer friedlichen Revolution entmachtet und die DDR sucht die Wiedervereinigung mit der BRD.<br />

1.8.1989 Neuer Schulleiter der Grundschule <strong>Mardorf</strong> ist Wilfried Bicknäse (Winzlar / später OS Loccum).<br />

25.-27.8.1989 Der „Gemischte Chor Germania“ <strong>Mardorf</strong> feiert am Freitag im Festzelt sein 100-jähriges<br />

Bestehen und erhält die „Zelter-Plakette“ (vom Bundespräsidenten). Am Erntefest nehmen nach<br />

langer <strong>Zeit</strong> wieder 10 Festwagen teil.


6.9.1989 Richtfest über dem neuen Sanitärgebäude am Bannsee-Camping (ca. 60 Plätze). Einweihung<br />

durch den Eigentümer Realgemeinde ist im Frühjahr 1990.<br />

Nov.1989 Der Monat wird sehr kalt.<br />

9.11.1989 <strong>Die</strong> DDR öffnet die Grenzen und die „Berliner Mauer“ fällt.<br />

Dez.1989 Erste Weihnachtsbeleuchtung an der Hauptstraße. J.Boslar besorgt die 15 Metallsterne<br />

(DEULA) und die Dorfgemeinschaft macht daraus eine beleuchte grüne vorweihnachtliche<br />

zusätzliche Straßenbeleuchtung.<br />

Ende 1989 Ein sehr warmes Jahr geht zu Ende!<br />

Nach 1989 bringt die Wende in Deutschland auch nach <strong>Mardorf</strong> Neubürger aus den neuen Bundesländern<br />

und verstärkt Deutsche aus der ehemaligen Sowjetunion.<br />

1989/1990 Acht Winterstürme sorgen Deutschlandweit für große Schäden (25 Mrd. DM).<br />

Anfang 1990 stehen in <strong>Mardorf</strong> 800 Gästebetten zur Verfügung.<br />

<strong>Die</strong> „Milchrente“ (Aufgabe der Milchwirtschaft gegen regelmäßiges Entgelt) wird in <strong>Mardorf</strong><br />

besonders gut angenommen. Plötzlich stehen z. T. gerade fertig gestellte große neue Kuhställe<br />

leer und die Landwirte gehen in „Rente“.<br />

Einweihung des „Brennewienspeichers“ als 1.Info-Stelle des Naturparks Steinhuder Meer in<br />

<strong>Mardorf</strong> mit dem 1. Leiter Gert Körner (Landkreis Hannover). Das Gebäude ist von der Hofstelle<br />

Nr.11 (als Meiers Gasthaus) zum Bungeplatz umgesetzt worden. 2003 wird es „Reiki-Zentrum“<br />

(Andrea Meyn & Reiner Specht) bis 2008.<br />

Ulrich Sebastian (seit 1989) in der Jugendherberge (Nr.119) folgen als Herbergseltern Friedel oo<br />

Anita Pinkvoß (bis 1991).<br />

Ein zweiter Gruppenraum<br />

für den Spielkreis<br />

<strong>Mardorf</strong> wird im Keller<br />

des südl. Anbaus<br />

vollständig in<br />

Eigenleistung erstellt.<br />

Jetzt können bis zu 40<br />

Kinder betreut werden.<br />

Eröffnung „Carl-<strong>Mardorf</strong>-<br />

Weg“ zwischen Heerhof<br />

und Bungeplatz mit einer<br />

alten Obstbaumallee.<br />

26.2.1990 Orkan „Vivian“ mit 64<br />

Toten tobt über<br />

Norddeutschland!<br />

März 1990 Einweihung des<br />

Glockenturms auf dem<br />

<strong>Mardorf</strong>er Friedhof zur<br />

Ergänzung der<br />

Friedhofskapelle (Foto<br />

rechts). <strong>Die</strong> Glocke ist im<br />

Gegensatz zur<br />

Kirchglocke nur in<br />

Friedhofsnähe zu hören <strong>–</strong><br />

während man bei<br />

Südwind im Dorf sogar die Glocken aus Altenhagen vernimmt.<br />

23.3.1990 Richtfest im alten Fachwerkbau für das Dorfmuseum. Das Gebäude war 1989 in Schneeren<br />

abgebaut worden. Davor stand es von 1750-1860 in Winzlar.<br />

225


25.-27.5.1990 Beim „Katerfrühstück“ des Schützenfestes wird feierlich die neue Vereinsfahne (Fotos unten)<br />

des Schützenvereins geweiht.<br />

Das Motiv auf der grünen Seite ist ein gekreuztes Gewehr mit Pistole, dazu „Altes erhalte <strong>–</strong> neues<br />

gestalte <strong>–</strong> <strong>Mardorf</strong>“. Vorderseite: „Schützenverein <strong>–</strong> 1927 <strong>–</strong> Wappen <strong>–</strong> 1990 <strong>Mardorf</strong>“.<br />

Für diese und andere großzügige Spenden wird August Schulze (Nr.480 / *13.11.1910+13.2.1992<br />

/ oo Gertrud Wang / 2 Söhne) zum Ehrenoberst des Vereins ernannt. Eine Auszeichnung die vor<br />

ihm nur Dr. Wilhelm Blase (Nr.147 +) zuteil wurde. Schützenkönig ist Michael Vierheller<br />

(Vehrenheide), Ingrid Poschag zweite und nach 1989 zum 2x Kreisdamenkönigin, dritter in <strong>Mardorf</strong><br />

ist Friedel Dankenbring (Heerhof 3). Robert Bussius (Nr.79) wird Kreisschützenkönig. Anneliese<br />

Fussy (Nr.179) erhält die Damenscheibe.<br />

1.7.1990 <strong>Die</strong> Kapellengemeinde <strong>Mardorf</strong> wird nach 268 Jahren Zugehörigkeit zu Schneeren zur<br />

selbständigen Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde <strong>Mardorf</strong> mit rund 1.000 „Seelen“.<br />

Dem Vorstand steht Heinrich Ohlhagen Nr.89 vor.<br />

2.8.1990 „2. Golfkrieg“ (UN-Irak wegen Kuwait).<br />

18.8.1990 <strong>Die</strong> 2 Tennisplätze des MTC werden eingeweiht.<br />

7.-8.9.1990 Erntefest mit 20-jährigem Bestehen des Spielmannzuges <strong>Mardorf</strong> (Schützenverein). „Patenonkel“<br />

seit Gründung und Gönner, nicht nur des Zuges sondern auch vieler anderer Aktivitäten in <strong>Mardorf</strong><br />

Aloys Bunge (Nr.211 +1993) und Frau Waltraut haben ihren letzten großen Auftritt. <strong>Die</strong><br />

Feuerwehrkapelle <strong>Mardorf</strong> tritt erstmals mit 15 Mädchen und Jungen auf.<br />

Ende 1990 Ein sehr warmes Jahr geht zu Ende!<br />

Museum <strong>Mardorf</strong> „Josef Boslar“ (1991) und „Brennewien-Speicher“ (1990)<br />

226


1991 „Jugoslawienkriege“ (bis 2001 zerfällt das Land wieder in kleine Einzelstaaten).<br />

Der Niedersächsische Landtag ordnet eine „Projektgruppe Steinhuder Meer“ an.<br />

<strong>Mardorf</strong> hat 1.724 Einwohner, davon 23 Ausländer.<br />

Katholischer Pfarrer in Rehburg ist Stanislaus Wischnewski (Polen).<br />

Ehrenamtl. Schiedsmann für <strong>Mardorf</strong>/Schneeren wird Klaus Walther aus Schneeren (-2011).<br />

Küsterin in <strong>Mardorf</strong> ist Elfriede Röhr (Nr.37). <strong>Mardorf</strong> hat jetzt 8 Kirchenvorsteher statt 5<br />

Kapellenvorsteher.<br />

Am Ehrenmal (Unter den Eichen) sind auch gefallene Angehörige von Ostflüchtlingen in <strong>Mardorf</strong><br />

aufgeführt. Das mittlere ältere große Stein-Denkmal stand vorher neben der Kapelle. Im Ritter-<br />

Kreuz ist vorne „1914“ graviert, darunter „Den Helden“. Mitte: „Den Gefallenen zu Ehre / Den Lebenden<br />

zur Lehre“. Unten: „Ihren im Weltkriege 1914-18 gefallenen Söhnen gewidmet von der Gemeinde <strong>Mardorf</strong>“.<br />

Hinten: „Wie sind die Helden <strong>–</strong> gefallen <strong>–</strong> und die Streitbaren <strong>–</strong> umgekommen“. Auf den beiden Seiten die<br />

Namen der Gefallenen mit Hausnummer. Linkes Sandsteindenkmal: (1939-1945) „Ihr Sterben sei<br />

unser Vermächtnis und Mahnung“ (und Namen von A bis Kra). Rechtes Sandsteindenkmal: (1939-<br />

1945) „<strong>Die</strong> Liebe zur Heimat war ihre höchste Pflicht“ (und Namen von Kro bis Z).<br />

Denkmal mit Ehrenmal (unter den Eichen 1991, damals noch mit Kiesweg)<br />

26.1.1991 Neuer Ortsbrandmeister (bis zum Ende der erforderlichen Lehrgänge zunächst nur m.d.W.d.G.b.)<br />

ist Heinfried Röhr (*1954 Nr.37), Stellvertreter wird Wolfgang Nülle (*1958 Nr.573).<br />

27.2.1991 Gründung des Gemeindehausbauvereins für ein eigenes Gemeindehaus neben der Kapelle.<br />

Frühjahr 1991 Baubeginn der neuen geschlossenen Sport-Schießanlage in den Resten der alten offenen<br />

Anlage in der ehemaligen Lehmkuhle.<br />

9.3.1991 Der TSV <strong>Mardorf</strong> wählt auf der Jahreshauptversammlung Hubert Paschke (*4.9.1956 / V.d.Mühle<br />

8) zum 1.Vorsitzenden. Er bleibt es bis Anfang 1996 und von <strong>1997</strong> bis 2007. Der Sportverein<br />

nimmt einen großen Aufschwung (von Platzsanierung bis Gebäudeumbau bei über 100<br />

Mitgliedern). <strong>Die</strong> Jugendarbeit steht im Vordergrund seiner Arbeit. Seit 1995 hat die SG<br />

<strong>Mardorf</strong>/Schn. wieder eigene Jugendmannschaften aller Jahrgänge.<br />

März 1991 Karl Syrup (Nr.15 und seit 1975 im Vorstand) wird 1.Vors. des Verkehrsvereins <strong>Mardorf</strong>. Helga<br />

Rübenhaus (*1938 Nr.139) ist von 1986 bis ca.2005 im Verkehrsbüro (Tourist-Info).<br />

Erneuerung der Uferpromenade mit einer Bitumenschicht.<br />

10.-12.5.1991 Der Freitagabend des Schützenfestes beginnt mit einer Neuerung: Eine Zeltdisco mit „3333“<br />

Liter Freibier soll auch die jüngeren Menschen wieder auf das Festzelt bewegen. <strong>Die</strong> große Zahl<br />

vor allem auswärtiger jugendlicher Besucher hat aber auch „Randalierer“ in ihren Reihen. Margret<br />

Mießen erhält die Damenscheibe, sie zeigt sich zu Hause mit einer Riesenparty erkenntlich. Egon<br />

Franke (<strong>Mardorf</strong>, Moorwiese / Foto rechts) nagelt traditionsgemäß beim Rundmarsch am Sonntag<br />

zum letzten Mal und mit Widmung die Königsscheibe bei Gudrun Dankenbring (*1964 Heerhof 3)<br />

an. Sie ist erst die 2.Königin, obwohl schon seit 1970 gleichberechtigt im Verein geschossen wird.<br />

Zweiter ist Ehemann und 1.Vors. Friedrich und Maria Müller (Nr.52) dritte. Nadine Wilkening<br />

(Nr.109) ist Kinderkönigin vor Waldfried Brase (Nr.59) und Marcel Dankenbring (*1976 Heerhof 3).<br />

227


(Schützenfest) Nadine Wilkening wird auch Kreisjugendkönigin,<br />

2.Kreisschützenkönig ist Robert Bussius (Nr.79).<br />

Egon Franke (*11.4.1913 in Hannover / oo Elfriede / Kinder /<br />

<strong>Mardorf</strong>, Moorwiese 6). Schon früh ist er politisch aktiv und muss<br />

dafür unter dem NS-Regime ins Zuchthaus. Nach dem Krieg sitzt<br />

er erst im Rat der Landeshauptstadt, dann im Niedersächsischen<br />

Landtag. Dann kommt aber seine Berufung in die Bundespolitik.<br />

36 Jahre ist er im Bundestag (bis 1987). Er wird 1969 für 13 Jahre<br />

Bundesminister für innerdeutsche Beziehungen (längste Minister-<br />

Amtszeit überhaupt), Vizekanzler und 1982 sogar kurzzeitig<br />

Interims-Kanzler. Seine private Leidenschaft aber gilt dem<br />

Schützenwesen. Er gilt als „Erfinder der Lütjen Lage“ und<br />

versucht sich in <strong>Mardorf</strong> vom Alltagstress zu erholen. Trotzdem<br />

lässt es sich nicht nehmen am örtlichen Schützenfest teilzunehmen.<br />

Sein 80. Geburtstag wird natürlich im Rahmen des Hannoverschen<br />

Schützenfestes in einem Festzelt gefeiert. Er erliegt am 26.4.1995<br />

einem kurzen schweren Leiden.<br />

Dreimal Bürgermeister Brase (Foto unten links): Otto (Nr.105), Fritz (Nr.59), Willi (Nr.3).<br />

(Foto rechts: Walter Langhorst, Nr.73 <strong>–</strong> <strong>Die</strong>ter Denker, Nr.74 <strong>–</strong> August Schulze, Nr.480 <strong>–</strong> Egon Franke<br />

16.6.1991 Einweihung des <strong>Mardorf</strong>er Dorfmuseums „Josef Boslar“. Viele <strong>Mardorf</strong>er spenden alte<br />

Ausstellungsstücke oder stellen sie als Dauerleihgabe zur Verfügung.<br />

Juni 1991 <strong>Die</strong> 1.Fußball-Herren der SG <strong>Mardorf</strong>/Schneeren (Kreisliga) verfehlt nur knapp den Aufstieg in<br />

den Bezirk Hannover.<br />

1.7.1991 Umbenennung in Ev.-luth. Christus-Kirchengemeinde<br />

<strong>Mardorf</strong>.<br />

6.10.1991 Kommunalwahl: <strong>Die</strong> CDU hat mit 7 Sitzen die Mehrheit im<br />

Ortsrat. Otto Brase wird Ortsbürgermeister in <strong>Mardorf</strong>. Sein<br />

Stellvertreter ist CDU-Fraktionskollege Friedel Dankenbring<br />

(*1952). Damit ist er der „3.Brase Cousin“-Bürgermeister in<br />

Folge.<br />

Er wird am 27.6.1937 in <strong>Mardorf</strong> Nr.105 geboren. Man nennt ihn<br />

im Ort (wie schon seinen Vater) nur „Kröegers Karls Otto“.<br />

Aufgewachsen auf dem elterlichen Hof <strong>–</strong> der 1961 abbrennt <strong>–</strong> im<br />

Herzen <strong>Mardorf</strong>s an der Ecke <strong>Mardorf</strong>er-Rehburger<br />

Straße/Mummrian. Verheiratet seit 25.7.1962 mit Ingrid Heidorn<br />

(*1.9.1940 Nr.128) <strong>–</strong> Tochter Margrit. Otto wird Landwirt und ist<br />

stets in vielen öffentlichen- und Vereinsämtern tätig. Besonders<br />

wenn es um ordnungsgemäße Rechnungsführung geht, wird Otto<br />

Brase berufen. So ist er u. a. im Vorstand des Schützenvereins und Kriegervereins <strong>Mardorf</strong>; langjähriges<br />

Mitglied im Gesangverein, Freiwillige Feuerwehr, Turn -und Sportverein, Dorfgemeinschaft, Frühschoppen,<br />

Alte Säcke und Sporthallenbauverein <strong>Mardorf</strong>. 1972 ist er Mitbegründer des Ortsverbandes <strong>Mardorf</strong> der CDU<br />

und ist auch dort im Vorstand u. a. als stv. Vorsitzender. 1992 gibt er die Landwirtschaft auf. Bekannt ist er<br />

auch für das gemeinsame Singen des Mai-Liedes mit allen Strophen(!) auf der alljährlichen<br />

Gemeindeversammlung zum 1.Mai. Es passt zu seinem lebenslustigen Naturell. So ist er schon auf den ersten<br />

Bauermärkten als <strong>Mardorf</strong>er Original (sozusagen „nebenan“ auf dem Bungeplatz) und ermöglicht vielen<br />

Gästen auf seinem alten „Güldner“ die „<strong>Mardorf</strong>er Treckerlizenz“ zu erwerben. Auf den Weihnachtsmärkten<br />

lässt er bei den kleineren Kindern das Gefühl aufkommen, dass es den Weihnachtsmann wirklich gibt.<br />

228


(O.Brase) Seine größte Schaffenskraft entfaltet er während der 10 Jahre (1991-2001) als Ortsbürgermeister in <strong>Mardorf</strong>.<br />

Sein größter Erfolg wird 1994 der Neubau des Kindergartens. Gleichzeitig ist er auch im Stadtrat Neustadt a.<br />

Rbge. Dort wird er besonders wegen seiner ausgleichenden Art geschätzt. Otto Brase bekleidet anschließend<br />

von 2002-2006 noch das Amt des Ortsvertrauensmanns für <strong>Mardorf</strong>. Seine Menschlichkeit und sein offenes<br />

Ohr für die Wünsche und Sorgen der Mitbürger lassen ihn besonders beliebt werden. Nach 2006 wird sein<br />

Leben von der fortschreitenden Erkrankung bestimmt, der er am 1.8.2010 im Alter von 73 Jahren erliegt. Wie<br />

er auch sein ganzes Leben in <strong>Mardorf</strong> verbrachte, findet er seine letzte Ruhe auf dem örtlichen Friedhof.<br />

(Lebensdaten zusammengetragen vom Ortsratskollegen und Freund Friedel Dankenbring)<br />

24.12.1991 Weiße Weihnachten mit fast 10 cm Schneehöhe.<br />

1992 Beschaffung eines Rettungssatzes (Kombigerät) für die Feuerwehr <strong>Mardorf</strong>, um beim neuen<br />

Schwerpunkt der Einsätze (Unfällen) schneller und besser helfen zu können.<br />

Einweihung des Vereinsheims des <strong>Mardorf</strong>er Tennis-Clubs (MTC) am Warteweg.<br />

<strong>Mardorf</strong>er Bürger aus Kirgisien berichten: Ein langer Weg nach <strong>Mardorf</strong>!<br />

<strong>Die</strong> Vorfahren von Alexander (*1960) und Irene Schneider werden 1796 aus Mecklenburg und<br />

Schwaben von Zarin Katharina II. angeworben, um als ausgebildete Handwerker und Bauern das neue Land<br />

im Südosten (Wolga <strong>–</strong> z. B. Schöntal, Mariental bei Saratow und im Kaukasus) zu erschließen. <strong>Die</strong><br />

Selbständigkeit und der relative Wohlstand müssen im II. Weltkrieg in 24 Stunden aufgegeben werden. Mit<br />

Güterzügen geht es nach Sibirien und Kasachstan zur Zwangsarbeit und neuen Besiedlung. Erst nach 1958<br />

dürfen die Deutschen in der Sowjetunion diese "Lager" verlassen, aber nicht in die ehemaligen<br />

Siedlungsgebiete zurückkehren. So kommen die Eltern von Schneiders nach Kirgisien ins Dorf Sokuiuk (20<br />

km von Frunse entfernt mit 10 % Deutschen). Bis zum Ende der Sowjetunion hat man sich wieder ein<br />

neues Zuhause geschaffen, obwohl sie als Deutsche viele Nachteile erdulden müssen (die deutsche<br />

Sprache kann lange nur heimlich gepflegt werden). <strong>Die</strong> Repressalien des neuen Kirgistans führen 1992 zur<br />

Aussiedlung nach Deutschland. Mit drei Kindern (?, Andreas, Kristina) und zwei Koffern kommt die Familie<br />

Schneider in Friedland an. Über weitere Lager in Baden-Württemberg geht es schließlich 1993 nach<br />

<strong>Mardorf</strong>. Hier ist auch gleich Arbeit und eine Wohnung zu finden. Als Polier einer Baufirma hat sich<br />

Alexander Schneider mit seiner Familie inzwischen in <strong>Mardorf</strong> ein eigenes kleines Haus gebaut.<br />

Jan.1992 Nach einer vorübergehenden Nutzung (-30.6.1992) für Asylbewerber und Obdachlose kommt es<br />

zum Abriss der Jugendherberge (<strong>Mardorf</strong>er Warte - Nr.119). <strong>Die</strong> letzten Herbergseltern sind seit<br />

1990 die Familie Friedel oo Anita Pinkvoß.<br />

4.3.1992 1.Vors. der Fördergemeinschaft der Grundschule <strong>Mardorf</strong> ist Margrit Graupe (Nr.105). Ab 1994<br />

gibt es regelmäßig den großen Flohmarkt, erste Schul-PC werden angeschafft. 1995 wird die<br />

Bühne in der Aula ausgestattet.<br />

30.4.1992 Auf der traditionellen alljährlichen Jagdversammlung (immer mit anschließender<br />

Gemeindeversammlung) muß der Vorsitzende wegen des frühen Todes von H.Thürnau (Nr.18)<br />

neugewählt werden. Wilfried Ideker (Nr.91) wird Vorsitzender bis nach 2010.<br />

29.-31.5.1992 Freitag Zeltdisco. Das Königsschießen wird wegen des Schießstandneubaus erstmalig wieder mit<br />

dem Luftgewehr ausgetragen. <strong>Die</strong> Königsscheibe wird bei Margret Mießen (Eichendorffstr.)<br />

angenagelt. Kinderkönigin ist Natascha Seefeld (Nr.35), Kreiskinderkönigin zum 2x in Folge<br />

Nadine Wilkening (Nr.109). Ingrid Poschag (Nr.55) und Günther Nülle (Nr.13) sind unter den<br />

platzierten Kreiskönigen. Petra Nülle/Maus (Nr.54) erhält die Damenscheibe.<br />

18.-20.9.1992 Erntefest mit Zeltdisco am Freitag.<br />

5.12.1992 Richtfest der alten Fachwerkkonstruktion für das „Haus des Gastes“.<br />

1992/1993 Wegen Mängel bei der letzten muss die <strong>Mardorf</strong>er Kapelle erneut gesamt renoviert werden.<br />

1993 Das Abwasserkanalnetz in <strong>Mardorf</strong> hat 21,85 km Länge und 2,7 km Druckrohrleitung sowie 9<br />

Pumpwerke und die Kläranlage ist immer noch für 10.000 Einwohnergleichwerte ausgelegt.<br />

<strong>Mardorf</strong> hat 1.825 Einwohner, davon 49 Ausländer.<br />

Der letzte kleine Einkaufsladen „Gustavs“ in <strong>Mardorf</strong> schließt. Gustav Vogeler (Nr.93) hatte das<br />

Gemischtwarengeschäft 1908 eröffnet. Seine Enkelin Elke Gödeker muss wegen der allgemeinen<br />

wirtschaftlichen Entwicklung leider schließen. <strong>Die</strong> Räumlichkeiten übernimmt die Fahrschule<br />

Dettmer aus Rehburg.<br />

229


1993 Artur Stemke (*1937 oo Erika*1946 / 2 Kinder) verpachtet den Seestern (Nr.115) mit dem<br />

umfangreichen Muschelmuseum. Es folgen verschiedene Pächter mit unterschiedlichen<br />

Nutzungen und Erfolg.<br />

Anfang 1993 Kommissarischer Leiter der Grundschule <strong>Mardorf</strong> wird Matthias Stier (<strong>Mardorf</strong>). Weitere Lehrer<br />

sind Annhild Pilgrim, Frau L.Strocka-Tavlan, M.Glimme, D.Gottke, H.Pfannenschmidt.<br />

23./24.1.1993 In der Nacht bringt ein schwerer Orkan die Holzkonstruktion des Fachwerkrohbaus aus<br />

Hannover-Stöcken (Vierständerhaus entstanden Mitte 19.Jhd., vor 1850) für das künftige Haus<br />

des Gastes zum Einsturz. Der Wind (um 90 km/h) drückt auf das schon eingedeckte Dach. Dabei<br />

verdreht die gesamte Balkenlage und splittert. Es ist kein alter Originalbalken mehr für den<br />

Wiederaufbau zu gebrauchen.<br />

30.1.1993 Erste Gespräche mit der Fa. ASB zur geordneten<br />

Weiterverwertung von Steinhuder Meer Schlamm (angeregt<br />

von U.Hermann Nr.195, Vertretern des Ortsrates und des<br />

Stadtdirektors.<br />

26.2.1993 <strong>Die</strong> Volksbank Hannover-Filiale (um 1990) an der Meerstraße<br />

82 schließt. Um 1983 (in Fertigbau) eröffnet als<br />

Zweigniederlassung der Volksbank Neustadt a.Rbge. mit dem<br />

langjährigen Leiter Rave aus Bordenau. An die Stelle baut sich 1996 der <strong>Mardorf</strong>er<br />

(Tischlermeister) Reinhold Erdle (oo Birgit) ein Fachwerk-Wohnhaus (Foto rechts) mit Scheune.<br />

Der geplante Fachwerk-Rundturm konnte wegen Bedenken der Stadt Neustadt nur „halb“<br />

verwirklicht werden.<br />

19.4.1993 Aloys Bunge stirbt. (Sein Sohn folgt ihm nur wenige Jahre später).<br />

Aloys Bunge (*25.5.1923 Monnerich, Luxembourg oo Waltraut Schaper*16.4.1927<br />

Hannover-Peek&Cloppenburg / 2 Kinder). Er hat als Textilkaufmann in Hannover<br />

bereits in den 1940er Jahren von sich reden gemacht, als er Herrenanzüge „von der<br />

Stange“ auch in Übergrößen anbietet. Damals beschäftigt er rund 100 Mitarbeiter in<br />

der Lister Meile. Leider ist heute von diesem großen Unternehmen in Hannover nichts<br />

mehr zu finden. In <strong>Mardorf</strong> aber wird er in Erinnerung bleiben als guter Freund,<br />

Förderer und Gönner.<br />

1953 mietet Familie Bunge nach einem Wochenendausflug das Haus von Fritz Wehrmann am Warteweg. Es<br />

zieht ihn immer mehr nach <strong>Mardorf</strong>. 1965 tritt er in den Schützenverein ein und ist von Anfang an<br />

engagiert. 1967 holt er alte Feuerwehrgeräte aus Metel nach <strong>Mardorf</strong>. <strong>Die</strong> Feuerwehr wird eine seiner<br />

weiteren Leidenschaften. Immer wieder hilft er bei Neuanschaffungen und Problemen. 1970 kauft die Familie<br />

das große Haus (Baujahr 1949) mit Grundstück Nr.211 (Warteweg 13 / ab 1972 Bungeweg 1) vom<br />

hannoverschen Fabrikanten Günter Wagner. Nun zieht Aloys Bunge jeden Heilig Abend mit dem Leierkasten<br />

durch den Ort und reicht Geschenke an bedürftige Einwohner. Mit anderen Interessierten gründet er 1970<br />

den Spielmannszug im Schützenverein <strong>Mardorf</strong>. 1973 ist er einer der wesentlichen Kräfte bei der<br />

Gründung des legendären „<strong>Mardorf</strong>er Frühschoppens“.<br />

Er wird in 1973 auch Schirmherr des 1.Kreisschützenfestes in <strong>Mardorf</strong> und der damit verbundenen 800-<br />

Jahr-Feier. U. a. organisiert er den Auftritt des großen Heeresmusikkorps unter Leitung von OTL Herzberg.<br />

Er gibt für evtl. Fehlschläge eine Bürgschaft ab. <strong>Die</strong> Vorbereitungszeit begleitet er mit kräftiger Verpflegung<br />

und finanziert die gesamte Werbung. Bis zum 19.3.1977 hilft er bei der Anschaffung von ca. 150 neuen,<br />

einheitlichen und modernen Uniformen für die Schützen (Preis 250 DM) und 35 für den Spielmannszug (je<br />

450 DM), deren<br />

„Patenonkel“ er<br />

schließlich wird. Den<br />

Schützenhausneubau<br />

(1980-84) begleitet er<br />

mit großzügigen<br />

Spenden. 1983 hilft er<br />

auch beim ersten<br />

Weihnachtssingen auf<br />

dem damals noch<br />

kleinen (Bunge)platz.<br />

So macht erst Aloys<br />

Bunge die Umsetzung<br />

und Wiederaufbau<br />

des ersten Fachwerk-<br />

Speichers (Meyer)<br />

zum neuen<br />

Dorfmittelpunkt möglich. <strong>Die</strong> Dorfgemeinschaft als Verein und als Ort haben ihm viel zu verdanken. (Foto<br />

oben: Ehepaar Bunge 1984)<br />

230


(Bunge) Auch weitere Projekte macht er möglich oder bringt sie mit auf den Weg. Am 9.9.1984 zur<br />

Großveranstaltung „Ein Dorf stellt sich vor“ spendiert er 2 Außenleuchten, die sonst nur vor dem Reichstag<br />

in Berlin stehen. Auch den neuen „Notteich“ unter den Eichen versorgt er mit wertvollen Enten und Gänsen.<br />

Er wird Ehrenmitglied im Schützenverein und Feuerwehr und das neue Ortszentrum bekommt seinen Namen.<br />

Nach dem Tod von Waltraud Bunge in 2009 lebt von der Familie nur noch die Tochter Ria.<br />

Der schon 1984 benannte Aloys-Bunge-Platz im Ortszentrum um das Restaurant „Alte Schule“ und<br />

Dorfgemeinschaftshaus „Landrat-Friedrich-Meyer“ erhält 2009 das Zusatzschild:<br />

Aloys Bunge (*25.5.1923 Luxemburg +19.4.1993 / oo Waltraud Schaper +20.3.2009 / 2 Kinder).<br />

Bekleidungskaufmann in Hannover. Seit 1953 in <strong>Mardorf</strong> Nr.211 am Nordufer ansässig. Ein<br />

Menschenfreund und Gönner sowie Ehrenmitglied der Feuerwehr, des Schützenvereins mit seinem<br />

Spielmannszug (Patenonkel) und der <strong>Mardorf</strong>er Dorfgemeinschaft.<br />

Mai 1993 Schwerer Wald- und Moorbrand nördlich von <strong>Mardorf</strong>.<br />

231<br />

(Daten zusammengetragen von Friedrich Dankenbring)<br />

21.-23.5.1993 Schützenfest mit Zeltdisco am Freitag. Schützenkönig ist Klaus Vierheller (Vehrenheide),<br />

Kinderkönigin Natascha Seefeld (Nr.35). Petra Nülle (Nr.54) wird 3.Landesschützenkönigin und ihr<br />

Bruder Wilhelm Nülle 1.Kreiskönig. Simone Hegewald (*1980 Eichendorffstr.) ist<br />

Kreisjugendkönigin. Elly Rusche (Nr.53) erhält die Damenscheibe.<br />

29.5.1993 Scheunenfete bei Margret’s (Dankenbring) Gemüsescheune.<br />

Sommer 1993 <strong>Die</strong> alte Postboje des „DHH Hansa“ von 1964 hat ausgedient. Ab 1987 ist Ulrich Hermann<br />

zuständig und ab 1991 der Segelclub Garbsen. Er setzt eine<br />

Kunststoff-Tonne ein. 2001 wird diese schließlich durch eine<br />

Stahltonne ersetzt.<br />

1.7.1993 Einführung der neuen siebenstelligen Postleitzahl: „31535 <strong>Mardorf</strong>“<br />

(31547 Rehburg).<br />

<strong>Die</strong> Poststelle 5 (Filiale) in <strong>Mardorf</strong> (Nr.77) wird bis 1995<br />

vertretungsweise geführt.<br />

1.8.1993 Leiter der Grundschule <strong>Mardorf</strong> wird Matthias Stier (<strong>Mardorf</strong>).<br />

24.-26.9.1993 Erntefest mit Flohmarkt, Preisschießen und der Spielmannszug<br />

des Schützenvereins <strong>Mardorf</strong> tritt zum letzten Mal auf.<br />

Herbst 1993 Vorsteher der ev.-luth. Kirchengemeinde ist Hans-Jürgen Feldt (Nr.100 *1956).<br />

26.11.1993 <strong>Mardorf</strong> erhält Erdgasanschluss von Rehburg aus durch die Firma „Westfalica“. Erste Anschlüsse<br />

erfolgen am westlichen Weißdornweg.<br />

Dez.1993 Rheinhochwasser-Katastrophe!<br />

März 1994 Beginn der Planung einer weiteren<br />

„Fremdenverkehrsentwicklung am Nordufer“<br />

durch Initiative des Ortsrates <strong>Mardorf</strong>, des neuen<br />

Stadtdirektors Häseler in Neustadt sowie<br />

U.Hermann (Nr.195).<br />

(Vorsitzender Friedel Dankenbring Nr.23/Heerhof 3 als<br />

2.König beim Katerfrühstück 1994)<br />

13.-15.5.1994 Beim Schützenfest erhält bereits am Freitag<br />

Karin Nülle (Nr.573) die (Zimmer-) Damenscheibe.<br />

Der Samstagnachmittag gehört der Kinderkönigin<br />

Simone Hegewald (*1980 Eichendorffstr.) und am<br />

Sonntagvormittag zum Katerfrühstück (ca. 300<br />

Gäste) gibt es erstmals ein reichhaltiges Buffet. <strong>Die</strong><br />

beiden Königsscheiben werden letztmalig von Jack<br />

Smith (Nr.106 *1926 England) gemalt (seit ca.<br />

1960) und traditionell beim Tischler Förthmann<br />

abgeholt. Schützenkönig ist Wolfgang Nülle (*1958<br />

Nr.573). Kreisjugendkönig ist Simon Rodenbeck<br />

(Nr.113).<br />

Sommer 1994 Erneute Richtung der erneuerten Fachwerkkonstruktion für das Haus des Gastes.<br />

Es wird eine neue Zentralheizung in die <strong>Mardorf</strong>er Fachwerkkapelle eingebaut.<br />

Großes Fischsterben im Steinhuder Meer (verschiedene natürliche Ursachen).


4.7.1994 Schwere Gewitterunwetter in unserer Gegend!<br />

1.8.1994 Lehrerin in der Grundschule <strong>Mardorf</strong> ist Marlis Hohmann (Nr.220 / IGS Garbsen). Weitere Lehrer<br />

sind: Frau Strocka-Tavlan, Annhild Pilgrim, Kerstin Bühring.<br />

24.8.1994 Einweihung der völlig neuen Jugendherberge (Nr.119 <strong>–</strong> Foto oben) am Warteweg 2. <strong>Die</strong> Leitung<br />

der modernsten Herberge Deutschlands übernehmen Carsten und Susanne (*Ohme) Lutter. Auch<br />

das rückwärtige Bootshaus und der vorgelagerte Campingplatz werden erneuert. Besonderer Gast<br />

ist der niedersächsische Ministerpräsident und späterer Bundeskanzler Gerhard Schröder.<br />

27./28.8.1994 Zum Erntefest und dem damit verbundenen Jubiläum der Feuerwehr spielt der<br />

„wiedererstandene“ Oldie-Spielmannszug auf, geleitet vom Ehrenspielleiter- und Tambourmajor<br />

Rudi Semsroth (Nr.8).<br />

11.9.1994 Einweihung des mit viel Eigenleistung und Spenden erbauten Ev.-luth. Gemeindehauses (Foto<br />

weiter unten) hinter der Kapelle (<strong>Mardorf</strong>er Straße 12a) teilweise auf dem Gelände des ersten<br />

<strong>Mardorf</strong>er Friedhofs.<br />

Herbst 1994 Sehr schlimme Einbruchserie von <strong>Mardorf</strong>er Jugendlichen und Neustädter Banden.<br />

30.10.1994 Der Landtagsabgeordnete und spätere Nds. Ministerpräsident Christian Wulff ist in der<br />

Jugendherberge <strong>Mardorf</strong>.<br />

232


2.12.1994 Der neue Kindergarten <strong>Mardorf</strong> an der „Alten Lindenstraße/B.d.Langen Birken“ wird eingeweiht<br />

und erhält wenig später den Namen: „Zwergenburg“. <strong>Die</strong> bisherige Leiterin Karin Langhorst<br />

(Nr.221) übernimmt 2 Vormittags-Gruppen für bis zu 50 Kinder im Alter von 3-6 Jahren.<br />

Erzieherinnen sind Marina Mantei (Nr.248), Gerlinde Benske (Nr.72), Heike Mroch (Vehrenheide)<br />

und Melanie Weber (Neustadt). <strong>Die</strong> Betreuungszeit wird erweitert Mo-Fr von 8-12 Uhr und<br />

Sonderdienst 7:30-13 Uhr.<br />

Kindergarten (Foto 1995 nach der Fertigstellung des großen eigenen Spielplatzes)<br />

31.12.1994 Auflösung der Kühlhausgemeinschaft <strong>Mardorf</strong> am „Kleinen Brink“. Letzter Vorsitzender ist<br />

Heinrich Rusche sen. (Nr.53). In den Räumen der Gemeinschaft sind bis dahin große Kühlfächer<br />

und Kühlräume. Entstanden ist alles in einer <strong>Zeit</strong>, bevor jeder Haushalt eigene Kühltruhen hat.<br />

1994/1995 Erstmals wird durch die Bezirksregierung Hannover ein „Winterfahrverbot“ auf dem Steinhuder<br />

Meer verordnet.<br />

Um 1995 entkommen aus einem privaten Gehege am Dorfrand<br />

einige Mufflons (Zeichnung rechts <strong>–</strong> Europäisches<br />

Muffelwild als Vorfahr der Hausschafe). Sie werden<br />

schnell in der Umgebung <strong>Mardorf</strong>s heimisch und<br />

vermehren sich stark. Sie stehen unter Artenschutz,<br />

werden aber anderen hiesigen Wildtieren (wie den<br />

Rehen <strong>–</strong> Foto rechts: ein Rehbock) so starke<br />

Konkurrenten, dass sie schließlich zur Jagd frei<br />

gegeben werden müssen. Nach 2000 verlagert sich der Bestand nach<br />

Südwesten Richtung Schaumburger Wald.<br />

1995 Aktives Wahlalter bei Kommunalwahlen auf 16 Jahre gesenkt.<br />

<strong>Die</strong> Postfiliale in <strong>Mardorf</strong> (Nr.77 / Poggenecke 8) wird jetzt geleitet von Elfriede Wiebking (aus<br />

Schneeren / bis 2003).<br />

<strong>Mardorf</strong> hat 1.836 Einwohner (davon 41 Ausländer, 218 Zweitwohnsitze, ca. 300 Wahlberechtigte<br />

am Nordufer, ca. 700 Haushalte) und damit eine Bevölkerungsdichte von 76,73 Einw./km² (nur die<br />

Hälfte der restl. Stadt Neustadt). <strong>Mardorf</strong> hat die 3.größte Gemarkung und die 4.meisten<br />

Einwohner. Nach der Kernstadt hat hier mit 44,7% seit 1975 die größte Bevölkerungsentwicklung<br />

stattgefunden. Wichtigste Arbeitgeber für <strong>Mardorf</strong> sind: ASB-Torfwerke Neustadt, Henniges-<br />

Gummiwerke Rehburg, frischli-Milchwerke Rehburg, Volkswagenwerk und Conti in Hannover.<br />

Große Renovierung (-2001) des Kanu-Verbandsheims (Nr.133) zu einer modernen Unterkunft.<br />

Der Verband hat in <strong>Mardorf</strong> eine Wettbewerbsfähige Sportanlage und gilt als Lehranstalt.<br />

Richtfest für den ersten Privatbau am Bungeplatz (Familie Wesemann). Das Fachwerk-<br />

Ackerbürgerhaus stand bis 1994 in Gehrdens Fußgängerzone.<br />

233


Anfang 1995 Der Neustädter Stadtdirektor wird <strong>Mardorf</strong>er Bürger:<br />

Mit der Wahl in der Stadtratsitzung am 15.3.1994 wurde <strong>Die</strong>ter Häseler (*3.9.1951) für 12 Jahre<br />

zum Stadtdirektor in Neustadt gewählt:<br />

Der Umzug soll schnell gehen, damit er mit seiner Frau Christiane (*13.7.1954), 3<br />

Kindern (Sohn, Jan*27.10.1979, Laura) und dem Labradorhund am Ort des<br />

Geschehens wohnt. <strong>Die</strong> Suche nach einem passenden Haus blieb erfolglos, trotzdem<br />

werden sie im Okt.1994 Neustädter Bürger in einem Reihenhaus in der Kernstadt.<br />

Der Zufall kommt jedoch zu Hilfe. Ortsbürgermeister Willi Brase berichtet bei einer<br />

Veranstaltung in <strong>Mardorf</strong> von einem freiwerdenden Einfamilienhaus in den<br />

Eichenkämpen 8. Wenige Wochen später hat <strong>Mardorf</strong> 5 Neubürger mehr. Trotz<br />

einiger familiärer Bedenken <strong>–</strong> jetzt lange Schulwege <strong>–</strong> gibt auch die Aussicht auf die<br />

Nähe zum Steinhuder Meer und die damit verbunden Freizeitmöglichkeiten für alle<br />

den Ausschlag. <strong>Die</strong> freie und manchmal wilde Landschaft am Meer und die freundlichen Menschen drum<br />

herum lassen sie die Entscheidung nicht bereuen.<br />

Der langjährige Stromanbieter für <strong>Mardorf</strong> HASTRA (ehem. Überlandwerk Neustadt) übergibt die<br />

Versorgung an die Stadtwerke Neustadt a.Rbge. <strong>Die</strong> Wasserversorgung wird aber weiterhin vom<br />

günstigeren Wasserverband Garbsen-Neustadt (Wasserwerk Hagen) sichergestellt.<br />

Neuer 1.Vorsitzender im Kriegerverein <strong>Mardorf</strong> wird Wilhelm „Willi“ Förthmann (Nr.32<br />

*18.8.1934) bis 2011. Der Verein hat bald 40 Mitglieder (fast alle „ungedient“) und seit der<br />

Satzungsänderung 1992 werden keine politischen Ziele mehr verfolgt. Kameradschaft und Pflege<br />

des Schießsports als Teil der Dorfgemeinschaft stehen im Vordergrund. Vereinsheim ist weiterhin<br />

das Schützenhaus.<br />

Erste Anstrengungen (u. Ltg. Friedrich Dankenbring) zum Umbau des ehemaligen Kühlhauses für<br />

ein Jugendhaus. Viele Ehrenamtliche und u. a. örtliche Handwerksmeister arbeiten in ihrer<br />

Freizeit und mit privaten Spenden werden bis 1998 insgesamt fast 75.000 DM zusammengebracht.<br />

Bis 1996 ist ein erster nutzbarer Umbau geschafft und wird auch gleich von „Problem-<br />

Jugendlichen“ genutzt. Vorher war das Buswartehäuschen an der Kapelle ihr „Zuhause“.<br />

Der Verkehrsverein <strong>Mardorf</strong> hat ca.130 Mitglieder. und betreut ca. 850 Gästebetten. Ans<br />

Nordufer kommen an guten Wochenenden bis zu 50.000 Besucher und pro Jahr 800.000<br />

Touristen nach <strong>Mardorf</strong> mit 100.000 Übernachtungen (+20.000 Übernachtungen auf den<br />

Campingplätzen). 450 Arbeitsplätze hängen vom<br />

Tourismus in <strong>Mardorf</strong> ab.<br />

Febr.1995 Mike H. (aus <strong>Mardorf</strong>) wird mit knapp 14 Jahren<br />

zu einer traurigen Berühmtheit: Er wird für 18<br />

nachgewiesene Straftaten verurteilt. Monatelang<br />

hatte er die Einwohner <strong>Mardorf</strong>s in Atem gehalten<br />

mit immer neuen dreisten Delikten.<br />

März 1995 Im Anbau an den vorhandenen Kiosk Weiße<br />

Düne (Nr.110) werden Polizei, DLRG und DRK<br />

untergebracht.<br />

April 1995 Vorsitzende des MTC (130 Mitglieder) wird Heike<br />

Braunert (Nr.130). (Foto der 2 Tennisplätze rechts)<br />

Mai 1995 Inbetriebnahme der neuen (teilweise unterirdischen) Kleinkaliber-Schießanlage (KK) mit 4<br />

Bahnen (jew. 50 m) mit einem großen Eröffnungsschießen für 20 Vereine. Der Kugelfangbereich<br />

ist in einer unterirdischen Betonnische. Das Königsschießen des Schützenvereins findet schon im<br />

neuen Rahmen statt.<br />

26.-28.5.1995 Gudrun Nülle (Nr.1) erhält am Freitagabend die Damenscheibe. Der Schützenfest<br />

Samstagnachmittag ist so verregnet, dass erstmalig in der Geschichte des Festes eine (Kinder-)<br />

Königsscheibe nicht weggebracht werden kann. Das wird aber am Sonntag nachgeholt. Beim<br />

Katerfrühstück wird Heinz Lell (*14.4.1924 Hamburg, früher als Pflegekind bei Nr.37, um 1939 kurzzeitig<br />

im KZ Bergen-B. interniert <strong>–</strong> später oo in Heitlingen +2008) für seine Verdienste zum Ehrenmitglied<br />

ernannt (Foto unten rechts von 1999 zum 75.Geb. mit den Vors. F.Dankenbring und D.Denker). <strong>Die</strong><br />

Scheibe beim Schützenkönig Hartmut Niemeyer (Nr.24) nagelt der in <strong>Mardorf</strong> wohnende<br />

Stadtdirektor von Neustadt a. Rbge. an.<br />

<strong>Die</strong> wegen Dauerregens am Sa. ausgefallene Kinderkönigsscheibe wird von der Bundestagsabgeordneten<br />

Monika Ganseforth bei Markus Nülle (Nr.573) angebracht. Kreisjugendkönigin ist<br />

zum 2x Simone Hegewald (*1980 Eichendorffstr.).<br />

Sommer 1995 Es wird ein Hitzejahr!<br />

Baubeginn im neuen großen Baugebiet „Hinter dem Kirchhofe“!<br />

234


27.8.1995 Feierliche Einweihung der neuen KK-Schießanlage am Schützenhaus mit kleinem separaten<br />

Aufenthaltsraum und eigenem Eingang. Das macht erstmals den Schießbetrieb unabhängig von<br />

der Schützenhausnutzung möglich. Unter Leitung von <strong>Die</strong>ter Denker und Friedrich Dankenbring<br />

wird dieser lang gehegte Wunsch der aktiven Schützen wirklich. Erstmals wird zu diesem Erntefest<br />

eine Bürgerscheibe ausgeschossen (Ingrid<br />

Poschag Nr.55) und das kleinere Festzelt<br />

steht erstmals direkt vor dem Schützenhaus.<br />

Unter den vielen Gästen sind auch die 3<br />

langjährig befreundeten Schützenvereine aus<br />

Schneeren, Winzlar und letztmalig<br />

Todtenhausen (Petershagen). Durch den<br />

Spielmannszug initiiert fand seit Anfang der<br />

1970er Jahre ein regelmäßiger<br />

wechselseitiger Besuch zu den wichtigen<br />

dörflichen Festen statt.<br />

18.11.1995 <strong>Die</strong> Generalversammlung des<br />

Schützenvereins <strong>Mardorf</strong> wählt <strong>Die</strong>ter<br />

Denker (Nr.74 *1946 / schon seit <strong>1974</strong> im<br />

Vorstand und seit 1988 2.Vors.) zum neuen<br />

1.Vorsitzenden (bis 2003 im Amt). Sein<br />

Vorgänger Friedel Dankenbring wird beim<br />

Erntefest 1996 zum Ehrenvorsitzenden<br />

ernannt.<br />

24.12.1995 Weiße Weihnachten mit Schnee.<br />

5.12.1995 <strong>–</strong> 21.3.1996 Strenger Winter! <strong>Die</strong> gesamte für über 2 Monate zugefrorene und begehbare<br />

Eisfläche des Meeres mit einer Stärke von 40 cm schiebt am Ende Teile des Nordufers mehrere<br />

Meter landeinwärts und türmt vor dem Uferweg Boden und Schlick auf.<br />

Nach 1995 Kommt es zu einer weiteren dramatischen Reduzierung der landwirtschaftlichen Betriebe: <strong>Die</strong><br />

verpachteten Flächen und Grünbrachen nehmen zu, Urlaub auf dem Bauernhof gewinnt an<br />

Attraktivität und „Milch- und Frührenten“ durch entsprechende EU-Fördermittel lassen viele früher<br />

aufhören. Ehemals kleinere Betriebe werden durch Zupachtung erheblich vergrößert und dadurch<br />

lebensfähig, während große Betriebe wegen anderer Einnahmemöglichkeiten kurzfristig mit der<br />

aktiven Landwirtschaft abschließen.<br />

1996 Komet „Hale-Bopp“ ist 18 Monate mit bloßem Auge am Tage sichtbar.<br />

Eröffnung „Yachtcenter Rintelmann“ im neuen Gewerbegebiet <strong>Mardorf</strong> (Straße: <strong>Mardorf</strong>er Riehe)<br />

19.3.1996 1.Vors. der Fördergemeinschaft der Grundschule <strong>Mardorf</strong> wird Ulrike Kahle (Nr.656) bei 27<br />

Mitgliedern. Es werden Schulspielgeräte angeschafft, der Schulgarten gestaltet, die Bibliothek<br />

vergrößert. Weitere Vorsitzende sind in Folge: Edgar Rohde, Heike Skyrde, Katja Klockow.<br />

März 1996 „Interimsvorsitzender“ des TSV <strong>Mardorf</strong> wird für ein Jahr Jens Tahn (*1966 Nr.15).<br />

17.-19.5.1996 Beim Schützenfest erringt der neue 1.Vorsitzende <strong>Die</strong>ter Denker (Nr.74) zum 5. Mal die<br />

Erwachsenen-Königswürde. Er ist damit neben Anneliese Fussy (Nr.179 <strong>–</strong> auf Kreis- und<br />

Landesebene) der erfolgreichste Schütze aller <strong>Zeit</strong>en im Verein. Markus Nülle (Nr.573) ist zum 2x<br />

in Folge Kinderkönig. Klaudia Ideker (Nr.91) erhält die Damenscheibe.<br />

31.5.1996 Auflösung der Vorkeimhaus-Gemeinschaft. Fast alle Kartoffelanbauer haben inzwischen<br />

aufgegeben. Das östliche Haus dient schon seit Jahren als Bootsreparaturwerkstatt (Rintelmann<br />

Nr.142). Nachdem auch das andere nicht mehr benötigt wird, reißt man <strong>1997</strong> beide Häuser ab. <strong>Die</strong><br />

wenigen übriggebliebenen Kartoffelbauern (Nr.8,12,23,40,91,186) haben eigene Vorrichtungen<br />

zum Lagern und Vorkeimen.<br />

Juni 1996 Otto (*1949 Nr.94) und Ingrid (*1951) Meier wandern nach Alberta, Canada aus. In der<br />

ehemaligen Motormühle zieht nach <strong>1997</strong> der Ronald Orme mit Familie ein, um den Golfpark<br />

<strong>Mardorf</strong> am Steinhuder Meer zu bauen.<br />

235


236<br />

(links: „Cafe Engel’s Dor“ und „Haus des Gastes“ um 1996)<br />

Sommer 1996 Inoffizielle Freigabe des „Haus des Gastes“ für den Fremdenverkehr. Durch die Einstellung des<br />

Geschäftsführers Michael Bibow (Hagen) kann schon wenig später der<br />

1.Kunsthandwerkermarkt und eine Boots- und Segelausstellung mit Markt veranstaltet werden.<br />

30.8.-1.9.1996 <strong>Die</strong> Bürgerscheibe zum Erntefest erhält zum 2x in Folge Ingrid Poschag (Nr.55).<br />

15.9.1996 Kommunalwahl: <strong>Die</strong> CDU erreicht mit 6 Sitzen wieder die Mehrheit im Ortsrat. Otto Brase<br />

(Nr.105) bleibt Ortsbürgermeister, aber seine Stellvertreterin wird mit Cornelia Schulze (*1958<br />

Nr.36) erstmals in <strong>Mardorf</strong> eine Frau.<br />

27.9.1996 Annette Peus (15 Jahre alt) verschwindet nachmittags gegen 17 Uhr an der Bushaltestelle<br />

Erlenweg (Nähe Wohnung) spurlos! Wie sich am 19.10.1996 leider<br />

herausstellt, ist die Schülerin Opfer eines Sexual-Gewaltverbrechens<br />

geworden. Ihre Leiche wird bei der Ernte am Pferdeweg in einem Maisfeld<br />

gefunden. Der heimtückische Mord bewegt die Bevölkerung weit über die<br />

Grenzen <strong>Mardorf</strong>s hinaus. Mehr als 2.000 Menschen kommen zu einem<br />

Schweigemarsch mit Lichterkette zusammen. Ein Benefizspiel (<strong>1997</strong>)<br />

erbringt zur Belohnung von 5.000 DM noch mal 4.500 DM hinzu.<br />

Tragischerweise verstirbt der Vater nach all der Trauer und der seelischen<br />

Belastung (verspäteter DNA-Test April <strong>1997</strong>) nur einige <strong>Zeit</strong> später.<br />

10.11.1996 Eröffnung des Cafes „Engel’s Dor“! Das Fachwerk-Ackerbürgerhaus (Vierständerhaus-<br />

Innenstadt Gehrden vom 3.5.1804 / Foto oben links und Zeichnung unten links) wird von Peter<br />

Wesemann aus Poggenhagen( *1940 oo Helga / 2 Kinder) liebevoll am Aloys-Bunge-Platz 10A<br />

wieder aufgebaut. Alte Materialien kommen zum Einsatz. Tochter Ines (oo Jochen Plinke / 3<br />

Töchter / Kollmeyer Sekt <strong>–</strong> <strong>Mardorf</strong>er Str./Riehe) betreibt für einige Jahre das gemütliche Cafe mit<br />

dem markanten Kachel-Ofen in der Mitte des Hauses. Gleichzeitig wird der schmale nördlich<br />

gelegene Durchgangsweg zur Kapelle für die Öffentlichkeit freigegeben.<br />

24.12.1996 Weiße Weihnachten mit Schnee.<br />

20.12.1996 <strong>–</strong> 9.2.<strong>1997</strong> Das Steinhuder Meer ist begehbar zugefroren und es wird am Badestrand ein<br />

touristisches “Eisvergnügen“ unter Flutlicht veranstaltet.<br />

1996/<strong>1997</strong> Neues Fachwerk in <strong>Mardorf</strong>: (unten links) Aloys-Bunge-Platz 10a (Familie Wesemann)<br />

(rechts) Zum Kreuzholz 17 (um <strong>1997</strong> Günter Thieße / Schneeren*~1950 oo Ilona / 2 Töchter).


Anfang <strong>1997</strong> Neugründung der <strong>Mardorf</strong>er Tanzgruppe mit 5 Paaren auf Initiative von Karin und Willi Langhorst<br />

(Nr.174). 1999 kommen noch 3 Paare hinzu und wird Sparte des TSV <strong>Mardorf</strong>. Wie schon die<br />

Vorgängergruppe tanzen sie alte für <strong>Mardorf</strong> typische Tänze. Zu ihren herausragenden<br />

Aufführungen gehören der „<strong>Mardorf</strong>er Bunte“ und die „Berliner Drehorgel“ (2 richtige<br />

„Flugnummern“), sowie der Bändertanz um den Maibaum. Seit 2009 ruht der Tanzbetrieb.<br />

<strong>Die</strong> Ortsgruppe des DRK hat 120 Mitglieder und führt jährlich 2 Blutspendetermine durch.<br />

3.1.<strong>1997</strong> Brand im Dorfgemeinschaftshaus geht glimpflich aus.<br />

Frühj.<strong>1997</strong> Baubeginn des Golfplatzes <strong>Mardorf</strong>: Ronald Orme (*23.4.1949 Golflehrer aus Schottland oo<br />

Hilary-June*11.11.1949 / 2 Söhne: Steward, Charles) hat mit 2 Kollegen und der Hilfe von<br />

Ortsratsmitgliedern genügend Flächen (Gesamtausdehnung rund 110 ha) rund um den<br />

ehemaligen Mühlenberg zusammengepachtet und kann den Golfpark Steinhuder Meer gründen.<br />

1.Vors. <strong>Die</strong>ter Beyer, 1999 Rainer Tidigk. 2003 erfolgt die Gründung der „Open Golf“ KG und „The<br />

Pub“ pachtet Katrin Rabe<br />

(Schneeren). <strong>Die</strong> 18 Loch-<br />

Anlage hat eine Länge von<br />

5.175 m für Damen und<br />

5.860 m für Herren (Par 72<br />

<strong>–</strong> 66 Schläge). Bis 2007<br />

Präsident Andreas<br />

Starcevic. Um 2009 hat<br />

der Club über 1.000<br />

Mitglieder. Das Motto des<br />

<strong>Mardorf</strong>er Golfparks ist<br />

von Anfang an: „Golfen für<br />

Jedermann, auch ohne<br />

Mitgliedschaft“.<br />

(Foto im Aug.1999-Bau am Loch 10-stehend: Steward und Ronald Orme)<br />

Erneute Entschlammungsversuche im Steinhuder Meer: <strong>Die</strong> dilettantischen Dämme des kleinen<br />

Polders an der Alten Moorhütte halten dem Druck aber nicht stand und lassen das Gesamtprojekt<br />

schon nach kurzer <strong>Zeit</strong> scheitern.<br />

7.3.<strong>1997</strong> Hubert Paschke (*1955 / V.d.Mühle) wird erneut 1.Vors. des TSV <strong>Mardorf</strong> bis 2.3.2007.<br />

12.3.<strong>1997</strong> (Mittwoch 14 Uhr) Mit der Unterzeichnung eines Gebietsänderungsvertrages zwischen den Städten<br />

Neustadt a. Rbge. und Rehburg-Loccum tritt <strong>Mardorf</strong> das Wochenendgebiet „Heideweg“ in der<br />

Vehrenheide an Rehburg ab. <strong>Die</strong> Befragung der Einwohner hatte eine 100% Zustimmung<br />

ergeben. Viele andere <strong>Mardorf</strong>er sagten: „Können wir nicht alle nach Rehburg?“<br />

17.3.<strong>1997</strong> Um 18 Uhr wird für eine Stunde beim TV-Sender „Nickelodeon“ live über das Problem der<br />

fehlenden Sporthalle und diein <strong>Mardorf</strong> zusammen mit örtlichen Vertretern diskutiert.<br />

1.4.<strong>1997</strong> Der Kindergarten „Zwergenburg“ wird unterteilt in die „Bärengruppe“ (neu als Erzieherin Veronika<br />

Giseke (Neustadt) und die „Elefantengruppe“. Neue Kraft ist Brigitte Renas. Hausmeister ist<br />

Ehepaar Mücke (Nr.229). 1999 kommt als neue Erzieherin Andrea Wittleder.<br />

18./20.4.<strong>1997</strong> Unter großer Medienbeachtung findet ein großer „Speicheltest“ im Mordfall Peus (+27.9.1996)<br />

statt. Fast 500 Männer im Alter zwischen 14 und 50 Jahren werden geladen um ihre DNA<br />

bestimmen zu lassen. Nur 100 müssen extra überprüft werden. Der Mörder ist aber nicht dabei.<br />

1.5.<strong>1997</strong> Erstmals nach rund 50 Jahren wird wieder ein Maibaum aufgestellt. Früher stand er immer beim<br />

Schützenfestwirt (jetzt aber ganzjährig auf dem Aloys-Bunge-Platz). Damals steckte man den<br />

begehrten Mädchen kleine Maibäume hinter das „Kammerfenster“. Wer untreu gewesen war,<br />

bekam ihn in den Schornstein gesteckt. Wer heiraten musste (was ja durchaus öfter vorkam) fand<br />

einen Kinderwagen auf dem Dach. Für den heutigen Baum bindet die letzt jährige Damenkönigin<br />

den Ehrenkranz. Beim Aufstellen hilft die Feuerwehr, die Kapelle untermalt mit Musik, die<br />

Tanzgruppe tanzt den traditionellen Bändertanz und der Verein Dorfgemeinschaft kümmert sich<br />

um’s Fest.<br />

<strong>Die</strong> Dorfgemeinschaft <strong>Mardorf</strong> hat 142 Mitglieder. Ernst Stolte (ehem. Elektromeister aus<br />

Rehburg/Bei Nr.8) wird für seine Verdienste bei der Installierung der Weihnachtsbeleuchtung zum<br />

Ehrenmitglied ernannt.<br />

9.-11.5.<strong>1997</strong> Schützenkönig ist Wolfgang Rübenhaus (Nr.139), 2. F.Dankenbring (Heerhof 3), 3.F.Wilkening<br />

(Nr.109). Kinderkönig wird Patrick Seefeld (Nr.35). Nadine Wilkening (Nr.109) erhält die<br />

Damenscheibe.<br />

237


Mai <strong>1997</strong> Rudolf „Rudi“ Semsroth erhält die höchste Auszeichnung der Bundesvereinigung der Deutschen<br />

Blas- und Volksmusikverbände <strong>–</strong> die Ehrennadel in Gold.<br />

Rudolf Semsroth (*27.7.1925 in Hannover-Steintor / 1.oo Sieglinde Sacher <strong>Mardorf</strong> Nr.194 / 2.oo 27.1.1975<br />

Marlis Denker Nr.8 - Rehburger Str.2). 1934 Trommler im Spielmannszug der Turnergemeinschaft Linden<br />

in Hannover. Nach der Gleichschaltung wird daraus ein Fanfarenzug. Er spielt auch mit dem<br />

Gebietsspielmannszug sogar im Berliner Olympiastadion. 1945<br />

Wehrdienst mit amerikanischer Gefangenschaft in Remagen. Nach dem<br />

Krieg wird er Stabführer der Südstädter Schützengesellschaft in<br />

Hannover. Obwohl er Graphiker werden will, beginnt er als Technischer<br />

Zeichner und später in der Konstruktionsabteilung bei Continental in<br />

Hannover. Dort arbeitet er bis zur Frührente wegen betriebsbedingter<br />

Erkrankung 1985). Um 1963 übernimmt er die Führung des<br />

Spielmannszugs in Schneeren. Im August 1970 ist er dann wesentlich an<br />

der Gründung des Spielmannszugs im Schützenverein <strong>Mardorf</strong><br />

beteiligt. Seitdem wohnt er auch in <strong>Mardorf</strong>. Er macht in seinen Jahren<br />

den Spielmannszug zum Stolz der Region und zum Werbeträger des<br />

Ortes. 1980 wird er Ehrentambourmajor des Spielmannszuges <strong>Mardorf</strong>.<br />

1994 erweckt er das Spielmannszugwesen in <strong>Mardorf</strong> mit dem „Oldie-<br />

Zug“ wieder zum Leben und erfreut so mit seinen ehemaligen<br />

Schützlingen die <strong>Mardorf</strong>er bei den örtlichen Veranstaltungen. Nach<br />

kurzer schwerer Krankheit stirbt er am 9.3.2009.<br />

Sommer <strong>1997</strong> Ferne Ereignisse haben eine Verbindung nach <strong>Mardorf</strong>:<br />

<strong>Die</strong> Diktatur im Kongo-Zaire scheint beendet. Christian Pecki ein mit Familie in <strong>Mardorf</strong> (bei Nr.215)<br />

wohnender Asylbewerber saß 8 qualvolle Monate unter unmenschlichen Bedingungen in einem zairischen<br />

Gefängnis wegen eines regierungskritischen Presseartikels. Pecki war in seiner Heimat freier Journalist und<br />

ist heute Sekretärkoordinator der oppositionellen Lumumba-Partei in Europa. Während des langwierigen<br />

Asylverfahrens sind seine Kinder in <strong>Mardorf</strong> herangewachsen. Er selber spielt gerne in der Altherren-<br />

Fußballmannschaft der SG M/S. <strong>Die</strong> Verhältnisse in Zaire haben sich in Folgejahren leider nicht verbessert,<br />

Familie Pecki zieht später nach Neustadt. Seine Kinder machen ihren Weg in Deutschland und Vater<br />

Christian stirbt nach 2005 ohne seine Heimat je wieder zu sehen.<br />

29.6.<strong>1997</strong> Erster dokumentierter Tornado (Windhose, Trombe) nördlich von <strong>Mardorf</strong>.<br />

Juli <strong>1997</strong> Oder-Hochwasserkatastrophe!<br />

17.7.<strong>1997</strong> Einweihung des Golfparks Steinhuder Meer.<br />

Aug.<strong>1997</strong> Der Sohn der 1942 nach <strong>Mardorf</strong> deportierten ukrainischen Zwangsarbeiterin Nadja Samnius (oo<br />

1950, 3 Kinder, +3.4.1993) Iwan besucht Familie Röhr (Nr.37). Der immer noch bestehende<br />

Kontakt war vor allem in den Jahren nach der Reaktorkatastrophe bei Tschernobyl wichtig. So<br />

bekamen sie aus <strong>Mardorf</strong> die dringend benötigte Hilfe. <strong>Die</strong> Mutter hatte den damals eigentlich<br />

verbotenen „Familienanschluß“ nie vergessen.<br />

1.8.<strong>1997</strong> <strong>Die</strong> Grundschule <strong>Mardorf</strong> hat 4 Klasen mit 72 Schülern. 1.Klasse 22 <strong>–</strong> Frau Pilgrim / 2.Klasse 16 <strong>–</strong><br />

Herr Stier / 3.Klasse 16 <strong>–</strong> Frau Bühring / 4.Klasse 18 <strong>–</strong> Frau Homann. Antrag auf volle Halbtagsschule.<br />

29.-31.8.<strong>1997</strong> Gründung des Vereins zur Erhaltung des<br />

Erntewagenbaus n.e.V.<br />

(Erntewagenbauverein <strong>–</strong> EBV). Er nimmt<br />

mit einem „Themen-Festwagen“ (Schule<br />

A.D. / Foto unten) erstmals am Erntefest<br />

teil, das diesmal verbunden ist mit dem<br />

40jährigen Jubiläum der<br />

Feuerwehrkapelle. In den Folgenjahren<br />

kommt die Tradition der Ernte-, Fest- und<br />

Mottowagen wieder zu neuer Blüte. <strong>Die</strong><br />

Kinder (8-12 Jahre) können erstmals am<br />

Schießen teilnehmen, denn Waltraud<br />

Bunge (Nr.211) hat eine Armbrust<br />

gestiftet. <strong>Die</strong> Bürgerscheibe bekommt<br />

F.Dankenbring (Heerhof 3). Beim Festumzug am Sonntag sind neben den Erntewagen auch ca.<br />

700 Marschierer zu Ehren der Feuerwehrkapelle unterwegs. <strong>Die</strong> Musikgruppe ist zu einem<br />

wichtigen Kulturträger im Ort geworden.<br />

Sept.<strong>1997</strong> Einweihung des Bolzplatzes in den Wiesenkämpen nördlich der Jugendherberge.<br />

13.9.<strong>1997</strong> 25 Jahrfeier der CDU <strong>Mardorf</strong> mit dem ehemaligen stv. Nds. Ministerpräsidenten Wilfried<br />

Hasselmann.<br />

238


Okt.<strong>1997</strong> Einweihung der Sportpistolen-Duell-Anlage (25 m) innerhalb der bestehenden KK-Anlage des<br />

Schützenvereins <strong>Mardorf</strong> unter den Eichen am Walter-Langhorst-Platz.<br />

Nach Jahrzehnten des ständigen „Flickens“ wird innerhalb von 3 Wochen die völlig desolate<br />

Pflasterung der Meerstraße/Moorstraße mit einer ersten „versuchsweisen“ Teerdecke versehen.<br />

Bis zur EXPO 2000 wird dann die gesamte Moorstraße geteert.<br />

5.10.<strong>1997</strong> Im Rahmen der offiziellen Einweihung des Haus des Gastes erscheint die erste umfassende<br />

<strong>Mardorf</strong>er Chronik: (Foto rechts: Deckelansicht)<br />

„<strong>Mardorf</strong> am Steinhuder Meer <strong>–</strong> Geschichte eines Dorfes und seiner Bewohner“ von Friedrich Dankenbring<br />

(*1952 Nr.23) in Zusammenarbeit mit der Dorfgemeinschaft (u. a. Brigitte Kohlmann).<br />

Nach der ersten kleinen Chronik von Helmut Dannenberg 1973 und der Bilderchronik (<strong>Mardorf</strong> in<br />

alten Photographien) 1984 ist hier nun alles bis dahin bekannte Wissen zusammengetragen<br />

worden. Außerdem wird in der Chronik erstmals die alte heimische Sprache, das <strong>Mardorf</strong>er Platt<br />

dokumentiert. <strong>Die</strong> Vorarbeiten zum Buch geschehen gerade noch so rechtzeitig, um die<br />

unersetzlichen Erinnerungen vieler älterer Mitbürger für die Nachwelt zu erhalten.<br />

Ende der Chronik in Buchform <strong>1997</strong>!<br />

11.10.<strong>1997</strong> Gefährlicher Brand in der Autolackiererei Hoffschmidt (alte Hofstelle Nr.6), der Schaden wird auf<br />

über eine ½ Mio. DM geschätzt.<br />

Nov.<strong>1997</strong> Provisorische Öffnung des Jugendtreffs mit Außenanlage im ehemaligen Kühlhaus am Brink.<br />

1.Adv.<strong>1997</strong> Der 1.große Weihnachtsmarkt auf dem Aloys-Bunge-Platz. Unter Führung der Dorfgemeinschaft<br />

versammeln sich viele <strong>Mardorf</strong>er Vereine und Gruppen um selbst hergestellte Produkte zu<br />

verkaufen oder einfach weihnachtliche Stimmung aufkommen zu lassen. Der Schützenverein<br />

nimmt erstmals mit einem Bogenschützenstand teil.<br />

<strong>Die</strong> Weihnachtsbeleuchtung wird auf über 60 Sterne erweitert und jetzt sind auch die Bereich<br />

Mummrian, Alte Lindenstraße, Ohlhagen Steinweg bis vor der Mühle, Hinterm Dorf beleuchtet.<br />

239


A12 <strong>Die</strong> <strong>Zeit</strong> 1998 bis heute<br />

1998 Konfessionen in <strong>Mardorf</strong>:<br />

58% = ca. 1.100 evangelisch-lutherisch / 5,5% = ca. 107 andere christliche Religionen (u. a. um 50<br />

neuapostolisch) / 36,5% = ca. 693 ohne Konfession. Zeugen Jehovas haben in <strong>Mardorf</strong> eine kleine<br />

Gemeinschaft. Inzwischen gibt es auch einige Moslems. Eine nachweisbare jüdische Gemeinde<br />

hat es nur bis 1939 in Rehburg-Stadt gegeben.<br />

Wilfried Müller (A.d.Mummrian 40) wird Nachfolger des langjährigen Vorsitzenden W.Nortmeier<br />

(Nr.90) in der SPD-Abteilung <strong>Mardorf</strong>.<br />

<strong>Die</strong> Freiwillige Feuerwehr <strong>Mardorf</strong> gründet einen Förderverein.<br />

Den Vorsitz der DRK-Ortsgruppe <strong>Mardorf</strong> übernimmt Regina Wolter (Nr.29) bis 2003.<br />

21.1.1998 Schneechaos in Norddeutschland!<br />

1.2.1998 <strong>Mardorf</strong> und Schneeren kommen zur<br />

katholischen St. Peter und Paul<br />

Kirchengemeinde in Neustadt a. Rbge.<br />

Pfarrer ist Ewald Studinski.<br />

22.-24.5.1998 Beim Schützenfest wird Tischlermeister<br />

Werner Förthmann (Nr.81) zum 6. Mal<br />

König (4x Kinderkönig). Schon sein Vater<br />

hat jedes Jahr das Holz für die<br />

Königsscheiben gespendet. Bianca Nülle<br />

(Nr.573) ist Kinderkönigin und Gudrun<br />

Dankenbring (Heerhof 3) erhält die<br />

Damenscheibe verbunden mit einer<br />

„Hofparty im Feuerwehrzelt“.<br />

6./7.9.1998 Erntefest mit vielen interessanten Festwagen und der Erntekrone (siehe rechts / u. a. Walter Dalhoff).<br />

Okt.1998 Eröffnung des „<strong>Mardorf</strong>er Blumenspeichers“ (Andrea Kirk) im Brasespeicher am Bungeplatz.<br />

9.12.1998 Das Naturschutzgebiet „Meerbruchwiesen“ (NSG-HA190) ist rechtskräftig ausgewiesen.<br />

31.12.1998 <strong>Die</strong> letzte <strong>Mardorf</strong>er Tankstelle schließt: Heinz Rusche (Nr.191 / seit 1952) an der Rehburger Str.<br />

Ende 1998 gibt es in <strong>Mardorf</strong> 800 Gästebetten. Urlaub auf dem Bauernhof ist der „Renner“.<br />

Ferienzentrum <strong>Mardorf</strong> (einer von mehreren Entwürfen / Abb. links die Meerstraße und rechts das Meer)<br />

240


Bis um 1999 gibt es immer wieder neue Pläne für ein „Ferienzentrum“ zwischen Pferdeweg/Meerstraße und<br />

Uferweg (sowie Warteweg und Rote-Kreuz-Str.). Bis zu 1.000 Betten sind geplant, außerdem<br />

„Wellness- und Spaßbad“ sowie einer „Shoppingmall“. Initiator der riesigen Investition ist Ulrich<br />

Hermann (Nr.195). Mangels Investoren und Betreibern bleibt es aber beim Plan.<br />

1999 Gründung der Sparten „Dart“ und „Tanz“ im TSV <strong>Mardorf</strong> und erstes Fußball-Juxturnier.<br />

6.2.1999 Josef „Jupp“ Boslar erhält das Bundesverdienstkreuz und wird Ehrenvorsitzender der<br />

Dorfgemeinschaft <strong>Mardorf</strong> e.V.<br />

Josef Boslar (*20.4.1929 in Bamen bei Jülich / Aachen) kommt 1944 als 15-jähriger „von der Westfront“<br />

mit Mutter und Geschwistern als Flüchtling nach <strong>Mardorf</strong> auf „Dresslers“ Hof Nr.33. Seinen erlernten Beruf<br />

als Buchdrucker kann er wegen der Kriegswirren nicht weiterführen. 2 Jahre ist er bei August Nülle Nr.92 in<br />

der kleinen Landwirtschaft tätig und lernt Emmy Struckmann (*23.2.1930) kennen, deren Vater Albert<br />

Struckmann Nr.109 eine Landmaschinen-Reparaturwerkstatt hat. Deshalb lernt er dort seit 1947 in einem<br />

Metallberuf. Eine Kraftfahrzeugschlosser-Lehre beginnt er im heimatlichen Jülich. Nach der Gesellenprüfung<br />

1950 kommt er aber ganz nach <strong>Mardorf</strong> und engagiert sich schon früh in der örtlichen Gemeinschaft. U. a.<br />

spielt er auch beim RSV Rehburg Fußball. Er arbeitet im Betrieb des zukünftigen Schwiegervaters und<br />

heiratet am 23.5.1952 Emmy (Tochter Gudrun *17.10.1953). Von 1953 <strong>–</strong> 1956 bereitet er sich auf die<br />

Meisterprüfung (Bundesfachlehranstalt Lüneburg <strong>–</strong> Eintragung in Innungs- und Handwerksrolle) vor. Ab<br />

1.6.1956 übernimmt er den häuslichen Betrieb. Dazu kommen nun auch leitende Vereinsämter: So in der<br />

Feuerwehr, dem TSV, Schützenverein und vor allem Gesangverein. <strong>Die</strong>sen begleitet er weitere 33 Jahre als<br />

Schriftführer.<br />

Vor der 800-Jahrfeier <strong>Mardorf</strong>s 1973 gründet er die Volkstanzgruppe. Mit anfänglich 3 anderen Paaren<br />

tanzen sie mit großem Erfolg den „Bunten“. Später sind auch einige deren Kinder von damals dabei, diese<br />

schöne Tradition fortzusetzen.<br />

1958 wird er zunächst in den Innungsvorstand der Landmaschineninnung <strong>Die</strong>pholz und dann in die die<br />

Prüfungskommission gewählt <strong>–</strong> deren Vorsitzender er 1968 wird und über 40 Jahre als Mitglied angehört.<br />

1975 wird er Stellvertreter und 1978 Obermeister. Seit diesem Jahr werden auch alle Innungs-<br />

Vorstandssitzungen und Versammlungen in <strong>Mardorf</strong> abgehalten. Ab 1983<br />

finden im Schützenhaus <strong>Mardorf</strong> alle Freisprechungen des<br />

Landmaschinen-Mechaniker-Handwerks Kammerbezirk Hannover (oft<br />

mehr als 250 Personen) statt. Noch bis 1999 ist er Obermeister. Nach<br />

dieser langen aktiven <strong>Zeit</strong> wird er zum Ehrenobermeister ernannt.<br />

1980 beginnt in <strong>Mardorf</strong> die Dorferneuerung <strong>–</strong> Jupp ist einer der<br />

herausragenden treibenden Kräfte. 1983 ist er maßgeblich an der<br />

Gründung der „Dorfgemeinschaft <strong>Mardorf</strong> e.V.“ beteiligt und wird<br />

erster Vorsitzender. Es entstehen die ersten „neuen“ Fachwerkbauten und<br />

gefährdete vorhandene Gebäude werden saniert oder umgesetzt (so 1982<br />

das Buswartehäuschen neben der Kapelle; 1983 Meyer-Speicher, 1984<br />

Brase-Speicher, 1984 Dorfgemeinschaftshaus, 1985 Geräteschuppen,<br />

1990 Brennewien-Speicher, 1991 Heimatmuseum und 1996 Haus des<br />

Gastes).<br />

Weitere Gemeinschaftsaktivitäten (z. B. 1986 Partnerschaft mit <strong>Mardorf</strong> bei Homberg/Efze) und<br />

Verschönerungen (Maibaum und Weihnachtsbeleuchtung) die <strong>Mardorf</strong> über die Ortsgrenzen hinaus bekannt<br />

machen, gehen auch auf sein Engagement zurück. Er versteht es vor allem andere wichtige Persönlichkeiten<br />

„mit ins Boot“ zu holen und an die entscheidenden Mittel zu kommen. Das Heimatmuseum erhält aus Anlass<br />

der Ernennung zum Ehrenvorsitzenden den Namen: Heimatmuseum <strong>–</strong> Josef Boslar<br />

19.3.1999 Vorsitzender des MTC wird wieder Friedrichwilhelm Schmädeke (H.d.Lindenberg 5). Ihm folgen<br />

Claudia und Andreas Berendsen (Nr.52).<br />

25.3.1999 Sporthallenbauverein <strong>Mardorf</strong> (SBV):<br />

Als „Initiative zur Förderung des Schulsporthallenbaus“<br />

in der Gaststätte Asche-Bruns mit 24 Interessierten<br />

gegründet, um die schon seit langem vergeblichen<br />

Bemühungen um einen Sporthallenbau für <strong>Mardorf</strong><br />

voranzutreiben. 1.Vorsitzende Cornelia Schulze<br />

(*11.3.1958, Nr.36), im Vorstand: Heike Braunert,<br />

Friedel Dankenbring, Helmut Mantei, Wilfried Müller,<br />

Jens Tahn. Bis 2010 hat der SBV mit über 150<br />

Mitgliedern und vielen Aktionen (Spiel ohne Grenzen / Benefizkonzerte am Bungeplatz) viele<br />

Spenden zusammengetragen, das Baugelände hinter dem Sportplatz erworben und die<br />

planungsrechtlichen Voraussetzungen erfüllt. Aber der Baubeginn steht leider immer noch aus.<br />

26.3.1999 <strong>Die</strong> erste CD „Soe as dat freuer was“ (<strong>Mardorf</strong>er Platt, Otto Gerberding Nr.84) wird vorgestellt.<br />

241


7.4.1999 Der neue Maibaum wird aufgerichtet: 15,5 m hoch und mit 22 <strong>Mardorf</strong>er Handwerksschildern (aus<br />

Metall von der DEULA in Nienburg gefertigt und <strong>Die</strong>ter Hengstmann, <strong>Mardorf</strong> bemalt) geschmückt.<br />

Bei der Maifeier der Dorfgemeinschaft am 1.5. wird der gebundene Ehrenkranz der Damenkönigin<br />

1998 (Gudrun Dankenbring) hochgezogen.<br />

15./16.5.1999 Schützenkönigin (und Damenzimmerscheibe) ist Ingrid Poschag (Nr.55), Kinderkönig Christoph<br />

Braunert (Nr.130).<br />

Sommer 1999 Auf dem Steinhuder Meer sind noch 5.453 (Segel-) Boote registriert.<br />

242<br />

Bootstypen und Knoten (Foto: Kajütboot)<br />

Das Meerwasser ist völlig klar bis zum Grund <strong>–</strong> die Blaualgen sind vorübergehend verschwunden,<br />

weil sich die Kleinkrebse extrem vermehrt haben. Trotzdem wächst das allgemeine<br />

Verschlammungsproblem im Meer weiter.<br />

Der Fahrrad-Rundweg um das Meer wird auf einer verlängerten Trasse jetzt am Dorf Winzlar<br />

vorbeigeführt. Der alte Weg durch das Hagenburger Moor entfällt.<br />

Aug.1999 <strong>Die</strong> Stadt beginnt den Umbau des Jugendhauses: Alle bisher geleisteten Arbeiten (Wert fast<br />

75.000 DM) werden rückgängig gemacht und es erfolgt jetzt ein Ausbau nach „DIN“. <strong>Die</strong><br />

bisherigen Nutzer des Hauses sind damit wieder auf das Buswartehäuschen angewiesen.<br />

4./5.9.1999 Beim Erntefest (Foto unten rechts) bekommt <strong>Die</strong>ter Denker die Bürgerscheibe.<br />

Otto Gerberding (*1939 Nr.84) hat eine CD (Foto unten links) mit alten Geschichten „Sou as dat freuer<br />

was.“ in <strong>Mardorf</strong>er Platt produziert. Gespräche älterer Mitbürger sind dazu mitgeschnitten worden.<br />

Singegruppe, Gemischter Chor und Feuerwehrkapelle <strong>Mardorf</strong> wirken mit.<br />

Sept. 1999 Eröffnung der Stadtteilbücherei in der Grundschule <strong>Mardorf</strong> (Janina Müller Nr.58).<br />

40 Jahr Feier der neuen Schule (Grundschule an der Eichedorffstr.) in <strong>Mardorf</strong> mit großem<br />

Anklang und vielen ehemaligen Schülern und Lehrern.


Ende 1999 Endausbau des ersten <strong>Mardorf</strong>er „Jugendtreffs“ im ehemaligen Kühlhaus auf dem Kleinen Brink<br />

mit WC und Heizung.<br />

Auf Initiative des Verkehrsvereins <strong>Mardorf</strong> gibt es ein erstes gemeinsames Gastgeberverzeichnis<br />

des mit allen Anliegern um das Steinhuder Meer (auch Steinhude und Hagenburg).<br />

1. Advent 1999 Der 3.Weihnachtsmarkt kann erstmals mit eigenen kleinen Holzbuden der Dorfgemeinschaft in<br />

größerem Rahmen stattfinden.<br />

26.12.1999 (Jahrhundert-) Orkan „Lothar“ (mit Orkan „Martin“) hinterlässt mit Spitzenwindgeschwindigkeiten<br />

von 272 km/h verheerende Verwüstungen von West-Frankreich bis Mitteleuropa.<br />

Sylvester 1999 findet im Schützenhaus die größte Sylvesterfeier in <strong>Mardorf</strong> mit ca. 270 Besuchern statt. <strong>–</strong><br />

ausgerichtet von allen <strong>Mardorf</strong>er Vereinen und Gruppen.<br />

Ab 2000 <strong>Die</strong> Jahres-Durchschnittstemperatur steigt stetig (bis 2009 um 1,2°)!<br />

243<br />

Schützenhaus mit<br />

Schießbahn (Luftbild)<br />

Schützenhaus um 2000<br />

Ankauf des „<strong>Mardorf</strong>er Feldes“ durch U.Hermann (Nr.195) für die spätere Nutzung als<br />

Schlammpolder bei Entschlammungsmaßnahmen im Steinhuder Meer.<br />

1.1.2000 <strong>Mardorf</strong> hat offiziell 2000 Einwohner.<br />

Das Euro-Autokennzeichen wird eingeführt: Im Landkreis Hannover z. B. „ H XX 1111 “.<br />

Frühjahr 2000 Nach über 30 Jahren brütet wieder ein Seeadlerpaar am Steinhuder Meer und damit am<br />

weitesten westlich in Deutschland.<br />

Der schon <strong>1997</strong> begonnene Golfplatz am ehemaligen Mühlenberg wird vollendet.<br />

(Foto unten Kapelle mit Leiter Wilfried Ideker bei der traditionellen Maifeier).<br />

1.5.2000 Maifeier auf dem Aloys-Bunge-Platz mit Gemischten Chor und Feuerwehrkapelle <strong>Mardorf</strong>.<br />

Mai 2000 Einweihung des Aussichtsturms auf dem Weißen Berg.<br />

Gründung der Fußball-JSG <strong>Mardorf</strong>/Schneeren/Eilvese mit 170 Jugendlichen in allen Klassen.


3./4.6.2000 Zum Schützenfest verschönen fast 100 erstmals angeschaffte <strong>Mardorf</strong>er Schützen-Flaggen (weiß<br />

und grün mit Wappen) das Straßenbild zu den traditionellen Ausmärschen. <strong>Die</strong> Millenium-<br />

Scheibe erringt Wolfgang Fussy (früher Nr.179 - jetzt Neustadt / Foto unten). So wird sie also erst<br />

am Elternhaus „zwischen-angebracht“ und später mit einer Abordnung am neuen Wohnhaus in<br />

Neustadt. <strong>Die</strong> Kinder-Jahrtausendscheibe erhält Bianca Nülle (Nr.573), die Damenscheibe Silke<br />

Bodenburg (B.d.Langen Birken).<br />

244<br />

Spielmannszug <strong>Mardorf</strong><br />

1.7.2000 1.Benefizkonzert des Sporthallenbauvereins mit <strong>Mardorf</strong>er Musikgruppen<br />

(Nebenwirkungen, Fenny Village Blues Band, E.Riedl) wird auf dem<br />

Bungeplatz zu einem besonderen Ereignis.<br />

Juli 2000 Der neue <strong>Mardorf</strong>er Islandpferdehof (Bernhard Schröder <strong>–</strong> 1985 <strong>Mardorf</strong>er<br />

Str./Golfplatz im Gewerbegebiet) wird an der Rehburger Str./Kastensberg<br />

auf einem 25.000 m² großen Areal eröffnet. Dazu gehören ca. 80 eigene<br />

Pferde, eine große Reithalle, Reitunterricht, Pferde-Pensionsboxen,<br />

Zuchthengste, Heuhotel und Erlebnisevents mit Grillhütte.<br />

Sommer 2000 Neu im Kindergarten <strong>Mardorf</strong> ist Dagmar Nikolaus (Mariensee).<br />

9./10.9.2000 Beim Erntefest (Foto „Mühle Erntewagenbauverein“) übernimmt<br />

Hubert Paschke (*4.9.1956, Vor der Mühle) den Oldie-<br />

Spielmannzug (2001 dann auch offiziell). <strong>Die</strong> Bürgerscheibe<br />

erringt Ingrid Poschag.<br />

22.9.2000 Wilhelm „Willi“ Nortmeier stirbt!<br />

(*18.1.1939 <strong>Mardorf</strong> Nr.90) verstirbt nach langer schwerer Krankheit.<br />

Als gelernter Dachdecker muss er aus gesundheitlichen Gründen schon<br />

früh umschulen auf Radio- und Fernsehtechniker auf dem Fliegerhorst<br />

Wunstorf. Nachdem er 1958 Schützenkönig wird, wirkt er fortan an der<br />

Gründung der Schießgruppe mit und wird später Ehrenmitglied. Auch der<br />

Angelsportverein „Hai“ hat ihm viel zu verdanken. Da er zunehmend<br />

krankheitsbedingt beruflich nicht mehr tätig sein kann, wird er freier<br />

Mitarbeiter Neustädter <strong>Zeit</strong>ungen. Am 29.9.1968 kommt er (als Nachfolger seines Vaters) für die SPD in<br />

den Gemeinderat <strong>Mardorf</strong>. Willi Nortmeier wird 1972 stellv. Bürgermeister bis 9.6.<strong>1974</strong>. Vom 12.3. <strong>–</strong><br />

27.6.<strong>1974</strong> ist er für die SPD auch im<br />

Interimsstadtrat Neustadt. Seit <strong>1974</strong> ist<br />

durchgehend für die SPD im Ortsrat<br />

<strong>Mardorf</strong> und immer deren<br />

Fraktionssprecher. Er engagiert sich neben<br />

der Ortspolitik vor allem für<br />

heimatkundliche (u. a. Carl-<strong>Mardorf</strong>-Weg =<br />

Foto), historische, kulturelle Geschehnisse in<br />

<strong>Mardorf</strong> und arbeitete mit Friedel<br />

Dankenbring bis zuletzt an der Bewahrung<br />

der <strong>Mardorf</strong>er Sprache. Das Wappen geht<br />

mit auf seine Initiative zurück.<br />

„<strong>Mardorf</strong> ging ihm über alles!“<br />

Okt.2000 Vorstellung des <strong>Mardorf</strong>er Films: „Hier is<br />

wat los ...“ (von Otto oo Ingrid Gerberding<br />

Nr.84).


7.10.2000 Offizielle Eröffnung des „Neuen Jugendhauses“ (Kalthaus <strong>Mardorf</strong>). Nutzer sind jetzt Kleinkinder<br />

und jüngere Jugendliche. Es ist längere <strong>Zeit</strong>en ohne, dann aber auch mit intensiver Nutzung<br />

(jugendliche Selbstverwaltung!), die dann leider oft zu „Nachbarschafts“-Problemen führt. Nach<br />

und nach normalisiert sich das Verhältnis und mit „erwachsener Begleitung“ wird das Haus<br />

regelmäßig und gut aufgesucht.<br />

Meyer-Speicher und Grillplatz von Nordosten / „Alte Neue Schule“ <strong>Mardorf</strong> Nr.97 (Foto in 2000)<br />

24.12.2000 Weiße Weihnachten mit über 10 cm Schneehöhe.<br />

2001 <strong>Die</strong> Leitung des DRK-Therapiezentrums übernimmt Margit Blondke.<br />

Frühjahr 2001 Entlang des Norduferweges werden die alten Holzbänke gegen moderne blaue Metallbänke<br />

ausgetauscht (insgesamt werden es 71 Bänke).<br />

25./26.5.2001 Schützenkönig ist Horst Thiel (Nr.194), Kinderkönigin Michaela Steigmann (Nr.60), die<br />

Damenscheibe geht an Christa Watermann (Nr.127).<br />

Aug.2001 Strandparty des Verkehrsvereins <strong>Mardorf</strong> an der Weißen Düne (zeitgleich mit dem festlichen<br />

Wochenende in Steinhude.<br />

1./2.9.2001 <strong>Die</strong> Bürgerscheibe beim Erntefest erringt Horst Thiel (Nr.194). (Fotos: Festplatz und Festwagen)<br />

9.9.2001 Kommunalwahlen: Bildung der Region Hannover (aus Stadt, Landkreis, Kommunalverband<br />

Hannover) mit Regionspräsident (offiziell wird die Umgliederung zum 1.11.2001). Cornelia<br />

Schulze erreicht mit der CDU die Mehrheit im Ortsrat (6 Sitze von 11) und wird<br />

Ortsbürgermeisterin; stv. Jens Rogalla (Nr.8).<br />

11.9.2001 In New York (Twin Towers <strong>–</strong> World Trade Center) und anderen Orten der USA werden mit<br />

Flugzeugen verheerende Terror-Anschläge verübt.<br />

7.10.2001 In Afghanistan beginnt der Krieg gegen den Terror von Al Qaida und Taliban.<br />

245


Herbst 2001 Das Schützenhaus erhält einen<br />

befestigten Parkplatz.<br />

Sängertreffen <strong>Mardorf</strong> (2001) „Unter den Eichen“<br />

(Veranstalter: Gemischter Chor <strong>Mardorf</strong>)<br />

1.11.2001 Nach der Kommunalwahl bekommt<br />

<strong>Mardorf</strong> erstmals eine<br />

Ortsbürgermeisterin: Cornelia<br />

Schulze (CDU / *11.3.1958, Nr.36)<br />

wird mit überwältigender Mehrheit<br />

auch in den Stadtrat gewählt.<br />

24.12.2001 Weiße Weihnachten mit über 30 cm<br />

Schneehöhe.<br />

Um 2002 Neues Fachwerk in <strong>Mardorf</strong>: Selmaz Selle aus Langenhagen baut an der Rehburger Straße 25b<br />

ein besonders interessantes Fachwerk-Wohnhaus (Zeichnung rechts) mit passenden<br />

Nebengebäuden.<br />

1.1.2002 Neue gemeinsame Währung in<br />

Mitteleuropa ist jetzt der EURO (Cent)<br />

statt Deutsche Mark und Pfennig<br />

(Umtauschkurs 1 € ~ 2 DM)!<br />

12.1.2002 Erstmals seit 1968 (wie schon in den<br />

Anfangsjahren) wird die<br />

Generalversammlung des<br />

Schützenvereins wieder Anfang<br />

Januar abgehalten.<br />

Anfang 2002 An das Feuerwehrgerätehaus wird in<br />

Eigenleistung eine „4.Box“ (Garage<br />

mit Lagerraum) angebaut und löst<br />

einige Platzprobleme der immer größer werdenden Wehr. Endlich kann auch ein neuer MTW (VW-<br />

Bus als Mannschaftstransportwagen) angeschafft werden.<br />

<strong>Die</strong> Jugendgruppe „<strong>Mardorf</strong> City“ gründet sich als Interessengemeinschaft, um selbst Feten und<br />

Parties (MCP) für die Jugend zu organisieren. Teilnehmen kann aber nur, wer persönlich<br />

eingeladen wird. Das gewaltfreie Konzept bewährt sich bis nach 2010. Gefeiert wird im<br />

Schützenhaus oder im Zelt am Golfplatz.<br />

26.2.2002 Der Orkan „Anna“ erreicht Windgeschwindigkeiten bis 180 km/h in Norddeutschland!<br />

1.3.2002 Gründung der Sparte „Tischtennis“ im TSV <strong>Mardorf</strong>.<br />

246<br />

II.Herren SG <strong>Mardorf</strong>/Schneeren 2002


Febr.2002 Wilhelm “Willi” Brase gibt sein letztes öffentliches Amt ab.<br />

Wilhelm Brase (im Ort nur “Dannbargs-Willi“ genannt / *26.12.1921 Nr.3 <strong>Mardorf</strong>). Heiratet in 1.Ehe Ida<br />

Kahle (*1920 Nr.7 +1967). Sohn Wilhelm*1952 oo Ilona Scheitler (Nr.21 <strong>–</strong> Sohn Oliver) und in 2.Ehe<br />

Waltraut Mann (*6.1.1935 Nr.130 gest.). Tochter Christine oo Hans-Joachim Jahns (Töchter: Vanessa und<br />

Lara Tabea). Lebensgefährtin Erika Füllbier aus Ottensen (eigene Kinder, verstorbener Ehemann).<br />

Willi Brase wächst auf der elterlichen Halbmeierstelle Nr.3 auf und erlernt die Landwirtschaft von klein an<br />

und muss schon früh mit Verantwortung übernehmen, da 2 Onkel im I. und auch sein Bruder Heinrich im II.<br />

Weltkrieg gefallen bzw. vermisst sind. Auch er muss sich viele Jahre im II. Weltkrieg bewähren (u. a. Anfang<br />

1942 im Kessel von Cholm/Nowgorod) und kehrt erst 1947 aus der Kriegsgefangenschaft in Marokko zurück<br />

nach <strong>Mardorf</strong>. Trotzdem findet er sich sofort bereit, neben der häuslichen und landwirtschaftlichen Arbeit,<br />

auch für die Gemeinde ehrenamtlich tätig zu werden. Bereits 1948 wird er Mitglied im Gemeinderat (bis<br />

1972) und später im neu geschaffenen Ortsrat <strong>Mardorf</strong> (1981 <strong>–</strong> 1991 zusätzlich auch als Ratsherr und<br />

Mitglied in für <strong>Mardorf</strong> entscheidenden Ausschüssen im Stadtrat Neustadt). Den größten Einfluss auf die<br />

Geschicke <strong>Mardorf</strong>s aber hat er als Ortsbürgermeister ab 1981. Sein Engagement gilt natürlich auch den<br />

anderen Vereinen und Einrichtungen im Ort. So gehört er unter anderem dem Vorstand der<br />

Forstinteressentenschaft <strong>Mardorf</strong> 20 Jahre an. Als leidenschaftlicher Jäger (und das bis ins 89.Lebensjahr)<br />

gehört er schon seit vielen Jahren der Jägerschaft <strong>Mardorf</strong> West als Jagdpächter an. Aktives Mitglied ist er in<br />

fast allen örtlichen Vereinen. Hier nur einige herausragende Ereignisse für unseren Ort <strong>Mardorf</strong> an denen er<br />

maßgeblich beteiligt war oder die nur durch ihn zustande kamen: 1958<br />

läutet sein Mähdrescher (Claas Europa) als erster in <strong>Mardorf</strong> das neue<br />

„technisches <strong>Zeit</strong>alter“ ein. 1959 Neubau der Volksschule und eines<br />

Lehrerwohnhauses. Nach 1960 Entwicklung des Wochenendgebietes<br />

und Aufspülungen am Nordufer des Steinhuder Meeres. 1961<br />

Asphaltierung der Hauptstraße (L360) und Wirtschaftswegebau. 1967<br />

Das neue Klärwerk wird gleich so dimensioniert, dass es auch späteren<br />

Anforderungen gerecht wurde. Um 1967 Baubeginn der<br />

Straßenverbindung nach Neustadt (Moorstraße K 347). Bis 1970 wird<br />

der Uferweg durchgängig am gesamten Nordufer („Promenade“) auch<br />

über private Flächen gebaut. 1972 Bau des Feuerwehr-Gerätehauses<br />

zur Sicherung der Wehr. 1973 ist er Mitinitiator der 800-Jahrfeier und<br />

Kreisschützenfestes. <strong>1974</strong> Wahl in den Ortsrat <strong>Mardorf</strong> (bis 1991).<br />

Nach 1975 Verlagerung der vielen planlosen Campingplatzflächen in<br />

Ufernähe nördlich in das Gebiet zwischen Pferdeweg und Meerstraße.<br />

Zusammen mit dem Großraum Hannover schafft er den größten heute<br />

bestehenden Campingplatz - „Nordufer Camping“. 1976 Rundwanderweg um das Meer. 1980 Beginn der<br />

Dorferneuerung. Hiermit beginnt seine wirklich historische Leistung für den Ort <strong>Mardorf</strong>. Zusammen mit<br />

Josef Boslar und Aloys Bunge wird die Dorferneuerung ins Leben gerufen, die sich als Ziel gesetzt hat:<br />

„Rettung der letzten alten Dorfstrukturen und Gestaltung des Ortes für die Zukunft!“ 1981 wird er<br />

folgerichtig Ortsbürgermeister (bis 1991) als Nachfolger seines Cousin Fritz Brase. 1983 Einweihung der<br />

Friedhofskapelle, des Schützenhauses und Flutlichtanlage am Sportplatz. Und das alles in Eigenleistung der<br />

Bürger und Vereine. Sein Motto: „Frag nicht lange, sondern mach!“ <strong>Mardorf</strong> wird als „Schönstes Dorf“<br />

ausgezeichnet. 1984 Einweihung des Dorfgemeinschaftshauses im ehemaligen Schulgebäude „Neue Alte<br />

Schule“ Nr.97, das abgerissen bzw. verkauft werden sollte. Wiederaufbau des „ältesten noch erhaltenen<br />

Gebäudes“ (um 1660) in <strong>Mardorf</strong>. Es steht als Schweinestall vernachlässigt hinter seinem Elternhaus Nr.3<br />

und wird an den neu geschaffenen Aloys-Bunge-Platz im Zentrum des Ortes versetzt, wo es dann unter dem<br />

Begriff Brase-Speicher als Sprechstelle der Stadt, Tourist-Info, Blumenspeicher, kleiner gastronomischer<br />

Betrieb und Versicherungsbüro genutzt wird. Ein Neubaugebiet im Westen des Mummrians entsteht. „Ein<br />

Dorf stellt sich vor“ macht <strong>Mardorf</strong> bekannt. <strong>Die</strong> <strong>Mardorf</strong>er Bilder-Chronik in alten Photographien verewigt<br />

die letzten bildlichen Schätze. 1985 sendet NDR-Radio Niedersachsen live aus dem Schützenhaus. 1986 wird<br />

die Alte Schmiede die 1.Aalräucherei nördlich des Meeres. Erstes partnerschaftliches Treffen mit <strong>Mardorf</strong> bei<br />

Homberg/Efze in Hessen. Nach 1987 intensive regelmäßige Treffen mit Jägern aus Finnland in beiden<br />

Ländern. 1988 erhält <strong>Mardorf</strong> wieder eine eigenständige Grundschule. Gründung des Tennisclubs. 1989<br />

Einweihung der neuen Hauptstraße mit beidseitigem Fuß - und Radweg. 1990 zieht die Infostelle Naturpark<br />

Steinhuder Meer in den wieder aufgebauten Brennewienspeicher. <strong>Die</strong> inzwischen selbständig gewordene<br />

Christus-Kirchengemeinde beginnt 1991 mit einem extra gegründeten Bauverein den Gemeindehausbau.<br />

1991 Verabschiedung als Ortsbürgermeister, aber nicht in den Ruhestand. Denn auch weiterhin setzt er sich<br />

ein für unser Gemeinwohl. Schiebt den Kindergartenneubau mit in Gang und sorgt mit dafür, dass weitere<br />

Fachwerkhäuser den Ortsmittelpunkt am Aloys-Bunge-Platz schmücken. Vermittelt bei der komplizierten<br />

Ansiedlung des Golfplatzes und will dem Ort eine Friedhofserweiterungsfläche schenken, nachdem alle<br />

anderen Versuche für eine geeignete Fläche fehl schlugen. Nach 10 Jahren intensiven Verhandelns scheitert<br />

dies allerdings endgültig an der Ablehnung des Kirchenvorstehers. Auch mit über 85 Jahren gibt er immer<br />

noch Impulse für das Gemeinschaftsleben. Bis Februar 2002 bleibt er Ortsvertrauensmann <strong>–</strong> nach 20 Jahren<br />

aufopferungsvoller Tätigkeit für <strong>Mardorf</strong>. Er verstirbt am 16.September 2011 nach kurzer schwerer<br />

Erkrankung.<br />

(Lebensdaten zusammengetragen vom Ortsratskollegen und Freund Friedel Dankenbring)<br />

247


248<br />

Alte Herren SG <strong>Mardorf</strong>/Schneeren 2002<br />

12.4.2002 Den Vorsitz der <strong>Mardorf</strong>er CDU (um 40 Mitglieder) übernimmt Ralf Struckmann (Nr.96 *1965).<br />

26.4.2002 1.Amoklauf in Deutschland in Erfurt mit 17 Toten (Schüler).<br />

10.-12.5.2002 3.Kreisschützenfest, 150 Jahre Schützenfest und 75 Jahre Schützenverein <strong>Mardorf</strong>. Zu dem<br />

besonderen Anlass wird vor dem Schützenhaus ein Gedenkstein (unten links) enthüllt. Es wird eine<br />

neue umfassende Schützenvereinschronik (Foto unten) aufgelegt. Der Umzug wird durch 7<br />

Ehrenpforten geführt. Schützenkönig mit einer besonderen Scheibe (unten) wird Timo Karsten<br />

(Nr.39) und Kinderkönig Hendrik Röhr (Nr.37), die Damenscheibe geht zum 2x an Petra<br />

Maus/Nülle (Nr.54). Es wird für <strong>Mardorf</strong> wohl das letzte große Fest dieser Art gewesen sein. Am<br />

Sonntagmorgen gibt es einen Wolkenbruch mit bisher nicht gekannten Wassermengen in einer<br />

Stunde. Nur mit Hilfe der Feuerwehr kann das Aufmarschgelände am Teich bis zum Rundmarsch<br />

wieder trocken gepumpt werden.<br />

1.Vors. <strong>Die</strong>ter Denker (mit Frau Helga und Waltraud Bunge 1999 beim Schützenfest Hannover)<br />

Übergabe der Fahnenbänder an die Vereine<br />

14.6.2002 <strong>Die</strong> Cocktailbar „Come In“ (in Nr.38) Auf dem Mummrian 10 wird von Kerstin Homeister (Kahle<br />

Nr.82) und Roger Grupe (Frielingen) eröffnet.


Sommer 2002 <strong>Die</strong> „Wasserpest“ (katastrophales Krautwachstum) bedeckt 2/3 der Oberfläche des Steinhuder<br />

Meeres. Bootsverkehr ist nur noch sehr eingeschränkt möglich. Mit Hilfe von schwimmenden<br />

Mähgeräten und natürlichen Prozessen verschwindet zum Jahresende der ganze „Spuk“ wieder.<br />

24./25.8.2002 <strong>Die</strong> Bürgerscheibe beim Erntefest erhält Andreas Dinter (Nr.12).<br />

(Erntefestwagen und Siegerehrung auf dem Zelt mit Choral und Erntekrone hochziehen)<br />

Dez.2002 Der „Lebendige Adventskalender“ wird bei evang. Familien in <strong>Mardorf</strong> und Schneeren gefeiert.<br />

2003 Wiedereröffnung „Romantik Bad Rehburg“.<br />

Der Uferweg erhält in einigen Abschnitten eine neue Bitumenschicht (Realgemeinde und Stadt).<br />

Den Vorsitz der DRK-Ortsgruppe übernimmt Christa Watermann (Nr.127).<br />

11.1.2003 <strong>Die</strong> Generalversammlung des Schützenvereins wählt einstimmig Karin Nülle (Nr.573 *1957) als<br />

erste Frau zur 1.Vorsitzenden.<br />

7.3.2003 Waldfried Brase (*31.1.1978 Nr.59) wird 1.Vors. des TSV <strong>Mardorf</strong> mit über 100 Mitgliedern.<br />

24.3.2003 „3. Golfkrieg“ (Koalition <strong>–</strong>Irak / Terrorbekämpfung).<br />

April 2003 Eröffnung des Restaurants „Alte Schule“ (Nr.50 <strong>–</strong> <strong>Mardorf</strong>er Str.8) durch Ute Badstübner und<br />

Manfred Nacke. <strong>Die</strong> aufwendige und liebevolle Wiederherstellung des ursprünglichen Gebäudes<br />

(Nr.50) erfolgt durch die Firma Strecker.<br />

1.6.2003 Einrichtung einer Partnerfiliale der Post im Buchladen in der Alten Schule (Nr.50) am Aloys-<br />

Bunge-Platz bis 2005.<br />

5.6.2003 Wesentliche Erweiterung und Renovierung der Neuapostolischen Kirche in <strong>Mardorf</strong>. <strong>Die</strong><br />

Vorsteher kommen durchweg aus Loccum.<br />

Sommer 2003 Hitze mit über +40°C in <strong>Mardorf</strong>. Trockenster Sommer seit Jahrzehnten und niedrigster<br />

Wasserstand im Steinhuder Meer seit 1959 am 27.8. mit 37,59 m üNN (-0,52 gegenüber Mittel).<br />

Stellv. Leiterin im Kindergarten ist Frau Sonntag.<br />

<strong>Die</strong> Rehburger Straße wird zwischen Jägerstraße und Ortsausgang neu ausgebaut mit einem<br />

begleitendem Fuß-/Radweg auf der Südseite.<br />

30.5./1.6.2003 Schützenkönig ist Horst Thiel (Nr.194),<br />

Kinderkönigin Jennifer-Laura Heidorn<br />

(Nr.17), die Damenscheibe geht an<br />

Gisela Reinke (Nr.621 <strong>–</strong> Kiefernweg).<br />

Christa Watermann (Nr.127) stiftet eine<br />

neue Damenkönigskette Der ehemalige<br />

langjährige Vors. <strong>Die</strong>ter Denker (Nr.74)<br />

wird Ehrenvorsitzender.<br />

30./31.8.2003 <strong>Die</strong> Bürgerscheibe beim Erntefest<br />

(Foto rechts) erringt Horst Thiel (Nr.194).<br />

Sept.2003 Der Pferdeweg wird zwischen<br />

Bockelriede und Meerstraße völlig neu<br />

gebaut und erhält auch zum Dorf hin<br />

eine neue Decke. <strong>Die</strong> Meerstraße wird<br />

damit im Abschnitt vom Pferdeweg bis zum Dorf jetzt zur Nebenstrecke und Teil des Nordufer<br />

Erholungsgebietes.<br />

249


Sept.2003 Das <strong>Mardorf</strong>er Wörterbuch (Foto rechts: Umschlagseite) erscheint:<br />

„<strong>Mardorf</strong> am Steinhuder Meer <strong>–</strong> Et Mardröpske Plat“ von<br />

Friedrich Dankenbring (*1952 Nr.23/Heerhof 3) in<br />

Zusammenarbeit mit der Dorfgemeinschaft <strong>Mardorf</strong>.<br />

Zahlreiche Universitäten und Sprachinstitute (außer in<br />

Deutschland auch in den Niederlanden, Belgien und<br />

Südafrika) können gerade das alte unverfälschte<br />

<strong>Mardorf</strong>er Platt als Teil der Niederdeutschen Sprache<br />

gut für ihre Studien nutzen.<br />

2004 Einstellung des Betriebs der Zweigstelle<br />

(Geschäftsstelle) der Sparkasse Hannover (seit 1979)<br />

mit Personal <strong>–</strong> jetzt nur noch Automaten-Filiale! Letzte<br />

Vertretung vor Ort ist Heike Braunert (Nr.130).<br />

22./23.5.2004 30 Jahre „Neue Selbständigkeit der Realgemeinde<br />

<strong>Mardorf</strong>“ wird im Rahmen des Schützenfestes gefeiert.<br />

Das Festplatzgelände mit Toilettenanlage, großem<br />

Schützenhaus, Schiessanlagen und Erholungspark mit<br />

Teich befindet sich auf einem Grundstück der<br />

Realgemeinde. Schützenkönig ist Wolfgang Frenzel<br />

(Nr.102), Kinderkönig Kevin Meier (Nr.108), die Damenscheibe erringt zum 2x die 1.Vorsitzende<br />

Karin Nülle.<br />

1.Vors. Realgemeinde <strong>Mardorf</strong> Heinrich Niemeyer<br />

(*1931 Nr.24) und und Rechnungsfhr. Heinrich Thürnau (*1931 Nr.13)<br />

250<br />

Stv. Vors.und 1.Vorsitzende Schützenverein<br />

<strong>Mardorf</strong> Friedrich Wilkening und Karin Nülle<br />

4.6.2004 Im Schützenhaus werden bei einer „Impulsveranstaltung“ von Prof E.v.Schayck und Studenten der<br />

FH Osnabrück einer großen Öffentlichkeit z. T. futuristische Konzeptentwürfe „<strong>Mardorf</strong> im Jahre<br />

2055“ vorgestellt.<br />

4./5.9.2004 <strong>Die</strong> Bürgerscheibe beim Erntefest geht an Silke Bodenburg (B.d.Langen Birken).<br />

(Foto unten: Erntefest mit Erntekrone)<br />

Steganlage an der Alten Moorhütte bis 2005 (<strong>Mardorf</strong> Nr.144)


1. Adv.2004 <strong>Die</strong> Damen des „Erntewagenbauvereins“ packen das erste Mal die „Wichtelpakete“ und verlosen<br />

sie beim Weihnachtsmarkt (Foto 2004). Im Laufe der Jahre müssen sie wegen der ungeheuren<br />

Nachfrage die Anzahl (bis zu 1.000) stetig erhöhen.<br />

2005 Liane Wichmann (*9.1.1963 Nr.14) schreibt ihr erstes kleines Büchlein in <strong>Mardorf</strong>er Platt:<br />

8.1.2005 Orkan „Gudrun“ tobt über<br />

Norddeutschland!<br />

„Dat was gistern <strong>–</strong> Erinnnerungen uut Mardrup"<br />

Als eine von nur noch wenigen Familien in <strong>Mardorf</strong> bringt sie ihrer<br />

Tochter Undine (*1998) die inzwischen seltene Sprache bei.<br />

Anfang 2005 beginnt die langersehnte Entschlammung (Foto oben rechts) des Steinhuder Meeres. Der<br />

Schlammpolder „Kolkdobben“ zwischen Pferdeweg und Bannsee ist mit 6,6 ha Fläche<br />

fertiggestellt (Kosten 300.000 € / Kapazität bis ca. 2012). Ein Damm umfasst die zweigeteilte<br />

Deponiefläche. Gespült wird von der Niederländischen Firma über eine Druckrohrleitung vom<br />

Saugbagger im Wasser, über die Badestraße zum westlichen Polderrand. Der Rückfluss (97%<br />

Wasser) führt über den östlich gelegenen südl. Teil des alten Bannseegrabens zur Alten<br />

Moorhütte wieder ins Meer.<br />

251


Auf dem Weg zur Meisterschaft 2004/5 (SG-Spieler: Christopher<br />

Kirk und Björn Niemeyer / Foto Seitz) SG <strong>Mardorf</strong>/Sch.<br />

Anfang 2005 <strong>Die</strong> 50 Arbeitsplätze im DRK-Heim (50 Betten für Therapien<br />

von März bis Nov.) sind wegen mangelnder Auslastung<br />

bedroht.<br />

Kreisschützenkönig wird Viktor Wecker (Hinter dem<br />

Kirchhofe).<br />

April 2005 Mit „Connie“ Schulze (Ortsbürgermeisterin)<br />

kehrt in den Betrieb des Jugendhauses wieder Ruhe ein. <strong>Die</strong><br />

Nutzung normalisiert sich und wird zu einem festen<br />

Bestandteil des örtlichen (jugendlichen) Lebens.<br />

1.4.2005 Einrichtung einer Servicefiliale der Post im Blumenladen<br />

„Kirk“ (in Nr.50) am Aloys-Bunge-Platz.<br />

7./8.5.2005 Kevin Meier (Nr.108 *1991) wird zum 2x in Folge Kinderkönig und schießt in den folgenden Jahren<br />

mehrfach erfolgreich um die Deutsche Meisterschaft (Sportschießen) mit. Schützenkönig ist Sven<br />

Przklenk (Poggenhagen) <strong>–</strong> die Scheibe wird in einer späteren Aktion dorthin gebracht. <strong>Die</strong><br />

Damenscheibe holt zum 2x Gisela Reinke (Nr.621 <strong>–</strong> Kiefernweg).<br />

Sommer 2005 Große Hitze in ganz Europa mit über 70.000 Toten!<br />

Der ehemalige Niedersächsische Landesbischof Hirschler spricht in der <strong>Mardorf</strong>er Kapelle.<br />

<strong>Die</strong> über 200 Jahre alten Kastanien vor der <strong>Mardorf</strong>er Kapelle werden gefällt.<br />

<strong>Die</strong> Schenkung von Wilh.Brase sen. (Nr.3) eines neuen Friedhofsgeländes an der Jägerstraße<br />

wird nach vielen Mühen und Kosten schließlich durch den Ev.-luther. Kirchenvorsteher in <strong>Mardorf</strong><br />

verhindert und das ganze Verfahren rückgängig gemacht.<br />

30.6.2005 Eva-Maria Heine (*1935 Nr.82) veröffentlicht ihr Buch (152 Seiten) „Betty und die Regenbogentreppe“<br />

(Foto unten).<br />

Juni 2005 <strong>Die</strong> 1.Fußballmannschaft<br />

(Spielertrainer Uwe<br />

Heidorn (Nr.17) der SG<br />

<strong>Mardorf</strong>/Schneeren wird<br />

Meister der 2.Kreisklasse<br />

der Saison 2004/5 und<br />

steigt auf in die<br />

1.Kreisklasse Hannover-<br />

Land.<br />

3./4.9.2005 <strong>Die</strong> Bürgerscheibe beim<br />

Erntefest geht zum 2x an<br />

Horst Thiel (Nr.194).<br />

252


16.12.2005 Schwerer Sturm über <strong>Mardorf</strong>! Der 6 Jahre alte Maibaum (Foto oben noch am 1.Mai mit allen<br />

<strong>Mardorf</strong>er Handwerkswappen) am Aloys-Bunge-Platz fällt um 11 Uhr ohne weitere Schäden um. Er<br />

wird restauriert an gleicher Stelle 2006 wieder aufgebaut.<br />

Nach 2005 Karin Langhorst (Nr.174) übergibt die Leitung des Kindergartens <strong>Mardorf</strong> an Dagmar Niklaus<br />

(Mariensee).<br />

Der wiedervernäßte Meerbruch in einer Luftaufnahme um 2005 im Frühjahr von Südwesten her<br />

gesehen.<br />

Von links unten (Winzlar) im Bild geht der helle „Rundweg Steinhuder Meer“ im Bildmittelpunkt in den<br />

„Heudamm“ über. Rechts davon die neuen Feuchtgebiete mit Aussichtstürmen.<br />

2006 Bei der Feuerwehr <strong>Mardorf</strong> hat nach über 26<br />

Jahren der alte MTW (VW-Bus T3) ausgedient.<br />

Der Nachfolger ist Baujahr 2002 (VW T4,<br />

Besatzung 1/7 <strong>–</strong> Foto mit dem Ortsbrandmeister<br />

Heinfried Röhr).<br />

Anfang 2006 Aus dem (RKZSH) wird durch Umbenennung der<br />

SoVD (Sozialverband Deutschlands) mit dem<br />

neuen Vorsitzenden Armin Rosenau (<strong>Mardorf</strong> bei<br />

Nr.59).<br />

Gründung des Förderkreises für den TSV <strong>Mardorf</strong> (FKrTSV mit 1.Vors. Rene Hanse).<br />

Ablassbauwerk<br />

(Schleuse/Wehr/Sperrwerk) des<br />

Steinhuder Meerbachs im Bereich<br />

Heudamm<br />

März 2006 „Elbehochwasser“ wird in<br />

Mitteldeutschland zur Katastrophe!<br />

26.3.2006 Vorsitzender des Vorstandes der ev.luth.<br />

Kirchengemeinde wird Manfred<br />

Müller (in Nr.58).<br />

27./28.5.2006 Schützenkönig ist zum 2x Wolfgang<br />

Frenzel (Nr.102) <strong>–</strong> er bekommt als<br />

großer „96 Fan“ natürlich auch die<br />

passende Scheibe ans Haus, Kinderkönig Edgar Hoffmann (Dreieckstr.). <strong>Die</strong> Damenscheibe<br />

erringt zum 2x Ingrid Poschag (Nr.55).<br />

253


7.7.2006 Der erste Arbeitskreis für ein „Touristisches Entwicklungskonzept <strong>Mardorf</strong>“ tagt im Haus des<br />

Gastes. Daraus werden sich in den Folgejahren die Arbeitsgruppen für das Nordufer und das Dorf<br />

sowie die Gruppe für die Verbindung Dorf-Meer herausbilden. Schließlich werden die <strong>Mardorf</strong>er<br />

Grundlagen für das ILEK ab 2009 geschaffen.<br />

2./3.9.2006 Beim Erntefest (Fotos unten) werden wieder viele sehr schöne Wagen vorgestellt.<br />

(Fotos: Erntefest 2006 mit Festwagen und Hochziehen der Erntekrone im Zelt am Schützenhaus)<br />

10.9.2006 Kommunalwahl: Im verkleinerten Ortsrat <strong>Mardorf</strong> hat die CDU die Mehrheit mit 4 Sitzen. C.Schulze<br />

(Nr.36) wird erneut Ortsbürgermeisterin (stv J.Rogalla, Nr.8) und erringt für den Stadtrat<br />

Neustadt ein Rekordergebnis, woraufhin sie dort Ratsvorsitzende wird. <strong>Die</strong> Grünen sind erstmals<br />

im Ortsrat. Nachfolger von Otto Brase als Ortsvertrauensmann (OVM) der Stadt Neustadt für<br />

<strong>Mardorf</strong> wird Friedrich Dankenbring (*1952 Nr.23). Zusammen mit den Rentnern Arno Banach,<br />

Herrman Otte, Herrmann Kollhorst und vielen weiteren Helfern werden die öffentlichen<br />

Grünflächen, Spielplätze, Straßen (z. B. Meerstr.), Wege (z. B. Uferweg) und Plätze in Ordnung<br />

und sauber (35 Abfallbeh.) gehalten, wobei . Als eine Art kleiner „Bauhof vor Ort“ werden kleinere<br />

Reparaturen und Beseitigen von Vandalismusschäden sofort und oft auch an Feiertagen<br />

ausgeführt. zusätzlich zur gewerblichen Norduferreinigung werden die Bushaltestellen im Dorf<br />

betreut. Der Winterdienst wird für alle Bushaltestellen, Schule, Kindergarten und öffentliche Wege<br />

und Plätze erledigt (7 Tage die Woche). Bernd Dallwitz betreut allein fast 95 Holz-Bänke in der<br />

gesamten Gemarkung. <strong>Die</strong>se und 73 Metallbänke sowie 40 Infotafeln werden frei geschnitten.<br />

30.9.2006 Den Vorsitz der <strong>Mardorf</strong>er CDU (um 40 Mitgl.) übernimmt Hubert Paschke (*1956 V.d.Mühle 8).<br />

1.10.2006 Das <strong>Mardorf</strong>er Abwassernetz ist an die Kläranlage in Rehburg-Loccum angeschlossen. Das<br />

Klärwerk am Hegebusch hat nur noch ergänzende Funktion.<br />

2006/2007 Wärmster Winter seit Menschengedenken in unserer Gegend (Durchschnitt +4,4°C).<br />

Aufwendiger Umbau der Sanitärräume (im westl. Anbau der Schule) beim TSV <strong>Mardorf</strong>.<br />

18./19.1.2007 (Jahrhundert-)Orkantief „Kyrill“ verwüstet mit Windspitzen bis 225 km/h große Waldbestände<br />

in Norddeutschland!<br />

Febr.2007 Helga Rübenhaus (*22.9.1938 in Essen-Werden / <strong>Mardorf</strong> Nr.139) scheidet nach über 20 Jahren<br />

als Kassiererin der Dorfgemeinschaft <strong>Mardorf</strong> aus:<br />

Sie bekommt im Oktober 1944 während eines Besuches bei den Großeltern Schmidt in <strong>Mardorf</strong> Nr.22 die<br />

schlechte Nachricht, dass ihr Elternhaus ausgebombt ist. Also bleibt die Familie vorerst in <strong>Mardorf</strong>. Helga<br />

wird hier eingeschult. Nachdem der Vater Karl Grüter aus der Gefangenschaft kommt, zieht die Familie in<br />

eine kleine Wohnung bei „Dresslers Nr.33“ (Heinrich Syrup). Im Nov.1949 geht es dann doch zurück nach<br />

Essen um das Haus wieder aufzubauen. Seit Nov.1957 mit Wolfgang Rübenhaus (*1937+) verheiratet und<br />

Tochter Elke. <strong>Die</strong> Verbindung nach <strong>Mardorf</strong> reißt aber nie ab. Deshalb zieht man 1980 auch in das Haus<br />

„Vor der Mühle 3 (Nr.139)“. Von 1986 bis 2006 ist Helga Rübenhaus dann Angestellte des Verkehrsvereins<br />

<strong>Mardorf</strong> in der Tourist-Info am Bungeplatz. Sie ist über Jahrzehnte der Inbegriff für Kundenfreundlichkeit<br />

und Tourismus am Nordufer des Steinhuder Meeres.<br />

Frühjahr 2007 <strong>Die</strong> Postagentur kommt in das Backwarengeschäft Hoffmeyer (Nr.137) an der <strong>Mardorf</strong>er Straße<br />

(bis 2008).<br />

Kevin Meier (*1991 Nr.108) holt bei der Deutschen Meisterschaft (Mannschaft Sportpistole) die<br />

Silbermedaille.<br />

2.3.2007 Rene Hanse (Auf dem Lindenberg) wird 1.Vors. des TSV <strong>Mardorf</strong>.<br />

254


5.3.2007 Mit der Drehleiter der Feuerwehr Neustadt (Foto weiter oben) wird auf dem First am Haus des<br />

Gastes ein Storchennest<br />

angebracht. Das<br />

Grundgestell aus V2A-<br />

Stahl von Hartmut Schulz<br />

(Nr.18), das Nest mit<br />

Weiden aus Wiedensahl<br />

von, <strong>Die</strong>ter Denker (Nr.74)<br />

und Friedel Dankenbring<br />

(Heerhof 3)<br />

zusammengebaut. <strong>Die</strong><br />

brutwilligen Storchenpaare<br />

hatten seit 2005 vergeblich<br />

versucht im Ortszentrum<br />

ein Nest zu bauen. In den<br />

folgenden Jahren geht das<br />

Interesse der Störche aber<br />

wegen fehlender<br />

Weidebewirtschaftung<br />

zurück.<br />

12.3.2007 Karl Syrup (Nr.15) gibt den<br />

1.Vorsitz im Verkehrsverein <strong>Mardorf</strong> an Friedrich Dankenbring (*1952 Heerhof 3) ab und wird<br />

stellv. Vors. Der Verein hat bald um 190 Mitglieder.<br />

19./20.5.2007 Schützenkönig ist Stefan Poschag (Nr.55),<br />

Kinderkönigin Sina Rintelmann (Nr.142), Damenscheibe<br />

Elly Rusche (Nr.53).<br />

Mai 2007 Unter Leitung von Prof.Dr.Quack (Uni<br />

Trier/Europ.Tour.Institut-ETI) wird das Touristische<br />

Zukunftskonzept „Natürlich Steinhuder Meer 2017“<br />

(„Masterplan“) der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

Verabschiedung des ehemaligen Geschäftsführers Michael<br />

Bibow durch den 2.Vors. des Verkehrsvereins Karl Syrup<br />

(Nr.15)<br />

1.7.2007 Dr.Frank Rathje wird neuer Tourismus-Manager des Verkehrsvereins <strong>Mardorf</strong> am Steinhuder<br />

Meer. Er löst damit Michael Bibow ab, der seit ca. <strong>1997</strong> bis 2006 als Geschäftsführer in <strong>Mardorf</strong><br />

tätig war.<br />

255


23.7.-4.8.2007 Fußballstadtmeisterschaft Neustadt beim TSV in <strong>Mardorf</strong>! (Foto oben)<br />

In 3 Gruppen spielen insges. 15 Mannschaften. Ein Festzelt steht auf dem Schulhof und<br />

verschiedene Buden locken viel Tausend Menschen an. <strong>Die</strong> SG <strong>Mardorf</strong>/Schn. belegt einen guten<br />

8.Platz. Meister wird vor über 600 Zuschauern TSV Mühlenfeld. Unter der Leitung vom 1.Vors.<br />

Rene Hanse helfen alle wichtigen <strong>Mardorf</strong>er Vereine mit und lassen die 2 Wochen zu einem<br />

großen Erlebnis und Erfolg für ganz <strong>Mardorf</strong> werden.<br />

Sommer 2007 Mit einem Projekt der Jugendkunstschule (JuKu) bekommen fast alle Stromkästen im Dorf ein<br />

neues fröhliches (bemaltes) Gesicht.<br />

24.-26.8.2007 Großes Erntefest durch das gleichzeitige 50jährige Bestehen<br />

der Feuerwehrkapelle. Dazu gibt es am Freitag einen Kommers<br />

und Disco und am Sonntag den Empfang für viele befreundete<br />

Musikkapellen. Der Umzug führt durch viele Ehrenpforten im Dorf.<br />

Auch der Erntefestumzug am Sa. und So. trägt zum Gelingen des<br />

Festes bei. <strong>Die</strong> Kapelle hat 29 Mitglieder und im lfd. Jahr 24<br />

öffentliche Auftritte. Der Leiter ist seit Mitte 1980 Wilfried Ideker<br />

(*1952 Nr.91 <strong>–</strong> Foto rechts).<br />

Ende 2007 Abriss des Traditionsbetriebes „Dükerstuben“ (Nr.118) wegen<br />

Bauschäden. Auch die restlichen verfallenen alten<br />

Wochenendhäuser machen Platz für das geplante Großprojekt<br />

des neuen Eigentümers Peter Hahne aus Meyenfeld:<br />

Altenpflegeheim und Seniorenresidenz für bis zu 100 Menschen,<br />

100 Arbeitsplätzen und einem Cafe (~13 Mio. Investition).<br />

<strong>Die</strong> Feuerwehr <strong>Mardorf</strong> hat (20079 12 Feuer- und 29 Sturmeinsätze.<br />

2008 Postagentur jetzt im „Markantmarkt“ (Nr.102) an der <strong>Mardorf</strong> Straße.<br />

Jan.2008 Der Präsident des Europäischen Parlaments Hans-Gert Pöttering referiert im<br />

Haus des Gastes.<br />

Frühjahr 2008 Vor allem am Westufer des Steinhuder Meeres brüten 300 Kormoran-Paare;<br />

dazu kommen nochmal 6.000 überwinternde Kormorane. <strong>Die</strong> Steinhuder<br />

Fischer melden Riesen-Schäden.<br />

2.2.2008 Bei der Jahresdienstversammlung der Feuerwehr wird die „Kinderfeuerwehr“ (ab<br />

6 J.) <strong>Mardorf</strong> gegründet. <strong>Die</strong> Nachwuchsarbeit trägt Früchte. Markus Stadtländer<br />

(Nr.5) ist erster Betreuer; unterstützt von Anja Germesin (oo Röhr) und später Maik Marcel Poppe.<br />

29.2.2008 Orkan „Emma“!<br />

1. Mai 2008 „Jahrhundertereignis“: Himmelfahrt mit Kunsthandwerkermarkt auf dem Aloys-Bunge-Platz in<br />

<strong>Mardorf</strong> und 1.Mai-Feier der Dorfgemeinschaft fallen auf einen Tag.<br />

Der Abenteuerpark „SeaTree“, ein Hochseilklettergarten (Foto unten rechts) mit 26 Stationen und 3<br />

Schwierigkeitsstufen sowie einem Gemeinschaftsplatz, öffnet im alten Eichenwald nördlich der<br />

Jugendherberge.<br />

(Foto: <strong>Die</strong> Pachtvertragsunterzeichnung für das Haus des Gastes zwischen Verkehrsverein <strong>Mardorf</strong> 1.Vors.<br />

F.Dankenbring, stv. Vors. K.Syrup und SMT-Geschäftsführer Willi Rehbock und dem neuen SMT-<br />

Prokuristen Dr.F.Rathje)<br />

256


1.5.2008 Der Verkehrsverein <strong>Mardorf</strong> am Steinhuder Meer e.V. zusammen mit der Stadt Neustadt tritt der<br />

Steinhuder Meer Tourismus GmbH (SMT) als gleichberechtigter Partner bei. Damit endet nach<br />

vielen Jahrzehnten die eigenständige Tourismusarbeit des Vereins für <strong>Mardorf</strong>. <strong>Die</strong> Tourist-Info<br />

und Mitarbeiter bleiben vor Ort und führen die Geschäfte zum Wohle <strong>Mardorf</strong>s gestärkt fort.<br />

3./4.5.2008 Schützenkönig ist Markus Nülle (Nr.573 <strong>–</strong> Jägerstr.) und Kinderkönigin Sina Rintelmann (Nr.142);<br />

die Damenscheibe erhält zum 2x Nadine Wilkening (Nr.109).<br />

5.5.2008 Außerordentliche Versammlung der „Altvertrags-berechtigten des Erdöl-/ Ergasaltvertrages<br />

<strong>Mardorf</strong> E 228“ auf dem Festzelt unter den Eichen (Foto oben). Zusammen mit dem<br />

Förderunternehmen<br />

„Gaz de France“ und<br />

dem Vorstand:<br />

(stv.Vors. K.-<br />

H.Struckmann, Schriftf.<br />

J.Rogalla, Beisitzer<br />

H.Niemeyer, G.Nülle,<br />

F.Dankenbring) der<br />

Interessengemeinschaft<br />

unter<br />

Leitung des 1.Vors.<br />

Heinrich Rusche<br />

(Nr.53). Ca. 350<br />

Berechtigte und Gäste<br />

stehen schon früh an,<br />

um ihre Unterschriften<br />

zu leisten und später stimmberechtigt zu sein.<br />

Juni 2008 Erstmals seit vielen Jahren wir wegen der starken Blaualgenblüte eine Badewarnung für das<br />

Steinhuder Meer ausgesprochen.<br />

<strong>Die</strong> eigentlich schon immer in Ufernähe vorhandenen Zuckmücken werden erstmals zur Plage.<br />

Es sind im Übrigen nur noch 2.479 Boote (ohne Surfer) auf dem Steinhuder Meer.<br />

<strong>Die</strong> E-Jugend der SG <strong>Mardorf</strong>/Schneeren wird Fußball-Kreismeister!<br />

28.6.2008 Bereits das 5.Benefizkonzert des Sporthallenbauvereins (SBV <strong>–</strong> Foto rechts) auf dem Aloys-<br />

Bunge-Platz mit vielen Mitwirkenden (u. a. Grundschule <strong>Mardorf</strong>) unter einer großen Bühne.<br />

22.-24.8.2008 1.Festliches Wochenende auf der Norduferseite in <strong>Mardorf</strong> wird zur Bewährungsprobe der neuen<br />

Tourismus Organisation (SMT) rund ums Meer. Bei nur knapp 6° C und strömenden Regen fällt<br />

das große Fest buchstäblich ins Wasser. Lediglich das erste synchron stattfindende Feuerwerk<br />

erstmalig auf <strong>Mardorf</strong>er und wie seit über 50 Jahren Steinhuder Seite ist ein kleiner Lichtblick.<br />

30./31.8.2008 Beim Erntefest in <strong>Mardorf</strong> wird noch immer die traditionelle Erntekrone (Foto oben links)<br />

mitgeführt.<br />

6.10.2008 Der Prokurist der SMT (und ehem. Manager des Verkehrsvereins <strong>Mardorf</strong>) Dr.Frank Rathje<br />

verunglückt lebensgefährlich auf einer <strong>Die</strong>nstfahrt über die Moorstraße. Er wird sich erst nach<br />

langer „Reha“ zwar wieder einigermaßen erholen, aber nicht an seinen Arbeitsplatz zurückkehren<br />

können. Ab 2009 ist in der SMT für <strong>Mardorf</strong> dann Nina-Vanessa Bornemann (oo Bergmann)<br />

zuständig.<br />

257


2008/2009 <strong>Mardorf</strong> und seine Vereine erhalten über den Ortsrat und einer Initiative von Andreas Brinkmann<br />

ein Logo „Natürlich <strong>Mardorf</strong>“! (rechts der erste Entwurf / das aktuelle Design hat inzwischen kein grünes<br />

Schilf und keine Wasserblasen mehr).<br />

2009 Beginn einer 3-jährigen „Grundräumung“ des<br />

Meerbachs zwischen Schleuse-Heudamm und<br />

Schleuse-Rehburg. Dadurch sollen auch die immer<br />

wiederkehrenden großen Fischsterben eingegrenzt<br />

werden und der Bachlauf wieder zu einem<br />

Fließgewässer werden<br />

Anfang 2009 Beginn des „Integrierten Ländlichen Entwicklungs-<br />

Konzeptes“ (ILEK). damit sollen endlich die schon<br />

lange überfälligen Investitionen auch am Nordufer des<br />

Steinhuder Meeres mit <strong>Mardorf</strong> in Gang geschoben werden. Neben dem touristischen Wegenetz<br />

soll auch die Sporthalle <strong>Mardorf</strong> Wirklichkeit werden. Das Dachgeschoss des Museums, der<br />

Parkplatz Kleiner Brink, ein 2.Regenrückhaltebecken, die Verbindung Dorf-Meer, ein mögliche<br />

Spielscheune sollen gebaut bzw. ausgebaut werden.<br />

9.-12.1.2009 Das Steinhuder Meer friert für eine Woche mit bis zu 20 cm Dicke komplett zu. Es kann seit<br />

langem wieder ein Eisfest und Eisseglersport (großes Foto unten) am und auf dem Meer<br />

stattfinden. Am gesamten Nordufer ist kein freier Parkplatz mehr <strong>–</strong> ein Ansturm an Menschen (am<br />

Sonntag um 60.000) wie seit 30 Jahren nicht mehr. Das winterliche frostige Wetter hält an bis<br />

Ende Februar. <strong>Die</strong> immer wieder gefrierende Eisdecke auf dem Meer zerstört bei südöstlichen<br />

Winden am Nordufer und im Westenmeer Holzstege und Uferböschungen.<br />

20.1.2009 Barack Obama wird als erster Schwarzer der 44.US-Präsident.<br />

1.2.2009 Bei einem Rettungseinsatz versinkt der Hydrocopter der Steinhuder<br />

Feuerwehr im zu dünnen Eis.<br />

14.3.2009 Sturmtief „Xynthia“ zerstört das Nest der Seeadler, die am<br />

Hagenburger Moor (gegenüber Wilhelmstein) brüten.<br />

April 2009 Das neue Einzelhandelskonzept der Stadt Neustadt weist <strong>Mardorf</strong> als<br />

eines von 3 Nahversorgungszentren aus.<br />

258


April 2009 Ulrich Hermann (<strong>Mardorf</strong> Nr.195 <strong>–</strong> Foto rechts) wird beim 30-jährigen Bestehen der<br />

Wasserrettung am Steinhuder Meer für seine langjährigen Verdienste<br />

besonders gewürdigt.<br />

23./24.5.2009 Schützenkönigin ist Birgit Förthmann (Nr.81), die auch die<br />

Damenscheibe erringt. Kinderkönigin wird Sina Rintelmann (Nr.142).<br />

5.-7.6.2009 Großer Moorbrand (fast 20 ha) im westlichen Toten Moor in der Nähe der<br />

Moorstraße / östlich der Neuen Moorhütte entstanden durch die lang<br />

anhaltende Trockenheit.<br />

Juni 2009 Es sind knapp 2.600 Boote auf dem Steinhuder Meer.<br />

Juni 2009 <strong>Die</strong> D-Jugend der JSG <strong>Mardorf</strong>/Schneeren/Eilvese wird Fußballmeister.<br />

<strong>Die</strong> A-Jugend der JSG M/S/E wird um die Mannschaft von Rodewald (eigentlich Kreis Nienburg)<br />

ergänzt. Gemeinsam und kreisübergreifend stellen sich wieder sportliche Erfolge ein.<br />

15.7.2009 Seit Jahrzehnten geplant und vergeblich versucht:<br />

Der Uferweg in <strong>Mardorf</strong> ist per „Allgemeinverfügung mit sofortigem Vollzug“ ein Freizeitweg<br />

(kombinierter Wander- und Radweg). In voller Länge vom „Seehotel“ bis zur „Neuen Moorhütte“ ist<br />

die Stadt Neustadt jetzt allein zuständig für die Verkehrssicherheit und Unterhaltung in einer Breite<br />

zwischen 3 und 5 Metern, unabhängig von den jeweiligen Eigentumsverhältnissen.<br />

Juli 2009 Der <strong>Mardorf</strong>er Peter Seidel kauft in<br />

Neustadt mehrere gastronomische<br />

Betriebe und benennt den Innenhof der<br />

„Sinfonie“ nach seiner Nachbarin:<br />

„Anneliese-Münchow-Platz“.<br />

Anneliese Münchow (*1923 <strong>–</strong> Bei den<br />

Langen Birken) ist in <strong>Mardorf</strong> gut<br />

bekannt und hat sich bei ihren<br />

Tätigkeiten im Spielmannszug und dem<br />

Kapellenvorstand <strong>Mardorf</strong> sowie dem<br />

Kindergottesdienst vielfach verdient<br />

gemacht. (Foto rechts)<br />

Aug.2009 Pläne für die erste Biogasanlage in<br />

<strong>Mardorf</strong> werden bekannt und es werden Informationsveranstaltungen durchgeführt. Schließlich<br />

wird ein Standort weiter westlich „Am Kastensberg“ gegenüber dem schon bestehenden<br />

Schweinmaststall als Bauplatz gewählt. <strong>Die</strong> einheimischen Betreiber wollen vorwiegend ihre<br />

nördlich der L360 gelegenen Anbauflächen nutzen. Dadurch entfallen viele weite und unnötige<br />

Transportwege durch das Dorf.<br />

259


Aug.2009 Niedrigster Wasserstand des Meeres seit 2003 mit 37,76 m üNN. Sehr wenig Niederschlag und<br />

anhaltend warmes Wetter führen zu teilweise gefährlichen Blaualgenansammlungen am Strand.<br />

8.8.2009 Der neue Spielplatz an der „Weißen Düne“ wird eingeweiht (Foto weiter oben). Ausschließlich<br />

durch Spenden und viel Eigenleistung kann der Verkehrsverein <strong>Mardorf</strong> den ersten seiner 3<br />

eigenen Spielplätze nach 20 Jahren erneuern.<br />

21.-23.8.2009 2.Festliches Wochenende auch in <strong>Mardorf</strong> und diesmal ein großer Erfolg. Der gesamte<br />

Badestrand wird zur Erlebnismeile für mehr als 20.000 Besucher.<br />

Eröffnung des <strong>Mardorf</strong>er Bauerncafes mit Hofladen in den ehemaligen Hofgebäuden von Nr.10.<br />

29./30.8.2009 Erntefest i.V.m. 75 Jahre Freiwillige Feuerwehr <strong>Mardorf</strong>: Samstag ab 14 Uhr erste Vorstellung<br />

der Ernte- und Festwagen. Der<br />

Rundmarsch führt mit über 600<br />

Teilnehmern durch viele<br />

Ehrenpforten im Dorf <strong>–</strong> diese<br />

Tradition lebt auch fort! Sonntag, ab<br />

10 Uhr Empfang im großen Festzelt<br />

(noch mal 600 m²) und<br />

„Kommersfrühstück“. Anschließend<br />

großer Umzug durchs Dorf und<br />

Treffen der vielen Gastvereine auf<br />

dem Festplatz unter den Eichen.<br />

Vier Generationen Feuerwehr feiern<br />

zusammen: Kinderfeuerwehr (13),<br />

Jugendfeuerwehr (21), Aktive (43)<br />

und Senioren (17) mit<br />

Fördermitgliedern (über 60) sowie<br />

der Feuerwehrkapelle (22). <strong>Die</strong><br />

Wehr hat also insgesamt über 160<br />

Mitglieder.<br />

(Fotos beim Erntefest: Rautenstrauch, Leine-<strong>Zeit</strong>ung)<br />

11.9.2009 <strong>Die</strong> Grundschule <strong>Mardorf</strong> feiert 50jähriges<br />

Bestehen. Danach wird auf dem<br />

Schulhof zu den schon in Eigenleistung<br />

(bis 2006 <strong>–</strong> Foto rechts Spielplatz)<br />

erbauten Spielgeräten auch eine kleine<br />

„Skater-Anlage“ eingeweiht, die<br />

ebenfalls ausschließlich durch Spenden<br />

(u. a. Ortsrat <strong>Mardorf</strong>, SBV, CDU <strong>–</strong> Foto<br />

weiter unten) ermöglicht wurde.<br />

<strong>Die</strong> Freiwillige Feuerwehr <strong>Mardorf</strong> vor dem Gerätehaus im Aug.2009<br />

260


Skateranalage: (F.Dankenbring, C.Schulze, K.Wolter, M.Ruße, K.Ballowitz, G.Dankenbring, H.Mroch, H.Grote)<br />

Grundschule <strong>Mardorf</strong> am Steinhuder Meer<br />

(Foto Haupteingang in 2009)<br />

4.10.2009 Moorbrand durch Selbstentzündung.<br />

Obwohl es regnet geraten ca. 4 ha Moor<br />

östlich von <strong>Mardorf</strong> im Toten Moor in<br />

Brand.<br />

Okt.2009 Markus Nülle (Jägerstr.) wird stv.<br />

Ortsbrandmeister und Nachfolger seines<br />

Vaters Wolfgang.<br />

<strong>Die</strong> Katholische Kirche in Schneeren<br />

wird wegen Mitgliedermangel entweiht<br />

und abgerissen. Kathol. Pfarrer in<br />

Neustadt bleibt aber Ch.Lindner.<br />

<strong>Die</strong> Anlage des SCMa mit Vereinsgebäude,<br />

Steg und Krananlage (um 2009)<br />

261


1.11.2009 Der „Deutsche Wilhelm“ (kurz: „Der Deutsche“ genannt <strong>–</strong> Foto in 2008) verstirbt!<br />

Wilhelm Rusche (*1.7.1935 Steinhude / oo Erika / Sohn<br />

Wilhelm-Uwe) Steinhuder Berufsschiffer, Segler (auch<br />

Eissegler) und Vertrauter des Fürstenhauses in Bückeburg. Er<br />

ist <strong>Mardorf</strong> immer ein guter Freund und war hier auch seit<br />

1973 Mitglied im „Frühschoppen“ und Teilnehmer an allen<br />

wichtigen örtlichen Veranstaltungen. Wilhelm Rusche zählt zu<br />

den Wegbereitern der freundschaftlichen und nützlichen<br />

Verbindung zwischen Nord- und Südufer am Steinhuder Meer.<br />

Dez.2009 Weiße Weihnacht und Beginn eines zweimonatigen<br />

schneereichen und kalten Winters.<br />

24.12.2009 Am Heiligabend findet erstmals das Krippenspiel in der<br />

Reithalle Blöthe (Nr.80) im Heerhof statt.<br />

Ende 2009 <strong>Die</strong> Feuerwehr <strong>Mardorf</strong> hat im abgelaufenen Jahr 29<br />

Feuer-Einsätze geleistet!<br />

Anfang 2010 <strong>Die</strong> <strong>Mardorf</strong>er Jugendband „BrainfrEEze“ gründet sich mit Malte Kühl, Marcel Banach, Maximilian<br />

Hartmann, Christopher Braun.<br />

Jan.2010 Der Schnee erreicht lange nicht mehr gesehene Höhen. Für<br />

viele Kinder ist es der erste Winter zum Schlittenfahren. Das<br />

Steinhuder Meer friert zwar zu, kann aber nicht sicher betreten<br />

werden.<br />

Jörg Kirk baut an der Rehburger Str./Mummrian ein „Schneeschloss“<br />

(<strong>Zeit</strong>ungs-Foto).<br />

15.1.2010 Der Inselvogt Zobel wird nach einem Monat Isolation vom<br />

Wilhelmstein geholt.<br />

Der Golf Park Steinhuder Meer in <strong>Mardorf</strong> (2010)<br />

6.2.2010 Jahresdienstversammlung der Freiwilligen Feuerwehr <strong>Mardorf</strong>: Heinfried Röhr (*27.5.1954 Nr.37)<br />

übergibt nach 19 Jahren als Ortsbrandmeister (1991 bis offiziell Juni 2010 und 3 Jahren als<br />

Stellvertreter 1981-1984) an Marc Krüger (Weißdornweg / auf dem <strong>Zeit</strong>ungs-Foto weiter unten rechts).<br />

Stellvertreter ist seit 2009 Markus Nülle (Jägerstraße / Foto links).<br />

Stellv. Stadtbrandmeister in Neustadt a. Rbge. wird der <strong>Mardorf</strong>er Sebastian Röhr (*21.3.1980<br />

Nr.37 <strong>–</strong>Foto unten in der Mitte).<br />

262


2.3.2010 Ein „Großer Eisberg“ treibt tagelang vor<br />

den Moorhütten (Foto links). „Eiszeit“ am<br />

Surfstrand (Foto rechts: Götze, <strong>Zeit</strong>ung).<br />

263<br />

(Foto: Heinfried Röhr)<br />

Frühjahr 2010 Vogel des Jahres wird der Kormoran. Am Steinhuder Meer ist er erst seit einigen Jahren<br />

heimisch, bis dahin brütete er vorwiegend im Bereich der Weser. Er kam nur gelegentlich als<br />

Rastvogel hierher. Seit seinem massenhaften Auftreten 2008 und vielen Brutpaaren kommt es<br />

immer öfter zu Konflikten mit den Fischern am Meer. Der dramatische Rückgang einiger<br />

Fischarten wird hauptsächlich ihm zugeschrieben.7.4.2010 Am Golfplatz (Vor der Mühle)<br />

steigt die bereits 8.<strong>Mardorf</strong>-City-Party! Eine Gruppe junger <strong>Mardorf</strong>er (und inzwischen auch<br />

Rehburger) veranstaltet seit Jahren Parties für Jugendliche (allerdings nur auf Einladung).<br />

April 2010 Der alte Spielplatz des Verkehrsvereins <strong>Mardorf</strong> am Ufer „Lütjen Mardrup“ (Foto unten) wird dank<br />

Spenden und viel Eigenleistung komplett erneuert.


16.4.2010 <strong>Die</strong> Schießanlage des Schützenvereins <strong>Mardorf</strong> erhält in Eigenleistung an einem Tag ein neues<br />

Dach.<br />

29.4.2010 Cornelia Schulze (Ortsbürgermeisterin in <strong>Mardorf</strong> seit 2001) wird auf der Mitgliederversammlung<br />

der CDU-Neustadt einstimmig zur Stadt-Bürgermeisterkandidatin gewählt.<br />

1.5.2010 Bei der Maifeier um den Maibaum wird um 11 Uhr am westl. Aloys-Bunge-Platz die Holz-Skulptur<br />

„De Mardröpske Kiepenfroe mit Hoho-Kerl“ (<strong>Mardorf</strong>er Kiepenfrau <strong>–</strong> Foto unten) des Bildhauers<br />

Holger Döpke (Warmsen) enthüllt. Der<br />

2,50 m hohe Eichenstamm mit ca. 1 to.<br />

Gewicht und mehreren Metern Umfang<br />

ist von Familie Wiechmann (Tochter<br />

Undine enthüllt) gestiftet worden. <strong>Die</strong><br />

Finanzierung teilt sie sich mit dem<br />

Ortsrat <strong>Mardorf</strong> (zusätzlich Infotafel).<br />

Der Aufbau ist nur durch die enge<br />

Zusammenarbeit mit dem Bauhof der<br />

Stadt Wunstorf (!) möglich. <strong>Die</strong><br />

„Sagengestalt“ wird zum neuen<br />

Wahrzeichen für <strong>Mardorf</strong>.<br />

4.5.2010 um 18 Uhr wird der erste von acht<br />

<strong>Mardorf</strong>er Pfaden mit einem<br />

Dorfrundgang eröffnet. Der Wander-<br />

Tourismus in der Gemarkung <strong>Mardorf</strong><br />

erhält insgesamt 8 Rundwege.<br />

Ausgearbeitet vom Verkehrsverein<br />

<strong>Mardorf</strong> (F.Dankenbring) und der<br />

Steinhuder Meer Tourismus GmbH<br />

(Nina Bergmann) werden<br />

unterschiedliche landschaftliche<br />

Bereiche<br />

ausgeschildert und mit<br />

einem Flyer (Text und<br />

Karte) ergänzt. Der<br />

erste fertige Pfad ist<br />

der natürlich der Dorfpfad (M1). Er wird<br />

zusätzlich auch von einer Stadtführerin zu festen <strong>Zeit</strong>en persönlich durch den Ort geleitet.<br />

264<br />

Karte von <strong>Mardorf</strong> in 2010 mit den 8 neuen Wanderpfaden


13.5.2010 Der Frühjahrs-Kunsthandwerkermarkt findet wieder großes Interesse. Alle Parkplätze bis<br />

Ortsnähe sind belegt.<br />

15.5.2010 Der Fischotter (Körperlänge bis 90 cm+40) wird nach über 50jähriger Abwesenheit wieder am<br />

Steinhuder Meer (Meerbruch) gesichtet. Kurz zuvor sind 5 von insgesamt 20 seiner entfernten<br />

Marder-Verwandten <strong>–</strong> Europäische Nerze (Länge bis 43 cm+19) <strong>–</strong> genau in dem Gebiet<br />

versuchsweise freigelassen worden. Sie galten bereits vor 1812 in dieser Gegend offiziell als<br />

ausgestorben, obwohl 1970 nochmal ein Nerz am Meerbach erlegt wurde.<br />

15./16.5.2010 Schützenfest im Festzelt unter den Eichen. Jugendkönigin wird Jana Rintelmann (Nr.142),<br />

Schützenkönig Bernd Reinke (Nr.621, Kiefernweg) und die Damenscheibe geht zum 2x an Birgit<br />

Förthmann (Nr.81). Am Sonntagnachmittag treten erstmals 2 <strong>Mardorf</strong>er Nachwuchsbands auf:<br />

„Failed at Scoring“ und „Freaky Bottles“.<br />

20.5.2010 Nachdem der Bolzplatz „Warteweg“ fast 2 Jahre ohne ein 2.Tor auskommen musste, kann durch<br />

eine <strong>Mardorf</strong>er Spende endlich wieder vernünftig gebolzt werden. Der Platz ist eine Art sportliches<br />

Bindeglied zwischen Dorf und Meer.<br />

9.6.2010 <strong>Mardorf</strong> erhält auf dem Spielplatz „Weiße Düne“ das erste „Generationsübergreifende Spielgerät“<br />

(Parallelschwinger).<br />

13.6.2010 „Tag des offenen Hofes“ (Niedersachsenweit mit Radio-Liveübertragungen) wird in <strong>Mardorf</strong> mit<br />

bis zu 3.500 Besuchern ein großer Erfolg. Der Milchvieh-Hof Nülle („Förthmann“ Nr.13) und der<br />

gerade umgewandelte ehem. Hof Niemeyer („Kur’s“ Nr.10) beteiligen sich.<br />

<strong>Die</strong> Poggenecke wird z. T. gesperrt<br />

und auch das Wetter spielt mit (Foto<br />

rechts).<br />

Sommer 2010 Über <strong>Mardorf</strong> herrscht große Hitze<br />

(heißester Frühsommer seit 130<br />

Jahren) und besonders lange<br />

Trockenheit (erneuter<br />

Wassertiefstand im Steinhuder<br />

Meer).<br />

In einer Untersuchung für den<br />

„Meerbruch“ wird festgestellt, dass die<br />

Wiesenböden in der Nähe des<br />

Meerbachs doppelt soviel Blei<br />

beinhalten, wie im Meerbach selbst oder gar das Meer.<br />

Der in 2008 begonnene „Backhaus“-Anbau an den „Brennewienspeicher“ ist fast fertig. Ein erster<br />

Brennversuch des großen Ofens im Oktober verläuft positiv. Der Verein Dorfgemeinschaft hat für<br />

dieses Projekt großzügige Spenden erhalten. Doch er stößt trotz über 235 Mitgliedern an seine<br />

finanziellen Grenzen.<br />

Juli 2010 Im Rahmen des „Touristischen Entwicklungskonzeptes <strong>Mardorf</strong>“ wird die erste Maßnahme am<br />

Uferweg fertiggestellt. Vier neue Aussichtspunkte (in der Arbeitsphase noch Trittsteine genannt)<br />

bereichern das Nordufer an entscheidenden Stellen: „Sehbrücke Rote-Kreuz-Straße“ (Foto unten<br />

links), „Sehsteg Lütjen <strong>Mardorf</strong>“, „Sehsteg Erlenweg“, „Aussichtspunkt Alte Moorhütte“ (Foto<br />

unten rechts).<br />

<strong>Die</strong> Segel- und Steggemeinschaft <strong>Mardorf</strong> feiert am Steg N30 ihr 50jähriges Bestehen.<br />

265


Juli 2010 <strong>Mardorf</strong> bleibt (seit 1977) nach einem hartem Auswahlverfahren (vom ständ. Ausschuss des Dt.<br />

Heilbäderverbandes) einer von jetzt nur noch 4 niedersächsischen „Staatlich anerkannten<br />

Erholungsorten“. Feierliche Urkundenübergabe am 28.10.2010 im Haus des Gastes.<br />

3.7.2010 <strong>Die</strong> Fantasiefigur „Schnurfel“ (Annemarie Pollner, Neustadt) soll „märchenhafte“ Werbung für das<br />

Steinhuder Meer machen.<br />

24.-26.7.2010 Großer Brand im Toten Moor bindet Hunderte Feuerwehrleute aus <strong>Mardorf</strong> und Umgebung.<br />

Das alte Spritzenhaus von 1856 mit<br />

Transformator von 1913 am Park<br />

„Unter den Eichen“ (Hinterm Dorf -<br />

im Sommer 2010).<br />

24.7.2010 Der städtische Bolzplatz<br />

zwischen Dorf und Meer ist<br />

wieder komplett. <strong>Die</strong> 2008<br />

zerstörte Schutzhütte kann durch<br />

eine fast Neue ersetzt werden<br />

und das seit Jahren fehlende<br />

zweite Tor wird durch eine<br />

Spende ergänzt.<br />

25.7.2010 Fast 300 Stroh- und Heuballen<br />

brennen am Eichenkamp (von<br />

Nr.228 / 10.000 € Schaden). Hier muss noch 2 Tage später nachgelöscht werden (mehr als ein<br />

Dutzend Feuer-Einsätze in 2010).<br />

31.7.2010 Der „Nordufer-Camping“ Platz erhält die 4-Sterne-Auszeichnung vom Bundesverband der<br />

Campingwirtschaft als einer von 150 deutschlandweit (bei ges. 1.500); verbunden mit dem 10.<br />

Sommerfest.<br />

Am Badestrand findet erstmals ein „Open-Air-Kino am Strand“ statt.<br />

266


Aug.2010 Das Dreieck unter der Rotbuche (Anfang 20 Jhd. von Nachbarn an der Ecke<br />

Mummrian/Lindenstraße gepflanzt) wird umgestaltet. Ein Blumenbeet soll den Platz bereichern<br />

und der 800-Jahre-Stein kommt in den Vordergrund.<br />

Erstmals können aufgrund einer<br />

extrem schwachen Geburtenrate in<br />

<strong>Mardorf</strong> nur 2 (-3) Kinder<br />

eingeschult werden. Sie werden<br />

zusammen mit der neuen 2.Klasse<br />

unterrichtet. <strong>Die</strong>ses dramatische<br />

Ereignis setzt aber eine Bewegung in<br />

Gang, die alle Verantwortlichen im<br />

Ort aufrüttelt, mehr Anreize für junge<br />

Familien zu schaffen.<br />

(Foto rechts: Findling vor Hofstelle Nr.2<br />

Langhorst)<br />

15.8.2010 In Schneeren wird das<br />

Pastorenehepaar Gülich nach 25 Jahren (seit 1985 im Amt) von der neuen Kirchengemeinde<br />

<strong>Mardorf</strong>-Schneeren vor fast 450 Gästen in den gemeinsamen Ruhestand<br />

verabschiedet (Ehemann Klaus ist schon seit 2005 im Ruhestand).<br />

Elisabeth Gülich (Foto) war besonders engagiert in der „Tschernobyl-Hilfe“<br />

und dem kirchlichen Hospizdienst. Beide waren maßgeblich an der<br />

Einführung des Konfirmandenferienseminars in Wagrain (Österreich)<br />

beteiligt.<br />

20.8.2010 Kunstausstellung „Gustavo Heller“ (*29.4.1940 Aadorf/CH, wohnhaft in<br />

Südfrankreich mit Britta Basse im Bootsweg 28 / <strong>Mardorf</strong> Nr.547).<br />

20.-22.8.2010 3.Festliches Wochenende der SMT (auch in <strong>Mardorf</strong> wieder mit Höhenfeuerwerk). Fast 15.000<br />

Besucher bewegen sich entlang des Nordufers.<br />

23.-27.8.2010 Der Dauerregen entwickelt sich zu einer kleinen örtlichen<br />

Katastrophe (Wasserschäden).<br />

28.-29.8.2010 Das Erntefest im Zelt am Schützenhaus wird mit 7 Festwagen,<br />

der Erntekrone und sogar etwas Sonne gefeiert. Der<br />

Erntewagenbauverein holt „Büttenwarder“ (Foto rechts) nach<br />

<strong>Mardorf</strong>. <strong>Die</strong> grüne „Quickly“ (Baujahr 1960) war früher auch in<br />

<strong>Mardorf</strong> der „Renner“. Besonders gelungen ist der Wagen<br />

„Zwergenburg“ (Kindergarten).<br />

Weitere Gruppen haben sich beteiligt: Jugendfeuerwehr,<br />

Carolina, Tanzgruppe, <strong>Mardorf</strong> City und Realgemeindejugend.<br />

Leider geht aber die allgemeine Beteiligung der Bevölkerung an<br />

diesem Traditionsfest weiter zurück.<br />

7.11.2010 Der neue evang.luth. Pastor für <strong>Mardorf</strong>-Schneeren Friedrich<br />

Kanjahn (mit Familie) stellt sich in einem „Aufstellungsgottesdienst“ in der <strong>Mardorf</strong>er Kapelle vor.<br />

In der Vakanz führt u. a. auch<br />

die <strong>Mardorf</strong>er Küsterin Birgit<br />

Grote als Lektorin<br />

Gottesdienste in der Kapelle<br />

und im Gemeindehaus durch.<br />

27./28.11.2010 Der Weihnachtsmarkt auf<br />

dem Aloys-Bunge-Platz findet<br />

in winterlicher Umgebung<br />

wieder mit den kleinen<br />

„Begrüßungs- Engeln“ statt.<br />

(Foto von H.Giebel: Pia Brinkmann und Jana Flächsig).<br />

Ende 2010 Jana Rintelmann (Nr.142) nimmt erfolgreich an Schützen-Kreis-,<br />

Landes- und Deutscher Meisterschaft teil. Ab 2011 gehört sie zum Landeskader!<br />

Kevin Meier (Nr.108 / Foto rechts) setzt seine Erfolgsserie fort und erringt in der Mannschaft von<br />

der SG Braunschweig bei allen für ihn möglichen Schießwettbewerben auf Kreis- und<br />

Landesebene nur 1.Plätze. Bei der Deutschen Meisterschaft im Sportschießen kommt er bis ins<br />

Finale.<br />

267


20.12.2010 Jack Smith (<strong>Mardorf</strong> Nr.106) stirbt nach langem, schwerem Leiden.<br />

Jack Smith (*18.5.1926 Norwich/Norfolk, England) kommt im Mai 1945 zum Ende des Krieges mit den<br />

britischen Truppen (einige Tage vor seinem 19.Geburtstag) als „Besatzer“ nach <strong>Mardorf</strong>, um hier ein „Camp“<br />

einzurichten (siehe Foto rechts). Nach kurzer <strong>Zeit</strong> lernt er Meta Kleine<br />

(*6.2.1928 in <strong>Mardorf</strong> Nr.106 <strong>–</strong> Hof „Klyn“) kennen und sie heiraten<br />

„dreimal“! Damals ist eine Heirat zwischen einem alliierten<br />

Militärangehörigen und einer Deutschen noch unvorstellbar. Keiner will es,<br />

weder England noch Deutschland. Zu frisch sind die Wunden des Krieges. Sie<br />

haben es dann aber doch irgendwie geschafft. Mit dem Panzerspähwagen geht<br />

es am 29.11.1947 nach Braunschweig zur englischen Militärtrauung. Und<br />

wieder zurück in <strong>Mardorf</strong> am 28.1.1948 zum Standesamt (H.Niemeyer,<br />

Nr.37), damit auch die deutschen Verhältnisse geregelt sind. Einen Tag später<br />

muss Meta für ein viertel Jahr mit nach England, denn nur dadurch wird die<br />

Heirat für die deutsche Frau gültig. Wieder in <strong>Mardorf</strong> wird dann am<br />

11.6.1948 schließlich auch noch in der kleinen Kapelle kirchlich geheiratet<br />

(Pastor Lunde). Sie bekommen Tochter Rita (*1948 oo Helmut Nortmeier /<br />

Enkeltochter Diana*1968 / Urenkeltochter Angelina*2001) und behalten zunächst die britische<br />

Staatsangehörigkeit. Deutsche Staatsbürger werden sie erst viel später. Jack spricht von Anfang an ein sehr<br />

gutes <strong>Mardorf</strong>er Platt <strong>–</strong> nicht nur in der Familie sondern alltäglich <strong>–</strong> so mag keiner recht glauben woher er<br />

stammt und sagt: „Klyn Jack [Ȣak] is yn’r fan üsk!“ Zum Lebensunterhalt arbeitet er wie sein Schwager<br />

Heinrich Heidorn als Forstarbeiter im Häfern und in der Zimmerei „Hela“ in Schneeren. 1955 tritt er dem<br />

gerade wieder gegründeten Schützenverein <strong>Mardorf</strong> bei. Um 1960 übernimmt er den kleinen<br />

landwirtschaftlichen Betrieb und entspannt sich von der harten Arbeit (Torf stechen, pflügen, melken) mit<br />

malen. <strong>Die</strong> <strong>Mardorf</strong>er Königsscheiben werden zu seiner Spezialität. 1980 erhält er eine Ehrenurkunde des SV<br />

für besondere Verdienste (u. a. wegen der Scheibenmalerei). 1986 wird er Ehrenmitglied im SV <strong>Mardorf</strong> von<br />

1927 e.V. Am Sonntag, 15.5.1994 erhält er beim traditionellen Katerfrühstück (erstmalig mit Buffet) vor ca.<br />

300 Gästen eine weitere Ehrung. <strong>Die</strong> beiden traditionellen Königsscheiben in <strong>Mardorf</strong> sind das letzte Mal<br />

von ihm gemalt worden. Er hat dieses wichtige und schöne ehrenamtliche Amt seit etwa 35 Jahre<br />

wahrgenommen. Am Samstag war schon die Kinderscheibe bei Simone Hegewald (Eichendorffstr.)<br />

angebracht worden und am Sonntag-Nachmittag geht es nun mit einem großen Umzug zum König Wolfgang<br />

Nülle (Weiße Riede). So wie hier hat Jack Smith sich vor vielen Hausgiebeln im Ort künstlerisch verewigt.<br />

Als gelernter Zimmermann hat er oft auch bei anderen Gelegenheiten sein handwerkliches Geschick unter<br />

Beweis gestellt. Für ihn ist es selbstverständlich beim Bau der Friedhofskapelle 1982 mitzuhelfen. Er ist bis<br />

zur Rente lange Jahre im Therapiezentrum <strong>Mardorf</strong> beschäftigt. <strong>Die</strong> Familie bleibt Mittelpunkt seines Lebens<br />

und die vier Generationen immer in enger häuslicher Gemeinschaft. Seine Verbindungen zum britischen<br />

Militär in Nienburg kommen der Gemeinschaft im Ort immer wieder zu Gute. Der Ausbau der (Alten)<br />

Lindenstraße kann von der Gemeinde nur mit Hilfe von englischen Panzern bewältigt werden. Der neue<br />

Schulhof und Sportplatz (1959) werden ebenfalls von „Pionieren“ kräftig unterstützt. Auch der Angelverein<br />

verdankt seinen Teich im Dreckmoor britischem Militär. In den Folgejahren sind es immer wieder englische<br />

„Manöver“, die mit dem folgenden „Schadensausgleich“ den Wirtschaftswegebau in <strong>Mardorf</strong> fördern. Sein<br />

großer Verdienst ist aber die „gelebte Völkerverständigung“ nach all dem „Gräuel“ des 2.Weltkriegs. Sein<br />

feiner englischer Humor bewirkt ein Übriges. Freunde und Mitbürger sehen in ihm einen wirklichen<br />

<strong>Mardorf</strong>er! (Daten zusammengetragen von Friedel Dankenbring)<br />

Dez.2010 <strong>Die</strong> langjährige Gastronomie an der Meerstraße „Meeresblick“ (N.149 Koberstein) wird aus<br />

Altersgründen eingestellt.<br />

Der frühe Wintereinbruch mit Eis und<br />

Schnee führt zur ersten<br />

Bewährungsprobe für das neue<br />

„Hovercraft-Luftkissenfahrzeug“ der<br />

Steinhuder Feuerwehr: Der Inselvogt<br />

des Wilhelmsteins Michael Zobel muss<br />

wie schon in den letzten beiden Jahren<br />

zu Weihnachten von der Insel geholt<br />

werden.<br />

24.12.2010 Weihnachten mit viel Schnee und Kälte.<br />

Das Eis des Steinhuder Meeres trägt<br />

aber den ganzen Winter über nicht.<br />

268<br />

Biotop in den <strong>Mardorf</strong>er „Meerbruchwiesen“ 2010<br />

Anf.Jan.2011 ist der strenge Winter vorbei. Es bleibt aber überwiegend kalt bis Ende März.


Jan.2011 Der im Sept.2010 begonnene Bau der ersten <strong>Mardorf</strong>er Biogasanlage (Am Kastensberg) geht<br />

zum Jahreswechsel in Betrieb (250<br />

KW). Von der eigentlichen Anlage<br />

sieht man nur die große Lagerhalle,<br />

Maschinenhaus und oberirdischen<br />

„Fermenter“. Der Zwischenspeicher<br />

und das Güllelager sind unterirdisch<br />

gebaut.<br />

15.1.2011 Zum neuen Jahr gibt es erstmals eine<br />

Fragebogenaktion „15 Minuten für<br />

<strong>Mardorf</strong>“. Der CDU-Ortsverband hat<br />

auf 4 Seiten Fragen erarbeitet, die<br />

den Orts-Politikern Anhaltspunkte für<br />

die zukünftige Arbeit geben sollen.<br />

Bei der Präsentation am 8.3. stellt sich ein zentrales Anliegen der <strong>Mardorf</strong>er (20 % geben den<br />

Bogen zurück) heraus: Der Ort braucht umgehend eine Sporthalle und außerdem sichere<br />

Schulwege und Übergänge über die L360.<br />

Febr.2011 Heinfried Röhr (Nr.37) und Wolfgang<br />

Nülle (Jägerstraße) werden für ihre<br />

Verdienste um den Brandschutz zu<br />

Ehrenortsbrandmeistern ernannt.<br />

6.2.2011 Einführungsgottesdienst für den neuen<br />

evang.luth. Pastoren der<br />

Kirchengemeinde <strong>Mardorf</strong>-Schneeren<br />

Friedrich Kanjahn in der Schneerener<br />

Kirche mit 4 Chören und ca. 200<br />

Gästen.<br />

(Foto oben v.l.n.r.: Ernst Stolte, Helmut<br />

Dankenbring, <strong>Die</strong>ter Rieke, Martin Mücke,<br />

Harald Horstmann, Wilh. Förthmann)<br />

10.2.2011 Wilhelm Förthmann (Nr.32) übergibt<br />

nach 16 Jahren das Amt des 1.Vors. beim Kriegerverein <strong>Mardorf</strong> (30 Mitglieder) an Harald<br />

Horstmann (Nr.43) und wird zum<br />

Ehrenvorsitzenden ernannt.<br />

24.2.2011 Mit dem Fällen von 92 Bäumen beginnt<br />

der langersehnte Ausbau des<br />

Uferweges (mit Promenade) am Nordufer<br />

des Steinhuder Meeres. Insgesamt 1,4 <strong>–</strong><br />

2 Mio. Euro sollen bis Ende 2012 in den<br />

Umbau investiert werden.<br />

(<strong>Die</strong> Skizze rechts zeigt den Plan vom Büro<br />

„Lohaus/Carl“ für den Bereich „Fliegen-Pilz“)<br />

Ende Febr.2011 muss wegen Baufälligkeit eines der<br />

schönsten jemals in <strong>Mardorf</strong> gebauten<br />

Bauernhäuser abgerissen werden.<br />

Denkmalschutz verhinderte eine andere<br />

wirtschaftliche Nutzung des<br />

„Niedersächsischen Hallenhauses“ Nr.4<br />

(Hinterm Dorf 1), das 1886 im<br />

„Schaumburger Stil“ aufwendig errichtet<br />

wurde.<br />

März 2011 <strong>Die</strong> 22 Boote der Wettfahrvereinigung (WVStM) sollen in der neuen Saison an 33 Wochenenden<br />

und in den Wochen dazwischen u. a. bei 36 Regatten, 3 Endrunden und 91 Ranglisten-<br />

Wettfahrten für Sicherheit sorgen. <strong>Die</strong> orangen „Wendetonnen 1-4“ und der „Ponton der<br />

Wettkampfleitung“ werden ebenfalls bereitgehalten.<br />

Das Niedersächsische Umweltministerium in Hannover stimmt mit den Anliegern, Betroffenen und<br />

Naturschutzverbänden die weitere Nutzung des Steinhuder Meeres ab. Damit ändert sich die<br />

bestehende Dümmer-Steinhuder-Meer-Verordnung (DStMVO) erheblich und enthält zukünftig u.<br />

a. folgendes:<br />

269


Winterfahrverbot zukünftig vom 1.Nov.d.Vorjahres bis zum 20.März d. Folgejahres gelten. Vor und nach<br />

der Winterpause soll jeweils eine 5-tägige „Rüstzeit“ (Stegbau und Boote zu Wasser lassen) eingeräumt<br />

werden. Dazu 3 Trainingsveranstaltungen für Leistungssegler und eine Sonderregelung 1.-15.11. für den<br />

Surfsport. Segel- und Kitesurfen soll zukünftig sogar bis zum 15.Nov. innerhalb eines bestimmten Korridors<br />

im mittleren Drittel des Meeres allgemein zulässig sein.<br />

Es wird zukünftig an vielen Stellen möglich sein, mit dem Paddelboot oder Kanu ins oder aus dem Wasser<br />

zu kommen.<br />

Für die neue Seebühne werden am Nordufer der Badestrand und der Bereich vor der Jugendherberge<br />

genehmigt.<br />

Flöße sind jetzt wie andere Wasserfahrzeuge zu behandeln.<br />

(Foto zeigt eine von vielen Infotafeln)<br />

März 2011 Nach und nach werden überall in <strong>Mardorf</strong>, besonders an wichtigen<br />

Punkten (u. a. Moorhütten, gustaf nagel, Badehotel Weißer Berg,<br />

Davidstein, Schneerener Fähre, Lütjen Mardrup, <strong>Mardorf</strong>er Fähre-<br />

Fliegenpilz, Fuhrenkamp-Poggen, Kleiner Brink, Mummerjaan, Wester-<br />

<strong>Mardorf</strong>, Häfern-Hespenberg, Mühlenberg-Golfplatz, Goliathstein,<br />

Bannsee, Paul-Woldstedt-Stein, Hinterm Dorf, Ortszentrum,<br />

Kräheninsel-Uhlenburg, Ochsenkrieg-Wölfe, Fischerstübchen) über 25<br />

Infotafeln (in DIN A3 Spezialglas) aufgestellt. Finanziert wird das<br />

Projekt zum überwiegenden Teil vom Verkehrsverein, aber auch vom Ortsrat, der<br />

Dorfgemeinschaft, der CDU und von einigen privaten Spendern. Dabei soll nach über 65 Jahren<br />

auch erstmals den Kriegsgefangenen,<br />

Zwangsarbeitern, Evakuierten, Flüchtlingen und<br />

Vertriebenen mit zwei Tafeln am Ehrenmal unter<br />

den Eichen gedacht werden.<br />

Anneliese Münchow wird für 70-jährige<br />

Mitgliedschaft im DRK vom Ortsverein <strong>Mardorf</strong><br />

geehrt.<br />

11.3.2011 Erdbeben, Tsunami und schwerer Unfall in<br />

Kernkraftanlage Fukushima in Japan führen zu<br />

mehreren Stilllegungen von älteren AKW in<br />

Deutschland. <strong>Mardorf</strong> liegt in der „100 km<br />

Fernzone“ zum KW Grohnde (siehe Karte rechts).<br />

April 2011 Verkauf der Weißen Düne (Nr.110) von der Region Hannover an Siegfried<br />

Schmidt und Irene Glaser (Gastronomen aus dem Rheinland). Genau nach<br />

100 Jahren geht das Eigentum damit wieder an (Neu-)<strong>Mardorf</strong>er, denn die<br />

beiden wohnen schon im Gebäude. Das künftige Nutzungskonzept soll<br />

neben Gastronomie auch „Sport, Bewegung, Musik, und Kunst“ sein.<br />

4./5.5.2011 Das Schützenfest findet erstmals im Zelt vor dem Schützenhaus und ohne<br />

Damenscheibe statt. Schützenkönig ist Björn Niemeyer (Nr.24) und wie<br />

schon seit einigen Jahren üblich, bekommt er die Königsscheibe von der<br />

Bundestagsabgeordneten Caren Marks angenagelt. Jugendkönigin wird<br />

Jana Rintelmann (Nr.142 / Foto <strong>Zeit</strong>ung). Sie vertritt den Schützenverein<br />

<strong>Mardorf</strong> sehr erfolgreich bei 2 Wettbewerben zur Deutschen Meisterschaft<br />

in München.<br />

19.-21.8.2011 Das schon traditionelle „Festliche<br />

Wochenende“ mit Feuerwerk ist der<br />

Höhepunkt eines guten Jahres für den<br />

Tourismus und seine Gäste in <strong>Mardorf</strong>.<br />

27./28.8.2011 Das Erntefest steigert die Beteiligung<br />

auf 8 große und 2 kleine Festwagen.<br />

<strong>Die</strong> Damen des „Erntewagenbauvereins“<br />

haben ein komplettes<br />

Wohnzimmer aus der „guten alten <strong>Zeit</strong>“<br />

auf den Wagen gebracht (Foto mit<br />

Schäfer Heinrich). <strong>Die</strong> Feuerwehrkapelle<br />

begleitet erstmals die Umzüge von<br />

einem Anhänger aus mit Musik. Das<br />

allgemeine Bevölkerungsinteresse sinkt allerdings weiter.<br />

270


3.9.2011 Der bundesweit bekannte Interpret „Schäfer Heinrich“ (Foto oben) tritt am Bungeplatz auf. Vorher<br />

wird auf der anderen Straßenseite vor der alten Fachwerkscheune des letzten <strong>Mardorf</strong>er Schäfers<br />

Heinrich (Nortmeier Nr.14) eine Infotafel zum Thema „Der letzte <strong>Mardorf</strong>er Schäfer“ enthüllt.<br />

Eine weitere Infotafel mit dem Thema „Slösser un Hörn“ widmet sich den <strong>Mardorf</strong>er<br />

Nachtwächtern und Feldhütern (u. a. Schließer Wilhelm Meier Nr.127). Sie steht an der Alten<br />

Lindenstraße vor dem „Tante-Ida-Platz“.<br />

4.9.2011 <strong>Die</strong> Damenabteilung des Schützenvereins <strong>Mardorf</strong> feiert ihr 40jähriges Bestehen im Kreise noch<br />

fast aller Gründerinnen.<br />

(Foto v.l.n.r.: Monika Scheitler, Ingrid Poschag, Anneliese Heidorn, Erika Scheitler, Anneliese Fussy,<br />

Waltraud Rodenbeck, Ingrid Brase, Ilona Brase, Anita Meier, Lore Meier, Lieschen Suhr)<br />

11.9.2011 Kommunalwahlen: In <strong>Mardorf</strong> erreicht im vergrößerten Ortsrat die CDU wieder die Mehrheit und<br />

erhält 5 von 9 Sitzen. Ortsbürgermeister wird Hubert Paschke (*1956<br />

V.d.Mühle), sein Stellvertreter Björn Niemeyer (*1982 Nr.24). Cornelia<br />

Schulze erreicht zwar sicher ein Stadtratsmandat verliert aber sehr<br />

deutlich die Wahl zum Bürgermeister der Stadt Neustadt gegen den<br />

Amtsinhaber Uwe Sternbeck (Grüne) mit 34% zu 66%. Lediglich in<br />

<strong>Mardorf</strong> gibt man ihr eine Mehrheit. Für den Ortsrat hatte sie nicht mehr<br />

kandidiert; somit endet dort mit der konstituierenden Sitzung des neuen<br />

Ortsrates ihre 15jährige erfolgreiche Arbeit für <strong>Mardorf</strong>. Sie bleibt<br />

weiterhin im Sporthallenbauverein Vorsitzende und setzt sich für die<br />

Öffnung des Jugendhauses ein.<br />

Sept.2011 Florian Skyrde (SCMa) ist für die<br />

Europameisterschaft im Segeln qualifiziert.<br />

(Foto der Neust.<strong>Zeit</strong>ung zeigt ihn beim „Laser 4.7<br />

Cup auf dem Steinhuder Meer am 10.9.2011)<br />

Alexander Antrecht (SCMa) ist als<br />

Steuermann bei der J24-EM ebenfalls<br />

erfolgreich.<br />

Kathrin Runte aus Schneeren wird ehrenamtl.<br />

Schiedsfrau für <strong>Mardorf</strong>/Schneeren.<br />

16.9.2011 Willi Brase (*1921 Nr.3) stirbt. Mit ihm geht<br />

eine Epoche in <strong>Mardorf</strong> zu Ende. <strong>Mardorf</strong> als<br />

Ort ausgerichtet auf den Tourismus wäre ohne<br />

ihn seit 1980 nicht vorstellbar.<br />

271


24.9.2011 Michael Mantei (*1976 <strong>Mardorf</strong> Nr.248) erzielt beim Spiel der 1.Fußballherren in der 1.Kreisklasse<br />

wie schon so oft in den vergangenen 30 Jahren ein Tor für die<br />

SG <strong>Mardorf</strong>/Schneeren (Foto rechts: Jugend-Spielerpass von 1985).<br />

26.9.2011 Margot Blumemthal aus Peine verschwindet bei schönstem<br />

Sonntagswetter auf einer Radtour am Nordufer spurlos. Da sie als<br />

zeitweise orientierungslos gilt, startet in den nächsten Tagen eine<br />

großangelegte Suchaktion mit vielen Freiwilligen, Hunden und<br />

Hubschraubern. Erst am 30.9.11 wird sie gesund bei Petershagen<br />

gefunden.<br />

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