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schaft: Kompetenz-, Potenzial- und Entwicklungsfelder - Netzwerk ...

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<strong>Kompetenz</strong>atlas Ges<strong>und</strong>heitswirt<strong>schaft</strong><br />

8.3.3 Betriebliches Ges<strong>und</strong>heitsmanagement (BGM) <strong>und</strong> (medizinisch-) berufliche<br />

Rehabilitation<br />

Motivierte <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>e Beschäftigte sind eine Gr<strong>und</strong>voraussetzung für die wirt<strong>schaft</strong>liche<br />

Leistungsfähigkeit, den Erfolg <strong>und</strong> die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Die Vorteile<br />

(Senkung des Krankenstandes, Motivationssteigerung, positive Arbeitseinstellung, höhere<br />

Wertschöpfung, Entlastung der sozialen Sicherungssysteme, Imagegewinn u.a.) liegen auf<br />

der Hand. Kosten-Nutzen-Analysen belegen zudem einen Gewinn für das in BGM-<br />

Maßnahmen eingesetzte Kapital <strong>und</strong> somit einen positiven Return on Invest. Ges<strong>und</strong>heitsrisiken<br />

zu erkennen, vorzubeugen <strong>und</strong> zu reduzieren wird daher zunehmend als Managementaufgabe<br />

verstanden. Vorausschauende Unternehmen haben deshalb die Förderung<br />

von Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Wohlbefinden bei der Arbeit in ihr Betriebsmanagement aufgenommen.<br />

Der Bedeutungszuwachs von Ges<strong>und</strong>heitsförderung in Betrieben <strong>und</strong> Verwaltungen ist u.a.<br />

auf den demographischen Wandel, Rationalisierung, den Wettbewerb um beste Fachkräfte<br />

sowie auf erweiterte gesetzliche Zielvorgaben des Arbeits- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutzes 80 zurückzuführen.<br />

Definitorisch <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitspolitisch spielt im europäischen Raum die Luxemburger<br />

Deklaration (1997) eine wesentliche Rolle.<br />

Das Betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsmanagement vereint den klassischen Arbeits- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />

für die Verhütung von arbeitsbedingten Erkrankungen, die Betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

zur Stärkung der Ges<strong>und</strong>heit sowohl von ges<strong>und</strong>en als auch von ges<strong>und</strong>heitlich<br />

beeinträchtigten Beschäftigten, das betriebliche Eingliederungsmanagement <strong>und</strong> die<br />

betrieblichen Managementstrategien der Human Resources (Personalstrategie, Personalentwicklung,<br />

Organisationsentwicklung). 81<br />

Unternehmen stehen vor der Herausforderung, nachhaltige Unternehmensstrategien zur<br />

Verbesserung der Ges<strong>und</strong>heit am Arbeitsplatz zu entwickeln. Bei der Einführung einer nachhaltigen<br />

Arbeitsschutz- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitspolitik haben insbesondere kleine <strong>und</strong> mittlere Betriebe<br />

häufig Umsetzungsprobleme. Erfolgreiches Ges<strong>und</strong>heitsmanagement setzt daher<br />

i.d.R. das Zusammenwirken von inner- <strong>und</strong> außerbetrieblichen Experten voraus. Vor dem<br />

Hintergr<strong>und</strong> einer noch zu geringen Verbreitung von BGM sollte die Kooperation zwischen<br />

80<br />

Die Verhütung arbeitsbedingter Ges<strong>und</strong>heitsgefahren ist im Sozialgesetzbuch (SGB) VII als Aufgabe der<br />

gesetzlichen Unfallversicherung verankert. Die Krankenkassen haben seit 1989 den Auftrag, an der Verhütung<br />

arbeitsbedingter Ges<strong>und</strong>heitsgefahren mitzuwirken. Im Jahr 2007 hat der Gesetzgeber die Vorschrift<br />

gr<strong>und</strong>legend novelliert <strong>und</strong> die betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsförderung (§§ 20a <strong>und</strong> 20b SGB V) zur Pflichtleistung<br />

der Krankenkassen aufgewertet. Zur Umsetzung haben die Spitzenverbände der Krankenkassen gemeinsame<br />

<strong>und</strong> einheitliche Handlungsfelder <strong>und</strong> Kriterien in einem „Leitfaden Prävention“ formuliert, der zuletzt am<br />

02.06.2008 aktualisiert worden ist. Seit Mai 2004 schreibt das Sozialgesetzbuch IX im § 84 Abs. 2 betriebliches<br />

Eingliederungsmanagement vor. Unternehmen sollen sich demnach für die Ges<strong>und</strong>erhaltung aller Mitarbeiter<br />

engagieren, die länger <strong>und</strong> häufiger krank sind.<br />

81<br />

VDBW e.V., Verband Deutscher Betriebs- <strong>und</strong> Werksärzte, Betriebliches Ges<strong>und</strong>heitsmanagement. Ein Leitfaden<br />

für Betriebsärzte <strong>und</strong> Führungskräfte, 2009.

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