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Kompetenzatlas Gesundheitswirtschaft
6.2 Gesundheitstourismus
Das Beherbergungsgewerbe ist in der Metropolregion - wie der Blick auf die Beschäftigtenstatistik
bereits gezeigt hat (siehe Kap. 2) - leicht unterdurchschnittlich ausgeprägt. In der
Nordwestregion arbeiten rd. 5.700 s.v. Beschäftigte (0,7 %) in diesem Wirtschaftszweig.
Die Tourismusindustrie zählt zu den Profiteuren eines gestiegenen Gesundheitsbewusstseins.
Neben anderen Branchen wie der oben erwähnten Nahrungsmittelindustrie oder der
Sportartikelindustrie tritt sie vermehrt im zweiten Gesundheitsmarkt auf, obwohl dieser nur
einer von mehreren Absatzmärkten für sie ist , 53 da sie als „Querschnittbranche“ eine Vielzahl
von Wirtschaftssektoren umfasst. Auch das macht es fast unmöglich, einen Markt für
Gesundheitstourismus und seine Anbieter nach allgemein gültigen und objektiven Maßstäben
abzugrenzen. 54 Dem Gesundheitstourismus werden dennoch - neben den Bereichen
Fitness/Wellness und Bioprodukten - die größten Wachstumspotenziale zugeschrieben. 55 Zu
den Bereichen mit besonders hoher Gesundheitsrelevanz gehört dabei der Sporttourismus.
Immer mehr Urlauber nutzen Touristikangebote mit Sport- oder Wellness-Charakter. Die
Nachfrage nach Angeboten, die es erlauben, durch aktive Erholung den Urlaub gesundheitsfördernd
zu verbringen, steigt, weshalb Reiseveranstalter, Hotelanlagen und Ferienclubs
vermehrt mit Sport-, Fahrrad- und Fitnessangeboten werben, die von den Kunden gerne in
Anspruch genommen werden. Der Trend geht dabei zu kurzen abenteuer- und erlebnisorientierten
Aktivreisen. Ein anderer Sektor, der dem Gesundheits- und Wellnesstourismus die
höchsten Wachstumsraten innerhalb der Tourismuswirtschaft beschert 56 , sind die mittlerweile
vielfältigen „Medical Wellness“-Angebote, die touristische und medizinisch-therapeutische
Leistungen verknüpfen. Anbieter, die Sport- und Fitness-Angebote mit Wellness-
Behandlungen und Erholungsmöglichkeiten kombinieren, ziehen speziell Frauen, jedoch
auch mehr und mehr Männer an und sind schon lange nicht mehr nur für die obersten Einkommensklassen
interessant. Weitere Potenziale und Anknüpfungspunkte für die Metropolregion
werden in Kap. 8.3.4 aufgearbeitet.
53 Vgl. Bräuninger, D., Rakau, O., Gesundheitswirtschaft im Aufwind, Deutsche Bank Research, 2010.
54 Vgl. Neumann, K. et al., Erstellung eines Satellitenkontos für die Gesundheitswirtschaft in Deutschland, 2009.
55 Vgl. Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie, Pressemitteilung vom 13.11.2009)
56 Vgl. URL: http://www.deutschertourismusverband.de/index.php?
news_id=381&pageId=96&startId=0&show_year=2010
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