Handout Syntax 2011/2012 (pdf) - PD Dr. Wolfgang Schindler
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<strong>PD</strong> <strong>Dr</strong>. W. <strong>Schindler</strong>: Einführung in die <strong>Syntax</strong> des Deutschen. Seite 3<br />
- Helbig, Gerhard & Agnes Helbig (1993). Lexikon deutscher Modalwörter. Leipzig u.a.<br />
- Helbig, G. & W. Schenkel (1991). Wörterbuch zur Valenz und Distribution deutscher Verben. 8.<br />
Aufl. Tübingen.<br />
- Pasch, Renate/ Brauße, Ursula/ Breindl, Eva (2003): Handbuch der deutschen Konnektoren. Linguistische<br />
Grundlagen der Beschreibung und syntaktische Merkmale der deutschen Satzverknüpfer<br />
(Konjunktionen, Satzadverbien und Partikeln). Berlin: de Gruyter.<br />
- Schröder, Jochen. 2 1990. Lexikon deutscher Präpositionen. Leipzig: Verlag Enzyklopädie.<br />
- Schumacher, Helmut et al. (2004). VALBU – Valenzwörterbuch deutscher Verben. Tübingen.<br />
- Sommerfeldt, Karl-Erich & H. Schreiber. 2 1977. Wörterbuch zur Valenz und Distribution deutscher<br />
Adjektive. Leipzig.<br />
- Sommerfeldt, Karl-Erich & H. Schreiber. 3 1983. Wörterbuch zur Valenz und Distribution der Substantive.<br />
Leipzig.<br />
III Hauptteil<br />
1 Was ist <strong>Syntax</strong>?<br />
In der SEMIOTIK versteht man unter SYNTAKTIK die Betrachtung der Zeichen unter dem Gesichtspunkt<br />
ihrer Kombinationsregeln und ihrer Integrierbarkeit in eine Zeichenfolge. – In manchen Definitionen<br />
bedeutet <strong>Syntax</strong> ‚Zusammenordnung’ bzw. ‚Kombinatorik’ und meint die Verknüpfung<br />
von Lauten zu Silben (Phonosyntax), von Morphemen zu Wörtern (Morphosyntax) und die Verknüpfung<br />
von Wörtern zu Wortgruppen und Sätzen (Wortsyntax). – Wenn man von der GRAMMA-<br />
TIK einer Sprache spricht, meint man in der Regel deren Phonologie, Morphologie, SYNTAX und deren<br />
Semantik (evtl. auch die graphematischen Regularitäten). Dann versteht man unter <strong>Syntax</strong> die<br />
Wortsyntax (Wortverbindungs-, Satzbaulehre), d. h. ein System von Regeln, mit dem man aus Wörtern<br />
Wortgruppen und Sätze aufbauen kann. Umgekehrt kann man komplexe syntaktische Konstruktionen<br />
analysieren, d. h. einen Satz bzw. eine Wortgruppe in Teile (Konstituenten) zerlegen.<br />
Bei der syntaktischen Analyse sind vor allem folgende Aspekte wichtig:<br />
(i) Die kategorialen Füllungen, das sind die Wortarten, die Wortgruppen- und die Satzkategorien<br />
(N, V, Adj, Adv; NP, PP, VK; bei der Grobanalyse Nebensatzkategorien wie Relativsatz etc.)<br />
(ii) Die morphologischen Markierungen (FLEXION; z. B. Gen.Sg.(NEUT) bei Haus-es, Gen.Sg.Neut.<br />
bei des (Hauses), Gen.Sg.Neut.3.Ps.Fem. bei ihres (Hauses), 2.Sg.Konj.Präs.(Akt.) bei sei-st oder<br />
Dat.Sg.Neut.Komp.st. bei kühl-er-em (Bier))<br />
(iii) Die Reihenfolgebeziehungen (TOPOLOGIE, also Verbstellungstyp, Klammern, Felder; Herausstellungstypen<br />
wie Linksversetzung (LV) oder Nachtrag (NT))<br />
(iv) Die VALENZeigenschaften von V, Adj und ggf. N<br />
(v) die intonatorischen Markierungen (Satzakzent, Fokuspartikelakzent; Pause etc.).<br />
Dazu kommt (vi) die Analyse der Funktionen, d. h. die Angabe dessen, welche Beziehung eine KON-<br />
STITUENTE (Wort, Phrase) zu anderen Konstituenten innerhalb der KONSTRUKTION aufweist (vgl. das<br />
Adj laut, das in lautes Singen attributiv, in singt laut adverbial und in ist laut prädikativ fungiert).<br />
Der folgende weil-Satz würde in Er wunderte sich, weil […] hat als ADVBkaus fungieren.