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alte Schäden und faule lte Schäden und faule ... - Kathrin von Basse

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Verh<strong>a<strong>lte</strong></strong>ne Verh<strong>a<strong>lte</strong></strong>ne monatliche monatliche Reinigung <strong>und</strong> <strong>und</strong> üble Behandlung des<br />

des<br />

endlichen endlichen Aufhörens Aufhörens derselben derselben als als Ursache Ursache übler übler <strong>Schäden</strong>.<br />

<strong>Schäden</strong>.<br />

Wenn natürliche Ausleerungen unterbrochen werden, so entstehen in der menschlichen<br />

Maschine Aenderungen, wie man schwerlich jenen Ursachen zuschreiben würde,<br />

wenn die Fälle nicht so sichtlich <strong>und</strong> altäglich wären, so schwer ist hier der Zusammenhang<br />

<strong>von</strong> Wirkung <strong>und</strong> Ursache aufzufinden. Wir wissen wohl aus unsern Theorien,<br />

was unterbliebene angewöhnte Aderlässe <strong>und</strong> die daher entstandene Vollblütigkeit für<br />

Zufälle erregen, wie Kopfweh, Schläfrigkeit, Schwere der Glieder, Röthe des Gesichts,<br />

Strozzen der Adern, Nasenbluten, Blutspeien, Entzündungsfieber <strong>und</strong> Schlagflus ihre<br />

Folgen sind. Nun soll das monatlich abgehende Blut bei mannbaren Frauenzimmern<br />

nach unsrer Lehre auch das reinste Blut seyn. Ist dies, <strong>und</strong> dieser Abflus wird gehemt,<br />

so so<strong>lte</strong> auch nichts als eine Plethore mit ihren Zufällen drauf folgen. Auf Unterbrechungen<br />

der monatlichen Reinigung aber erfolgt gröstentheils, wie die Erfahrung lehrt,<br />

etwas anderes, die Zufälle derselben können se<strong>lte</strong>n durch die Hülfsmittel gegen die<br />

Vollblütigkeit, magere Lebensart <strong>und</strong> Aderlassen gehoben werden, Unterbleibung der<br />

Zeit mus also etwas ganz anders als unterbliebne Blutabzapfung seyn, blos unterbliebner<br />

Abflus der güldnen Ader hat einige Aehnlichkeit damit. Die Bleichsucht mit allen<br />

ihren schreklichen Folgen zerrüttet die gar oft unschuldigen Geschöpfe bis zur Zerstörung.<br />

Vollblütigkeit scheint den festern Theil des Blutes, seine rothen Kügelchen zu<br />

vermehren, die wässerigen Bestandtheile aber zu vermindern, bei der Bleichsucht geschieht<br />

das Gegentheil, sie greift noch überdies die Nerven an <strong>und</strong> entkräftet. Aufgedunsenheit,<br />

Schwere der Lenden, Bleichheit, Kurzäthmigkeit, alle Arten Hypochondrie<br />

<strong>und</strong> Mutterbeschwerung, verlorne oder übertriebne Eslust, Heiserkeit, Schlaflosigkeit,<br />

Melancholie, Dumheit <strong>und</strong> alle Kennzeichen verschlimmerter Säfte, Geschwulst des<br />

Unterleibes, der Hände <strong>und</strong> Füse, Drüsengeschwülste, triefende Augen, Milch- <strong>und</strong><br />

Spekbeulen, Ausschläge, Rothlauf <strong>und</strong> Geschwüre sind ihre Begleiterinnen. Ich h<strong>a<strong>lte</strong></strong><br />

mich blos bei leztern auf, denn die Zufälle der Bleichsucht sind unglaublich <strong>und</strong> unnennbar.<br />

Bei so verschlimmerten Säften, besonders bei Wassergeschwülsten, ist es leicht,<br />

daß bei der geringsten Veranlassung <strong>faule</strong>nde Geschwüre entstehen können, die mit<br />

dem Grade der Unheilbarkeit bei Bleichsucht gleichen Schritt h<strong>a<strong>lte</strong></strong>n.<br />

Fall Fall. Fall<br />

Ein Mädchen <strong>von</strong> zwanzig Jahren, <strong>von</strong> wohlgemischten, doch mehr cholerischen<br />

Temperamente, hatte <strong>von</strong> ihrem sechzehnten bis zum achtzehnten Jahre ihre Sachen<br />

pünktlich in Ordnung gehabt. Drauf stirbt ihre Mutter, der Gram darüber, die<br />

Verdrüslichkeiten der übernommenen Haushaltung, <strong>und</strong> die Aergernis mit einer Menge<br />

Geschwister, denen sie Mutter seyn so<strong>lte</strong>, verursachten eine Stokkung <strong>und</strong> endlich ein<br />

völliges Aussenbleiben ihres Monatlichen. Nach zwei Jahren, da sie zu mir kam, verriethen<br />

ihre Umstände <strong>und</strong> ihr Aeusseres die Zerrüttung des Körpers, welche die Stokkung<br />

dieser natürlichen Ausführung verursacht hatte. Schleppend <strong>und</strong> träge war ihr<br />

Gang, verdrüslich ihr ganzes Wesen, dampfig ihr Odem, heiser ihre Sprache. Ihr Gesicht<br />

war blas <strong>und</strong> aufgedunsen, die Augen blaurandig, schlaff <strong>und</strong> matt ihr Puls, ihr<br />

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