alte Schäden und faule lte Schäden und faule ... - Kathrin von Basse
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die Nerven desselben zu stärken suchen, als worin ein Hauptgr<strong>und</strong> der Zärtlichkeit <strong>und</strong><br />
übriggebliebenen kränklichen Empfindung diese Theils zu liegen scheint, ehe man den<br />
Kranken für geheilt ausgiebt.<br />
Um also beide so sehr gefürchtete Unfälle der geschlosnen Narbe, das Wiederaufbrechen,<br />
worunter auch das Entstehen eines ähnlichen Geschwürs in der Gegend der<br />
Narbe begriffen ist, <strong>und</strong> die Kalenderschmerzen zugleich theils hinwegzunehmen, theils<br />
zu lindern, ist die äusere <strong>und</strong> innere stärkende Nachkur das einzige <strong>und</strong> kräftigste Mittel,<br />
da Schwäche des Körpers der gewöhnliche Gr<strong>und</strong> des Wiederaufbrechens der Narbe<br />
ist.<br />
So wie ich überhaupt die Heilung aller andern Krankheiten meinen Pazienten so<br />
wenig sauer, wie möglich, zu machen suche, da Krankheiten vor sich schon Plagen genug<br />
sind, <strong>und</strong> nächst der Gründlichkeit <strong>und</strong> Einfachheit besonders hierin ein Verdienst<br />
suche, so empfinden auch meine Kranken mit <strong>a<strong>lte</strong></strong>n W<strong>und</strong>en, wie leicht die Last ist, die<br />
ich ihnen bei der Heilung derselben auflege. Die Leichtigkeit der Kurart suche ich besonders<br />
durch die Einfachheit der vorgeschriebenen Regeln <strong>und</strong> Mittel zu erreichen, verlange<br />
aber dann durchaus die pünktlichste Folgsamkeit. Vorzüglich weil diese Tugend<br />
allemal in dem Vermögen eines jeden steht, <strong>von</strong> dem ich sie verlange <strong>und</strong> da ohne sie<br />
eben so wenig auszurichten ist, als bei Verfertigung einer Uhr durch die richtigste gearbeiteten<br />
Räder, ohne zwekmäsige Zusammensezzung.<br />
So wie ich nun bei diesen Kranken an die Stelle des unendlichen Wirwars <strong>und</strong><br />
Mischmasches <strong>von</strong> wiedersprechenden Verordnungen <strong>und</strong> einer Last <strong>von</strong> entkräftenden,<br />
zwekwidrigen Kurmethoden, die sich einander drängen, um entweder den Ruin oder die<br />
Entkräftung <strong>und</strong> den Ekkel des Kranken zu befördern, eine einfache, überall anwendbare<br />
kräftige <strong>und</strong> leicht zu h<strong>a<strong>lte</strong></strong>nde Heilungsmethode sezze, so verlange ich <strong>von</strong> ihnen, zu<br />
ihrem eignen Wohl, daß sie selbst, nach Schliesung ihrer W<strong>und</strong>en die ges<strong>und</strong>e Lebensart<br />
auf immer, die stärkende innere <strong>und</strong> äusere Kur aber noch einige Zeit fortsezzen,<br />
eine Zeit die nach der Gröse des gehei<strong>lte</strong>n Uebels kürzer oder länger <strong>von</strong> mir bestimt<br />
wird.<br />
Ich fange es so damit an. Die Dauer, den Grad der Kä<strong>lte</strong> <strong>und</strong> die Menge der k<strong>a<strong>lte</strong></strong>n<br />
Bäder lasse ich einige Zeit z. B. vierzehn Tage auch wohl vier bis sechs Wochen<br />
unverrükt fortsezzen, nachgehends aber noch eine ziemliche Zeit, einen bis mehrere Monate<br />
almählig damit herabsteigen. Zum Beispiele, ich lasse statt des dreimaligen Badens,<br />
einige Zeit hindurch nur zweimal <strong>und</strong> endlich nur einmal des Tags Baden, statt<br />
fünf <strong>und</strong> dreisig, vierzig, fünf <strong>und</strong> vierzig, funfzig bis fünf <strong>und</strong> funfzig Grad Wärme<br />
nach fahrenheitischem Wärmewasser anwenden, ich lasse vom ganzen Bade, zum halben<br />
<strong>und</strong> endlich bis zum Fusbade herabsteigen, vom starken Reiben vor, in <strong>und</strong> nach dem<br />
Bade über den ganzen Leid, zum sanfteren Frottiren nach <strong>und</strong> nach nur in <strong>und</strong> nach<br />
dem Bade, <strong>und</strong> endlich nur in demselben, über den halben Leib <strong>und</strong> endlich nur um die<br />
vernarbten Theile herum, <strong>und</strong> <strong>von</strong> jedesmahliger Dauer des Bades <strong>von</strong> zwanzig Minuten<br />
nach <strong>und</strong> nach bis zu zehn <strong>und</strong> sechs Minuten heruntergehen.<br />
Die almähligen Veränderungen sind dem vormahligen Kranken sehr leicht, der<br />
Körper entwöhnt sich nur nach <strong>und</strong> nach diesem hohen Grade der stärkenden Heilart,<br />
<strong>und</strong> behält gleichwohl die Festigkeit seiner Fibern.<br />
So auch mit dem innern. Die stärkenden Mittel lasse ich den Genesenden einige<br />
Zeit unverrükt fortnehmen, dann aber zum Beispiele statt einer halben Unze China des<br />
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