alte Schäden und faule lte Schäden und faule ... - Kathrin von Basse
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<strong>und</strong> jeder Vortheil der fliesenden Bäder, wie gesagt, erh<strong>a<strong>lte</strong></strong>n werden kan, ohne daß einer<br />
ihrer Nachtheile hinzukommen darf.<br />
Das Wasser kan entweder der Kranke selbst bewegen, wenn er ehrlich genug dazu<br />
ist, oder man veranst<strong>a<strong>lte</strong></strong>t es. Die Art wie das Wasser bei Destillazionen in den<br />
Kühlfässern erneuert wird, entspricht zu diesem Behufe aller Absicht. So viel nemlich<br />
k<strong>a<strong>lte</strong></strong>s Wasser durch eine angebrachte Röre nach dem Boden des Badegefäses sinkt, so<br />
viel läuft oben durch eine Rinne <strong>von</strong> selbst ab, durch die Wärme des Körpers erwärmt,<br />
da das k<strong>a<strong>lte</strong></strong> schwerer, das warme Wasser aber leichter ist <strong>und</strong> nach oben schwimt, <strong>und</strong><br />
<strong>von</strong> da überläuft.<br />
Ich erinnere aber, für unbemitte<strong>lte</strong>re, daß ein etwas groses Badegefäs <strong>und</strong> die<br />
Bewegung des Wassers darin schon hinlänglich seyn kan.<br />
Aermere, die den Grad der Wärme nicht genau zu bestimmen wissen, <strong>und</strong> sonst<br />
wenig Bequemlichkeiten haben, lasse ich eine einfache Vorschrift befolgen. Die Grade<br />
der Eintauchung nebst den Graden der Dauer bestimmen bei ihnen alleine die Leiter,<br />
wonach das Bad erhöht werden soll. Ins Wasser aus einem sehr tiefen Brunnen sich so<br />
<strong>und</strong> so tief, so <strong>und</strong> so oft <strong>und</strong> so <strong>und</strong> so lange einzutauchen, gleichviel ob im Sommer<br />
oder im Winter, ist die Vorschrift. Dies erhöhe ich bei ihnen <strong>von</strong> Zeit zu Zeit, nach Beschaffenheit<br />
ihrer Kräfte. Sie können nichts dabei versehn, da die Vorschrift so einfach<br />
ist, <strong>und</strong> haben fast gleich grosen Nuzzen da<strong>von</strong>, als Reichere, die genauere <strong>und</strong> kostbarere<br />
Verordnungen befolgen können.<br />
Das kä<strong>lte</strong>ste Wasser, was selbst bemitte<strong>lte</strong>re im Sommer haben können, ist doch<br />
nur das aus Brunnen, die auf dreisig <strong>und</strong> mehrere Fus tief <strong>und</strong> höchstens etwas unter<br />
zwei <strong>und</strong> funfzig Grad fahrenheitischer Wärme haben. Man müste denn den Aufwand<br />
machen können, die Kä<strong>lte</strong> des Bades mit Eis aus Eisgruben zu stimmen. Das kä<strong>lte</strong>ste<br />
Wasser der Brunnen ist jedoch für Jedermann hinlänglich, wenn die Kur im Sommer<br />
fält, da man die mindere Kä<strong>lte</strong>, durch öfteres oder länger dauerndes Eintauchen <strong>und</strong> den<br />
Grad der Eintauchung ersezzen kan.<br />
Wer das Vermögen dazu hat, kan die Kräfte seines k<strong>a<strong>lte</strong></strong>n Bades noch um vieles<br />
erhöhen, besonders zum Behufe der stärkenden Nachkur. Eisen ist das gewöhnliche<br />
Mittel, wodurch Natur <strong>und</strong> Kunst die stärkenden Kräfte des Wassers erheben. H<strong>und</strong>ert<br />
<strong>und</strong> mehrere Meilen werden oft nach eisenhaltigen Ges<strong>und</strong>brunnen gereist. Ist es<br />
blos, um die Kräfte des im Wasser aufgelösten Eisensalzes in Bädern zu geniesen, so<br />
ist es Verschwendung, da eine kleine Menge Eisenvitriol z. B. ein Pf<strong>und</strong> in dreih<strong>und</strong>ert<br />
Mas Wasser aufgelöst alle Kräfte des besten Sauerbrunnens zum äuserlichen<br />
Gebrauch besizt, <strong>und</strong> den ausnehmenden Vortheil noch bei sich führt, an jedem Orte <strong>und</strong><br />
zu jeder Zeit bei der Hand zu seyn. Ein Vortheil der unendlich beträchtlicher ist, als der<br />
jener berühmten Bäder, den Kern der ausgesuchtesten Schmausereien im engsten Zirkel<br />
oft ausgelassener Geselschaft anzutreffen. Den Vortheil, der durch die Abwechselung<br />
<strong>und</strong> die Bewegung beim Reisen erwächst, <strong>und</strong> durch die ländlichen Vergnügungen<br />
in den Bädern selbst, lasse ich in seinen Würden, er ist in der That beträchtlich, jedoch<br />
auch ausser diesen kostbaren Aufenth<strong>a<strong>lte</strong></strong>n nicht se<strong>lte</strong>n zu erreichen.<br />
Die einzigen künstlichen Eisenbäder, die man bis jetzt im Grosen <strong>und</strong> öffentlich in<br />
Ausübung gebracht hat, sind die seit kurzem so berühmt gewordnen Granulirbäder. Im<br />
Harze, wo auf hohen Oefen geschmolzenes Eisen zu verschiednen Absichten glühend<br />
abgelöscht wird, hat sich dies Löschwasser so berühmt gemacht, gleich als wenns so<br />
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