alte Schäden und faule lte Schäden und faule ... - Kathrin von Basse
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tene Verordnung in meiner Praxis, auser in diesen <strong>und</strong> ähnlichen Fällen, wo die Nahrung<br />
des Knochens fehlerhaft geworden ist.<br />
Mit vielen blutreinigenden Mitten gewöhnlicher Art richtet man nie etwas beim<br />
Winddorne aus, die Schwäche nimt durch die auslerenden Mittel zu, <strong>und</strong> die Säfte<br />
verschlimmern sich eher, als daß sie sich verbessern sol<strong>lte</strong>n. Doch ist zuweilen der<br />
innere Gebrauch des Quajakharzes <strong>und</strong> wenn venerisches Gift die gewisse Gr<strong>und</strong>lage<br />
des Uebels ist, des Queksilbers, auch wohl des rohen Spiesglanzes <strong>von</strong> Nuzzen.<br />
Ueberhaupt habe ich vermittelst einer ziemlichen Erfahrung in der Arzneik<strong>und</strong>e<br />
selbst vielen meiner Amtsbrüder mit der grösten Gewisheit einsehn lernen, daß die<br />
Menge der nöthigen Arzneimittel äuserst klein ist, <strong>und</strong> daß man mit höchstens anderthalb<br />
h<strong>und</strong>ert Droquen alles in der Arzneik<strong>und</strong>e bis jetzt mögliche bewerkstelligen könne,<br />
wenn man sie genau kent, <strong>und</strong> sie zwekmäsig <strong>und</strong> so einfach, wie möglich, anwendet,<br />
um ihrer Tugenden sich immer mehr <strong>und</strong> mehr zu versichern; so wie man einer unendlichen<br />
Menge schneidender Werkzeuge in der Chirurgie entbehren kan, wenn man sich<br />
der wenigen nöthigen Messer geschikt zu bedienen weis. Diese Wahl der Mittel <strong>und</strong><br />
Art der Anwendung ist es, die den wahren Arzt auszeichnet, der keinem Systeme geschworen<br />
hat, oder aufs Wort für baar annimt, <strong>und</strong> der das Herz hat, selbst zu denken<br />
<strong>und</strong> eigenhändig zu handeln.<br />
Krebs Krebs. Krebs<br />
Der Entstehung begegne, ist eine <strong>a<strong>lte</strong></strong> Klugheitsregel, die sich aber vorzüglich<br />
beim Krebse wirksam äusert, jenem widerlich stinkenden Geschwüre mit zurükgebognen<br />
Rändern an den nervenreichen <strong>und</strong> drüsenartigen Theilen des menschlichen<br />
Körpers.<br />
Ich finde den über sehr gelinden Feuer (im Wasserbade) bereiteten Schierlingsextrakt<br />
(Ext. Conii maculati) bei verhärteten Drüsen äuserlich aufgelegt, fast als ein<br />
Spezifikum, das ich nicht entbehren kan <strong>und</strong> wo<strong>von</strong> ich tausend herliche Proben aufweisen<br />
kan. So sehr ich ihn hier rühmen mus, so wenig kan ich Gutes <strong>von</strong> seinem innern<br />
<strong>und</strong> äusern Gebrauche beim offenen Krebse sagen. Ich habe wenig erspriesliches da<strong>von</strong>,<br />
so wenig wie <strong>von</strong> den übrigen Mitteln in diesem Falle gesehn.<br />
Aeuserlich habe ich den <strong>von</strong> einer Quaksalberin eingestreuten weisen <strong>und</strong> rothen<br />
Präzipitat zwar sehr schmerzhaft, dabei aber so hülfreich bef<strong>und</strong>en, daß die Stellen, wo<br />
er lag, Tags darauf stets mit gutem Eiter angefült waren, so schrekliche Verwüstungen<br />
auch das Uebel schon angerichtet hatte, so verdorben auch die Säfte, <strong>und</strong> so unerträglich<br />
stinkend auch sonst die Jauche war, die außerdem häufig wegflos, denn die Kranke<br />
starb in vier Wochen darauf, als ich die Wirkung dieses Mittels mit angesehn hatte.<br />
Aus diesem folgt wenigstens so viel, wie ich auch selbst wahrgenommen habe, daß<br />
die gehörige Anwendung der Sublimatauflösung, des Queksilbersalpeters <strong>und</strong> des Arsenikwassers,<br />
so wie in allen übrigen bösartigen W<strong>und</strong>en, so auch zur Reinigung eines<br />
nicht alzuweit gerathenen offenen Krebses die vortreflichsten Mittel sind, deren man<br />
sich je gegen dieses fürchterliche Uebel bedient hat.<br />
Sezt man nun noch die nach der Reinigung der W<strong>und</strong>e nöthigen Digestive <strong>von</strong> der<br />
besten Art <strong>und</strong> den stärkenden Balsam, nebst einem Kerne <strong>von</strong> stärkender innerer <strong>und</strong><br />
äuserlicher Heilung hinzu, ohne die kräftigste Nachkur zu vergessen, so hat man die<br />
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