alte Schäden und faule lte Schäden und faule ... - Kathrin von Basse

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Anmerkung des Kopisten In der Hoffnung, daß auch in späteren Zeiten noch Menschen die Werke Samuel Hahnemanns lesen können, die schon jetzt in nur wenigen Bibliotheken und nur schwer einsehbar sind, habe ich dieses Werk kopiert. Die vorliegende Schrift wurde originalgetreu wiedergegeben. Lediglich die Fußnoten stammen von mir, zum besseren Verständnis mancher obsoleter Begriffe. Auch in Hahnemanns vorhomöopathischer Zeit zeigt sich sein eigensinniger, sich nicht der allgemeinen Lehrmeinung unterordnender Geist. Seine Menschlichkeit hat mich berührt, sein Pragmatismus hat mich begeistert. Auch wenn dieses Buch keine Arbeitsgrundlage für heute arbeitende Homöopathen sein kann, so ist es doch ein Mosaikstein auf dem Wege zum Verständnis der Genies Samuel Hahnemanns. 2 Kathrin von Basse, Halle, den 27. November 2007
Einleitung inleitung inleitung. inleitung Ich handle hier von der Heilung derjenigen Art von Verlezzungen der äusern weichen Theile des menschlichen Körpers, die aus mehrern Ursachen sich von den Heilmitteln für frische Wunden nicht bessern, noch weniger heben läßt. Ich werde noch etwas über die Behandlung der oft dabey vorkommenden Verrottung der festen Theile, des Knochenfrases, und etwas vom Krebse, dem Winddorne, dem Gliedschwamme, und einigen innerlichen Geschwüren hinzusezzen, alles so, wie mir es meine Erfahrung an die Hand gegeben hat. Es ist so viel über die alten Schäden geschrieben und gesagt worden, daß man glauben mögte, dieser Gegenstand sei erschöpft, wenn nicht fast alle diese künstlichen Methoden den Arzt in der Ausübung verliesen, und der traurigen Nothwendigkeit Preis gäben, den Kranken schändlicher Weise seinem alten Uebel ohne Trost zu überlassen. Dieser trostlosen Veranlassung hat man im gemeinen Leben doch einen Anstrich von Gerechtigkeit geben müssen, damit die Ungeschicklichkeit des Arztes nicht ins Gedränge komme. Bald gab man diese Wunden für eine Wirkung der Zauberei, das ist, durch medizinische Hülfe unheilbar, bald für Todenbrüche aus, deren Zuheilung den Tod unfehlbar nach sich ziehe; man hielt sie für unmittelbare Folgen der Niederkunft, und da hies es, sie hat den alten Knacks in den Sechswochen bekommen, sie wird ihn wohl behalten müssen. Andre verließen ihre Kranken mit dem Troste, es sey ein Erbstückchen, von einem ihrer Aeltern oder Grosältern, man müsse es in Ruhe lassen, und nun eine lateinische Brocke, noli me tangere 1hießen die Lateiner diese Schaden mit großem Rechte, und es sind eine Menge heilbarer Personen vieljährigen Schmerzen, einem siechen Leben und einem frühzeitigen Tode Preis gegeben worden. Noch eine gewöhnliche Ausflucht der Ungeschicklichkeit; man heilt ein mäsiges altes Geschwür nach vielen vergeblichen Salbbadereien dadurch, daß man etliche Fontanelle sezt, das heißt wohl nichts, als eine alte Wunde mit mehreren vertauschen. Der größte Theil der Aerzte macht sich damit nichts zu schaffen und überläßt sie dem Bader, dem Schäfer und dem Scharfrichter, gewiß mehr aus Unwissenheit als aus Ekel. Der Ruhm, dergleichen Heldenkur verrichtet zu haben, überriecht den faulen Eiter bey weitem. Der Wundarzt hat mit dem Arzte theils gleiche Beweggründe, den Kranken seinem Schicksale zu überlassen, theils wendet er hier seine bei ihm sonst seltene Bescheidenheit an, die innere Kur müsse damit verbunden werden, und dies sei des Arztes Sache, womit er soviel sagen will, vier Schultern tragen mehr Schande, als zwei. Ist der Kranke so thöricht, beide zu brauchen, so erfährt er gar oft, worüber sich das Weib mit dem langwierigen Blutfluse beim Evangelisten 2 beschwert. Das gewöhnliche En- 1 Berühre mich nicht 2 Markus-Evangelium 5,25 - 34 3
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