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alte Schäden und faule lte Schäden und faule ... - Kathrin von Basse

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Sähe man diese Entzündung nicht für so unbedeutend an, sondern überliese sie<br />

sogleich einem sachverständigen Manne, so würden wir eine Menge <strong>a<strong>lte</strong></strong>r W<strong>und</strong>en weniger<br />

haben.<br />

Krampfadern<br />

Krampfadern<br />

Krampfadern<br />

Durch Vermeidung der sizzenden Lebensart, oder der alzustarken Bewegungen,<br />

<strong>und</strong> Einschnürungen, durch Schnürbrüste, Kniebänder u. s. w. würden der aufgedunsenen<br />

Blutadern der Füse in Schwangerschaften <strong>und</strong> sonst weniger werden, <strong>und</strong> wären<br />

sie einmal da, so würden bald nach ihren Entstehungen k<strong>a<strong>lte</strong></strong> Alaunbäder <strong>und</strong> bis<br />

zum Knie heraufsteigende Einwickelungen sie vertreiben.<br />

Bleichsucht Bleichsucht<br />

Bleichsucht<br />

Man so<strong>lte</strong> junge Mädchen behutsamer machen, die für sie so heilsame Ausleerung<br />

der Natur die Monatszeit gleichgültig anzusehn.<br />

Bewegung ist nächst der Nahrung das nothwendigste Bedürfnis der thierischen<br />

Maschine, durch sie wird das Uhrwerk aufgezogen. Man so<strong>lte</strong> diese zarten Geschöpfe<br />

nicht an das Nehpult anheften oder zum Puztisch, zur Karte, zu langweiligen Besuchen<br />

<strong>und</strong> zum müsigen Bücherlesen verbannen, <strong>und</strong> dadurch zur vergelbenden Pflanze des<br />

Kellers umschaffen. Bewegung <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>e Luft treibt nur allein jeden Saft unsers<br />

Körpers zu dem ihm bestimten Ort, zwingt allein alle Abscheidungswege desselben, die<br />

ihnen beschiedenen Feuchtigkeiten abzusondern, giebt Kraft den Muskeln, färbt allein<br />

das Blut zur höchsten Röthe, verfeinert die Säfte, in die subtilsten Haarrörchen mit<br />

Leichtigkeit zu dringen, verstärkt die Schläge des Herzens, bringt allein gehörige ges<strong>und</strong>e<br />

Verdauungswege <strong>und</strong> ladet am besten zur Ruhe, zum Schlafe ein, der Zeit der<br />

Erquikkung <strong>und</strong> Erschaffung neuer Lebensgeister. Wie kan ohne Bewegung, ohne den<br />

Genus ges<strong>und</strong>er Luft eine Ueberflus an ges<strong>und</strong>em weiblichen Blute entstehen <strong>und</strong> seine<br />

monatliche Abscheidung ungehindert erfolgen. Der die Blutgefäse des Unterleibes<br />

zusammenschnürende modische Anzug unsrer Frauenzimmer ist keine geringe, sehr oft<br />

gerügte Ursache, der verh<strong>a<strong>lte</strong></strong>nen Reinigung.<br />

Aber weichliche Kost, eine Menge warmer, erschlaffender, reizender Getränke,<br />

Koffee besonders, nächst dem Thee, bringen keine geringe Menge krampfhafter Nervenkrankheiten<br />

zuwege, gewisse Hindernisse des monatlichen Blutflusses.<br />

Die Lebensart unsrer jungen Frauenzimmer zeigt uns noch weit mehr Ursachen<br />

dieser Krankheit, wo<strong>von</strong> ich vorjezt nur die Modelektüre nenne, die nächst der vorauszusezzenden<br />

sizzenden Lebensart auch unnatürliche Leidenschaften erregt, die alle jugendliche<br />

Kraft aus ihren Nerven schmelzen, oder die doch eine verzweife<strong>lte</strong> Körperschwäche<br />

anzetteln, die oft weder Moral noch Diät aus ihren verzärte<strong>lte</strong>n Nerven verbannen<br />

kan. Ehedem wurden Vapeurs <strong>von</strong> Thee, jetzt <strong>von</strong> Koffee <strong>und</strong> Empfindelei erzeugt.<br />

Ich weis kein anderes Mittel dagegen, als Quarantainen anzupreisen, um diese<br />

im Finstern schleichende Seuche aus unsern Staaten zu verbannen.<br />

Vom Uebermase in rasenden Tänzen rede ich nicht, ihre Schädlichkeit ist bekant.<br />

Schlimm genug, daß viele, fast unvermeidliche Ursachen bei den Landdirnen eintreten,<br />

die den Fortgang ihrer Zeit hemmen. Alzuheftige Anstrengungen <strong>und</strong> Verkältungen<br />

sind einige da<strong>von</strong>.<br />

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