alte Schäden und faule lte Schäden und faule ... - Kathrin von Basse
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Spieschen reizten die W<strong>und</strong>e mehrere Feuchtigkeit herbeizuziehn, um das <strong>a<strong>lte</strong></strong> verdorbne<br />
Fleisch loszustosen. Die W<strong>und</strong>e ward hiedurch gar bald höchst empfindlich <strong>und</strong> rein, bei<br />
mäsig fortgeseztem Gebrauche aber mit gutartigem Eiter angefült.<br />
Keine chemische Schärfe war in diesem empirischen Mittel, die etwas widriges<br />
hätte zuwege bringen können, es wirkte einfach mechanisch <strong>und</strong> erreichte seinen Endzweck.<br />
Nur daß er nicht dadurch verhindern konnte, daß nicht etwas <strong>von</strong> diesem beizenden<br />
Mittel auf reine Stellen kam <strong>und</strong> da unnöthigerweise Schmerzen verursachte, welcher<br />
Nachtheil aber durch eine äzzende Flüssigkeit hätte vermieden werden können.<br />
Quecksilbersublimatauflösung<br />
Quecksilbersublimatauflösung.<br />
Quecksilbersublimatauflösung<br />
Zu diesem Behufe hat mir die Auflösung des äzzenden Sublimats so unbeschreibliche<br />
Dienste bei Reinigung <strong>a<strong>lte</strong></strong>r <strong>faule</strong>r Geschwüre geleistet. Doch mus nächst seiner<br />
reizenden <strong>und</strong> beizenden Kraft, auch seine fäulnisdämpfende <strong>und</strong> troknende mit in Anschlag<br />
gebracht werden, wenn man seine Wirkung gehörig beurtheilen will.<br />
Wenn irgend eine Eigenschaft dieser Auflösung mir bei der Besserung <strong>a<strong>lte</strong></strong>r<br />
W<strong>und</strong>en im Wege gestanden hat, so war es leztere, die troknende, der ich aber dadurch<br />
fast stets vorbeugte, daß ich sie anfänglich sehr schwach machen <strong>und</strong> die W<strong>und</strong>e unaufhörlich<br />
damit befeuchten lies. Zwanzig Gran in einem Pf<strong>und</strong>e Wasser aufgelöst war mir<br />
im Anfange immer hinlänglich, nur nach <strong>und</strong> nach verstärkte ich sie, doch so, daß sie<br />
dem Kranken nur wenig Empfindung in der W<strong>und</strong>e verursachte.<br />
War alzuviel schwammiges <strong>und</strong> wildes Fleisch in einigen Stellen der W<strong>und</strong>e, so<br />
wartete ich nicht auf die langsamere, obgleich gewisse, Wirkung des Sublimatwassers,<br />
sondern bedupfte diese Stelle fleisig mit Höllenstein, doch mit steter Hinwegtroknung<br />
der aus dem gebeizten Fleische aussiepernden Feuchtigkeit, damit sie nicht aufgelöste<br />
Höllensteintheilchen auf reine Stellen führen mögte. Ehe ich seinen Gebrauch wiederho<strong>lte</strong>,<br />
wartete ich allemal auf die Absonderung des Schurfes.<br />
Eben um dieser Schonung der reinern Stellen willen, verstärkte ich auch das<br />
Sublimatwasser nie, blos um das wilde Fleisch hinwegzunehmen, es greift sonst die<br />
bessern Gegenden der W<strong>und</strong>e zugleich mit an, indem es umher fliest.<br />
Fernelswasser, Fernelswasser, Queksilbersalpeter<br />
Queksilbersalpeter.<br />
Queksilbersalpeter<br />
Fast noch kräftiger, wenigstens fäulnisdämpfender habe ich die Auflösung des<br />
Queksilbers in Salpetersäure bef<strong>und</strong>en. Man kan ihre Stärke eben so, wie das Sublimatwasser,<br />
stimmen, durch verschiedne Gaben des aufzulösenden Salzes, das man<br />
Queksilbersalpeter nennen kan <strong>und</strong> welches nicht viel theurer, als der Sublimat zu stehen<br />
kömt.<br />
Queksilberpräzipitat<br />
Queksilberpräzipitat.<br />
Queksilberpräzipitat<br />
Der Queksilberniederschläge kan man zur Reinigung der W<strong>und</strong>en füglich entbehren,<br />
da sich ihre Aezbarkeit nicht wie eine Auflösung mildern läst, da sie kostbarer sind,<br />
weil man nach Verhältnis vielmehr zur Reinigung der W<strong>und</strong>en nöthig hat, <strong>und</strong> da sie,<br />
eingestreut, an einigen Stellen mehr beizen, als sie solle, an andern weniger, als nöthig.<br />
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