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alte Schäden und faule lte Schäden und faule ... - Kathrin von Basse

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Bei solchen ohnehin schwächlichen oder theils durch Leidenschaften, durch<br />

Schmerzen, durch Sizzen, durch Bösartigkeit der Säfte oder durch andre Umstände<br />

entkräfteten Personen also, die <strong>von</strong> einer <strong>a<strong>lte</strong></strong>n W<strong>und</strong>e befreit seyn wollen, fange ich zu<br />

ihrer einzigen Hülfe sogleich die stärkende Kurart an, <strong>und</strong> finde sie als Panazee bis zur<br />

Vollendung der Kur.<br />

Das Das algemeine algemeine der der stärkenden stärkenden Kurart.<br />

Kurart.<br />

Kräftige Diät, ges<strong>und</strong>e Luft <strong>und</strong> Bewegung nebst der Aufheiterung des Gemüths<br />

sind Vordersäzze, deren Anwendung <strong>und</strong> Kraft jederman einzusehen im Stande ist.<br />

Eine dem Körper angemesne Nahrung, in blos zulänglicher Menge, verstattet allein<br />

ges<strong>und</strong>e Verdauung, <strong>und</strong> vertreibt die üblen Säfte der ersten Wege, die Bewegung<br />

schaft Hunger, verstärkt die Verdauung, <strong>und</strong> führt besser als alle Ausleerungsmittel<br />

den Ueberflus unartiger Feuchtigkeiten durch die Oefnungen des Körpers, jedes bewegte<br />

Glied trägt zum stärkern Umlaufe des Bluts, <strong>und</strong> zur Vervolkommnung der Aneignung<br />

der fertigen Nahrungssäfte bei, keine Ges<strong>und</strong>heit ohne Bewegung.<br />

Wo ist das Mittel, welches das in unsern Blutgefäsen stets zur Zerstörung<br />

unsrer Maschine aufgelegte Fäulungsferment angenehmer <strong>und</strong> gewisser hinwegnimt<br />

als die reine Luft. Mit jedem Odemzuge ziehn wir eine Menge da<strong>von</strong> in unsre Lungen,<br />

ihr reinster ätherischer Theil, der Gr<strong>und</strong> der Wärme unsers Körpers, trit durch die<br />

Aushauchungsgefäse der unzähligen Adern dieses Eingeweides in die Blutmasse über<br />

<strong>und</strong> scheidet die verderbliche verdorbene Luft heraus, die Luft, die wir ausathmen. Nur<br />

in reiner freier Luft fühlen wir Erquikkung durch Odemholen, in Kerkern <strong>und</strong> dumpfen<br />

mit lebendigen Geschöpfen angefü<strong>lte</strong>n Wohnungen ermatten wir, werden ohnmächtig<br />

<strong>und</strong> sterben, wenn die Luft durch vieles Odemholen sehr verdorben ist, auch wohl in<br />

wenigen St<strong>und</strong>en. Dieser Unterschied der Einatmungsluft zwingt uns gleich beim ersten<br />

Anblikke zum Geständnis, daß Leben <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit ohne reine Luft nicht zu erwarten<br />

sei.<br />

Die geringste Kost gedeiht bei einem heitern Gemüthe <strong>und</strong> der ausgesuchteste<br />

Lekkerbissen wird dem Magen des mismuthigen zum Gifte. Die Zahl der Ae<strong>lte</strong>sten im<br />

Lande, ist zugleich die Zahl der Zufriedensten im Volke. Gram hingegen ist der gewisseste<br />

Selbstmord, Winke genug für uns, auf Heiterkeit des Gemüths zu dringen <strong>und</strong><br />

die selbst gegen Aufopferung des grösten Vortheils eintauschen zu lassen, wenn wir die<br />

übeln Säfte schwächlicher Personen verbessern wollen.<br />

Als Arzneien, die in meiner stärkenden Heilart vorkommen, <strong>und</strong> ausser denen ich<br />

keine andern kenne, wende ich gewürzhafte, bittere <strong>und</strong> zusammenziehende Dinge an.<br />

Der Sporn <strong>und</strong> die Peitsche vermehrt zwar die Kräfte des arbeitenden Thieres<br />

nicht, so wenig wie Senf an sich die Verdauung ausmacht. Der Sporn aber, den Gewürze<br />

innerlich an die thierische Maschine bringen, reizt gleichwohl die sinkenden Kräfte,<br />

das zu vollendende Gute auszuwirken, <strong>und</strong> Verdauung <strong>und</strong> Aneignung zu veranst<strong>a<strong>lte</strong></strong>n.<br />

Die Wirkunsgart der bittern Pflanzen kennen wir nicht genau. Vielleicht wirken<br />

sie gewürzhaft <strong>und</strong> zusammenziehend, vielleicht nicht aus einem andern Gr<strong>und</strong>e, ihre<br />

Tugend aber liegt am Tage. Sie stärken am zuverlässigsten.<br />

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