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alte Schäden und faule lte Schäden und faule ... - Kathrin von Basse

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sich auch angenehmer ein. Sonst gebe ich auch gröbere Eisenfeile meine Kranken in<br />

säuerlichem Weine aufgelöst, <strong>und</strong> richte mich hiebei theils nach den Umständen, auch<br />

wohl nach dem Geschmakke der Kranken.<br />

Mit dem Eisen laß ich, wie gesagt, nie die stärkenden Gewächse zu gleich nehmen,<br />

z. B. etwa einen Weinaufgus <strong>von</strong> Eisen <strong>und</strong> Chinarinde, wie andre zuweilen thun. Die<br />

Unannehmlichkeiten eines solchen Tranks sind nicht gering. Aber auch die Wirkung ist<br />

unvolkommen, das eine hindert das andre, <strong>und</strong> schlägt es nieder. Ich lasse also die Gewächse<br />

aussezzen, wenn ich Eisen brauchen will, <strong>und</strong> so lasse ich abwechseln.<br />

Alle Kräfte der Zinkblumen 12, die sehr gros sind <strong>und</strong> fast die des Eisens übertreffen,<br />

beruhen auf ihrer Auflöslichkeit in der Säure des Magens <strong>und</strong> dem daraus entstehenden<br />

höchst zusammenziehenden Salze. Ich lasse die Zinkblumen auch blos in<br />

Zwischenzeiten <strong>und</strong> nur bei sehr schwammigen <strong>und</strong> zu Nervenkrankheiten aufgelegten<br />

Personen anwenden.<br />

Ich habe den aufgelösten Alaun als ein sehr kräftiges stärkendes Hausmittel innerlich<br />

bef<strong>und</strong>en, Arme können nichts vorzüglichers erlangen, wenn sie den Geschmak<br />

vertragen können. An der Luft getroknete Alaunerde löst sich im Mägen zum stärkenden<br />

Salze auf, <strong>und</strong> läst sich sehr wohl einnehmen.<br />

Ueberhaupt ist die Auswahl leicht, dem Bemitte<strong>lte</strong>rn <strong>und</strong> dem Aermern diensame<br />

innere Hülfsmittel aus dem angeführten herauszufinden<br />

Wermuth, Enzianwurzel, Galläpfel, Kalmus, auf verschiedne Art gemischt <strong>und</strong><br />

mit Eisenfeile oder Alaune abgewechselt, nebst bitterm Biere sind für Aermere alles,<br />

was sie nur verlangen können, statt Quassia, China, Zimt, Schlangenwurzel, <strong>und</strong> statt<br />

des Burg<strong>und</strong>er oder Ungarischen Weines der Reichern. Ich sezze hinzu, daß alle innere<br />

stärkende Heilmittel, so wie die äusere Behandlung, nur stufenweise nach Verhältnis<br />

der anwachsenden Kräfte des Kranken erhöhet <strong>und</strong> verstärkt werden müssen, welches<br />

so gar <strong>von</strong> der täglich beschiednen Menge Wein gilt. Ueberhaupt kan ich besonders <strong>von</strong><br />

lezterm keine gewisse <strong>und</strong> festgesezte Verordnung geben. Ein des Weins gewohnter<br />

betagter Mann verträgt eine ansehnliche Menge Wein leicht, die einen unmündigen<br />

Knaben krank machen würde.<br />

Selbst geringen Leuten, die ohne Brantwein nicht leben konten, brach ich denselben<br />

nie ab, oft verminderte ich nur die Menge. Ich habe unersezliche Entkräftung bei<br />

Leuten erlebt, die des Brantweins <strong>und</strong> Weins alzusehr gewohnt waren, wenn ich ihnen<br />

diese Getränke untersagte. Ich habe auch gar oft neben diesen meinen gesezwidrigen<br />

Verfahren sehr viele gründlich geheilt.<br />

Aber wenn beide starken Getränke, in höchstem Uebermas genossen, der einzige<br />

Gr<strong>und</strong> verderbter Säfte geworden waren, wenn diese Uebermase den gänzlichen Umsturz<br />

ihrer Ges<strong>und</strong>heit drohete, oder schon bewerkstelligt hatte, dann schlug ich einen<br />

andern Weg ein, den ich für zuverlässig angebe, wenn noch irgend einer übrig ist.<br />

Ich weigerte mich anfänglich hartnäkkig ihre <strong>a<strong>lte</strong></strong>n Geschwüre zu heilen. Wenn sie<br />

aber durch meine Verweigerung nur desto begieriger <strong>und</strong> fest entschlossen wurden, alles<br />

zu thun <strong>und</strong> unternehmen zu lassen, was ich für gut finden würde, dann eröfnete ich<br />

ihnen die Gefahr, in der sie wären, unheilbar zu bleiben oder wohl gar bald elendiglich zu<br />

sterben, wenn sie nicht der härtesten Lebensänderung sich unterzögen. Ich eröfnete ih-<br />

12 Zinkoxyd, ZnO<br />

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