als PDF-Dokument herunterladen - Filmstiftung Nordrhein-Westfalen
als PDF-Dokument herunterladen - Filmstiftung Nordrhein-Westfalen
als PDF-Dokument herunterladen - Filmstiftung Nordrhein-Westfalen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Jean-Jacques Annaud, Foto: Uwe Völkner<br />
Medienpreis<br />
für Annaud<br />
Der französische Regisseur Jean-Jacques<br />
Annaud erhielt Anfang Mai im<br />
Aachener Rathaus für seine Verdienste<br />
um den europäischen Film den Europäischen<br />
Medienpreis. Die „Médaille<br />
Charlemagne pour des Médias Européens“<br />
wird jährlich im Zusammenhang<br />
mit dem Karlspreis vergeben.<br />
Transparenz für<br />
Europa<br />
120 direkte und indirekte Unternehmensbeteiligungen<br />
von ARD und ZDF<br />
listet der jüngste Bericht der Kommission<br />
zur Ermittlung des Finanzbedarfs<br />
der Rundfunkanstalten<br />
KEF auf. Tatsächlich waren die Rundfunkanstalten<br />
vor Jahren von der Politik<br />
ausdrücklich zum Unternehmens-Outsourcing<br />
ermuntert worden, um durch<br />
Nebeneinnahmen die Rundfunkgebühren<br />
niedrig zu halten. Für das öffentlichrechtliche<br />
„Schattenreich“ (so der Medienrechtler<br />
Reinhard Ricker) interessierte<br />
sich nun auch die EU-Kommission<br />
in Brüssel. Sie wollte im April<br />
per Fragenkatalog u.a. herausfinden, ob<br />
es „Vorzugsbehandlungen der Produktionstochtergesellschaften“<br />
wie Studio<br />
Hamburg (NDR) oder Bavaria Film<br />
(WDR, SWR, MDR) gebe. Eine der<br />
Vorhaltungen von EU-Wettbewerbs-<br />
Kommissar Mario Monti: Es sei üblich,<br />
dass die ARD von unabhängigen mittelständischen<br />
Produzenten mit Zinsen versehene<br />
Bankbürgschaften zur Absicherung<br />
des Drehvorhabens verlange. Bei ihren<br />
Töchtern verzichte sie jedoch darauf.<br />
Der WDR, über die Westdeutsche<br />
Rundfunkwerbung GmbH zu 33,35<br />
Prozent an der Bavaria beteiligt, nimmt<br />
Deutscher<br />
Medienrechtstag<br />
Am 21. Juni treffen sich in Köln Fachjuristen<br />
aus ganz Deutschland zum 7.<br />
Medienrechtstag. Unter dem Thema<br />
„Holt mich hier raus – aus dem Vertrag!“<br />
geht es um die Inhalte, die in rechtlich<br />
zulässiger Weise in Mitwirkenden- und<br />
Künstlerverträgen vereinbart werden<br />
können.<br />
www.dmrt.de.<br />
Deutscher Medienrechtstag,<br />
Tel. (0221) 272980;<br />
koeln@skwlaw.de<br />
Richtlinien:<br />
Förderung und<br />
Umsatzsteuer<br />
Da in der Vergangenheit bei einigen Finanzverwaltungen<br />
Unklarheit bestand,<br />
ob die Fördergelder der <strong>Filmstiftung</strong><br />
NRW der Umsatzsteuer unterliegen, hat<br />
die Düsseldorfer Filmförderung ihre<br />
Richtlinien geändert. Damit soll klar geregelt<br />
werden, dass die Fördergelder<br />
nicht umsatzsteuerpflichtig sind, da kein<br />
direkter Leistungs-Ausstausch besteht. In<br />
der Praxis bedeutet das, dass der Passus<br />
3.1.6. ersatzlos gestrichen wurde.<br />
Details zu den Änderungen finden<br />
Sie auf der Website der <strong>Filmstiftung</strong>:<br />
www.filmstiftung.de.<br />
die Vorhaltungen gelassen: „Die Beschwerde<br />
ist unbegründet.“ Auf Nachfrage<br />
erklärte Gudrun Hindersin <strong>als</strong><br />
stellvertretende WDR-Pressesprecherin,<br />
die Geschäftsbeziehungen zu den<br />
Töchtern entsprächen den marktüblichen<br />
Bedingungen. Hindersinn: „Eine Quersubventionierung<br />
findet nicht statt“.<br />
Überdies seien die Beziehungen des<br />
WDR zur Bavaria transparent und unterlägen<br />
einer vielfältigen Kontrolle „namentlich<br />
durch die Aufsichtsgremien des<br />
WDR - und zukünftig weiter verstärkt –<br />
durch den Landesrechnungshof“. Eine<br />
Trennung des WDR von seiner Bavaria-<br />
Beteiligung durch die WDR mediagroup<br />
GmbH komme <strong>als</strong>o nicht infrage,<br />
„solange die mittelbare Beteiligung<br />
des WDR für diesen wirtschaftlich und<br />
unter Produktionsgesichtspunkten sinnvoll<br />
ist“. Im übrigen werde eine Veräußerung<br />
weder von der Kommission noch<br />
von den Beschwerdeführern verlangt.<br />
Den Monti-Vorstoß hatte der Verband<br />
Privater Rundfunk und Telekommunikation<br />
(VPRT) vor einem<br />
Jahr mit einer Beschwerde über die Höhe<br />
der deutschen Rundfunkgebühren initiiert.<br />
Im VPRT sind TV-Unternehmen wie<br />
RTL und ProSieben Sat.1 Media organisiert.<br />
Cinema-Retter:<br />
Christine Müh,<br />
Jens Schneiderheinze,Thomas<br />
Behm, Jochen<br />
Fengler v.l.<br />
Rettung in Münster<br />
Das preisgekrönte Münsteraner Programmkino Cinema ist wohl gerettet. Dabei stand<br />
es noch vor kurzem vor dem Aus. „Wenn die Besucherzahlen so bleiben, müssen<br />
wir im Sommer schließen“, kündigte im April Geschäftsführer Jens Schneiderheinze<br />
an. Die endgültige Entscheidung schien am seidenen Faden zu hängen – an Michael<br />
Schorrs „Schulze get`s the Blues“. Der Film sollte das für den Erhalt des Cinemas<br />
nötige Geld in die leere Kasse spülen. Die münsterschen Cineasten reagierten mit einer<br />
Abstimmung an der Kinokasse. „Schultze gets the blues“ verzeichnete mehr Gäste<br />
<strong>als</strong> erwartet - und das bei sonnigem Wetter. Auch andere Filme zogen an. Seitdem<br />
Schneiderheinze und Co-Geschäftsführer Thomas Behm an die Presse gingen,<br />
hat sich viel getan. Von den Fans kamen Sachspenden, praktische Hilfe und Geldspenden,<br />
von der Stadt Münster und den Parteien hilfreiche Zusprüche. Bei einem<br />
Fest im Mai wurden rund 7.000 Euro eingenommen. Dieses Geld sowie die Spenden<br />
flossen auf das Konto eines Fördervereins, der das Cinema nun auch in Zukunft<br />
weiter begleiten wird. Vielleicht liegt der neue Aufschwung des Cinemas auch am<br />
Schwein von Rainer Bode. Das trat nämlich am 50.Geburtstag des Geschäftsführers<br />
des NRW-Verbandes Soziokultureller Zentren in sein Leben, wurde „Scarlett“<br />
getauft und vom Geburtstagskind spontan <strong>als</strong> Glücksbringer dem Cinema gewidmet.<br />
Cinema, Tel. (0251) 30307; info@cinema-muenster.de<br />
Kino im Schloss<br />
Östlich von Köln waren bis vor ein paar<br />
Jahren noch belgische Truppen stationiert.<br />
Die Streitkräfte unterhielten Schulen,<br />
Kaufhäuser und Kinos. In Rösrath<br />
hinterließen sie beim Abzug auf dem Gelände<br />
von Schloss Venauen auch das Cinéma<br />
Athénée Royal, das zuletzt<br />
auch <strong>als</strong> Theater genutzt wurde. Allerdings<br />
haben die Soldaten alle Kinosessel<br />
abmontiert und mit nach Belgien genommen.<br />
Andreas Lüderitz, <strong>als</strong> Producer<br />
und Kulturmanager tätig, hat ein<br />
Konzept auf der Basis von public-private-partnership<br />
für ein multifunktionales<br />
Stadttheater mit Special Interest-Kino<br />
entwickelt, das im ehemaligen Athénée<br />
Royal Raum finden könnte. Das<br />
Bundesvermögenssamt, in dessen<br />
Besitz sich Schloss Venauen befindet, sowie<br />
ein Investor haben bereits Interesse<br />
signalisiert. Lüderitz hat Erfahrung mit<br />
der Umwidmung hochherrschaftlicher<br />
Gemäuer: In Rösrath entwickelte er bereits<br />
erfolgreich das Kulturzentrum<br />
Schloss Eulenbroich.<br />
Andreas Lüderitz,<br />
Tel.: 0172-420 92 54;<br />
aluederitz@web.de<br />
Kinofreie Stadt<br />
Aachen?<br />
Nach Pleiten und Mietstreitigkeiten erlebt<br />
Aachen zur Zeit einen erschreckenden<br />
Tiefstand in der Kinoversorgung: Anfang<br />
Mai gab es nur noch vier Säle und<br />
500 Kinosessel für 250.000 Einwohner.<br />
Zwar wurde das historische Capitol<br />
wieder eröffnet, doch wochenlang stand<br />
der neue Ufa-Palast (neun Säle) leer. Bei<br />
Redaktionsschluss zeichnete sich eine<br />
Übernahme durch die Gebrüder<br />
Stürtz ab, die in Alsdorf bereits den Cinetower<br />
betreiben. Hundert Meter weiter<br />
kann das Eden mit fünf Sälen nicht<br />
bespielt werden. Die Aachener Altlantis<br />
Filmtheater GmbH hatte das<br />
Ufa-Kino übernommen, scheiterte<br />
aber an Umständen, die sich aus der Insolvenz<br />
der Ufa-Gruppe ergaben: Die<br />
knapp 20 alten Mitarbeiter hatten auf<br />
Weiterbeschäftigung geklagt und gewonnen.<br />
Meldungen – newsletter@filmstiftung.de 9