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Jahresbericht 2011 - World Vision

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Ausgangslage<br />

Der Osten der Demokratischen<br />

Republik Kongo ist trotz offiziellem<br />

Ende des Bürgerkrieges<br />

bis heute nicht befriedet.<br />

Bewaffnete Milizen bekämpfen sich<br />

untereinander sowie die kongolesische<br />

Armee. Die Bevölkerung hat<br />

mit Vertreibung, extremer Armut,<br />

Menschenrechtsverletzungen,<br />

Lebensmittelknappheit und schlechter<br />

Gesundheitsversorgung zu kämpfen.<br />

Viele Familien sind zerrüttet, Kinder<br />

leben oftmals auf der Straße oder<br />

wählen als letzten Ausweg die Flucht<br />

zu Milizengruppen oder in Bordelle.<br />

Besonders prekär ist die Situation im<br />

Ostkongo, insbesondere in Beni. In der<br />

Kleinstadt mit ca. 100.000 Einwohnern<br />

gibt es über 300 Bordelle, in denen<br />

sich Jugendliche prostituieren. Als<br />

Lohn gibt es für die Mädchen im Alter<br />

zwischen 12 und 18 Jahren meist höchstens<br />

eine warme Mahlzeit am Tag.<br />

Wolfgang Niedecken, Sänger der<br />

Kölner Rockband „BAP“, unterstützt<br />

seit 2004 das Projekt „Rebound“<br />

zur Wiedereingliederung ehemaliger<br />

Kindersoldaten im Norden Ugandas.<br />

Angesichts der Erfolge dieses Projekts<br />

ergriff er zusammen mit <strong>World</strong> <strong>Vision</strong><br />

die Initiative, im Ostkongo ebenfalls<br />

„Rebound“<br />

Projektbeispiel Fach­ und Berufstraining für ehemalige<br />

Kindersoldaten und sexuell missbrauchte<br />

Mädchen und Jungen in Beni, Ostkongo<br />

Begünstigte Ca. 80 Mädchen und Jungen pro Jahr<br />

Projektlaufzeit <strong>2011</strong> bis 2014<br />

Projektpartner <strong>World</strong> Vison Ostkongo<br />

Finanzierung <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> Deutschland, Jack Wolfskin<br />

GmbH & Co KGaA, Wolfgang Niedecken<br />

Förderung <strong>2011</strong> 37.754 Euro<br />

Budgetplan 2012 101.985 Euro<br />

notleidenden Kindern und Jugendlichen<br />

eine neue Perspektive zu geben.<br />

Projektziele<br />

Ziel des Projekts ist es, jährlich 80<br />

missbrauchten Mädchen und Jungen<br />

eine berufliche Ausbildung zu ermöglichen<br />

und ihnen durch professionelle<br />

sozio­psychologische Betreuung neue<br />

Zukunftsperspektiven zu geben.<br />

Die wichtigsten Maßnahmen <strong>2011</strong><br />

• Auswahl der Kinder: Im ersten<br />

Jahr wurden 30 Jungen und 50<br />

Mädchen, die zuvor entweder als<br />

Kindersoldaten oder als Prostituierte<br />

arbeiten mussten, in<br />

das Projekt aufgenommen.<br />

• Ausbildung der Jugendlichen: In<br />

dem speziell auf ihre Bedürfnisse<br />

ausgerichteten Rebound­Zentrum<br />

in Beni erlernen die Jugendlichen<br />

verschiedene handwerkliche Berufe,<br />

wie zum Beispiel Schreinern, Nähen,<br />

Kochen und Automechanik. Jüngeren<br />

wird der Schulbesuch ermöglicht.<br />

• Auswahl der Gastfamilien: Angesichts<br />

ihrer belastenden Erlebnisse ist es<br />

wichtig, die betroffenen Kinder und<br />

Jugendlichen in ein neues soziales<br />

Umfeld zu integrieren. Kinder, die<br />

Familienangehörige in Beni und<br />

Wolfgang Niedecken<br />

besucht den Ostkongo<br />

•<br />

•<br />

Umgebung haben, wurden dorthin<br />

vermittelt. Wenn dies nicht möglich<br />

war, wurden Gastfamilien gesucht.<br />

Offizielle Eröffnung des Zentrums<br />

durch Wolfgang Niedecken<br />

Traumatherapie: In Zusammenarbeit<br />

mit dem psychologischen Institut der<br />

Universität Belfast (Irland) wurde ein<br />

neuer Ansatz in der Traumatherapie<br />

speziell für durch Kriegserlebnisse<br />

traumatisierte Kinder und Jugendliche<br />

entwickelt und eingeführt.<br />

Pläne für 2012<br />

Das erste Projektjahr von „Rebound“ im<br />

Ostkongo wird Ende April 2012 zu Ende<br />

gehen. Die Kinder und Jugendlichen<br />

werden ihre Ausbildung mit einer<br />

Prüfung abschließen und ein staatlich<br />

anerkanntes Diplom erhalten. Außerdem<br />

werden sie mit den nötigen Materialien<br />

für die Ausübung ihres Berufs ausgestattet.<br />

Der Prozess, die Heimatfamilien der<br />

Kinder zu ermitteln, ist bereits im Gange.<br />

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