Jahresbericht 2011 - World Vision
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geplant und Synergieeffekte genutzt,<br />
aber auch Parallelstrukturen vermieden<br />
werden. In dieser etwa drei bis sechs<br />
Monate dauernden Phase treffen wir<br />
auch die grundlegende Entscheidung, ob<br />
wir hier ein Projekt starten oder nicht.<br />
Zweitens: Planungsphase –<br />
<strong>Vision</strong>en werden konkret<br />
In einem zweiten Schritt haben vor<br />
allem die Bewohner des Projektgebiets<br />
das Wort. Ihre Aussagen über die<br />
Lebensbedingungen werden systematisch<br />
erfasst, um die Situation vor Ort<br />
noch genauer beurteilen zu können.<br />
Auf der Basis dieser Erhebung werden<br />
die Ursachen der Armut und mögliche<br />
Ansätze zu ihrer Überwindung erforscht,<br />
die in konkrete Projektplanungen<br />
münden. Dabei müssen gemeinsam<br />
Prioritäten gesetzt werden, denn<br />
häufig werden die Probleme von verschiedenen<br />
Gruppen unterschiedlich<br />
bewertet. Alle Interessengruppen, vor<br />
allem auch Frauen und Kinder, müssen<br />
einzeln gehört werden, damit sie<br />
ihre Sichtweise darstellen können.<br />
Drittens: Projektdurchführung<br />
und begleitende Beobachtung<br />
Diese längste Phase der Projektarbeit<br />
beginnt nach der etwa zweijährigen<br />
Planungsphase. Jetzt werden Patenkinder<br />
vermittelt, und erste Kontakte zwischen<br />
deutschen Spendern und den Kindern<br />
entstehen. Mit den Spenden der Patinnen<br />
und Paten werden im Projektgebiet<br />
umfassende und langfristige Entwicklungsmaßnahmen<br />
finanziert, die nicht<br />
nur dem Kind und seiner Familie,<br />
sondern auch der Dorfgemeinschaft<br />
zugutekommen und sogar die Region<br />
positiv beeinflussen. Die einheimischen<br />
<strong>World</strong> <strong>Vision</strong>Mitarbeiter besuchen<br />
die Projekte regelmäßig und halten<br />
die Veränderungen in halbjährlichen<br />
Fortschrittsberichten fest. Außerdem<br />
überprüfen sie immer wieder die ursprünglichen<br />
Ziele. Denn wenn sich im<br />
Laufe der Zeit die Bedingungen ändern,<br />
etwa durch eine Dürre, müssen die<br />
Aktivitäten angepasst werden.<br />
Vierte und regelmäßig wiederkehrende<br />
Phase: Evaluierung<br />
Neben der fortlaufenden Betreuung<br />
und Dokumentation der Aktivitäten<br />
durch einheimische <strong>World</strong> <strong>Vision</strong><br />
Mitarbeiter werden die Regional<br />
Entwicklungsprojekte zusätzlich alle<br />
vier bis fünf Jahre evaluiert, also einer<br />
externen Prüfung unterzogen. Auch<br />
hierfür hat <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> Standards<br />
vereinbart, die auf international anerkannten<br />
und wissenschaftlich fundierten<br />
Vorgehensweisen basieren. So können<br />
die Mitarbeiter gewonnene Erkenntnisse<br />
nutzen, um beispielsweise besonders erfolgreiche<br />
Neuerungen andernorts einzuführen.<br />
Die Evaluierung zeigt auch, welche<br />
Lösungsansätze bei Schwierigkeiten<br />
angewandt wurden und ob sie erfolgreich<br />
waren. Außerdem wird eine KostenNutzenAnalyse<br />
vorgenommen und<br />
geprüft, ob das bisher Erreichte auch in<br />
Zukunft Bestand haben kann.<br />
Fünfter Schritt: Reflexion<br />
Am Ende eines Projektzyklus werden<br />
die Evaluierungsergebnisse ebenso wie<br />
Veränderungen im Umfeld des Projekts<br />
oder neue politische Einflussfaktoren systematisch<br />
analysiert und bewertet.<br />
Sechster Schritt: Projektanpassung<br />
oder Projektübergabe<br />
Die gemeinsamen Erkenntnisse und<br />
Lernerfahrungen aus der Reflexionsphase<br />
führen im nächsten Schritt<br />
entweder zu einer angepassten Fortführung<br />
der Projektarbeit oder aber zur<br />
Projektübergabe. Hat sich herausgestellt,<br />
dass die Projektbevölkerung mithilfe<br />
von <strong>World</strong> <strong>Vision</strong> die wichtigsten Ziele<br />
erreicht hat, beginnt ein Prozess, in dem<br />
<strong>World</strong> <strong>Vision</strong> die weitere Projektarbeit<br />
in die Hände der Bevölkerung des Projektgebiets<br />
übergibt. Im Durchschnitt<br />
ist dies nach etwa 15 Jahren der Fall.<br />
Die gewonnenen Erkenntnisse aus der<br />
Reflexionsphase können außerdem für<br />
neue, ähnlich gelagerte Projekte in der<br />
Nachbarschaft, im gleichen Land oder sogar<br />
in Nachbarländern genutzt werden.<br />
Die Familien und Kinder in den<br />
Projektgebieten werden eng in<br />
die Planung und Durchführung<br />
der Aktivitäten eingebunden.<br />
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