S C H U L E - Die Linkspartei - Die Linke
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sozialen Bildungsauftrag.<br />
3. Dagegen der ökonomisch-technologischen Prinzipien folgende Anspruch<br />
der Interessen der Unternehmen, die neben der öffentlichen Schule ein<br />
mehr oder minder ausgebautes Privatschulwesen etablieren, im Bildungssystem<br />
öffentlich-private Partnerschaft (ÖPP oder „public private partnership“,<br />
PPP) forcieren, staatlich finanzierte Bildungsgutscheine (vouchers)<br />
ausgeben (wollen), erhöhte private Mittel für Bildungsausgaben akquirieren<br />
und Bildungssparen und –sponsoring propagieren. Bildung ist nicht mehr<br />
ein öffentliches Gut, sondern ein privates Anliegen, eine private Anlage, eine<br />
<strong>Die</strong>nstleistung. Gesprochen wird von der Eigenverantwortung für die eigene<br />
Bildungsbiografie (parallel dazu vgl. Agenda 2010: Private Gesundheits-<br />
und Altersvorsorge).<br />
4. Ziel ist im neoliberalen Bildungskonzept auch nicht mehr die allseitige Entwicklung<br />
aller, die breite Allgemeinbildung für alle, um der individuellen und<br />
gesellschaftlichen Emanzipation aller willen, sondern die hohe Verwertbarkeit<br />
der Ware Arbeitskraft. Da, so die bayrisch-sächsische Zukunftskommission<br />
nur noch 20 % der heutigen Arbeitskräfte in Zukunft benötigt werden,<br />
das Produktionsniveau aufrechtzuerhalten (und 30 %, um zeitweilig gewisse<br />
suppelementäre <strong>Die</strong>nstleistungen zu verrichten), sind 50 % überflüssig. Also<br />
genug für diese Medien- und Konsumerziehung und „volkstümliche Bildung“vorzusehen.<br />
Das Ziel, allen Jugendlichen Berufsperspektiven zu eröffnen<br />
sei nicht mehr zeitgemäß. Dafür hätte das Bildungswesen „Entrepreneurship“<br />
– Unternehmertum, „Employability“-Beschäftigungsfähigkeit und<br />
„Adaptability“-Anpassungsfähigkeit, als Ziel zu verankern. (So die modernen<br />
Theoretiker A. Giddens, B. Hombach, aber auch T. Blair und G. Schröder).<br />
In dieser Logik erscheint Bildung als Investition ins Humankapital, das Bildungswesen<br />
müsste sich zu einem Bildungsmarkt mit Konkurrenz und Profitlogik<br />
entwickeln. Dabei wird auf den wachsenden „Bildungsmarkt“ verwiesen,<br />
der zudem antizyklisch sei (in Krisen wachsen die staatlichen wie die<br />
privaten Bildungsausgaben!) Marktbeziehungen ersetzen öffentliche Daseinsfürsorge,<br />
wobei die Varianten streiten, ob alle Individuen per se marktförmig<br />
und –fähig sind (Radikal-Neoliberale) oder erst marktfähig gemacht<br />
werden müssen (neoliberale Sozialdemokraten), notfalls mit „zweiter Chance“<br />
(Clement).<br />
5. Insofern ist der Trend zur Kommerzialisierung auszumachen, der mehr und<br />
mehr Einfluss auf die Bildungsinhalte zu nehmen beginnt. Kennzeichen dafür<br />
sind:<br />
- ÖPP/PPP nimmt zu (so hat die SPD-Fraktion am 10. Mai 2005 aufgelistet,<br />
wie ÖPP zu fördern sei)<br />
- Privatisierung der Bildungskosten, von der Kita über Schulbücher bis<br />
zum Studium oder der Weiterbildung<br />
- Ausgliederung (Outsourcing) von immer mehr Bereichen des Bildungssystems<br />
(von der Hausmeisterei bis zu Qualitäts- und Testagenturen).<br />
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