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S C H U L E - Die Linkspartei - Die Linke

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Übergangssystem, dass auch in der Berufsaubildung und im Erwerbsleben erworbenes<br />

Wissens anerkennt, um so Qualifizierungswege zu verkürzen. Zum anderen<br />

müssen finanzielle Ressourcen für diese Lernphasen bereitgestellt werden. Das<br />

Erwachsenenbafög, das von der Expertenkommission Finanzierung Lebenslangen<br />

Lernens vorgeschlagen wurde, weißt in die richtige Richtung (Expertenkommission<br />

Finanzierung Lebenslangen Lernens 2004: 231ff.). Allerdings muss man sich fragen,<br />

ob es vom Volumen her angemessen ausgestaltet ist. <strong>Die</strong> vorgesehenen Leistungen<br />

orientieren sich am bestehenden AFBG, bei diesem zeigt es sich, dass es<br />

ganz überwiegend von Jüngeren in Anspruch genommen wird, und könnte dahingehend<br />

interpretiert werden, dass deren Leistungen für ältere Lerner mit Familie<br />

nicht ausreichen.<br />

2.3. Hochschulfinanzierung<br />

Auf den gesellschaftlichen Nutzen von Bildungsinvestitionen wurde bereits mehrfach<br />

hingewiesen. Verschiedene Formen von Marktversagen führen dazu, dass<br />

individuell finanzierte Hochschulausbildung zu einer ineffizienten Nachfrage führen,<br />

es studieren zu wenig.<br />

Das gesellschaftliche Problem von Studiengebühren besteht weniger in einer möglichen<br />

sozialen Selektion besteht, zumindest dann nicht, wenn entsprechende Regelungen<br />

vorgesehen sind, sondern in der Verteuerung von Bildung. Nicht mehr<br />

studieren würden die, für die es sich dann gerade nicht mehr „lohnen“ würde. <strong>Die</strong>s<br />

sind nicht die Studierenden aus einkommensschwachen Haushalten, die bei korrekter<br />

Ausgestaltung nicht betroffen wären, sondern die Studierenden aus mittleren<br />

Haushalten, die gerade nicht mehr gefördert würden, hierunter sind vor allem die<br />

Frauen wohl am stärksten betroffen.<br />

Aber der Bereich Hochschulfinanzierung erschöpft sich nicht mit der Diskussion<br />

über Studiengebühren. Verschiedene Autoren weisen mittlerweile darauf hin, dass<br />

viel entscheidender für die soziale Selektion eine unzureichende Finanzierung des<br />

Lebensunterhalts ist. Damit sind wir beim Bafög, dass ja von manchen bereits als<br />

überholt angesehen wird. Ich vertrete demgegenüber die Auffassung, dass das<br />

bestehende Bafög nicht so schlecht ist wie sein Ruf, dass es aber weiterentwickelt<br />

werden sollte und könnte. Orientieren sollte man sich hier an den Modellen der<br />

Finanzierung des Lebensunterhalts von Studierenden in Skandinavien hier vor allem<br />

Dänemark und Schweden. Stichworte, sind: elternunabhängiges Bafög, Einbeziehung<br />

der Förderung von Erwachsenen, Verhältnis Zuschuss/Darlehen. <strong>Die</strong><br />

Expertenkommission Finanzierung Lebenslangen Lernens hat hierzu einen interessanten<br />

Vorschlag gemacht, das Erwachsenenbildungsförderungsgesetz.<br />

2.4. Weiterbildung<br />

Weiterbildung ist in Deutschland nicht systematisch rechtlich geregelt und zu einem<br />

großen Teil marktförmig organisiert (vgl. Nagel/Jaich 2004: 237f). <strong>Die</strong> Folge<br />

ist, dass die Weiterbildungsteilnahme in Deutschland unzureichend ist. <strong>Die</strong>s belegen<br />

unterschiedliche Erhebungen: So weist das Berichtssystem Weiterbildung IX<br />

eine rückläufige und ungleiche Weiterbildungsteilnahme aus (Kuwan/Thebis:<br />

2005). Ebenfalls das IW ermittelt einen Rückgang der Beteiligung (Weiß 2003).<br />

Auch im internationalen Vergleich fällt die Weiterbildungsbeteiligung in Deutsch-<br />

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