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Wolfgang Knabl,<br />
Chefredakteur<br />
Wie viel ein Haus<br />
„verbraucht“, erfahren<br />
die meisten Hausbesitzer<br />
erst, wenn die<br />
Rechnungen fällig sind.<br />
EDITORIAL<br />
„ENERGIEAUSWEIS-<br />
KONTROLLE!“<br />
WUMM! WUMM! WUMM! Das Klopfen an der Tür klingt autoritär. Und sorgt für<br />
klare Verhältnisse: Hier begehrt jemand Einlass, der keinen Widerspruch duldet.<br />
Zwei Männer in Uniform betreten das Haus. Der ältere präsentiert eine silberne<br />
Dienstp lakette und knurrt: „Energieausweis-Kontrolle!“ Dann geht er in die Küche,<br />
streicht mit den Fingern über den Rahmen des schlecht isolierten Altbaufensters.<br />
„Sauber“, brummt er mit zynischem Unterton. „Mir scheint, wir ham da an<br />
echten Energiesünder erwischt.“ Sein Kollege tritt vor. „Also“, sagt er gereizt,<br />
„wenn Sie jetzt bitte Ihren Energieausweis vorweisen würden.“ Der Hausbesitzer<br />
sieht sich selbst mit off enem Mund dastehen. „Ja, aber …“, stammelt er, „… ich hab<br />
ja gar keinen Energieausweis.“ Dann wacht er auf. Schweißgebadet. Und das, obwohl<br />
er die Heizung in der Nacht ohnehin immer abdreht.<br />
KEINE ANGST: Derartige Kontrollen wird es natürlich nicht geben. Aber: Der Energieausweis<br />
ist ab 1. Jänner 2009 auch für all jene Gebäude „Pfl icht“, die vor 2006<br />
errichtet worden sind, und diese Regelung wird den Immobilienmarkt gehörig<br />
durcheinanderwirbeln. Für potenzielle Mieter oder Käufer wird der Blick in den<br />
Energieausweis zur Entscheidungsgrundlage. Drohen ausufernde Energiekosten,<br />
werden sich wohl nur die wenigsten für das betreff ende Objekt erwärmen können.<br />
Die Folge: Immobilien mit schlechten Energiekennzahlen werden dramatisch an<br />
Wert verlieren. Weil die meisten Menschen aber nicht so viele Immobilien besitzen,<br />
dass sie einige davon zur Vermietung oder <strong>zum</strong> Verkauf anbieten können,<br />
bleibt die Frage: Was bringt der Energieausweis, wenn man in seinem Haus „nur“<br />
wohnen möchte?<br />
WUMM! WUMM! WUMM! Die Schläge auf den Küchentisch klingen wütend. Der<br />
Auslöser: Post vom Energieversorger, Rechnung inklusive. Die Energiekosten sind<br />
bei Einfamilienhäusern für den Großteil der Betriebskosten verantwortlich. Wie<br />
viel ein Haus „verbraucht“, erfahren die meisten Hausbesitzer aber erst, wenn die<br />
Rechnungen fällig sind. Und das kann zu Frust und Wutanfällen<br />
führen. Mögliche Kraftausdrücke werden dabei meist mit den steigenden<br />
Energiepreisen, bösen Konzernen, gierigen Ölproduzenten<br />
und saftigen Steuern kombiniert. Ist die Wut einmal verraucht,<br />
wird brav gezahlt und das Thema bis <strong>zum</strong> nächsten Brief vom<br />
Energieversorger ad acta gelegt. Schade. Schuld an den hohen<br />
Heizkosten müssen nämlich nicht immer nur die anderen sein.<br />
Der Anstieg der Energiepreise ist weltweit Realität. Man kann aber<br />
trotzdem versuchen, die Heizkosten zu senken. Wie das funktioniert,<br />
erfährt jeder, der sich einen Energieausweis ausstellen lässt.<br />
Der Energieausweis zeigt nämlich nicht nur die Energieeffi zienz<br />
eines Gebäudes auf, sondern liefert auch wertvolle Hinweise, wie<br />
man diese verbessern kann. Die Ausstellung eines Energieausweises<br />
kostet für ein Einfamilienhaus je nach Größe zwischen 300<br />
und 600 Euro. Eine Investition, die sich Experten zufolge in den<br />
allermeisten Fällen nach wenigen Heizperioden amortisiert.<br />
Dieser Meinung ist auch das Team von Dimension Dach – und wünscht<br />
Ihnen alles Gute beim Hausbauen oder Sanieren!<br />
DIMENSION DACH 3