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der EVN zufolge Haushalte mit einem Verbrauch<br />
von 20.000 Kilowattstunden Erdgas<br />
im Wert von rund 350 Euro erspart.<br />
Angesichts der steigenden Energiepreise<br />
wird es sich in künftigen Wintern noch<br />
mehr auszahlen, die Heizsysteme zu „entlasten“.<br />
Dabei sollte man aber nicht nur auf<br />
milde Temperaturen hoff en. Wer die Kraft<br />
der Sonne auch in der kalten Jahreszeit<br />
nutzt, kann seine Heiz- und Energiekosten<br />
entscheidend verringern.<br />
Ein „Sonnenbad“ mit heißem Wasser<br />
Mit thermischen Solaranlagen kann man<br />
auch im Winter die Wärme der Sonneneinstrahlung<br />
nutzen – und zwar für die Warmwassererzeugung<br />
und für die Beheizung.<br />
Die Wärme der Sonneneinstrahlung wird<br />
dabei in einem Boiler oder Puff er gespeichert<br />
und bei Bedarf verwendet. Den restlichen,<br />
durch die Sonnenenergie deutlich<br />
reduzierten Energiebedarf liefert die Heizungsanlage.<br />
Dadurch werden <strong>zum</strong> Beispiel die Kosten<br />
für ein heißes Bad an einem kalten<br />
Wintertag deutlich gesenkt: Bezieht man in<br />
den Wintermonaten das Wasser der Ortsleitung<br />
mit ca. 8 Grad, so kann dieses durch<br />
die Solaranlage auf 30 bis 40 Grad erwärmt<br />
werden. Die restliche Erwärmung auf die<br />
gewünschte Warmwassertemperatur erfolgt<br />
durch das Heizsystem. Und dieses<br />
Verfahren ist natürlich wesentlich günstiger,<br />
als das Wasser mit teurem Gas von 8<br />
Grad auf 45 Grad aufzuheizen. Ein „Sonnenbad“<br />
kann man also auch mit heißem<br />
INFO<br />
Die thermische Solaranlage heizt mit<br />
Wasser in der Badewanne genießen. Welchen<br />
Anteil die Sonnenenergie an der<br />
Warmwassererzeugung hat, hängt von der<br />
Witterung, vom individuellen Energieverbrauch<br />
und von der Auslegung der Solaranlage<br />
ab.<br />
Wenn alle Faktoren gut aufeinander abgestimmt<br />
sind, können im Winter bis zu<br />
70 % des gesamten Warmwasserbedarfs<br />
durch die Solaranlage bereitgestellt werden.<br />
Bei der Raumheizung können etwa<br />
30 % der jährlichen Heizenergie durch die<br />
Solaranlage gedeckt werden – das kostspielige<br />
Heizsystem muss man nur für die<br />
Deckung des restlichen Energiebedarfs<br />
einsetzen. Mit einer gut dimensionierten<br />
Solaranlage kann aber auch der Start<br />
der eigentlichen Heizperiode entscheidend<br />
hinausgezögert werden. Und das zahlt sich<br />
bei den dramatischen Entwicklungen der<br />
Energiepreise in den letzten Jahren immer<br />
mehr aus.<br />
Die Heizperiode dauert in Österreich im<br />
Durchschnitt etwa 180 bis 200 Tage lang.<br />
„Wenn der Heizungsbeitrag einer Solaranlage<br />
bei 15 % liegt, reduziert sich die Heizperiode<br />
– bezogen auf das Normalklima –<br />
Eine thermische Solaranlage ist eine Zusatzanlage, die das Haupt-Heizsystem wesentlich<br />
entlastet. Mit einer thermischen Solaranlage kann man die Wärme der Sonneneinstrahlung<br />
für die Warmwassererzeugung und für die Raumbeheizung nutzen. Die Wärme der<br />
Sonneneinstrahlung wird dabei in einem Boiler oder Puffer gespeichert und bei Bedarf<br />
verwendet. Eine thermische Solaranlage wird im Idealfall mit einer Heizungsanlage<br />
kombiniert, die ebenfalls mit einem Pufferspeicher arbeitet (z. B. Pellets, Wärmepumpe<br />
etc.). Der Pufferspeicher kann von beiden Systemen optimal genützt werden und sorgt für<br />
eine dementsprechend effi ziente Reduktion der Energiekosten: Die Sonnenenergie kann<br />
voll ausgenützt werden, mit der Heizungsanlage wird der verbliebene, deutlich reduzierte<br />
Energiebedarf gedeckt. Durch die attraktiven Förderungen der Länder und<br />
Gemeinden amortisiert sich eine Solaranlage schon nach wenigen Jahren.<br />
„In einem gut gedämmten Haus kann die Sonnenenergie<br />
auch im Winter einen bedeutenden Beitrag zur Energieversorgung<br />
leisten. Wenn der Heizungsbeitrag einer Solaranlage<br />
bei 15 % liegt, reduziert sich die Heizperiode –<br />
bezogen auf das Normalklima – um bis zu vier Wochen.“<br />
Wilhelm Schlader, Experte für erneuerbare Energien und<br />
Wärmetechnik am Energieinstitut Vorarlberg<br />
um bis zu vier Wochen“, erklärt Wilhelm<br />
Schlader. „Liegt der Heizungsbeitrag bei<br />
30 %, kann die Heizperiode um bis zu 60<br />
Tage verkürzt werden.“<br />
So fängt die Heizsaison<br />
möglichst spät an<br />
Um den Start der Heizsaison besonders<br />
lange nach hinten zu verschieben, benötigt<br />
man ein möglichst gut gedämmtes Haus,<br />
eine Solaranlage und ein Heizsystem mit<br />
niedrigen Vorlauftemperaturen, also ein so<br />
genanntes Niedertemperatur-System. „Je<br />
niedriger die Vorlauftemperatur ist, umso<br />
höher wird jener Anteil, den die Solaranlage<br />
einbringen kann“, erklärt Nikolaus Scho-<br />
Steigende Energiekosten machen immer mehr<br />
Menschen zu schaffen.<br />
DIMENSION DACH 53