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Auch Dächer können
umweltfreundlich
sein. Aufschluss
darüber gibt ihre
Ökobilanz.
Dächer schützen vor Witterung,
sie sorgen für Behaglichkeit und
Sicherheit. Dächer können darüber
hinaus aber auch – mehr
oder weniger – umweltfreundlich sein.
Aufschluss darüber kann die Ökobilanz
eines Daches geben. Eine Ökobilanz gibt
unter anderem an, wie viele Schadstoff e bei
der Herstellung eines Produkts anfallen
oder welche Auswirkungen auf die Umwelt
Verpackung und Distribution eines Pro-
dukts haben. Und dabei gibt es auch bei
Dächern große Unterschiede. Das zeigt das
Ergebnis einer aktuelle Studie des Öko-
Institut e.V. – Institut für angewandte Ökologie
Freiburg“. Verglichen wurden dabei
die Ökobilanzen von Dachsteinen aus Beton
sowie von Dachziegeln aus Ton.
Die Studie
Welcher Energieaufwand ist notwendig,
um die für das jeweilige Dachsystem benötigten
Rohstoff e zu gewinnen? Welche CO 2 -
und Feinstaubbelastungen entstehen dabei?
Was bedeutet die Produktion in den
Werken für den Klimawandel? Im Rahmen
der Studie „Ökobilanzieller Vergleich von
Dachziegel und Dachstein“ haben Wissenschafter
des Öko-Instituts Freiburg untersucht,
welche Auswirkungen auf die Umwelt
die beiden Dachsysteme haben – und
zwar beginnend bei der Rohstoff gewinnung
über die Herstellung bis zur Verpackung
und Distribution der Dachmaterialien.
Das Verlegen der Dachpfannen auf
der Baustelle, die Nutzungsphase des
Dachs sowie das Recycling bzw. die Entsorgung
alter Dachsteine oder Dachziegel
wurden nicht untersucht, da die Wissenschafter
davon ausgehen, dass in diesen
Phasen keine signifi kanten Unterschiede
zwischen den Produktgruppen bestehen.
Als „funktionelle Einheit“ für die Studie
haben die Wissenschafter jene Menge
Dachsteine und Dachziegel untersucht, die
man für die Bedachung einer 160 m 2 großen
Dachfl äche benötigt. 160 m 2 Dachfl äche,
das entspricht in etwa der Dachfl äche eines
durchschnittlichen Einfamilienhauses. Um
diese Fläche mit einem Dach zu versehen,
benötigt man 7300 kg Dachsteine beziehungsweise
7110 kg Dachziegel.
„Der wesentliche Grund für das gute Abschneiden
der Dachsteine liegt darin, dass der Energieeinsatz zur
Herstellung im Vergleich zum Dachziegel wesentlich
geringer ausfällt.“
Dipl.-Ing. Carl-Otto Gensch, Öko-Institut Freiburg
Der gesamte Produktmix
wird überprüft
Natürlich gibt es bei den untersuchten
Dachsystemen viele Modelle in unterschiedlichen
Ausführungen, Eigenschaften
und Farbgebungen. Basierend auf dem
durchschnittlichen Produktionsmix
(Deutschland, 2006) wurde in der Studie
die gesamte Bandbreite beider Dachsysteme
in allen Formen und Varianten untersucht.
Im Lauf der Studie wurden nach der
Auswertung von Eingangsdaten mithilfe
einer speziellen Ökobilanz-Software pro
analysiertes Produkt jeweils etwa 50 Teilprozesse
als Input-Output-Beziehungen
aufgestellt und miteinander verknüpft, um
die Stoff - und Energieströme der Produkte
abzubilden.
Im Rahmen der Sachbilanz wurden dabei
jeweils mehrere Dutzend Input- und
Output-Datenkategorien einbezogen. Aus
dem Ergebnis dieser Sachbilanz wurden
schließlich die mit den Dächern verbundenen
potenziellen Umweltauswirkungen
berechnet. Die Studie des Öko-Instituts
Freiburg wurde übrigens noch durch das
ifeu-Institut Heidelberg (Institut für Ener-
INFO
Die Ökobilanz:
Dachsteine vs. Dachziegel
Die wichtigsten Fakten:
Dachsteine verursachen im Vergleich
zu Dachziegeln:
– 55 % weniger CO 2 -Emission
– 70 % weniger Energieverbrauch
– 55 % weniger Feinstaubbelastung
Fazit: Die Studie des Öko-Instituts
Freiburg kommt zu dem Ergebnis,
dass Dachsteine vom ökologischen
Standpunkt her „signifi kant besser“
als Dachziegel sind.
DIMENSION DACH 11