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Das Magazin zum Jubiläum - BfU

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erklärt Niemann. «Dafür stehen uns heute<br />

auch ganz andere Werkzeuge zur Verfügung.<br />

Früher, als die ersten Computer aufkamen,<br />

hatten bfu-Spezialisten eigene Programme<br />

entwickelt, heute können wir auf<br />

standardisierte Software zurückgreifen.»<br />

Um wirkungsvolle Präventionsprogramme<br />

entwickeln zu können, müssen die<br />

Unfallschwerpunkte bekannt sein. Diese<br />

sind aus der Unfallstatistik ersichtlich. Allerdings<br />

ist das nicht ganz ohne Probleme<br />

möglich: Der Grossteil der Daten stammt<br />

von den Unfallversicherern, die obligatorisch<br />

Erwerbstätige versichern – Kinder und<br />

Pensionierte werden also statistisch nicht<br />

erfasst. Es war deshalb ein Meilenstein in<br />

der bfu-Forschungsgeschichte, als man in<br />

den 90er-Jahren erstmals mit gross angelegten<br />

Studien das Gesamtunfallgeschehen<br />

bei Kindern und Senioren erhob und daraus<br />

Ziele und konkrete Präventionsmassnah-<br />

men ableitete. 2011 führte die bfu erneut<br />

eine Gesamtstudie durch. Als besondere<br />

Herausforderung der Zukunft zeigte sich<br />

die Altersgruppe der Senioren. Es gibt immer<br />

mehr ältere Menschen und diese sind<br />

aufgrund ihrer körperlichen Konstitution<br />

besonders anfällig für Verletzungen.<br />

Ein weiterer Meilenstein in der jüngeren<br />

bfu-Forschungsgeschichte war der Bericht<br />

zur «Vision Zero». Vom Bund in Auftrag gegeben,<br />

zeigt er auf, mit welchen Massnahmen<br />

in den Bereichen Verkehrsinfrastruktur,<br />

Gesetzgebung, Erziehung und Kommunikation<br />

die Anzahl schwer verletzter und getöter<br />

Personen halbiert werden könnte. Der<br />

Bericht bildete die Grundlage für das nationale<br />

Verkehrssicherheitsprogramm «Via<br />

sicura», das 2012 vom Parlament beschlossen<br />

wurde.<br />

Was dürfen wir in den nächsten Jahren<br />

Neues von der Forscherfront erwar-<br />

RÜCKGRAT<br />

ten? Roland Allenbach: «Wir werden vermehrt<br />

angewandte Forschung betreiben,<br />

um auf neue Entwicklungen zu reagieren,<br />

etwa bei der Fahrzeugtechnik, bei Freizeittrends<br />

oder demografischen Veränderungen.»<br />

<strong>Das</strong> ist aber noch nicht alles: «Schon<br />

bald werden wir auf neue Art Daten mit-<br />

einander verknüpfen können, die uns noch<br />

gezielter zeigen, wo die Prävention ansetzen<br />

muss.» Ein konkretes Beispiel ist die<br />

Verbindung von polizeilichen Strassenverkehrsdaten<br />

mit medizinischen Daten der<br />

Spitäler. Dies wird ganz neue Rückschlüsse<br />

ermöglichen, <strong>zum</strong> Beispiel wie sich bestimmte<br />

Fahrgeschwindigkeiten auf die<br />

Verletzungsschwere und den Genesungsverlauf<br />

nach einem Unfall auswirken. Für<br />

Spannung ist in der Unfallforschung also<br />

weiterhin gesorgt.<br />

URSULA MARTI<br />

75 Jahre bfu – <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> 23

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