Das Magazin zum Jubiläum - BfU

obotern ermöglichen. Das sind Haushaltsmaschinen
wie alle anderen auch, mit dem
kleinen Unterschied, dass sie gehen können,
Treppen steigen, Fenster putzen, aufräumen
und 200 andere Tätigkeiten rund ums Haus
beherrschen. Diese Geräte werden ab dem
ersten Tag lernen, was in einem bestimmten
Haus gilt. Sollte der Roboter tatsächlich
auf die Idee kommen, einmal morgens um
3 Uhr staubzusaugen, dann genügt ein bö-
ser Blick und ein «mach das nie wieder in
der Nacht» – und er lässt es bleiben.
Bei diesen Aussichten, was uns die Technik
an künstlicher Intelligenz in den nächsten
Jahren bescheren wird, fragen sich jetzt sicher
viele: Wo bleibt der Mensch bei all diesen
Entwicklungen? Werden wir Untertan
der Technik? Werden wir irgendwann die
einfachsten Dinge ohne sie nicht mehr machen
können?
Nun, das liegt letztlich an uns selbst. Denn
Technologie wird erfunden, um dem Menschen
ein sicheres, angenehmeres und wert-
VISION PRÄVENTION
volleres Leben zu ermöglichen. Und um
sich vielleicht auf die Dinge konzentrieren
zu können, denen er einen hohen Wert zumisst:
Das kann ein freier Tag draussen in
der Natur sein, ein unbeschwertes Treffen
mit Freunden oder das sichere Leben in den
eigenen vier Wänden auch im hohen Alter.
Insofern hat die Technologie der Zukunft
durchaus zwei Gesichter: ein freundliches
und ein bedrohliches. Wir werden als Menschen
darüber entscheiden, welches wir
wollen – und ich bin mir ziemlich sicher,
dass wir das freundliche wählen.
LARS THOMSEN
Der Gründer und Chief Futurist von
future matters, Innovation und
Zukunftsforschung (Zürich), gilt als
einer der einflussreichsten Trend­
und Zukunftsforscher im deutschsprachigen
Raum.
75 Jahre bfu – Das Magazin 51