Das Magazin zum Jubiläum - BfU
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lover mitführt oder sonstige Dinge», betont<br />
Guernier.<br />
Der Airbag ist so konzipiert, dass er<br />
leichte Kopftraumen verhindern kann.<br />
Aber Vorsicht: Diese Schutzwirkung ist begrenzt,<br />
ein Ersatz für den Schneesporthelm<br />
ist der Lawinenrucksack auf keinen Fall.<br />
Ganz allgemein ist zu bemerken, dass das<br />
Mitführen eines Lawinenrucksacks beim<br />
Freeriden, Skitourenfahren und Schneeschuhlaufen<br />
aus Sicht der Unfallverhütung<br />
empfehlenswert ist. Die Wahl von lawinensicheren<br />
Routen steht aber an erster Stelle,<br />
wenn es darum geht, dass Lawinenrisiko<br />
zu reduzieren. Ohne Kentnisse in Lawinenkunde<br />
und grosse Erfahrung setzt man<br />
Abseits von gesicherten Pisten und Routen<br />
seine Gesundheit aufs Spiel.<br />
Der Lawinenrucksack zeigt exemplarisch<br />
die Bedeutung der Airbag-Technologie zur<br />
Vermeidung von schweren Verletzungen.<br />
Die Entwicklungsarbeit ist in vollem Gang.<br />
So <strong>zum</strong> Beispiel im Strassenverkehr: Es gibt<br />
schon erste Automodelle mit einem sogenannten<br />
Fussgänger-Airbag, der unter der<br />
Motorhaube angebracht ist. Bei einer Kol-<br />
lision mit einem Passanten entfaltet er sich<br />
und schützt vor allem Kopf und Körper<br />
der angefahrenen Person, aber auch Windschutzscheibe<br />
und A-Säulen des Fahrzeugs.<br />
Airbag-Westen für Motorradfahrer sind<br />
schon seit längerem auf dem Markt.<br />
Auch im Wassersport wird die Airbag-<br />
Technologie genutzt: Wer längere Zeit alleine<br />
schwimmt, läuft Gefahr, selbst bei<br />
kleineren Schwächeanfällen zu ertrinken.<br />
Nun haben die Schwimmer die Möglichkeit,<br />
sich einen einfachen Gürtel umzuschnallen,<br />
der im Notfall rasch aufgebläht<br />
werden kann und den Körper am Untergehen<br />
hindert. Es wird auch an einer Weiterentwicklung<br />
gearbeitet, bei der die Auftriebshilfe<br />
vollautomatisch gesteuert wird.<br />
Ist der Körper eine gewisse Zeit regungslos<br />
in einer bestimmten Wassertiefe, aktiviert<br />
sich der Airbag.<br />
Bereits bekannt sind Airbag-Westen beim<br />
Reiten. Zurzeit werden auch Airbags für Skifahrer<br />
getestet, die bei einem Sturz den gesamten<br />
Oberkörper schützen sollen. Diese<br />
Technologie soll bis zu den Olympischen<br />
Winterspielen 2014 in Sotschi ausgereift sein.<br />
Eine japanische Firma hat inzwischen sogar<br />
einen tragbaren Rücken-Airbag entwickelt,<br />
der ältere Menschen vor schweren Sturzverletzungen<br />
schützen soll. Fällt der Träger<br />
hin, blasen sich die Luftkissen auf und bedecken<br />
Hinterkopf und Hüfte – allerdings<br />
nur bei Stürzen auf den Rücken. Ebenfalls<br />
ein Airbag soll schliesslich die Kopfpartie<br />
von Velofahrern schützen. Getragen wird er<br />
wie ein Kragen oder Schal; bei einem Sturz<br />
bläht er sich blitzschnell auf und bildet eine<br />
Art Luftkissen-Helm. Fraglich bleibt allerdings,<br />
ob diese Vorrichtung tatsächlich den<br />
biomechanischen Anforderungen an einen<br />
solchen Schutzartikel zu genügen vermag.<br />
Vorerst wird er den klassischen Velohelm<br />
jedenfalls nicht ersetzen können.<br />
Die nächsten Jahre werden uns noch<br />
viele Tüfteleien, aber auch wirksame Lösungen<br />
bescheren, die der ohnehin lebensnotwendigen<br />
Luft eine zusätzliche Bedeutung<br />
verleihen, wenn es darum geht, uns<br />
vor Verletzungen zu schützen.<br />
DANIEL MENNA<br />
75 Jahre bfu – <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> 47