01.02.2013 Aufrufe

Werner Berg Museum

Werner Berg Museum

Werner Berg Museum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Eine gehaltvolle Besprechung lieferte auch Karl Maria<br />

Grimme in der Neuen Österreichischen Tageszeitung, welche<br />

die Ausstellung unter das Motto des Novalis-Zitats<br />

«Was uns begeistert, trägt die Farbe der Nacht» stellte. Die<br />

dunklen Blau- und Grüntöne der Ölbilder würden fast<br />

durchwegs das Erlebnis der Nacht vermitteln, «selbst dann,<br />

wenn die Bildtitel dies durchaus nicht festlegen.» Zugleich<br />

entdeckte Grimme in <strong>Berg</strong> auch den «Karikaturisten, der<br />

seinen Spott (…) zum Bild geformt beinahe monumentali-<br />

siert». 3<br />

Den karikaturenhaften Aspekt in vielen Werken<br />

<strong>Berg</strong>s bemerkte auch die Kritikerin Grete Helfgott in der<br />

Arbeiter-Zeitung. Für sie waren die Darstellungen «Satiren,<br />

die durch ihre Monumentalität eher tragisch als witzig wirken».<br />

Helfgott, für welche <strong>Berg</strong> «wahrscheinlich zu den bedeutendsten<br />

österreichischen Malern der Gegenwart» zählte,<br />

sah dessen Stärke vor allem in der expressionistischen<br />

Darstellung der Menschen. Allerdings sei in dieser Hinsicht<br />

leider ein Zuviel festzustellen. «Überhaupt scheint bei<br />

<strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong> die Tendenz der expressionistischen Übertreibung<br />

stärker geworden zu sein. (…) Hier kann man nur das<br />

alte Wort wiederholen: Weniger wäre mehr.» 4<br />

Auch Maria Buchsbaum von der Wiener Zeitung bezog<br />

einen kritischen Standpunkt hinsichtlich des expressionistischen<br />

Stils von <strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong>. Sie erkannte «eine latente<br />

Diskrepanz zwischen den dem deutschen Expressionismus<br />

verbundenen stilistischen und farbigen Ausdrucksmitteln<br />

und einer skurrilen, bäuerlich-behäbigen Thematik».<br />

Wenn <strong>Berg</strong> hingegen tatsächlich expressive Themen wiedergebe,<br />

trete «das Erstaunliche eines künstlerischen Leerlaufes»<br />

ein. Erst dort, wo «jener spezifische <strong>Berg</strong>sche Bauernhumor<br />

wegfällt und Farbe und Motiv vom permanenten<br />

Mondlicht befreit werden», würde sich das «künstlerische<br />

Erlebnis» einstellen. Am überzeugendsten sei dies <strong>Berg</strong> vor<br />

allem in seinen Holzschnitten gelungen. 5<br />

Auch Alfred Schmeller vom Neuen Kurier überzeugten<br />

<strong>Berg</strong>s Holzschnitte mit den Darstellungen der bäuerlichen<br />

Umgebung noch am meisten. Allerdings seien seiner Meinung<br />

nach für die Ausstellung nicht besonders gute Beispiele ausgewählt<br />

worden. Insgesamt habe sich Schmeller vom «Wahl-<br />

The media’s reaction to the exhibition was varying.<br />

<strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong> found his greatest admirer in Jörg Lampe of the<br />

newspaper «Die Presse». Under the title «Real Reality», Lampe<br />

wrote that he saw in <strong>Berg</strong>’s work the reproduction of reality in<br />

its true sense. «Not the external appearance, not the figurative<br />

as such, but that which works within it wills to become image<br />

here.» The critic remarked on the coloration of the oil paintings,<br />

which «is mostly dominated by dusky clay tones with a subdued<br />

glow.» Lampe decisively refuted occasionally raised objections<br />

that <strong>Berg</strong>’s painting was too dreary. «At most one could say<br />

that some of his subjects are dreary.» <strong>Berg</strong> was in fact concerned<br />

with preserving «the interior and essence of form resting<br />

in great silence.» This silence, stated Lampe, coincided in<br />

many of his paintings with the motifs of night and darkness, with<br />

the heavy and sorrowful, but also with a « comedy that is for<br />

the most part involuntary.» 2<br />

Karl Maria Grimme also delivered a cogent discussion of<br />

the exhibition in the «Neue Österreichische Tageszeitung», where<br />

his review appeared under the headline «That which inspires us<br />

wears the color of the night». He wrote that the oil paintings’<br />

dark blue and gray tones almost always transmit the experience<br />

of night, «even when this is in no way established in their titles.»<br />

At the same time, Grimme also discovered in <strong>Berg</strong> the «caricaturist,<br />

who all but monumentalizes his sarcasm in image form.» 3<br />

The caricature-like aspect of many of <strong>Berg</strong>’s works was<br />

also noted by the critic Grete Helfgott in the «Arbeiter-Zeitung».<br />

For her the depictions were «satires, which through their monumentality<br />

seem more tragic than witty.» Helfgott, who thought<br />

that <strong>Berg</strong> was «probably among the most significant contemporary<br />

Austrian artists,» saw his strengths primarily in the expressionistic<br />

depiction of people, which she also felt was overdone<br />

much of the time. «With <strong>Berg</strong> the tendency of Expressionists to<br />

exaggerate seems to have become stronger. (…) Here one can<br />

only repeat the old adage: less is more.» 4<br />

Maria Buchsbaum from the Wiener Zeitung took a critical<br />

stand with regard to <strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong>’s Expressionist style. She<br />

recognized a «latent discrepancy between <strong>Berg</strong>’s means of<br />

expression, which were tied to the style and colorism of German<br />

Expressionism, and his scurrile, homey agrarian themes.»<br />

When <strong>Berg</strong> was dealing with truly expressive themes, she main-<br />

17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!