Werner Berg Museum
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1935 zur Zeit des Aufenthaltes Herbert Boeckls verlassen,<br />
ab 1936 suchte er eine naturnähere Darstellungsweise. Der<br />
Themenkreis seiner Bilder, die nun seltener nach Skizzen<br />
und meist vor dem Naturvorbild entstanden, war nun die<br />
Familie, der Hof und dessen unmittelbare Umgebung. Anstelle<br />
der ursprünglichen Faszination über eine fast exotische<br />
Archaik trat eine nüchterne, sachliche Darstellung des<br />
Landlebens.<br />
1937 reiste <strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong> zur Weltausstellung nach<br />
Paris und war angewidert vom deutschen Pavillon und den<br />
dort gezeigten Werken des Nazimalers Ziegler.<br />
1939 wurde die Wanderausstellung «Entartete Kunst»<br />
auch im vom Deutschen Reich annektierten Wien gezeigt.<br />
<strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong> war mit dem Bild «Nächtliche Scheune» vertreten.<br />
Der deutsche Dichter Walter Bauer, den <strong>Werner</strong><br />
<strong>Berg</strong> 1937 kennen gelernt hatte und mit dem ihn eine lebenslange<br />
Freundschaft verbinden sollte, besuchte 1939 den<br />
Rutarhof.<br />
Im September 1939 fuhr <strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong> mit seiner Frau<br />
nach Genf, um die Ausstellung von Meisterwerken aus dem<br />
Prado zu sehen, die wegen der Gefahren des spanischen<br />
Bürgerkrieges aus Madrid ausgelagert waren. Der Freund<br />
Leopold Birstinger hatte ihm ein kostengünstiges Quartier<br />
verschaffen können, ein verschwägerter hochrangiger Nationalsozialist<br />
die Ausreise knapp vor Kriegsbeginn ermöglicht.<br />
Nach Ausbruch des Krieges absolvierte <strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong><br />
freiwillig eine Ausbildung zum Rot-Kreuz-Sanitäter in Klagenfurt,<br />
um den Waffendienst im Falle einer möglichen Einberufung<br />
vermeiden zu können.<br />
Im März 1940 wurde er zur Heeressanitätsausbildung<br />
nach St. Johann in Tirol einberufen, kehrte danach aber wieder<br />
auf den Rutarhof zurück. Dort wurde am 3. Mai 1940<br />
Tochter Annette geboren. Walter Bauer übernahm ihre Patenschaft.<br />
Im November 1940 beteiligte sich <strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong> an<br />
der Ausstellung des Klagenfurter Kunstvereins. Vor allem<br />
seine sachlich präzise Darstellung der Kärntner Landschaft<br />
fand in Klagenfurt, wo die «Entartete» Ausstellung in Wien<br />
224<br />
<strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong>, Nächtliche Scheune, 1933, Öl auf Leinwand, 75 × 95 cm, zerstört<br />
<strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong>, Barn at Night, 1933, oil on canvas, 75 × 95 cm, destroyed<br />
The German author Walter Bauer, who had met <strong>Werner</strong><br />
<strong>Berg</strong> in 1937 and who would remain the artist’s lifelong<br />
friend, visited the Rutarhof in 1939.<br />
In September 1939, <strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong> visited Geneva with<br />
his wife to see an exhibition of masterworks from the Prado,<br />
which had been taken out of Madrid due to the dangers of the<br />
Spanish Civil War. His friend Leopold Birstinger had been able<br />
to obtain reasonably priced lodgings for the couple, and a highranking<br />
National Socialist in-law had enabled them to undertake<br />
a journey abroad immediately before the start of the war.<br />
After the war’s start, <strong>Berg</strong> voluntarily completed training<br />
in Klagenfurt to become a Red Cross medic so as to avoid<br />
placement in the armed forces if he were drafted.<br />
In March 1940 <strong>Berg</strong> was called up for an army medical<br />
corps training program in St. Johann in Tyrol, but after its completion<br />
he returned to the Rutarhof. There his daughter Annette<br />
was born on 3 May 1940. Walter Bauer became her godfather.<br />
In November 1940 <strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong> participated in an exhibition<br />
at the Klagenfurter Kunstverein. His objective and precise<br />
depictions of the Carinthian landscape were received with<br />
particularly positive recognition in press accounts from Klagenfurt,<br />
where the «Degenerate» exhibition in Vienna was either<br />
unknown or unheeded. After so many years he finally was<br />
even able to sell a painting again.