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Werner Berg Museum

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Die Aufstellung zweisprachiger Ortstafeln im gemischtsprachigen<br />

Teil Kärntens löste einen Sturm nationaler<br />

Empörung aus, in dessen Folge auch Landeshauptmann Hans<br />

Sima abgelöst wurde. <strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong> appellierte, die Rechte<br />

der slowenischen Minderheit zu sichern und nahm an einem<br />

Demonstrationszug für die Kärntner Slowenen in Klagenfurt<br />

teil. Der slowenische Dichter Janko Messner verglich in<br />

einem offenen Brief <strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong>s Haltung mit Mahatma<br />

Gandhi und Martin Luther King. Aus deutschnationalen<br />

Kreisen erhielt <strong>Berg</strong> Droh- und Schmähbriefe.<br />

Der Österreichische Rundfunk produzierte 1974 den<br />

Film «Der Maler <strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong>».<br />

1974 und 1979 stellte <strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong> in Bleiburg größere<br />

Sonderausstellungen seiner letzten Arbeiten zusammen. Seit<br />

1975 zeigte er jährlich in zwei, als Erweiterung der Galerie<br />

hinzugekommenen Räumen seine neuesten Bilder.<br />

1979 drehte der Regisseur Wolfgang Lessowsky unter<br />

dem Titel «Das Ungeheure begreift nie der Sichre» einen<br />

umfassenden Dokumentarfilm über <strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong>.<br />

<strong>Berg</strong>s Lebenssituation verdüsterte sich. «La morte si<br />

sconta vivendo», diesen Spruch Giuseppe Ungarettis, befestigte<br />

er über der Eingangstür seines Ateliers. Dennoch war<br />

seine künstlerische Produktivität ungebrochen, und das malerische<br />

Werk erfuhr eine letzte Steigerung. 1980 und 1981<br />

entstanden in einer nochmaligen, enormen Schaffensanstrengung<br />

über hundert neue Holzschnitte.<br />

Im Mai 1981 wurde <strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong> das Österreichische<br />

Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst verliehen. Nach<br />

einem anschließenden Kuraufenthalt in Überlingen hoffte er<br />

im Sommer wieder malen zu können – es kam nicht mehr<br />

dazu. Seinen engsten Freunden sandte er «Letzte Grüße».<br />

Am 7. September wurde <strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong> tot in seinem Atelier<br />

aufgefunden. Er wurde seinem Wunsch gemäß anonym auf<br />

dem Friedhof der Namenlosen in Salzburg bestattet. In seinem<br />

Testament hatte er den reichen Bilderbestand der<br />

Galerie in Bleiburg als Stiftung der Öffentlichkeit vermacht.<br />

<strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong>, 1976<br />

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